Annibale Maria di Francia

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Annibale Maria di Francia RCI (* 5. Juli 1851 in Messina, Sizilien; † 1. Juni 1927 Messina) war Priester und Gründer der Kongregationen der Rogationisten vom Herzen Jesu und der Töchter "vom göttlichen Eifer". Der liturgische Gedenktag ist der 1. Juni.

Biografie

Annibale Maria di Francia hatte angesehene, wohlhabende Eltern deren zwei Söhne Francesco und Annibale geschenkt wurden, die beide seeleneifrige Priester wurden. Beide studierten am St. Nikolaus-Kolleg der Zisterzienser in Messina Theologie, während in Rom das 1. Vatikanische Konzil tagte. Annibale hatte einen hellwachen Geist, große Frömmigkeit und schriftstellerische Begabung. Er empfing 1878 die Priesterweihe.

Annibale nahm sich als Priester um die Ärmsten der Armen im verrufenen Armenviertel »Avignon« in der Großstadt Messina an, um den dort menschenunwürdig hausenden Menschen die Wiedergeburt zu Brüdern und Christen zu vermitteln. Unter mühsamsten, unerhörten Schwierigkeiten gelang ihm 1882 die Errichtung eines Waisenheims für Mädchen; ein Jahr darauf eines solchen für Knaben. Er eröffnete auch eine kleine Druckerei; darin ließ er als Erstes sein »Gebet zum heiligsten Herzen Jesu, um gute Arbeiter für die heilige Kirche zu erlangen« drucken. Am 1. Juli 1886 konnte Don Annibale Maria in diesem armen verruchten Viertel eine Kapelle einweihen, von der nun all seine pastorale, sozial-karitative Tätigkeit ihren Ausgang nahm.

Annibale wurde zutiefst beeindruckt vom Jesuswort: »Rogate ergo Dominum messis ut mittat operarios in messern suam - Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige: Bittet daher den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende!« ({{#ifeq: Evangelium nach Matthäus | Annibale Maria di Francia |{{#if: Mt|Mt|Evangelium nach Matthäus}}|{{#if: Mt |Mt|Evangelium nach Matthäus}}}} 9{{#if:38|,38}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}) Dieses Jesuswort wurde schließlich immer mehr zum drängenden Impuls für alle Unternehmungen, denen sich dieser Priester mit nimmermüdem Eifer widmete. Diese Worte inspirierten ihn zum Gründen zweier weltweit verbreiteter Ordenskongregationen, nämlich der sogenannten »Rogationisten« und der Schwestern »Töchter vom göttlichen Eifer« (»Figlie deI Divino Zelo«) und haben in den Kongregationen den Sinn eines vierten Gelübdes. Ein ganzes Jahr lang durfte er mit Mélanie Calvat, der Seherin von La Salette, zusammenarbeiten, die Annibale als Mitstifterin und Novizen-Meisterin wahrnahm. Im Jahre 1897 leitete Annibale Maria die Gründung der Priestergemeinschaft der »Rogationisten« ein und schuf die »Heilige Allianz«, in der sich Bischöfe und Priester zum Gebet um geistliche Berufe verpflichteten. In kurzer Zeit brachte er es auf 400 Unterschriften von Bischöfen, die sich der Allianz anschlossen. Für das gleich Anliegen schuf Don Annibale im Jahre 1900 eine fromme Vereingung namens »Pia Unione della Rogazione Evangelica«. Im Jahr 1908 fing er auch die Zeitschrift »Dio e il Prossimo« (»Gott und der Nächste«) zu redigieren an, um ein Sprachrohr zu haben für sein karitativen Unternehmungen. Die Zeitschrift erreichte eine Auflage von 700 000 Exemplaren. Auf dem Eucharistischen Kongress von Catania propagierte er mit Erfolg die Einfügung eines Bittrufes um geistliche Berufe (»Versetto rogazionista«) in die Allerheiligenlitanei.

Am 6. August 1926 erlebte Don Annibale Maria die Approbation seiner beiden Ordenskongregationen durch Erzbischof Angelo Paino das» Decretum laudis« für die Kongregation der Patres Rogationisten (Congregatio Rogationistarum a Corde Jesu) erging erst 1958. Diese Ordensgemeinschaft zählt 1990 in Italien, Spanien, Brasilien, USA, Australien, Argentinien, Philippinen und Ruanda in 85 Häusern 350 Mitglieder, zu denen noch 700 Schwestern kommen; sie verpflichten sich alle durch ein eigenes viertes Gelübde zu beharrlichem Gebet um geistliche Berufe und zur Werbung dafür in aller Welt.

Der edle, von Seeleneifer glühende Priester Annibale Maria di Francia starb am 1. Juni 1927 im 76. Lebensjahr und wurde in der von ihm im Bau begonnenen Kirche der »Rogazione Evangelica« in Messina-Avignon beigesetzt. Papst Johannes Paul II. hat diesen Priester mit vollem Recht seliggesprochen, der ideell den Weltgebetstag um geistliche Berufe, der jedes Jahr am 2. Sonntag nach Ostern (Guten-Hirten-Sonntag) abgehalten wird, ins Leben gerufen hat.<ref> Ferdinand Holböck: Die neuen Heiligen der Katholischen Kirche, Christiana Verlag Stein am Rhein 1994 (Von Papst Johannes Paul II. kanonisierte Heilige), Band 3 von 1988-1991, S. 226-229 (350 S., ISBN 3-7171-0973-1).</ref>

Annibale Maria di Francia war siebzehn Jahre außerordentlicher Beichtvater der dominikanischen Säkularschwester Luisa Piccarreta, deren Seligsprechungsprozess im Gange ist.

Zitate des Heiligen

  • „Alles vergeht, alles endet, die Zeit fliegt in rasendem Tempo dahin. Heute seid ihr Kinder, morgen junge Leute, übermorgen werdet ihr alt sein, und dann kommt die Ewigkeit.“
  • „Man bedenke, dass ein Waisenkind einer fatalen Zukunft zu entreißen und ihm das Gedeihen des geistlichen und zeitlichen Lebens zu geben, ein Gut wahrer Erlösung ist.“<ref> Der Heilige des Erdbebens www.30giorni.it im April 2004 von Giulio Andreotti</ref>

Selig- und Heuligsprechung

Annibale Maria di Francia wurde am 7. Oktober 1990 von Papst Johannes Paul II. in Rom seliggesprochen Dabei sagte er unter anderem folgende Worte:

"Das Wissen um die Menge der Menschen, die das Evangelium noch nicht erreicht hatte, und um die nicht ausreichende Zahl von Verkündern der Frohen Botschaft wurde seinem Apostel- und Priesterherzen zur Qual. Darum gründete er zwei Ordensfamilien: Die Rogationisten und die Töchter vom Göttlichen Eifer, und er förderte zahlreiche Initiativen, um unter den Gläubigen die Notwendigkeit bewusst zu machen, intensiv für Berufungen zu beten.
Er selbst besaß eine tiefe Liebe zu seinem Priesteramt; er lebte es konsequent und pries im Volk Gottes die Größe dieser Aufgabe. Oft wiederholte er, dass die Kirche, um ihre Aufgabe zu erfüllen, >viele heiligmäßige Priester nach dem Herzen Gottes< braucht. Er spürte es als ein Problem von grundlegender Bedeutung und legte Nachdruck darauf, dass Gebet und geistliche Ausbildung den ersten Platz in der Priesterausbildung einnehmen. Andernfalls - schrieb er - >werden alle Mühen der Bischöfe und Seminarrektoren für eine bloß künstliche Ausbildung der Priester aufgewandt...< (Scritti, Bd. 50, S. 9). Für ihn war jede echte Berufung die Frucht der Gnade und des Gebetes, vorrangig vor allem notwendigen Bemühen erzieherischer und organisatorischer Art. … Wo immer eine Not angetroffen wurde - ob es sich um Kinder ohne Familien handelte, um Mädchen in ernsten Gefahren, um beschauliche Klöster in materiellen Schwierigkeiten -, immer war er im rechten Augenblick mit Liebe zur Stelle. Allen war er Vater und Wohltäter, stets bereit, persönlich zu bezahlen; und dabei half und stützte ihn die Gnade.
Seine Botschaft an uns ist aktuell und dringlich. Das Erbe, das er seinen Söhnen und Töchtern hinterließ, ist verpflichtend. Möge das von ihm begonnene Werk weiterhin reiche Früchte zum Wohl der ganzen christlichen Gemeinschaft bringen, und möge der Herr auf seine Fürsprache der Kirche heiligmäßige Priester nach dem Herzen Gottes gewähren!"<ref> Ferdinand Holböck: Die neuen Heiligen der Katholischen Kirche, Christiana Verlag Stein am Rhein 1994 (Von Papst Johannes Paul II. kanonisierte Heilige), Band 3 von 1988-1991, S. 229-230 (350 S., ISBN 3-7171-0973-1).</ref>

Derselbe Papst sprach ihn am 16. Mai 2004 in Rom heilig. Dabei sagte er bei dieser seiner letzten Heiligsprechungsfeier:

"Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten (Joh 14,23). In diesen Worten aus dem Evangelium erkennen wir das geistliche Profil von Annibale Maria Di Francia, den die Liebe zum Herrn drängte, sein ganzes Dasein dem geistlichen Wohl des Nächsten zu widmen. In dieser Sicht spürte er vor allem die Dringlichkeit, das Gebot des Evangeliums zu verwirklichen: <Rogate ergo - Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!> (Mt 9,38).
Er hinterließ den Rogationistenpatres und den Töchtern des Göttlichen Eifers den Auftrag, sich mit allen Kräften zu bemühen, das Gebet für die Berufungen <unaufhörlich und weltweit> fortzusetzen. Pater Annibale Maria Di Francia richtet an die jungen Menschen von heute dieselbe Einladung und fasst sie in der gewohnten Aufforderung zusammen: <Verliebt euch in Jesus Christus !»<ref>vgl. Stefan Wirth: Die neuen Heiligen der Katholischen Kirche, Band 7.</ref>

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

<references />