Singulare illud (Wortlaut)

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Apostolischer Brief
Singulare illud

von Papst
Pius XI.
an Unseren geliebten Sohn Wladimir Ledochowski, General der Gesellschaft Jesu
zum 200-jährigen Jubiläum des heiligen Aloisius von Gonzaga
13. Juni 1926

(Offizieller lateinischer Text: AAS 18 [1926] 258-267)

(Quelle: Übersetzt und erläutert von Prof. Dr. v. Meurers Trier, S. 7-22; Druck und Verlag der Paulinus-Druckerei GmbH Trier 1926. Imprimatur Treveris, die 1 a Julii 1926 Vicarius in Speer. Gen. d.m. Kammer)

Allgemeiner Hinweis: Was bei der Lektüre von Wortlautartikeln der Lehramtstexte zu beachten ist


Aloisius von Gonzaga
Geliebter Sohn !
Gruß und Apostolischen Segen !

Einleitend

1 Eine einzigartige Erscheinung im Leben des göttlichen Meisters ist seine hingebende Liebe zur Jugend. Die unschuldigen Kinder ladet er zu sich ein und zieht sie an sein Herz (Mk 10, 13-16); ihre verderbenbringenden Verführer weist er mit harten Worten zurecht, und droht ihnen die schwersten Strafen an (Mt 18, 6); dem unverdorbenen Jüngling stellt er zur Aneiferung und als Belohnung eine vollkommene und vollendete Form der Heiligkeit vor Augen (Mk 10, 21).

2 Diesen Geist hat auch die Kirche, die Erbin seiner göttlichen Sendung und seines göttlichen Werkes, von ihrem Stifter überkommen. Von Beginn des christlichen Zeitalters an hat sie gezeigt und bewiesen, dass sie von derselben Liebe und von demselben Eifer für die Jugend beseelt war. Dementsprechend nahm sie sich der Kinderwelt an; sie bemühte sich, ihren Leib und ihre Seele unversehrt zu bewahren; sie unterrichtete ihre Kinder in den Anfangsgründen des Wissens ebenso wie in den höheren Wissenschaften, und eröffnete ihnen Schulen, von der Volksschule bis zur Universität; sie begnügte sich nicht damit, Orden und religiöse Genossenschaften gutzuheißen, sondern sie förderte dieselben, in der Absicht, durch Gründung von Akademien, Kollegien, öffentlichen Schulen und Vereinigungen für einen richtigen Unterricht der Jugend zu sorgen.

Dieses ihr kraft ihrer Sendung zustehende unverletzliche Recht auf die Erziehung der Jugend hat die Kirche zu allen Zeiten für sich in Anspruch genommen. Sie konnte ja gar nicht anders, als vor dem gesamten Menschengeschlechte die Wahrheit betonen, dass sie die einzige Wächterin der wahren Sittenlehre sei, dass sie allein die einzige und zuverlässige Lehrerin sei in der so schwierigen Kunst, den Geist der Menschen christlich zu bilden.

3 Niemand kann ermessen, welch große Freude Uns gegenwärtig ungezählte Jugendliche auf der ganzen Welt machen, und zwar Jugendliche beiderlei Geschlechtes und aller Berufsstände. Mit frischem, neuem Eifer bestürmen diese ihre Priester und Hirten, nur von dem einen Wunsch beseelt, sich in der christlichen Lehre und in allen Übungen des christlichen Lebens zu vervollkommnen, und der Kirche durch ihre Mitarbeit zu helfen bei der von ihr erstrebten Besserung und Heilung der Menschen.

4 Oft erwägen Wir noch, wie zahlreiche Scharen von Jünglingen im vergangenen Jubeljahre aus aller Welt vor Uns zusammengekommen sind; dann lebt in Uns die Wonne und die Freude wieder auf, die Wir damals empfanden, in dem Gedanken, dass aus diesen Legionen von Jünglingen, die sich in allen Nationen zusammengeschart haben, einst ein großes friedliches Heer erwachsen wird, das der Apostolische Stuhl zur Verjüngung der alternden Welt verwenden kann.

Die Liebe zur Jugend wächst aber noch in Unserem Herzen und schlägt noch tiefere Wurzeln in Unserer Seele, wenn Wir die verschiedenartigen und so verabscheuungswürdigen Nachstellungen sehen, die ihrem Glauben und ihrer Unschuld bereitet werden. Bei diesem harten Kampf in ihrem Inneren kommt es allzu oft vor, dass bei sehr vielen die Kräfte ihres Alters nachlassen und ihre Tugend schwach wird; und doch hätten auch diese vielen der Kirche und dem Staate große Dienste leisten können.

5 Am letzten Tage dieses Jahres werden es nun 200 Jahre, dass dem heilige Aloisius von Gonzaga die Ehre der Altäre zuerkannt wurde. Dieses Jubiläum wird für den geistlichen Fortschritt der Jugend herrlichen Nutzen bringen. Wenn Wir darum jetzt an Dich, Geliebter Sohn, einige Worte richten, so wollen Wir damit aus freudigem Herzen allen Unseren Kindern, die auf dem ganzen weiten Erdkreis so hoffnungsvoll für das Reich Christi heranwachsen, Unsere Gedanken kundtun und zu ihnen allen sprechen.

Aloisius Patron und Beispiel der Jugend

6 Der starke und mächtige himmlische Patron, den die Jünglinge in den Schwierigkeiten und Gefahren ihres Lebens anrufen sollen, ist ihnen zugleich ein erhabenes Beispiel aller Tugenden. Eine tiefeindringende Kenntnis seines Lebens zeigt ihnen mit voller Klarheit den Weg zur christlichen Vollkommenheit, die geeigneten Hilfsmittel, dieselbe zu erlangen, und die schönen und kostbaren Tugendfrüchte, die sie, auf den Pfaden des heiligen Aloisius wandelnd, pflücken werden. Wenn sie Aloisius in sich selber und in seinem wahren Lichte betrachten, dann werden sie erkennen, dass er ganz anders war, als ihn die Feinde der Kirche mit böswilligen Entstellungen gemacht oder wie ihn weniger einsichtsvolle Schriftsteller hingestellt haben. Werden sie ihn dann nicht für ein ganz einzigartiges Muster jeglicher Jünglingstugend halten, auch nach den zahlreichen Beispielen Jugendlicher Heiligkeit, die der Kirche in neuerer Zeit geschenkt worden sind?

7 Wenn nämlich jemand die Annalen der Kirchengeschichte durchforscht, wird er ohne Mühe finden, dass die Jünglinge und Männer, die der Geist Gottes nach dem Tode des heiligen Aloisius von Gonzaga bis auf den heutigen Tag zu einer bewunderungswürdigen Unschuld erweckt hat, zu einem großen Teil ihr Inneres nach seinem Beispiel gebildet haben. Um nicht zu lang zu werden, wollen Wir hier nur erwähnen Johannes Berchmans, der während seines Aufenthaltes im Römischen Kolleg sich kein anderes Ziel gesteckt hatte, als Aloisius in sich zu bilden; Nunzio Sulprizio, jenen jungen Arbeiter, der mit der Nachahmung des Jünglings von Castiglione schon in früher Jugend begann, und sie bis zu seinem Tode fortsetzte; Contardo Ferini, der mit Recht von seinen Altersgenossen ein zweiter Aloisius genannt wurde, und der Aloisius zum Vorbild und Beschützer seiner Reinheit erwählt hatte und ihn mit großer Frömmigkeit verehrte; Bartholomäa Capitaneo, die sich in besonderer Weise unter den Schutz des heiligen Aloisius gestellt hatte und ihn im Leben und im Tode vollständig nachahmte, und die von Aloisius gerade in diesem Jubeljahre, gleichsam als sollte sie teilhaben an seinem Ruhme, zu den Ehren der Seligen geführt zu sein scheint. Es wäre auch nicht zu weit gegangen, wollte jemand behaupten, dass Aloisius zur inneren Umwandlung und Vervollkommnung des heiligen Gabriel von der schmerzhaften Mutter nicht unerheblich beigetragen habe. Wenn dieser auch als Jüngling etwas lau und gleichgültig war, so hörte er doch nicht auf, die Hilfe und den Beistand des heiligen Aloisius, den er als Patron der Jugend kennen gelernt hatte, anzurufen.

8 Um auch von den neueren Erziehern und Lehrmeistern der Kinder und der heranwachsenden Jugend einen anzuführen, so nennen Wir Johannes Bosco. Dieser verehrte nicht nur Aloisius mit liebevoller Hingabe, sondern er hinterließ diese Verehrung auch seiner Nachkommenschaft als Erbgut, und er empfahl sie nachdrücklich allen Kindern, deren christliche Erziehung er· leitete. In dieser Nachahmung des heiligen Aloisius machte von ihnen allen Dominicus Savio den größten Fortschritt, jene reine Seele, die Gott nur für eine so kurze Zeitspanne der Erde zur Bewunderung überließ.

9 Man darf wohl mit gutem Grund annehmen, dass nicht ohne einen geheimnisvollen Ratschluss der göttlichen Vorsehung Aloisius, kaum zur Blüte der Jahre gelangt, gerade in dem Augenblick durch einen frühen Tod hinweggerafft wurde, als seine hervorragenden Geistes- und Herzensgaben, dieser feste und tätige Wille, diese einzigartige und fast göttliche Klugheit in Beurteilung der Erdendinge, verbunden mit einem Eifer für die Religion und die Seelen, ein überaus eifriges und erfolgreiches Apostolat versprachen und erhoffen ließen.

10 Von diesem himmlischen Jüngling, der wie sie in der Blüte der Jahre stand, und durch das gemeinsame Alter ihnen besonders liebenswürdig und nachahmenswert geworden ist, sollen die Jünglinge nach Gottes heiliger Absicht lernen, welches die besondern Pflichten und die Hauptaufgabe ihres Alters sind: nämlich sich auf die spätere Lebensarbeit durch solide Erziehung und Ausbildung ihres Herzens in allen christlichen Tugenden vorzubereiten. Wer dieses inneren Tugendbesitzes, der bei Aloisius in so wunderbarem Lichte erstrahlt, entbehrt und enträt, den halten Wir nicht für geeignet, die Gefahren und Kämpfe des Lebens zu bestehen, der ist nicht fähig und nicht genügend gewappnet zur Ausübung des Apostolates. Vielmehr sind solche gleichsam wie ein tönendes Erz und eine klingende Schelle (1 Kor 13, I) geworden; sie werden auch nichts nützen, im Gegenteil, sie werden der eigenen Sache, in der sie sich betätigen und deren Verteidigung sie in die Hand genommen haben, nur schädlich sein, wie das erfahrungsgemäß in früheren Jahrhunderten schon so oft gewesen ist. Kommt daher nicht gerade in unseren Tagen das Aloisiusjubiläum so recht zu seiner Zeit und zu sehr erwünschter Stunde? Er zeigt ja durch das Beispiel seines Lebens unserer Jugend, die durch ihre Veranlagung so sehr auf die äußeren Dinge gerichtet ist, und die so darauf brennt, sich in die Tätigkeit und das Getnebe des Lebens zu stürzen, sich mit dem Nächsten und mit der katholischen Sache erst dann zu beschäftigen, wenn sie sich selbst durch eifriges Tugendstreben und Tugendleben vervollkommnet hat.

Die Heiligkeit des heiligen Aloisius

11 Die erste Lehre, die Aloisius unseren Jünglingen gibt, ist die, dass der Inbegriff und die Grundlage einer christlichen Lebenshaltung in einem lebendigen Glaubensgeist besteht. Durch diesen Glauben erleuchtet, wie durch eine Leuchte, die im Finstern ihr Licht verbreitet (2 Petr 1, 19), erkennen die Menschen von Grund aus die Eigenart und die Bedeutung des irdischen Lebens. So hatte Aloisius beschlossen, sein Leben nicht "nach den irdischen", sondern "nach den himmlischen Wahrheiten" einzurichten, von denen niemand abweichen darf, der ein innerlicher Mensch sein oder genannt werden will. Diese aus der göttlichen Offenbarung geschöpften ewigen Wahrheiten pflegte er zum größten Nutzen und zur Freude seiner Seele lange und eingehend zu erwägen und zu betrachten in der Schule der heiligen Exerzitien. Kaum als er der Kindheit entwachsen war, und dann später nach seinem Eintritt in die Gesellschaft Jesu zog er sich zu wiederholten Malen zu heiligen Übungen zurück.

Da nun die Herzen der Jünglinge sehr oft von den irdischen Dingen vollständig gefesselt werden, halten Wir es für dringend notwendig, ihnen unter Führung des heiligen Aloisius die Wahrheit wieder tief einzuprägen, dass das menschliche Leben nicht so herabgewürdigt werden darf, dass es nur in der Sorge und dem Genuss der vergänglichen Güter aufgeht. Ganz im Gegenteil, wir sollen es als eine Zeitspanne ansehen, in der wir nur Christus dienend der ewigen Seligkeit zustreben.

Diese richtige Auffassung vom Leben werden unsere Jünglinge leicht bekommen, wenn sie ihren himmlischen Patron nachahmen, und sich von Zeit zu Zeit aus der Unruhe des irdischen Treibens zurückziehen, und einige Tage Exerzitien machen. Wie eine lange Erfahrung lehrt, sind diese ja so sehr geeignet, die empfänglichen und gelehrigen Herzen der Jünglinge mit heilsamen Gedanken und festen Entschlüssen zu erfüllen.

12 Dieses Licht der himmlischen Wahrheit leuchtete, wie gesagt, in der Seele des heiligen Aloisius. So hatte er den festen Plan gefasst, nichts unversucht zu lassen, um ein ganz unschuldiges Leben zu führen, und er blieb so standhaft bei seinem Entschluss, dass er vom ersten Gebrauch seiner Vernunft an bis zum letzten Atemzuge von jeder schweren Sünde freigeblieben ist. Besonders von der zarten Blüte der Schamhaftigkeit hielt er mit Sorgfalt jede auch die kleinste Makel fern. Infolgedessen nannten ihn seine Zeitgenossen einen Engel, wie denn auch das christliche Volk ihn heute noch einen Engel zu nennen pflegt. Auch der selige Robert Bellarmin, der dem heiligen Jüngling ein erfahrener Seelenführer war, zweifelte nicht daran, dass er in der Gnade ganz gefestigt sei.

Diese Vollendung und Vollkommenheit in der Tugend erreichte aber Aloisius nicht deshalb, weil er durch ein unerhörtes Privileg Gottes frei gewesen wäre von all den inneren und äußeren Kämpfen, die wir alle zu unserem Schmerze gegen unsere Natur, die ihre ursprüngliche Gerechtigkeit verloren hat, durchkämpfen müssen. Wenn er durch eine ganz einzigartige Gnade nie von den Reizen der Sinnlichkeit und der Fleischeslust erregt wurde, so war er doch nicht frei von den Aufwallungen des Zornes und von den Versuchungen zu eitler Ruhmsucht. Aber diese Neigungen der Natur hielt er nicht nur mit unbeugsamem Willen nieder, sondern er brachte sie vollständig unter die Herrschaft seiner Vernunft.

13 Auch kannte er wohl die natürliche Schwäche der menschlichen Kräfte und setzte Misstrauen in sich selbst; deshalb gab er sich Mühe, den Beistand der göttlichen Gnade zu erlangen. Bei Tag und bei Nacht, und oft stundenlang betete er. Als besondere Fürsprecherin bei dem allgütigen Gott erwählte er sich die Gottesmutter, unter deren Dienern er gewiss der eifrigste war. Die Quelle und die dauernde Stärkung des inneren Lebens sah er in der heiligen Eucharistie, und so hatte er die Gewohnheit, sooft es damals möglich war, sich dem Tische des Herrn zu nahen, um dort immer neue Kraft zu suchen und zu finden.

14 Um aber seine Unschuld und Sittenreinheit zu bewahren, beschränkte er sich nicht auf die Verehrung des allerheiligsten Altarsakramentes und der allerseligsten Jungfrau. Er wußte, dass sich menschliche Tätigkeit von dem Geschenk der göttlichen Gnade nicht trennen lässt, und so fügte er Weltflucht hinzu und Abtötung der Sinne, und zwar in einem solchen Grade, wie ihn die übrigen Sterblichen, wenigstens zum größten Teil, wohl bewundern, aber nicht nachahmen können. Ganz wunderbar und kaum glaublich erscheint uns das Verhalten unseres Jugendlichen Heiligen: bei einer so großen Sittenverderbnis wetteiferte Aloisius mit den himmlischen Geistern an innerer Herzensreinheit; bei dem allgemeinen Streben nach sinnlichen Freuden zeichnete sich unser Jüngling durch große Enthaltsamkeit und ein sehr strenges und raues Leben aus; bei einer so tief in den Herzen der Menschen wurzelnden Sucht nach Ruhm und Ehre, verachtete Aloisius diese so sehr, dass sie ihm zum Ekel waren. Mit Freuden verzichtete er auf das Herzogtum, dass ihm nach dem Erbrechte zukommen sollte, und er trat in jenen Orden ein, in dem der Aufstieg auch zu kirchlichen Würden durch einen heiligen Eid verboten ist. Wunderbar ist auch, dass bei der maßlosen Verherrlichung der alten Weltweisheit der Griechen und der Römer, Aloisius sich so ununterbrochen mit den himmlischen Dingen befasste, dass er ganz vertraut mit ihnen wurde. Durch das Zusammenwirken einer ganz besonderen Gnade Gottes und seiner eigenen staunenswerten Tätigkeit war er in tiefster Seele so enge mit Gott vereint, dass er durch keinen fremden Gedanken von der Betrachtung der göttlichen Dinge abgelenkt wurde.

Das Beispiel dieser Heiligkeit für die moderne Jugend

15 Das ist die einzigartige und erhabene Heiligkeit, die auch für Menschen von einer vollendeten Vollkommenheit fast unerreichbar ist. Unseren Jünglingen soll sie ein Beispiel sein, mit welchen Hilfsmitteln die schönste Zier und der schönste Schmuck der Jugend, die Unschuld und Herzensreinheit, unversehrt bewahrt werden. Wir wissen sehr wohl, dass einige Lehrer der Jugenderziehung sich haben erschrecken lassen von der gegenwärtigen Sittenverderbnis, durch die so viele Jünglinge zum unaussprechlichen Schaden ihrer Seelen ins Verderben gestürzt werden. Um diesen so schweren Schaden von der Gesellschaft fernzuhalten, sinnen sie nur noch darauf, einen neuen Weg des Jugendunterrichtes und der Erziehung zu finden. Wir wünschten, alle diese möchten recht erkennen, dass sie dem Staate gar keinen Nutzen bringen, wenn sie jene Erziehungskunst und jene Erziehungsweisheit vernachlässigen, die aus dem Quell der christlichen Weisheit fließt, und durch die Erfahrung langer Jahrhunderte bewährt ist, und die auch Aloisius in ihrer ganzen Wirksamkeit an sich erfahren hat. Wir meinen einen lebendigen Glauben, die Flucht der irdischen Verführungen, Beherrschung und Zügelung des Geistes, eine tätige Gottesliebe und Verehrung der allerseligsten Jungfrau und endlich ein Leben, das durch das himmlische Gastmahl so häufig wie nur möglich gestärkt und erneuert wird.

16 Wenn die Jünglinge mit aufmerksamem Blick zu Aloisius als zu dem idealen Beispiel der Reinheit und Heiligkeit aufschauen, dann werden sie lernen, ihre Sinnenlust im Zaum zu halten. Sie werden aber auch die für die christliche Haltung so gefährliche Klippe umgehen, an der alle zerschellen, die, angesteckt von den Vorspielungen einer gewissen christus- und kirchenfeindlichen Wissenschaft, im ungezügelten Verlangen nach Freiheit ein anmaßendes Urteil und eine allzu große und ungebundene Geistesfreiheit sich herausnehmen. Ganz anders Aloisius! Er wußte sehr wohl, dass er einst der Erbe des väterlichen Herzogtums sein werde; dennoch aber überließ er sich willig der Führung seiner Lehrer in Wissenschaft und Frömmigkeit. Als er dann Mitglied der Gesellschaft Jesu geworden war, gehorchte er dem Befehl und dem Rat seiner Oberen mit einer solchen inneren Unterwürfigkeit, dass er selbst in den kleinsten Übungen des Ordenslebens auch nicht einen Finger breit von der Regel abwich.

17 Wie weit ist doch eine solche Handlungsweise von der Art so vieler junger Menschen entfernt, die, getäuscht von irgendeinem vermeintlichen Gut, nicht gewillt sind, sich einen Zügel anlegen zu lassen, und die Mahnungen der Älteren abweisen. Alle also, die unter dem Zeichen Christi dienen wollen, mögen überzeugt sein, dass sie, anstatt die Palme des Sieges zu erringen, eine schimpfliche Niederlage erleiden werden, wenn sie das Joch der Disziplin von ihrem Nacken abwerfen. Denn die Natur hat es nach Gottes Willen nun einmal so geordnet, dass die Jünglinge bei der Ausbildung ihres Geistes und ihres Herzens und bei der Ordnung ihres ganzen Lebens im christlichen Geiste nichts erreichen werden, wenn sie sich nicht von einem Meister leiten lassen.

18 Wenn sie schon für alle anderen Gebiete eine große Gelehrigkeit mitbringen müssen, so ist eine solche erst recht für die Arbeiten in der katholischen Aktion und im Apostolat erforderlich. Denn diese Arbeiten bewegen sich auf einem Gebiete, das Christus der Kirche anvertraut hat, und können infolgedessen nicht in Gott wohlgefälliger Weise und nicht fruchtbringend geleistet werden, wenn man sich nicht denen unterwirft, die der Heilige Geist als Bischöfe gesetzt hat, die Kir ehe Gottes zu regieren (Apg 20, 28).

19 Wie aber vormaleinst im irdischen Paradiese der Teufel die Stammeltern des Menschengeschlechtes durch große und ganz törichte Versprechungen von ihrer Gehorsamspflicht abwendig machte und sie zur Auflehnung gegen Gott antrieb, so verdirbt er auch heute unter dem Deckmantel der Freiheit die Jünglinge, und treibt sie in den Untergang, indem er sie in eitlem Stolz aufbläht, obwohl ihre wahre Würde doch ganz im Gegenteil darin bestände, ihren rechtmäßigen Oberen zu gehorchen. Wie ganz anders Aloisius! Er stand wegen seiner hervorragenden Klugheit beim Volke in so großem Ansehen, dass man sich von seiner künftigen Herrschaft Großes versprach; späterhin hielten ihn seine Ordensbrüder für geeignet, einmal General des Ordens zu werden; er allein aber verachtete sich selbst, er gehorchte allen seinen Oberen, die für ihn die Stelle seines Herrn und ewigen Königs vertraten, in demütigem und zugleich würdevollem Gehorsam.

Die Früchte der Heiligkeit in Aloisius

20 Aus einer so heiligen und ganz nach dem Lichte und den Normen des Glaubens gebildeten Lebensart erntete Aloisius herrliche und süße Früchte. Die Gaben der Natur und der Gnade vereinten sich bei ihm zu so wunderbarer Harmonie, dass er das Idealbild eines Jünglings wurde. Ist er nicht wegen seines hervorragenden Geistes und der Reife seines Urteils, wegen seines Seelenadels und seiner Willensstärke, wegen seiner Höflichkeit und der Zartheit seiner Sitten ein vollendetes Ideal?

21 Dieser ganz unschuldige Jüngling, der frei war von jeder inneren· Unordnung, und der dauernd mit der Betrachtung und Ergründung des Wahren und des Rechten beschäftigt war, besaß eine ganz außerordentliche Geisteskraft und Geistesschärfe. Das beweisen seine Studien in den Wissenschaften und schönen Künsten, die er mit größter Auszeichnung beendete. Das beweisen die Disputationen aus der Philosophie, die er unter allgemeiner Zustimmung und mit einmütigem Beifall hielt. Das beweisen seine Schriften und besonders seine Briefe. So wenige es auch sind, so zeichnen sie sich doch durch eine für das Alter des Jünglings große Weisheit in Erkenntnis und Auffassung der Dinge aus. Von seinem ruhigen und klaren Urteil geben ein offenkundiges Zeugnis die äußerst schwierigen Geschäfte, die ihm von seinem Vater anvertraut wurden. Diese führte er mit Klugheit und erledigte sie glücklich. Ebenso klar gibt davon Zeugnis das nicht weniger schwierige Unternehmen, dass er nach dem Tode seines Vaters seinen Bruder, der die Herrschaft geerbt hatte, mit dem Herzog von Mantua versöhnte und die Streitigkeiten und den Hass beendete. Seine vornehme Gesinnung und seine Höflichkeit im Verkehr loben in reichem und vollem Maße alle jene, die entweder im gemeinsamen Leben oder im Glanze des Hoflebens mit ihm Umgang hatten. Wir meinen da seine Mitbürger und seine Diener, Fürsten und Hofleute, und besonders seine Oberen und Mitbrüder in der Gesellschaft Jesu, die alle voll der Bewunderung für ihn waren. Doch wissen wir, dass in besonderer Weise Charakterfestigkeit und Willensstärke in Aloisius hervorleuchteten; von Kindesbeinen an hatte der kleine Erbe der Herrschaft von Castiglione den Plan gefasst und sich fest vorgenommen, ein Heiliger zu werden; in diesem Vorsatz, den er mit Mut und Entschlossenheit gefasst hatte, verharrte er bis zu seinem Tode mit solcher Entschiedenheit, dass niemand seinen geistigen Aufstieg, der schon mit dem ersten Erwachen seiner Vernunft begonnen hatte, verzögern oder unterbrechen konnte.

22 Gibt es also ein passenderes und geeigneteres Beispiel, das man den Jünglingen - und besonders der studierenden Jugend - vorstellen kann, damit sie es ihrem Alter entsprechend betrachte und eifrig nachahme? Die studierenden Jünglinge haben ja die besondere Pflicht, ihr Herz und ihren Geist zu gesunden und soliden Ansichten zu bilden und zu erziehen. Auch sollen sie durch ein weises, ruhiges und gleichmäßiges Urteil sich auszeichnen, damit sie über die Menschen und die Geschehnisse richtig denken und urteilen können, und damit sie sich nicht durch eine falsche Auffassung der Dinge oder durch eine zu heftige oder zu weichliche Gemütsstimmung oder von der Volksmenge beeinflussen und fortreißen lassen. Sie sollen sich aber auch durch Güte und Milde auszeichnen, damit sie den Frieden in der Familiengemeinschaft und in der menschlichen GeseIlschaft schützen und fördern können. Ebenso aber sollen sie sich durch Willensstärke und Festigkeit hervortun, damit sie sich selbst und ihre Nächsten zum Guten anleiten können.

23 Bei alledem fehlt bei Aloisius eine eifrige Tätigkeit und die Bereitschaft, den übrigen Menschen zu helfen, keineswegs; in dieser ist jenes Apostolat enthalten, nach dem das Alter und die Eigenart der Jünglinge sooft verlangen. Obwohl seine erste Sorge und sein anhaltendes Streben dahin ging, die himmlischen Dinge zu ergründen und mit Gott vertraulich zu verkehren, weshalb man sein Leben mit Recht "verborgen mit Christus in Gott" (Kol 3, 3) nennen kann, so brachen doch schon damals aus seiner Seele oft die Funken eines apostolischen Eifers hervor, die für die Zukunft auf die Flammen eines gewaltigen Feuers hindeuteten. So ermahnte er - kaum der Jugend entwachsen - durch sein gutes Beispiel und durch fromme Gespräche alle, mit denen er zu tun hatte; bei gegebener Gelegenheit entflammte er sie zur Tugend; als er etwas älter geworden war, entbrannte er schon zu Größerem und er wollte das Höchste und Schwierigste für das ewige Heil der Seelen ausführen, so dass er sogar an apostolische Unternehmungen zu den Irrgläubigen und Heiden dachte. Den Bürgern der Stadt Rom aber bot Aloisius ein Schauspiel, wenn er als Alumne des Römischen Kollegs durch die Straßen, die Plätze und die Wege der ewigen Stadt wanderte, um die Kinder und die Armen in die Grundwahrheiten der christlichen Religion einzuführen. Roms Bürger waren auch Zeugen der heldenhaften Liebe, die in ihm loderte, als in der Stadt die Pest wütete, und er denen, die an der tödlichen Seuche. darniederlagen, seine Dienste leistete. Die Keime dieser Krankheit nahm er damals in sich auf, und wenige Monate später wurde er, kaum 24 Jahre alt, von einem zehrenden Fieber dahingerafft.

24 Hier eröffnet sich unseren Jünglingen ein weites Feld, auf dem sie unter Führung des heiligen Aloisius eine reiche Tätigkeit entfalten können: zur Nachahmung und Nachfolge wird ihnen da vorgestellt das Apostolat des guten Beispiels, die Wirksamkeit durch ehrbare Gespräche, die Liebe und Arbeit für die Missionen, Unterricht in der christlichen Lehre, endlich all die verschiedenen Übungen der christlichen Nächstenliebe. Wenn all die Scharen katholischer Jünglinge ihr Streben auf diese Dinge richten, dann werden sie das Aloisianische Apostolat wieder aufleben lassen und dasselbe zugleich den Bedürfnissen unserer Zeit entsprechend umgestalten.

25 Das Aloisianische Apostolat sagen Wir, das mit dem Tode des Heiligen keineswegs unterbrochen oder beendet war, sondern das vom Himmel her stets segenbringend fortwirkt. Wie er von dieser seligen Heimat der Himmelsbewohner aus auch heute noch in Herrlichkeit regiert, schaute ihn voll von Bewunderung in einer Verzückung Magdalena von Pazzi, jene heiligen Jungfrau aus dem Karmeliterorden. Dass er in der Herrlichkeit des Himmels weilt, hat Unser Vorgänger seligen Andenkens Benedikt XIII. vor nunmehr 200 Jahren öffentlich verkündet, als er ihn in feierlichem Dekrete unter die Heiligen des Himmels aufnahm. Niemals hat auch Aloisius aufgehört, ganz besonders all die Scharen von Jünglingen, die er unter seinen Schutzmantel genommen hat, mit Wohltaten zu überhäufen. Ebendeshalb tragen so viele Jünglingsvereinigungen den Namen des heiligen Aloisius oder sie verehren ihn als ihren Schutzpatron; deshalb haben auch fast ungezählte Jugendliche beiderlei Geschlechtes in seiner Nachfolge die Dornen der Buße in wunderbarer Weise mit der Lilie der Unschuld vereinigt. Deshalb ist auch gleichsam ein edler Wettstreit entbrannt zwischen Aloisius und der christlichen Jugend, wer von beiden wohl den Vorrang habe, Aloisius, indem er die Jugend durch himmlische Segnungen stärkt, oder die Jugend, indem sie ihn als himmlischen Patron verehrt. So kann es gar nicht wundernehmen, dass die Päpste Aloisius der Jugend zum Vorbild und zugleich zum himmlischen Patron gegeben haben.

26 Alles dieses erwägen Wir oft, da Wir für eine gute Erziehung und für das Heil der Jugend so sehr besorgt sind, zumal in unserer Zeit, in der sie so vielen Gefahren ausgesetzt ist. Und Wir wollen nicht nur das Andenken an diese der Vergangenheit angehörenden Dinge wieder lebendig machen, sondern Unser Wunsch ist, dass von Aloisius immer reicherer Segen ausgehen möge. Wie Unsere Vorgänger, im besonderen Benedikt XIII. und Leo XIII., es schon getan und angeordnet haben, bestätigen Wir deshalb feierlich, und Wir erklären - soweit das noch notwendig ist - in der Kraft Unseres Apostolischen Amtes den heiligen Aloisius von Gonzaga zum himmlischen Patron der ganzen christlichen Jugend.

27 Diese auserwählte Nachkommenschaft der katholischen Familie vertrauen Wir dem Schutze und der Sorge des heiligen Aloisius an, damit sie von Tag zu Tag mehr blühe und wachse und erstarke; damit sie frei und offen den katholischen Glauben bekenne, und damit sie sich immer mehr auszeichne durch Reinheit und gute Sitten. Und in väterlicher Liebe ermahnen und beschwören Wir sie, auf den heiligen Aloisius zu schauen, ihm nachzuahmen, ihn dauernd zu verehren und anzurufen. Besonders mögen sie die Übungen der Frömmigkeit pflegen, die - wie die sechs Aloisianischen Sonntage - erfahrungsgemäß schon so viele kostbare Früchte gezeitigt haben.

28 Inzwischen erfüllt es Uns mit großer Freude, dass der Hauptausschuss zur Feier und Förderung des Jubiläums unter der überaus eifrigen Leitung Unseres Kardinalvikars den Jünglingen den Vorschlag gemacht hat, sie sollten nach einer Zeit heiliger Vorbereitung einen Bund eingehen zur Führung eines entschlossenen und sittenreinen christlichen Lebens. Dieses Bündnis soll auf einzelne Bogen geschrieben werden; alle Jünglinge sollen es dann eigenhändig unterschreiben, und sich so gleichsam durch einen heiligen Eid dazu verpflichten. Diese Bogen sollen dann, in große Bände zusammengebunden, von Vertretern der Jugend des ganzen Erdkreises nach Rom gebracht werden. Hier werden sie dem Papste vorgelegt und von ihm wird das Bündnis gleichsam feierlich gegengezeichnet. Dann sollen die Bände als Zeichen der Verehrung und zu dauerndem Gedenken in der von Kardinal Ludovisi erbauten Kirche, in der die verehrungswürdigen Gebeine des Heiligen ruhen, niedergelegt werden. Nichts ist geeigneter den Edelmut junger Menschen anzuspornen; die geistige Erneuerung unserer Jugend auf der ganzen Welt ist ja der Zweck dieser so viel versprechenden Jahrhundertfeier, den sie auch ohne Zweifel erreichen wird. Alle Jünglinge aber, die als Abgesandte der weit ausgedehnten Familie der katholischen Jugend, wie Wir eben sagten, an dem zur Feier festgesetzten Termine in die ewige Stadt kommen, die werden Wir von Herzen gern empfangen und zu ihnen sprechen, da sie ja die Vertreter einer so großen und segensreichen Sache sind. Und in Unseren Gedanken werden Wir sie begleiten zum Grabe des heiligen Aloisius, und Wir werden beten, dass all Unsere Kinder immer stärker den Schutz ihres himmlischen Patrons an sich erfahren mögen.

29 An dem gleichen Tage wurde nun mit Aloisius zusammen auch Stanislaus Kostka heiliggesprochen, der - ebenfalls ein Mitglied der Gesellschaft Jesu - kurze Zeit zuvor in die ewige Heimat eingegangen war. So ziemt es sich, dass unsere Jünglinge bei diesem glücklichen Zusammentreffen auch diesen von seraphischer Liebe glühenden jungen Polen betrachten, den Gott "unter den übrigen Wundern seiner Weisheit" so ausgestattet hat, "dass er schon in zarter Jugend die Altersreife der "Heiligkeit" erlangte. Auch er war ein Fürstenkind; ausgestattet mit einer großen und edlen Seele, zeichnete er sich aus durch eine himmlische Reinheit und erstrebte nur das Höchste. Seinen Bruder, der ein weltliches und ausgelassenes Leben führte, leistete er energisch Widerstand. Mit siegreicher Ausdauer überwand er die arglistigen Nachstellungen einer irrgläubigen Familie, bei der er eine Zeitlang wohnte, und die Verführungen seiner zügellosen und ausschweifenden Altersgenossen. Gestärkt und gekräftigt mit dem eucharistischen Brote, das ihm nicht selten durch Engelshand gereicht wurde, machte er lange Fußwanderungen, um der Stimme Gottes zu folgen, die ihn zu Höherem berief, und der Gottesmutter, die offensichtlich seinen Eintritt in die Gesellschaft Jesu verlangte. In der ewigen Stadt hielt er gleichsam nur eine kurze Rast, um bald darauf erst 18 Jahre alt, und noch als Novize, in das ewige Jerusalem, als jüngster aller heiligen Bekenner einzugehen. In ganz besondere Weise scheint Gott die Willensstärke und die Standhaftigkeit des heiligen Stanislaus haben belohnen zu wollen: dem unschuldigen Jüngling ließ er den Ruhm zuteil werden, dass er sein Volk, ja die ganze Christenheit in der größten Gefahr, die der damaligen Zeit durch die Türkeneinfälle drohte, durch seinen Schutz wie mit einem unbezwingbaren Walle umgab. Damals war es allgemeine Meinung, er habe dem schwer kämpfenden Vaterlande in wunderbarer Weise geholfen, so dass Johannes Sobieski, jener christliche Herrscher, der die Stadt Wien aus schwerer Belagerung befreite, sich nicht scheute, offen auszusprechen, er verdanke seinen Sieg nicht so sehr den Waffen, als der Hilfe des heiligen Stanislaus.

30 Möchten doch diese beiden Heiligen in vereinter Fürbitte unserer Jugend eine eifrige Nachahmung ihrer Heiligkeit wirksam erflehen, damit unsere Jugend mit brennendem Eifer und in schnellem Laufe den einzig wahren Ruhm eines Christgläubigen erlange, nämlich die schöne Zier der Reinheit und Heiligkeit.

Als Unterpfand himmlischer Gaben und als Zeichen Unseres väterlichen Wohlwollens erteilen Wir Dir, Geliebter Sohn, allen Mitgliedern der Gesellschaft Jesu und all ihren Zöglingen aus liebevollem Herzen den Apostolischen Segen.

Gegeben zu Rom, bei St. Peter, am 13. Juni 1926,
im fünften Jahre Unseres Pontifikates.
Pius XI. PP.