Genderismus
Gender-Mainstreaming ist eine Ideologie, welche die vollkommene Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebensbereichen erreichen möchte. Etappenziele und Gradmesser sind die Einbindung von Frauen ins Erwerbsleben sowie die Einebnung von männlichen oder weiblichen Rollenbildern.
Unter dem Deckmantel der Gleichstellungspolitik wird die Geschlechtsidentität versucht aufzulösen. Im Mittelpunkt steht die Behauptung, dass es zum Freiheitsrecht des Menschen gehöre, sein Geschlecht und seine sexuelle Orientierung zu wählen, ob er Mann oder Frau, hetero- oder transsexuell sein wolle. Gender bedeute das "gesellschaftliche" Geschlecht, Sex das "biologische". Diese Ansicht steht in Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Biologie, Neurologie und Psychologie über die natürliche Geschlechtsdifferenz von Mann und Frau. Die Ansicht scheint vor allem wirtschaftlich ausgerichtet zu sein, hat jedoch die Zerstörung der Keimzelle der Gesellschaft zum Ziel. Die Ideologie beschleunigt die demographische Krise und den kulturellen Verfall. Die Ansicht klingt so absurd, dass sie niemand recht zur Kenntnis nimmt. Vermehrt werden Gelder für diesen Zweck zur Verfügung gestellt.
Die Fernsehwerbung, die Frauen bei der Hausarbeit zeigt, soll verboten werden, weil diese Arbeit „entwürdigend“ sei. Die offizielle Gender-Politik wird zu einer massiven Benachteiligung von Männern. Feministinnen rechtfertigten diese Diskriminierung unter anderem als Ausgleich für vergangenes, gegenwärtiges und zukünftiges Unrecht an Frauen.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Philosophischer Hintergrund der Ideologie ist der Relatvismus (so Gabriele Kuby). Die hauptsächlich wirtschaftliche Ausrichtung, dieser Perversion, die aus dem Feminismus entspringt, wird durch die Krippenerziehung der Kinder (frühstmöglich) vorbereitet und vollzogen. Dazu gehört seit 2008 auch die Veränderung der Sprache und der Bilder.
Das „Gender-Mainstreaming“ ist eine kulturelle Revolution und Pervertierung (quia-Sammelbegriff jeglicher Perversion) der internationalen Homo- und Lesbenorganisationen zur Schaffung des neuen Gender-Menschen, die von UNO und EU sowie dem Staat mit aller Macht durchgesetzt wird. Widerstand wird mehr und mehr ausgeschaltet und international als „Homophobie“ kriminalisiert. Sie ist seit 1999 ,Leitprinzip und Querschnittsaufgabe’ der Bundesregierung Deutschland“. Das Fach „Gender-Studies“ wird an fast allen Hochschulen gelehrt. Die Gender-Ideologie ist im Jahre 2008 bereits in die Lehrpläne der Schulen und Kindergärten eingedrungen. Ihr sozial-revolutionärer Kern ist die Sexualisierung der Kinder und Jugendlichen durch den staatlichen Sexualkundeunterricht. Der Versuch des Staates, über Erziehung und Ausbildung, die Geschlechtsidentität der Kinder und Jugendlichen zu verändern ist ein illegitimer Missbrauch staatlicher Macht.
Letztziel ist die Zerstörung der Keimzelle der Gesellschaft
Gender-Mainstreaming zielt auf die Zerstörung der Familie, die die Keimzelle der Gesellschaft ist. Die Familie besteht auf der Ergänzung von Mann und Frau in der Ehe sowie auf die Bereitschaft, der Eltern, ihre Kinder als Vater und Mutter zu verantwortungsvollen und leistungsfähigen Menschen zu erziehen. Die Gender-Ideologie richtet sich sowohl gegen die Frau, weil sie das feministische, am Mann orientierte Frauenbild durchsetzt und die Mutter materiell und ideell entwertet, wie auch gegen den Mann, weil sie Frauen systematisch bevorzugt und den Mann verweiblichen will. Gender-Mainstreaming richtet sich dadurch, dass es Abtreibung als Menschenrecht sowie die Auflösung der Familie propagiert, auch gegen die Kinder. Durch die Rebellion gegen die Schöpfungsordnung ist Gender-Mainstreaming die atheistische Ideologie des beginnenden 21. Jahrhunderts, welche die jede Welreligion bekämpft.
Letztursache
Über diese verbindliche Zielvorgabe des Gender-Menschen, hat es weder eine öffentliche Debatte, noch eine parlamentarische Entscheidung gegeben. Der Begriff Gender ist den Wählern so gut wie unbekannt. Deshalb muss angenommen werden, dass Synarchie dahintersteckt.
Geschichtliche Anbahnung
Seit ungefähr der Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich die Gesellschaft bemüht, einen Weg zu finden, um die grundsätzliche Gleichheit von Männern und Frauen mit ihren unleugbaren biologischen Verschiedenheiten zu versöhnen. Im Laufe der 60er Jahre protestierten die Frauen gegen Gesetze und Gepflogenheiten, die ihnen eine diskriminierende Behandlung einbrachten. Die Regierungen reagierten mit dem Erlaß von Bestimmungen, die den Frauen gleiche gesetzliche Rechte, gleichen Zugang zur Ausbildung und gleiche wirtschaftliche Möglichkeiten garantieren sollten; die Frauen nahmen diese Rechte bald wahr. Die Anzahl derjenigen, die weiterstudierten und eine akademische Ausbildung erlangten, erhöhte sich ebenso wie die Zahl der in beruflichen Tätigkeiten und - durch Wahl oder Ernennung - in öffentlichen Aufgaben engagierten Frauen.
In den 70er Jahren wurde die Frauenbewegung, die zu diesen Veränderungen ermutigt hatte, von den Radikalen vereinnahmt, die in den Frauen den Prototyp der unterdrückten Klasse sahen und die Ehe und die »obligatorische Heterosexualität« als Unterdrückungsmechanismen bezeichneten. Diese Denkströmung griff auf die von Eriedrich Engels angestellte Analyse der Ursprünge der Familie zurück. 1884 hatte Engels geschrieben: »Der erste Klassenantagonismus der Geschichte fällt mit der Entwicklung des Antagonismus zwischen Mann und Frau im Bereich der monogamen Ehe und die erste Klassenunterdrückung mit der Unterdrückung des weiblichen Geschlechtes durch das männliche zusammen.«
In ihrem 1970 verfaßten Buch "The Dialectics of Sex" modifizierte Shulamith Firestone die von Engels vorgenommene Analyse des Klassenkampfes dahingehend, daß sie eine Revolution der Geschlechterklassen als notwendig bezeichnete: »Um die Beseitigung der Geschlechterklassen zu gewährleisten, muß sich die unterdrückte Klasse (also die Frauen) auflehnen und die Kontrolle über die Fortpflanzungsfunktion übernehmen: ... deshalb muß das Endziel der feministischen Revolution im Unterschied zu dem der ersten Frauenbewegung nicht ausschließlich die Aufhebung des männlichen Privilegs, sondern die Beseitigung der Unterscheidung zwischen den Geschlechtern sein; die Unterschiede der Geschlechtsmerkmale zwischen den Menschen würden keinerlei Bedeutung mehr haben.«
Nach Firestone »findet sich der Kern der Unterdrückung der Frauen in ihrer Rolle von Schwangerschaft und Kindererziehung.« Die Verfechter dieser Analyse hielten die Freigabe der Abtreibung, die Empfängnisverhütung, die völlige sexuelle Freizügigkeit, die Frauenarbeit und das Vorhandensein öffentlicher Tagesstätten, denen die Kinder überlassen werden können, als notwendige Voraussetzungen für die Befreiung der Frau.
Nancy Chodorow behauptete in ihrem Buch "The Reproduction of Mothering", dass, solange die Rolle der Versorgung der Kinder Vorrecht der Frau bleibe, die Kinder mit dem Bild der in zwei verschiedene und ungleiche Klassen gespaltenen Menschheit aufwachsen würden, und diese Sicht sei die Ursache für die Akzeptanz der »Klassen«-Unterdrückung.
Alison Jagger legte in einem für die Studienprogramme über die Frauenfrage zusammengestellten Handbuch die Ergebnisse dar, die sie sich von der Revolution der Geschlechterklassen erhoffte: »Das Verschwinden der biologischen Familie wird auch das Bedürfnis nach sexueller Unterdrückung beseitigen. Homosexualität von Männern, lesbische Liebe und außereheliche sexuelle Beziehungen werden nicht mehr nach liberaler Art als Alternativoptionen gesehen werden ... , >die Institution der Sexualbeziehung<, in welcher der Mann und die Frau jeweils ihre genau festgelegte Rolle erfüllen, wird überhaupt verschwinden. Die Menschheit könnte schließlich ihre natürliche, von einer polymorphen Pervertiertheit gekennzeichnete Sexualität wieder erlangen.«
Ein Frontalangriff auf die Familie brachte jedoch Gefahren mit sich. Nach Christine Riddiough »kann die Schwulen- und Lesbenkultur auch für eine subversive Kraft gehalten werden, die in der Lage ist, die Vorherrschaft des Familienbegriffes herauszufordern. Trotzdem kann diese Interpretation Formen annehmen, die die Leute nicht als an und für sich im Gegensatz zur Familie stehend wahrnehmen ... Damit der subversive Charakter der >Gay<-Kultur wirksam eingesetzt wird, müssen wir in der Lage sein, alternative Interpretationsweisen der menschlichen Beziehungen zu präsentieren.«
Geschlecht oder »Gender«
Das Problem, auf das die Anhänger der Revolution gegen die Familie stießen, betraf die Vorgehensweise bei der Aufhebung der Geschlechterklassen, da diese ihre Wurzeln in der biologisc;hen Verschiedenheit zwischen Mann und Frau haben. Eine Lösung ergab sich aus der Tätigkeit des Dr. John Money von der John Hopkins.University Baltimore(USA). Bis in die 50er Jahre war das englische Wort »gender« ein dem lateinischen »genus« entsprechender grammatikalischer Begriff, um anzuzeigen, ob ein Wort männlich, weiblich oder sächlich war. Dr. Money begann das Wort in einem neuen Zusammenhang zu gebrauchen, indem er den Begriff »Gender«-Identität prägte, um das individuelle Bewußtsein seiner bzw. ihrer selbst als Mann oder Frau zu beschreiben. Nach Money hing die »Gender«- Identität einer Person davon ab, wie sie als Kind erzogen worden war, und konnte sich als verschieden vom biologischen Geschlecht herausstellen. Money behauptete, daß es möglich sei, das Geschlecht einer Person umzuwandeln, und daß die mit nicht eindeutigen Geschlechtsorganen geborenen Kinder durch chirurgischen Eingriff verändert und einern. vom genetischen verschiedenen Geschlecht zugeordnet werden könnten.
Moneys Theorien hatten großen Erfolg, und 1972 legte er einen, wie es schien, unwiderlegbaren Beweis dafür vor, daß die »Gender«-ldentität von der erhaltenen Erziehung abhänge. In seinem Buch Man & Woman, Boy & Girl schilderte Money den Fall eines eineiigen Zwillings, dessen Penis bei einer Beschneidungsoperation zerstört worden war. Die Eltern des Kindes wandten sich an Money, der ihnen riet, das Kind kastrieren zu lassen und es aufzuziehen, als wäre es ein Mädchen. Die Tatsache, daß es sich um eineiige Zwillinge handelte, ermöglichte es Money, den als lungen aufgezogenen Zwilling mit jenem, der als Mädchen aufgezogen wurde, zu vergleichen. Money berichtete, daß die Geschlechtsumwandlung gelungen war, und veranschaulichte, wie sich das Kind vollkommen an eine weibliche Identität angepaßt hätte. Der Fall schien die Frage »Natur gegen Erziehung« zugunsten der Erziehung zu lösen.
Moneys Theorien hatten bei den Feministinnen Unterstützung gefunden, noch bevor er seinen berühmten Fall publik gemacht hatte. In dem Buch Sexual Politics von 1969 kommentierte Kate Millet Moneys frühere Arbeit und schrieb: » ... bei der Geburt besteht keinerlei Unterscheidung der Geschlechter. Die psychosexuelle Persönlichkeit bildet sich also in der postnatalen Phase heraus und ist Ergebnis des Lernens.«
Der Begriff »Gender« als soziale Konstruktion hielt Einzug in die feministische Theorie. Susan Moller Okin, Verfasserin des Buches Justice, Gender and the Family (1989), erhoffte sich »eine geschlechtsfreie Zukunft. Es gäbe nichts im voraus Festgelegtes in den Rollen von Mann und Frau; die Schwangerschaft wäre somit begrifflich von der Erziehung getrennt, so daß es uns wundern würde, wenn Männer und Frauen nicht in gleicher Weise für die häuslichen Aufgaben verantwortlich wären«.
Allgegenwärtig wurde der Begriff in den 80er Jahren in den Studienprogrammen zur Frauenfrage. Mit der Einführung des »Gender«-Begriffes als soziale Konstruktion verlagerte sich das Interesse der Frauenbewegung von der Bekämpfung der für die Frau nachteiligen Politik hin zur Aufmerksamkeit für alles, was das Bestehen von Verschiedenheiten zwischen Mann und Frau gelten ließ, besonders für alles, was zur Unterstützung der Frau als wichtigster Arbeitskraft im häuslichen Bereich verwirklicht wurde. Eine geschlechtsfreie Zukunft setzte eine Gesellschaft voraus, die jeden Aspekt der Kultur sorgfältig prüfen würde, um Beweise für die »Gender«Sozialisation festzustellen.
Die von den Vereinten Nationen vor 1990 veröffentlichten Dokumente hatten die Überwindung der Diskriminierung von Frauen unterstrichen, um das Jahr 1990 aber wurde »Gender« Zum Mittelpunkt des Interesses. Eine Broschüre der Agentur »Instraw« der Vereinten Nationen mit dem Titel Gender Concepts definierte »Gender« so: »Ein System von Rollen und Beziehungen zwischen Männern und Frauen, das nicht von der Biologie, sondern vom sozialen, politischen und wirtschaftlichen Umfeld bestimmt ist. Das biologische Geschlecht ist eine natürliche Gegebenheit: >Gender< wird konstruiert.« Dennoch blieb die Trennungslinie zwischen Geschlecht und »Gender« ungewiß.
Viele von denen, die den Begriff »Gender« anwandten, hatten keine Ahnung von seinen ideologischen Wurzeln. Trotzdem forderte die 1995 in Peking abgehaltene UNO-Weltfrauenkonferenz die Nationen auf, »eine >Gender<-Perspektive anzuwenden«. Wie der endgültige Text ihrer Aktionsplattform formuliert: »In vielen Ländern . werden die Unterschiede zwischen den von der Frau und vom Mann ausgeführten Tätigkeiten und den von ihnen erreichten Ergebnissen noch nicht als Folgen von sozial konstruierten >Gender<-Rollen, sondern vielmehr von unveränderlichen biologischen Unterschieden anerkannt.«
Das von dieser Erklärung aufgeworfene Problem ist, daß einige der Unterschiede zwischen den von der Frau und jenen vom Mann durchgeführten Tätigkeiten deutlich mit den unveränderlichen biologischen Verschiedenheiten zusammenhängen, welche die Plattform unberücksichtigt läßt. Zum Beispiel können nur Frauen ein Kind im Schoß tragen und es stillen. Solange ein bestimmter Prozentsatz von Frauen die Mutterschaft zu ihrer vorrangigen Berufung machen, indem sie beschließen, nicht auswärts zu arbeiten, die Arbeit für eine längere Zeit aussetzen, um die Anforderungen in der Familie zu bewältigen, oder sich, für Beschäftigungen entscheiden, die zeitlich und der Aufgabe nach mit den familiären Verantwortlichkeiten vereinbar sind, werden die vom Mann und von der Frau durchgeführten Tätigkeiten und erreichten Ergebnisse beachtliche Unterschiede aufweisen.
Die »Gender«-Perspektive unterstützte in keiner Weise die Frauen, die sich für die Mutterschaft als vorrangige Berufung entschieden. In einem Interview mit Betty Freidan faßte 1975 Simone de Beauvoir diese Richtung zusammen. Auf die Frage, ob die Frauen frei sein sollten zu entscheiden, ob sie zu Hause bleiben und die Kinder großziehen, antwortete sie: »Die Frauen sollten diese Entscheidungsmöglichkeit nicht haben, denn wenn es sie gäbe, würden zu viele Frauen sie annehmen.«
Es handelte sich nicht einfach darum, daß »Gender« konstruiert wurde, sondern daß dieser Auffassung entsprechend die »Gender«-Konstruktion vom Mann auf Kosten der Frau vorgenommen wurde. Selbst das Wort »Frau« wurde als ein Etikett gesehen, das »ein fiktives Wesen« hervorbrachte und »die Ungleichheit verewigte«.
Die Einheit des Menschen
Während die »Gender«-Auffassung zunehmend Fuß faßte, zerbröckelte ihre theoretische Grundlage. Dr. Milton Diamond, Experte in der Erforschung der pränatalen Wirkung des (männlichen Geschlechtshormons) Testosteron auf die Hirnbildung, deckte 1997 auf, daß Dr. Money das Ergebnis des Falles der Zwillinge nicht den Tatsachen getreu dargestellt hatte. Dr. Diamond hatte niemals die Theorie des Dr. Money akzeptiert, wonach die Sozialisation die Oberhand über die biologische Identität gewinnen könne.
Im Laufe der Jahre hatte er verschiedentlich Versuche unternommen, den Zwilling, von dem Money sprach, ausfindig zu machen, um festzustellen, wie das (als Junge geborene) Kind sein Heranwachsen (als Mädchen) bewältigt hätte. Es gelang Diamond, Kontakt zu einem Therapeuten vor Ort aufzunehmen, der sich um den Zwilling gekümmert hatte, und entdeckte, daß das Experiment völlig gescheitert war. Der Zwilling hatte nie akzeptiert, eine Frau zu sein, und sich nie an die weibliche Rolle angepasst. Im Alter von 14 Jahren ließ er Selbstmordabsichten erkennen. Einer der vielen Therapeuten, die mit seiner psychologischen Betreuung betraut waren, ermutigte die Eltern, dem Jungen die Wahrheit zu sagen. In dem Moment, als er erfuhr, daß er ein Junge war, beschloß er, ein Leben als Mann zu führen. Er unterzog sich äußerst komplizierten chirurgischen Rückoperationen und heiratete. Dokumentiert ist die gesamte Geschichte des Falles der Zwillinge in dem Buch As Nature Made Hirn von John Colapinto.
Die Theorien von John Money gerieten durch die nachfolgenden Forschungen über die Entwicklung des Gehirns weiter in Mißkredit. Die Forschung über die pränatale hormonale Situation hat gezeigt, daß bereits vor der Geburt die Gehirne von Männern und Frauen sehr verschieden sind, was unter anderem Einfluß darauf hat, wie der neugeborene Säugling Bewegung, Farbe und Form visuell wahrnimmt. Das Ergebnis bewies eine »biologische Anlage und Neigung« der Jungen zu typisch männlichem und der Mädchen zu typisch weiblichem Spielzeug. Bereits im Mutterschoß sind die Frauen mit dem für die Mutterschaft notwendigen Feingefühl für den Mitmenschen ausgestattet. Diese Untersuchung und andere neue Informationen über den Aufbau des menschlichen Gehirns weisen darauf hin, daß beim Entstehen zerebraler Verknüpfungen biologische Einflüsse und Erfahrungen zusammenwirken und so unentwirrbar verflochten sind, daß sie sich unmöglich voneinander trennen lassen.
Die Kinder werden in Gesellschaften geboren, die von Männern und Frauen geschaffen wurden, deren Wahrnehmung des Natürlichen von derselben Kombination von Biologie und Erfahrung beeinflußt wird. Die Jungen wachsen heran, um Väter zu werden, die Mädchen, um Mütter zu werden. Diese Gegebenheit durch die geschlechtsneutrale Sozialisation zu verbergen, wird an der Tatsache der Verschiedenheit der Geschlechter nichts ändern.
Andere Forschungen über die Entwicklung des Gehirns haben die Bedeutung der Beziehung zwischen Mutter und Kind im ersten Lebensmonat nachgewiesen. Das Kind, das während der Schwangerschaft' die Stimme der Mutter gehört hat, kommt zur Welt und sucht das Licht in den Augen der Mutter. Eine feste Bindung zwischen Mutter und Kind ist für die emotionale Entwicklung wesentlich. Die Fachgelehrten für Neugeborenen-Entwicklung und Entwicklung des menschlichen Gehirns machen sich Sorgen angesichts der Tatsache, daß ihre Entdeckungen über die Bedeutung der Mutter·Kind-Bindung von jenen ignoriert werden, die für die Frauenarbeit und dafür eintreten, daß die Kinder Tagesbetreuungsstätten überlassen werden.
Wenn die Frauen sensibler gegenüber den Bedürfnissen des Menschen sind und die Kinder für ihre Bedürfnisse feinfühlige Mütter brauchen, dann bedeutet die Tatsache, die Mutterschaft in ein positives Licht zu stellen, doch wohl nicht die Verewigung eines negativen Stereotyps, sondern die Anerkennung der Realität. Es besteht keine Ungerechtigkeit, solange die Frauen nicht an der Entscheidung, außer Haus zu arbeiten, gehindert werden. Eben weil die beiden Geschlechter verschieden sind, kann die Frau einen einzigartigen Beitrag zur Gesellschaft im allgemeinen leisten. Der Umstand, daß die Frau eine Entscheidungsmöglichkeit hat, sorgt. dafür, daß sich manche Frauen hin und her gerissen fühlen, aber das ist der Preis der Freiheit.
Fehlende Beweise für die Theorien der »Gender«-Diskriminierung
Die Anhänger der »Gender«-Auffassung haben zahlreiche Beispiele dafür angeführt, wie die »Gender«-Sozialisation in einen Mißbrauch der Frau einmündet. Das Problem ist, daß viele dieser Beispiele einer sorgfältigen Prüfung nicht standhalten. Christina Hoff Sommers, Verfasserin des Werkes Who stole Feminism?, hat herausgefunden, daß die lnformationsmedien den feministischen Theorien Raum boten, wonach die negative »Gender«-Sozialisation jährlich den Tod von 150.000 Amerikanerinnen durch Magersucht hervorgerufen habe. Dahingegen weisen die Statistiken der Gesundheitsbehörden nach, daß 1983 nur 101 Todesfälle als Folge von Magersucht vermerkt wurden. 1991 ist die Zahl auf 54 gesunken.
Im Jahr 1991 veröffentlichte die American Assodation of University Women eine Studie unter dem Titel Shortchanging Girls, Shortchanging American, in der behauptet wurde, daß die »Gender«-Diskriminierung im Schul- und Hochschulbereich bei den weiblichen Heranwachsenden einen verheerenden Verlust des Selbstwertgefühls hervorrief. Die Studie fand weite Verbreitung in den Massenmedien, und es Wurden zahlreiche Programme zur Lösung des Problems eingerichtet Nur mit großer Mühe konnte sich Frau Sommers ein Exemplar der Forschungsergebnisse beschaffen und entdeckte, daß die Einschätzung des Selbstwertgefühls nicht mit wissenschaftlichen Methoden vorgenommen worden war und daß die weiblichen Jugendlichen im Großteil der Bewertungen bessere schulische Ergebnisse erbrachten als die männlichen Jugendlichen.
Das Problem, das durch die von den Feministinnen erhobenen, aber unbewiesenen Unterdrückungsbeschuldigungen geschaffen wurde, besteht darin, daß sie die begrenzten Möglichkeiten von der Lösung der tatsächlichen Probleme, vor die sich die Frauen gestellt sehen, umlenken und die Glaubwürdigkeit derjenigen untergraben, die sich für die Förderung der wahren Interessen der Frau engagieren.
Angesichts des Vertrauens, das in der Vergangenheit in Untersuchungen gesetzt wurde, die jeder Stichhaltigkeit entbehren, ist die sorgfältige Prüfung aller zur Unterstützung der Sichtweise um »Gender« vorgelegten Beweise wichtig. Das gilt ganz besonders für Themen wie Abtreibung und Homosexualität. So haben zum Beispiel diejenigen, die für eine Neudefinition der Ehe unter Berücksichtigung der homosexuellen Verbindungen eintreten, zahlreiche Studien angeführt, die zu beweisen vorgeben, daß es zwischen Kindern, die von homosexuellen Paaren, und Kindern, die von natürlichen Eltern innerhalb der Ehe aufgezogen werden, keine nennenswerten Unterschiede gäbe. Bei der Analyse haben sich diese Ergebnisse innerlich und äußerlich als bar jeder Gültigkeit erwiesen. Nach Prof. Lynn Wardle »beruht der Großteil der Studien über die homosexuellen Eltern auf unzuverlässigen, unter methodologischem und analytischem Gesichtspunkt unbrauchbaren quantitativen Untersuchungen (manche haben lediglich anekdotenhaften Charakter) und liefern eine zu schwache empirische Grundlage, um öffentliche politische Maßnahmen zu bestimmen«.
Auf der anderen Seite bestätigen zahlreiche Studien, wie sehr das Vorhandensein eines Vaters und einer Mutter das Wohl der Kinder verbessert. Die Bedeutung der mütterlichen Liebe ist eine bekannte Tatsache, aber viele Studien um das Jahr 2000 zeigen, daß auch die väterliche Liebe einen positiven Einfluß hat. Ein Querschnitt durch die diesbezügliche Fachliteratur hat ergeben, daß »der Einfluß der väterlichen Liebe auf die Entwicklung der Kinder ebenso gegeben und mitunter sogar größer ist als jener der mütterlichen Liebe. Manche Untersuchungen schließen daraus, daß die väterliche Liebe das einzige bedeutsame Anzeichen von spezifischen positiven Ergebnissen ist.«
Die Zukunft liegt in den Händen der jungen Menschen, und daher ist die Gesellschaft verpflichtet, sich vorrangig um deren Wohl zu kümmern. Die Frauen wünschen für ihre Kinder nur das Beste, und jedes Kind braucht einen Vater und eine Mutter. Nur. die Ehe stellt die Verpflichtung der. Eltern füreinander und gegenüber den Kindern sicher; deshalb birgt jede andere Form von Gemeinschaft für die Kinder und für die Frauen Risiken in sich.
Patrick Fagan von der »Heritage Foundation« hat eine Fülle von Beweismaterial dafür gesammelt, von welch großer Bedeutung es für die Kinder ist, einen Vater und eine Mutter zu haben, die ehelich verbunden sind: »Für Kinder, die außerehelich geboren wurden, oder Kinder mit geschiedenen Eltern besteht eine weit größere Wahrscheinlichkeit, daß sie in Armut geraten, mißhandelt werden und Probleme im Verhalten und in der emotionalen Entwicklung haben; in der Schule geht es ihnen schlechter, und sie machen häufiger von Drogen Gebrauch. Unverheiratete Mütter werden mit viel größerer Wahrscheinlichkeit Opfer häuslicher Gewalt ... Kinder, deren Eltern verheiratet sind, haben auf jeden Fall echte Vorteile. Es wurde festgestellt, daß die Jugendlichen, die aus diesen Familien kommen, einen besseren Gesundheitszustand aufweisen, mit geringerer Wahrscheinlichkeit unter Depressionen leiden, seltener dieselbe Schulklasse wiederholen müssen und mit weniger Entwicklungsproblemen zu tun haben«.
Zur Verteidigung der Frau
Die katholische Kirche kann nicht neutral bleiben, wenn im Namen der Frauen die Familie, die Ehe, die Elternschaft, die Sexualmoral oder das Leben des ungeborenen Kindes angegriffen werden. Die Kirche verurteilt bedingungslos jeden Mißbrauch, der im familiären Bereich zum Schaden der Frau begangen wird, doch die Lösung kann nicht die Zerstörung der Familie sein. Wenn die Gesellschaften den außerehelichen Geschlechtsverkehr, die Abtreibung, die Tendenz zu Empfängnisverhütung und Ehescheidung fördern, hat die Folgen davon immer die Frau zu tragen. Wenn die Ehe respektiert wird und Keuschheit die Norm ist, wird die Würde der Frau geschützt
Die Solidarität zwischen den Eheleuten in der Familie, zwischen Mann und Frau in der Gesellschaft ist ganz wesentlich, damit ihre Zusammenarbeit fruchtbar wird. Ein endloser Kampf zwischen Geschlechterklassen wird nicht zur Befreiung der Frau führen. Eine fehlgeleitete Anthropologie, die die Verschiedenheit der Geschlechter leugnet, überläßt die Frau der nicht beneidenswerten Lage zu versuchen, entweder das männliche Verhalten nachzuahmen oder ihre Energie in dem vergeblichen Versuch zu vergeuden, den Mann in eine Pseudo-Frau zu verwandeln. Eine Frau, die die Verschiedenheit der Geschlechter versteht und akzeptiert, ist frei, mit dem Mann zusammenzuarbeiten, ohne ihre persönliche Originalität zu gefahrden.
Die »Gender«-Theorie ist eine Sackgasse
Kostbare Kräfte und Fähigkeiten werden vergeudet, um dem natürlichen Verlangen der Frau nach Mutterschaft entgegenzuwirken. Die Förderung von Elternschaft, Familie und Ehe gefahrdet in keiner Weise die wesenhafte Gleichheit, die Rechte und die Würde der Frau. Allein die Anerkennung der Verschiedenheiten zwischen Mann und Frau und der zentralen Stellung der Familie in der Gesellschaft bietet die gültigen Kriterien, um einen Dialog in die Wege zu leiten. Dabei wird es notwendig sein, zwischen tatsächlichen Verschiedenheiten und erniedrigenden Stereotypen zu unterscheiden, und es wird darauf ankommen, das Recht der Frau und des Mannes, sich für atypische Laufbahnen zu entscheiden, zu schützen und die Frau vor Ungerechtigkeit und Mißhandlungen zu bewahren.
In dieser Gegenüberstellung hat die Kirche viel zu bieten. Die Aufforderung zur Solidarität bietet eine Alternative zu einem endlosen Klassenkampf. Jene, die wirklich an der Schaffung einer Gesellschaft zugunsten der Frau interessiert sind.
Die fruchtbare Zusammenarbeit von Mann und Frau muß auf die Wahrheit über die menschliche Person gegründet sein. Die zwei Geschlechter, verschieden und von gleicher Würde, sind eine Offenbarung des Abbildes und Gleichnisses Gottes und haben teil an der Güte der Schöpfung. Gott, der den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat, der die Ehe und die Familie eingerichtet und die Gesetze, die die Moral lenken, erlassen hat, ist zu keiner Ungerechtigkeit fahig. Daher haben die Frauen von einer Kultur, die die Verschiedenheit zwischen Männern und Frauen erfaßt und resnektiert nichts zu fürchten.
Quelle
Päpstliche Schreiben
- 31. Mai 2004 Kongregation für die Glaubenslehre: Die Zusammenarbeit von Mann und Frau in der Kirche und in der Welt. Christiana Verlag (40 Seiten).
- Nein zu Gender-Ideologie – Verständnis, was Menschsein in Wirklichkeit bedeutet, steht auf dem Spiel ANSPRACHE VON PAPST BENEDIKT XVI. BEIM WEIHNACHTSEMPFANG FÜR DAS KARDINALSKOLLEGIUM, DIE MITGLIEDER DER RÖMISCHEN KURIE UND DER PÄPSTLICHEN FAMILIE, Freitag, 21. Dezember 2012
Literatur
- Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz: Frau - Männin - Menschin. Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 2009 (285 Seiten; ISBN 978-3-7666-1313-4).
- Gabriele Kuby: Auf dem Weg zum neuen Gender-Menschen, Verstaatlichung der Erziehung, Fe-Medienverlag Kisslegg 2008 (7. Auflage; 63 Seiten) ISBN 978-3-939684-09-1
- Gabriele Kuby: Die Gender Revolution, Relativismus in Aktion, Fe-Medienverlag Kisslegg 2008 (4. Auflage; 157 Seiten) ISBN 978-3-939684-04-6
- Gabriele Kuby: Die globale sexuelle Revolution – Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit. Fe Medienverlag Kißlegg 2012 (1. Auflage; 453 Seiten; ISBN 978-3-86357-032-3).
- Dominik Klenk: Das Ende von mann und Frau? Brunnen Verlag (176 Seiten).
Medien
- CD: Inge Thürkauf, Die Diktatur des Genderismus, Die Schaffung des neuen Menschen durch Gender Mainstreaming, Apostolat Hörnle (CD-Nr. 355-1 [2 CD´s])
Weblinks
- Gabriele Kuby: Sind Geschlecht und Sexualität frei wählbar? auf Kathtube
- Gabriele Kuby: Was ist Gender-Mainstreaming? auf Kathtube
- Gabriele Kuby: Auf dem Weg zum Gender-Menschen auf Kathtube
- Gabriele Kuby zur „Verstaatlichung der Erziehung – auf dem Weg zum neuen Gender-Menschen“
- Gender-Mainstreaming ist ´wirre Ideologie´ Birgit Kelle auf Kathtube
- Zu Gender-Mainstreaming bei Kath-info
- Ex-Sexsymbol Raquel Welch: Die Folgen der sexuellen Revolution sind ein ‚Horror’
- Philosophin: Gender-Mainstreaming ist eine leibferne Ideologie Kath.net am 11. Mai 2013 von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
- EU will bei Routine-Erneuerung von Entwicklungshilfeverträgen Gender-Ideologie einbringen – Die AKP-Staaten wehren sich dagegen
- Entwurf für Europarats-Konvention definiert Geschlechter als “soziales Konstrukt” katholisches.info am 12. April 2011
- Kirche steht zu Werten, die der Mainstream relativiert hat Bischof Gregor Maria Hanke, Kath.net am 26. Februar 2013
- Philosoph: Gender-Mainstreaming ist ein Irrlicht, Dominik Klenk: Es gehtum eine «totale Auswechselbarkeit von Mann und Frau und eine völlige Austauschbarkeit des Geschlechts»
- Manfred Spreng: Rebellion gegen die Geschöpflichkeit Kath.net am 3. August 2013