Göttliche Vorsehung

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Version vom 31. Juli 2024, 15:36 Uhr von Oswald (Diskussion | Beiträge) (Heilige der Vorsehung, Wann Gott vertrauen? Sprichworte zur Vorsehung)
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Die göttliche Vorsehung (lat. Divina providentia) ist die Fürsorge Gottes für seine Geschöpfe, um an ihnen und durch sie seinen Schöpfungs- und Heilsplan zu verwirklichen.

Der »Heilige der Vorsehung« schlechthin, gilt Josef Benedikt Cottolengo.<ref> Richard Kocher: Herausgeforderter Vorsehungsglaube, S. 72.</ref>

Erklärend

Sie setzt darum notwendig das sichere Voraussehen auch der freien Handlungen der Geschöpfe voraus. Sie hebt die menschliche Freiheit nicht auf, sondern nutzt sie als Mittel zur Erreichung ihrer Ziele, jedoch so, dass der Mensch persönlich sein ewiges Ziel trotz der Vorsehung verfehlen kann. Jeder hat im Plane der Vorsehung seine besondere Aufgabe. Dabei weiß Gott auch das Böse seinen Absichten dienstbar zu machen. Zur Vorsehung gehört auch die Vorherbestimmung (Prädestination) oder Gnadenwahl.

Gott sieht alles vor. Er weiß, was geschieht und warum etwas geschieht. Nichts gibt es, ohne dass Gott es zulässt oder will. Gott sorgt für die Menschen, wie ein Vater für seine Kinder, wie ein König für seine Untertanen. Weil Gott uns liebt, sorgt er sich um alles. Der Herr schildert diese Sorge so: «Kauft man nicht zwei Sperlinge um ein paar Rappen? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne euern Vater. Bei euch aber sind alle Haare eures Hauptes gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge» (Mt 10,29f).<ref>Basler Katholischer Katechismus (1947)#Von der Erschaffung und Regierung der Welt.</ref>

Wann auf Gott vertrauen ?

In allen konkreten Lebenssittiationen soll man auf Gott vertrauen: bei Familiensorgen, Geldverlusten, in Krankheit, Armut, Demütigung, bei natürlichen Mängeln, wenn einem die Witterung zu schaffen macht. Gestützt durch Beispiele aus der Heiligen Schrift und dem Leben der Heiligen legt August Lehmkuhl, dass es gerade in leidvollen Situationen darauf ankommt, auf Gott sein Vertrauen zu setzen, denn, so wird immer wieder betont, alles Leid wird uns letztlich von Gott geschickt. Alle Leiden, »welche Gott uns schickt« (Lehmkuhl, Die göttliche Vorsehung 94; vgl. 108.113), würden uns zum Besten gereichen. Die kleinen Widerwärtigkeiten des Lebens solle man annehmen »als von seiner Vorsehung angeordnet« (ebd. 106). Gott ist es, »der mir den Kelch der Bitterkeit bereitet und darbietet« (ebd. 113). Für alle Seelenleiden im geistigen Leben gilt: »Welcher Ursache man sie auch zuschreibt, immer muss man Gott als den ersten Urheber derselben ansehen« (ebd. 70). Ähnlich in der Grundaussage: Heinrich, Dogmatische Theologie, Bd. 5, 316f.; Spirago, Katholischer Volks-Katechismus 87-89), auch wenn er selbst nicht die Quelle des Bösen ist.<ref> Richard Kocher: Herausgeforderter Vorsehungsglaube, S. 49.</ref>

In Einzelheiten haben Theologen unterschiedliche Entwürfe zur Gnadenlehre, also über das Zusammenwirken von menschlicher Freiheit und göttlichen Gaben, vorgelegt, von denen keine der großen Schulen eine exklusive päpstliche oder konziliare Bestätigung fand (seit Paul V., 1607, wurde der Gnadenstreit offen gelassen).

Einige Sprichworte zur Vorsehung

»Der Mensch denkt, und Gott lenkt.« (vgl. Spr 16,9). »Vertrau auf Gott und lass ihn walten. Er wird dich wunderbar erhalten.« »Gott hat der Wege viele zu jedem seiner Ziele.« »Nichts geschieht von ungefähr, von Gottes Hand kommt alles her.« »Deo volente.« Im anglo-amerikanischen Raum ist das »In God we trust« ein bekannter Ausdruck. Der spontane Ausruf »Es hat nicht sein sollen!« oder »Es ist wie verhext!« zeigt, dass Dinge in unserem Leben sich nicht so einfügen, wie wir es uns gerne wünschen. Allerdings gibt es auch die andere Erfahrung, dass Gott selbst auf krummen Zeilen gerade schreiben kann.<ref> Richard Kocher: Herausgeforderter Vorsehungsglaube, S. 26.</ref>

Rosenkranz zur göttlichen Vorsehung

  • 1. Gesätz: Vorbeter: Gegrüßt seist du Maria ... Jesus, hochgepriesen sei die göttliche Vorsehung. Alle: von nun an bis in Ewigkeit. Heilige Maria ... .
  • 2. Gesätz: Vorbeter: Gegrüßt seist du Maria ... Jesus, hochgepriesen sei die Liebe und Allmacht des himmlischen Vaters, Alle: von nun an bis in Ewigkeit. Heilige Maria ... .
  • 3. Gesätz: Vorbeter: Gegrüßt seist du Maria ... Jesus, hochgepriesen sei die Liebe und Weisheit Jesu im Allerheiligen Sakrament Alle: von nun an bis in Ewigkeit. Heilige Maria ... .
  • 4. Gesätz: Vorbeter: Gegrüßt seist du Maria ... Jesus, hochgepriesen sei das Gnadenwirken des Heiligen Geistes in der ganzen Schöpfung, Alle: von nun an bis in Ewigkeit. Heilige Maria ... .
  • 5. Gesätz: Vorbeter: Gegrüßt seist du Maria ... Jesus, hochgepriesen sei die Unbefleckte Empfängnis, die Mutter vom Sieg, Alle: von nun an bis in Ewigkeit. Heilige Maria ... .<ref> aus dem DIN A 6 Büchlein: Herz-Mariä-Samstag. Anleitungen für Sühnegebetsstunden des Rosenkranz-Sühnekreuzzuges im Raume Rottweil, Erstauflage 1970, S. 42, Nr. 24.</ref>

Zitat

Was das Vertrauen betrifft, so genügt es, seine eigene Schwäche zu kennen und dem Herrn zu sagen, dass man sein ganzes Vertrauen auf ihn setzen will. Der Maßstab der göttlichen Vorsehung an uns ist das Vertrauen, das wir auf sie setzen. O Gott, verlassen wir uns doch ganz auf diese heilige Vorsehung und bleiben wir in ihren Armen, wie ein kleines Kind auf dem Schoß seiner Mutter! (Kirchenlehrer Franz von Sales, Brief an die hl. Johanna Franziska von Chantal, Band 5 der Gesamtausgabe, Briefe I, S. 390).

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

<references />