Johannes Eudes

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Der hl. Johannes (Jean) Eudes (* 14. November 1601 in Ri (Frankreich/Normandie), † 19. August 1680 in Caen) war katholischer Priester und Gründer der Kongregation von Jesus und Maria, auch Eudisten genannt. Wegen seines Einsatzes für die Verbreitung der Verehrung der Herzen Jesu und Mariens wird der hl. Johannes Eudes auch „Urheber, Lehrer und Apostel der liturgischen Verehrung des Herzens Jesu“ genannt. Sein Gedenktag ist der 19. August.

Biografie

Seine Eltern beteten seit einiger Zeit zur allerseligsten Jungfrau Maria um ein Kind und weihten es ihr nach seiner Geburt. Daran hat der hl. Johannes Eudes sich immer gerne erinnert.

Mit 14 Jahren kam er in Caen in eine von Jesuiten geleitete Schule. 1622 lernte er in Caen die vom heiligen Philipp Neri gegründete Weltpriestergemeinschaft kennen, die sich "Oratorianer" nannte, und trat dort ein. Am 20. Dezember 1625 wurde er zum Priester geweiht.

In 1627 schrieb sein Vater ihm, dass die Pest in der Region Argentan wütete, wo viele Menschen ohne Sakramente starben. Der hl. Johannes Eudes widmete sich daraufhin der Pflege und Seelsorge unter den Pestkranken.

Er hielt Volksmissionen und schrieb Bücher, von denen das bekannteste "Das Leben und das Königreich Jesu in den christlichen Seelen" ist. Diese Spiritualität wurde später als "Französische Schule" bekannt. Es gab damals eine Strömung, die unter dem Namen Jansenismus bekannt war. Der heilige Johannes Eudes stellte demgegenüber verstärkt die Barmherzigkeit Gottes in den Mittelpunkt seiner Verkündigung.

Der heilige Johannes Eudes begegnete oft Priestern, die wenig auf ihr Amt vorbereitet waren. Daher arbeitete er daran, den angehenden Priestern eine bessere Ausbildung zu geben. Seine Vorgesetzten lehnten jedoch ab, dass er sich intensiv damit beschäftigen durfte. Nach langem Gebet und Ringen verließ er das "Oratorium" am 25. März 1643 mit einigen Priestern und gründete eine neue Gemeinschaft: die Kongregation von Jesus und Maria. Sie eröffneten in Caen ein Seminar. Unermüdlich erinnerte er die Priester an den Sinn ihrer Aufgabe und predigte ihnen die priesterliche Lebensheiligkeit: der Priester, der mit dem Leben Christi verbunden ist, muss "ein leibhaftes Bild von Christus" sein, er muss mit seiner Heiligkeit bekleidet werden.

Im Laufe seines Lebens gründete der heilige Johannes Eudes noch Seminare in der Normandie und in der Bretagne. Am 08. Februar 1647 ließ Jean Eudes in Autun das erste liturgische Fest des Herzens Mariens feiern. Die Mutter Jesu ist der vollendete Typ des christlichen Lebens: in ihrem Herzen lebt Christus und herrscht vollkommen. Ein wenig später, 1672, feierten die Eudistengemeinschaften das erste liturgische Fest des heiligsten Herzens Jesu. Die Einführung dieses Festes war das Resultat seines ganzen Lebens des Gebets und apostolischen Dienstes.

Er gründete 1641 in Caen ein Haus der "Zuflucht", in dem sich fromme Frauen um ehemalige Prostituierte kümmerten, die ein neues Leben beginnen wollten. Daraus entwickelte sich die Ordensgemeinschaft "Unsere Frau von der Liebe", aus der später die "Schwestern vom Guten Hirten" hervorgingen. In der Krise der Reformation setzte er die Normen einer verbesserten Priesterausbildung des Konzils von Trient um.

Der heilige Johannes Eudes wurde zusammen mit den heiligen Pfarrer von Ars von Papst Pius XI. am 31. Mai 1925 heiliggesprochen.

Literatur

  • Joseph Hector: Der heilige Johannes Eudes. Apostel Jesu und Mariens (1601 - 1680). Sein Leben, Wirken und Beten, Sarto Verlag Bobingen 2014 (285 Seiten, Pappband, ISBN 9783943858488, ISBN-10 3943858480).

Weblinks