Christi Himmelfahrt

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Christi Himmelfahrt (Ascensio Domini nostri Jesu Christi) besagt, dass der verklärte Christus nach seiner Auferstehung endgültig dem sichtbaren Umgang mit den Menschen hieieden entzogen hat (von Visionen und Privatoffenbarungen abgesehen), wie es dem verklärten Zustand des Aufersehungsleibes entsprach.<ref>Bernhard Brinkmann: Katholisches Handlexikon, Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 1960, S. 54, Christi Himmelfahrt (2. Auflage; Imprimatur N. 4-18/60 Monasterii, die 2. Februarii 1960, Böggering Vicarius Eppi Generalis).</ref> Das Fest Christi Himmelfahrt feiert die Kirche vierzig Tage nach Ostern, am Donnerstag nach dem 5. Sonntag nach Ostern. Vor dem Fest werden drei Bitttage abgehalten.

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Geschichte

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Der Hintergrund des Festes ist, dass Christus laut den Berichten in der Bibel vierzig Tage lang nach der Auferstehung im verklärten Zustand den Menschen erscheint. Der Himmelfahrtstag war schon zur Zeit des heiligen Augustinus von Hippo ein längst herkömmliches und weit verbreitetes Fest, im Osten aber nennt ihn bereits Eusebius († 339) einen hochfestlichen Tag. Als selbständiges Fest gewann es von den ältesten Zeiten her gerade in der Mutterkirche von Rom eine hervorragende Stellung. War Ostern das Fest des Sieges Jesu Christi, so erscheint Christi Himmelfahrt als das Fest des triumphierenden Einzugs des Ostersiegers in die ewige Lichtstadt des Himmels, wo er als unser glorreicher Mittler und König thront ("rex gloriae"). In der Frühzeit des Kirchenjahres war dieser Tag der Abschluss der großen Feste des Erlösers "Die Himmelfahrt Christi ist die Vollendung und Erfüllung aller seiner übrigen Feste und ein glückseliger Beschluss der ganzen irdischen Laufbahn des Gottessohnes" (hl. Bernhard von Clairvaux). Eine Vigil erhielt er erst in der karolinger Zeit, eine Oktav hatte er mancherorts im 10. Jahrhundert, wie z.B. zu Farfa. Weit verbreitet war im Mittelalter am Himmelfahrtsfest vor dem Hochamt eine feierliche, den Gang zum Ölberg versinnbildende Prozession, an die sich vielerorts eine szenische oder symbolische Darstelllung der Auffahrt anschloss. Vor der Liturgiereform 1970 war der Tag mit Vigil und privilegierter Oktav (f. duplex 1. classis). Es wurde nach dem Evangelium in der Heiligen Messe des Festes die Osterkerze ausgelöscht.<ref>Joseph Braun: Handlexikon der katholischen Dogmatik, Herder & Co., Freiburg im Breisgau 1926, Himmelfahrtstag S. 135-136 (Imprimatur Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.).</ref>

In verschiedenen Gebieten gibt es den Brauch, drei Tage vor Christi Himmelfahrt Bitttage abzuhalten.

Das Fest im Credo und in der Bibel

Im Credo heißt es: "aufgefahren in den Himmel"

Die biblische Grundlage für das Fest befindet sich in der Heiligen Schrift in der Apostelgeschichte im 1. Kapitel, Vers 9 ff:

"Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihm ihren Blicken."

Gleichzeitig mit dem biblischen Bericht über Christi Himmelfahrt wird auch ein Hinweis auf die Wiederkunft Christi gegeben. In den Versen 10 und 11 heißt es: "Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, standen plötzlich zwei Männer im weißen Gewändern bei ihnen und sagten: 'Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.'"

Spirituelle Deutung des Festes

Die Himmelfahrt Christi ist die Krönung und Vollendung seines gottmenschlichen Lebens auf Erden. Unter den Siegesgesängen der vereinigten Himmelschöre öffnen sich für ihn die Tore des Himmels; mit seiner verklärten Menschheit, begleitet von den Erstlingen der Erlösung: den Vätern aus der Vorhölle, tritt Jesus als König ein in die blendende Gottesherrlichkeit. Statt mit der schimpflichen Dornenkrone ist er nun mit "Ehre und Herrlichkeit" gekrönt. Er sitzt auf dem höchsten Throne und hat von seinem Vater unumschränkte Herrschergewalt erhalten über alle Völker der Erde. Als mitleidsvoller, mit unseren Schwachheiten vertrauter Hoherpriester zeigt er dem Vater ohne Unterlass die Wundmale, die er auch in seiner Verklärung beibehalten wollte und bewegt ihn dadurch zum Erbarmen. Er ist unser Fürsprecher beim Vater ({{#ifeq: 1. Brief des Johannes | Christi Himmelfahrt |{{#if: 1 Joh|1 Joh|1. Brief des Johannes}}|{{#if: 1 Joh |1 Joh|1. Brief des Johannes}}}} 2{{#if:1|,1}} Joh%202{{#if:1|,1}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Joh%202{{#if:1|,1}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}).

Christus zog nicht allein in den Himmel ein, an seinem Triumphzug nahm die ganze menschliche Natur teil. "Gott", sagt der hl. Paulus ({{#ifeq: Brief des Apostels Paulus an die Epheser | Christi Himmelfahrt |{{#if: Eph|Eph|Brief des Apostels Paulus an die Epheser}}|{{#if: Eph |Eph|Brief des Apostels Paulus an die Epheser}}}} 2{{#if:4-6|,4-6}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}), "hat uns mitbelebt in Christus und mitauferweckt und in Christus Jesus mitversetzt in den Himmel." Er ist nicht allein aufgefahren, er hat nicht allein den Thron der Herrlichkeit bestiegen, sondern wir mit ihm: "Gottes Sohn hat die mit ihm als Glieder zu einem Leib zusammengeschlossenen Gläubigen zur Rechten des Vaters gesetzt" (hl. Leo der Große). So findet das erhabene Geheimnis der Himmelfahrt seine Fortsetzung, bis mit der Aufnahme des letzten Auserwählten der mystische Leib Christi seine Vollendung erreicht haben wird.

Siehe auch: Maria Himmelfahrt

Weblinks

Anmerkungen

<references />