Georg Joseph Manz Verlag

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Der Georg Joseph Manz Verlag war einer der profiliertesten katholischen Buchhandel mit Druckerei in Deutschland. Gegründet wurde er von Georg Joseph Manz.

Themen des Verlages

Unter den Verlagswerken befanden sich solche von großer Bändezahl, so die katholische Bibelübersetzung von Loch & Reischl; Baubergers Erzählungen; Bibliothek für die reifere christliche Jugend; Bourdalouds Werke; Cantus Weltgeschichte; Herchenbachs Erzählungen; Krönes homiletisches Reallexikon; die Werke des Kirchenlehrers Alfons Maria von Liguori; die Werke des Grafen Mailáth; die Realencyklopädie; Wisers Lexikon für Prediger; Zollners Katechet. Werke etc.

Autoren des Verlages

Die gefeiertsten katholischen Autoren der damaligen Zeit haben ihre bedeutendsten Werke bei Manz veröffentlicht, so: Arendts, Balmes, Bauberger, Bittner, v. Brandis, Brunner, Buß, Deutinger, v. Diepenbrock, von Döllinger, Faber, Fürstbischof Förster, Frantz, Gams, Gaume, Gförer, Johann Joseph von Görres, Haneberg, Hattler, Herchenbach, Hergenröther, Hettinger, Höfler, von Hurter, Jarisch, Knopp, Krönes, Lämmer, Lasaulx, Lierheimer, Loch, Lorinser, Mailáth, Maßl, Mehler, Menzel, Perrone, Pütz, Reischl, Roßhirt, Schegg, Schermer, Chr. von Schmid, Silbernagel, Sporschil, Wisemann, von Wurzbach Zollner u. v. a.

Zeitungen

Sie vereinigte in ihrem Verlage die Blätter: die illustr. Jugendschrift »Efeuranken«; die homiletische Monatsschrift »Prediger und Katechet«; ferner das »Korrespondenz- und Offertenblatt für die gesamte katholische Geistlichkeit Deutschlands«; die größte katholische Zeitung Bayerns »Der Bayerische Kurier und Münchener Fremdenblatt«.

Geschichte

Georg Josef Manns übernahm das Sortiment mit Verlag der Krüllschen Universitätsbuchhandlung in Landshut am 1. Juli 1830. Er vergrößerte das Geschäft und gründete eine 1834 eine Filiale in Freising. Da die Universität nach München (1826) verlegt wurde und Landshut deshalb an Bedeutung als Verlagsort verlor, erwarb Manz 1835 von Barbara Schmidt, der Witwe des Buchhändlers Johann Friedrich Schmidt, die Montag & Weißsche Buchhandlung in Regensburg und verlegte den Landshuter Verlag und seinen Wohnsitz dorthin. 1836 überließ Manz die Sortimentsbuchhandlung in Landshut und die Freisinger Filiale J. Wölfle. In den Jahren 1843-45 erwarb dann Manz einen Teil des 1823 gegründeten Verlages von C. Etlinger in Würzburg, ferner die realen Buchhandlungsgerechtsamen von A. Attenkofer in Ingolstadt (gegründet durch Krüll in Landshut) und C. Klöber in Amberg und vereinigte den Verlag dieser Firmen mit dem seinigen. 1850 kam der Verlag von J. Giel in München hinzu. Die Sortiments- und Antiquariatsbuchhandlung trat er 1855 an seinen Schwiegersohn Alfred Coppenrath ab.

1856 erwarb Manz die Hochfürstliche Bischöfliche und Hochfürstliche Thurn und Taxissche Hofbuchdruckerei von J. Rußwurm in Regensburg und vergrößerte sie. Dort richtete er 1862 eine Kupferdruckerei ein. In den nächsten Jahren wurde der Verlag samt einer Reihe von Verlagsgeschäften mit der Manzschen Firma vereinigt, so 1850 der von J. Giel in München, 1874 der von Fr. Hurter in Schaffhausen, 1875 der von Karl Kollmann in Augsburg und 1877 der von C. Sartori in Wien. 1866 übernahm Manz das Sortiments- und Verlagsgeschäft seines Bruders Friedrich Manz in Wien, das er 1870 dessen Sohn Hermann überließ und der es unter der Firma Manzsche k. k. Hofverlags- und Universitäts-Buchhandlung weiterführte. 1874 kam der Verlag von Fr. Hurter in Schaffhausen hinzu, 1875 der Verlag von Karl Kollmann in Augsburg und 1877 der Verlag von C. Sartorius in Wien.

Beim 50jährigen Geschäftsjubiläum der Firma G. J. Manz in Regensburg im Jahr 1880 umfasste das Verlagsverzeichnis 6390 Artikel mit 7666 Bänden. In Verlag und Druckerei waren 200 Personen beschäftigt, darunter 80 Handsetzer. 1885 verfügte die Firma über neun dampfbetriebene Schnellpresse], eine Stereotypengießerei und eine Buchbinderei.

1886 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit dem neuen Namen Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz, Buch- und Kunstdruckerei A.G. Die neue Firma dehnte das Geschäft weiter, auf den Zeitungsverlag aus. 1892 wurde eine Reihe Verlagsartikel des Litterarischen Instituts Dr. M. Huttler in München erworben. Seit 1896 nennt sich die Gesellschaft: Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz, Buch- u. Kunstdruckerei Aktien-Gesellschaft in München-Regensburg.

Der Kunstverlag, welcher außer den rühmlichst bekannten Werken von: Fiesolo, J. von Fährich, Klein, Murillo, Oberoxer, Overbeck, Raphael, Schongauer, Steinlo, Leonardo de Vinci u. A. auch religiöse Darstellungen in ca. 1200 Nr. in 8°, 120 in 12°, 390 in 16° und 255 in 32°-Format in sich schloß, ging zunächst an Joh. Angerers Kunstverlag in München über, welcher ihn dann an B. Kühler's Kunstverlag in M. Gladbach verkaufte.

Literatur

  • Wilhelm Eggerer: Manz 1830-1980. Festschrift zum 150-jährigen Bestehen, München/Dillingen an der Donau 1980
  • Erinnerungsblätter von G. J. Manz, 2 Bände, Regensburg 1880 und 1892
  • Annemarie Meiner: G. J. Manz. Person und Werk 1830-1955, München/Dillingen 1957
  • Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Beiträge zu einer Firmengeschichte des deutschen Buchgewerbes, Verlag der Buchdruckerei Franz Weber Berlin (später: Verlag von Rudolf Schmidt Eberswalde), 1. bis 6. Bd. 1902-1908; Quelle: Bd. 4, 1907, S. 654-658.

Weblinks