Laudes

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Die Laudes, das kirchliche Morgenlob, sind ein Teil des Stundengebets, das von allen Klerikern obligat zu verrichten ist und auch von vielen Laien verrichtet wird.

"Die Laudes als Morgengebet und die Vesper als Abendgebet, nach der ehrwürdigen Überlieferung der Gesamtkirche die beiden Angelpunkte des täglichen Stundengebetes, sollen als die vornehmsten Gebetsstunden angesehen und als solche gefeiert werden." (Sacrosanctum Concilium, 89a)

Die Laudes sind nicht nur das Morgengebet, sondern eröffnen meist auch die Stundenliturgie des jeweiligen Tages. Um diese Eröffnung zu betonen, wird zu Beginn das Invitatorium (lat. invitare = einladen) gebetet.

Diese Gebetszeit im Licht des anbrechenden Tages ist ausserdem Gedächtnis der Auferstehung des Herrn Jesus Christus.

Aufbau der Laudes

  • Einzug
  • Invitatorium
    V: Herr, öffne meine Lippen.
    R: Damit mein Mund dein Lob verkünde.

    Es folgt Psalm 95, eingerahmt von einer Antiphon.

    Das Invitatorium steht immer am Beginn des täglichen Stundengebets, entweder vor der Laudes oder vor der Lesehore, je nachdem, mit welcher der beiden Horen der Tag begonnen wird. Der Psalm mit seiner Antiphon kann, wenn er der Laudes vorangeht, unter bestimmten Umständen entfallen. (z.B. wenn unmittelbar auf die Laudes eine Eucharistiefeier folgt.)

  • Hymnus
    Der Hymnus stimmt auf die Laudes ein. Bei Festen und in geprägten Zeiten behandelt er die Festgeheimnisse. Er soll einen leichten und frohen Beginn des Gebetes ermöglichen.
  • Psalmen und Canticum
    die Laudes besteht aus:
    • einem Morgenpsalm
    • einem Canticum aus dem Alten Testament
    • einem Lobpsalm (daher der Name Laudes von lat. laus = Lob)
Die einzelnen Lieder sind eingerahmt durch die Antiphonen.
Diese Vorsprüche deuten den nachfolgenden Text in besonderer Weise aus. Sie wechseln je nach Fest und Jahreszeit und geben so der Hore einen besonderen Akzent.
Die Psalmen und das Canticum enden jeweils mit dem Gloria Patri.
  • Lesung und Responsorium
    Die kurze Lesung aus der Heiligen Schrift wechselt je nach Wochentag, Kirchenjahrzeit oder Fest. Sie soll als echte Verkündigung des Wortes Gottes gelesen werden. Es kann aber auch eine hagiographische Lesung gewählt werden: ein Text eines Kirchenvaters oder Kirchenschriftstellers, der von dem gefeierten Heiligen oder Fest spricht oder darauf angewendet werdne kann.
    Auf die Lesung folgt das Responsorium (Antwortruf), der den Inhalt aufgreift.
  • Benedictus
    Das Benedictus, ein Canticum aus dem Neuen Testament, ist der Höhepunkt der Laudes. Beim gemeinschaftlichen Vollzug erheben sich alle und bekreuzigen sich zu Beginn des Benedictus. Wie die Psalmen wird auch das Benedictus von einer Antiphon eingerahmt.
  • Bitten
    Bitten, in denen der Tag und die Arbeit Gott geweiht werden.
    Stundengebet ist nicht in erster Linie persönliches Gebet, sondern Gebet der Kirche und damit auch Gebet für andere. Die Fürbitten machen dies deutlich.
  • Vater unser
  • Schlussoration
  • Entlassung
    Leiten ein Priester oder ein Diakon die Laudes, so erteilen sie den Schlusssegen. Steht ein Laie der Feier vor oder betet ein Einzelner die Laudes, so lautet die Schlussformel:
    V: Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben.
    R: Amen.
  • Auszug