Gereon Goldmann: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gereon Goldmann''' [[OFM]] (†26. Juli 2003) war 40 Jahre Missionar in Japan. Er wird der Lumpensammler von Tokio genannt.
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Er ist studierte [[Philosophie]], [[Theologie]] und Medizin. Er spricht über sechs Sprachen. Sechs seiner Geschwister sind Ärzte. Er wurde zum Tode verurteilt durch das Kriegsgericht der Alliierten. Zum Priester geweiht durch eine Sondervollmacht des Papstes.
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'''Gereon Goldmann''' [[OFM]] (* [[25. Oktober]] [[1916]] in Fulda; † [[26. Juli]] [[2003]]) war von Mitte der 1950er-Jahre bis Mitte der 1990er-Jahre Missionar in Japan. Er sprach über sechs Sprachen und wird der "Lumpensammler von Tokio" genannt.
  
Goldmann bereiste Japan von Nord nach Süd. Er predigte in fast allen Städten. In seiner Vorstadt-Pfarrei von Tokio lebten der 500 000 Menschen.
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==Biografie==
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Gereon Goldmann  war Sohn eines Tierarztes. Seine Mutter starb schon früh. Er studierte [[Philosophie]] und Medizin. Sechs seiner Geschwister wurden Ärzte. Seine  Jugendzeit verbrachte er in Fulda und Köln. Im katholischen [[Bund Neudeutschland]] tätig, trat er 1936, nach dem Arbeitsdienst, in den Franziskanerorden ein. 1939 wurde er zur Wehrmacht einberufen und zur Waffen-SS strafversetzt. Er hatte Kontakte zur Widerstandsgruppe des 20. Juli mit Kurierdiensten nach Frankreich und Italien. Er hatte eine Audienz bei [[Papst]] [[Pius XII.]]. Er wurde 1944 auf dem Monte Cassino gefangen genommen und in ein Kriegsgefangenenlager in Marokko und Algerien eingeliefert. Er wurde zum Tode verurteilt durch das Kriegsgericht der Alliierten. Pius XII. erteilte ihm eine Sondervollmacht zur [[Priesterweihe]] ohne Theologiestudium. Er entrann dem Tode durch Begnadigung. Bis 1947 war er [[Seelsorge]]r in Kriegsgefangenenlagern Nordafrikas. Von 1948 bis 1953 diente er als Seelsorger in Deutschland, in der  Pfarrei und der Jugendarbeit.
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Goldmann flog im Januar 1954 nach Japan, wo er die Pfarrei Sankt Elisabeth in Tokio, Itabashi-Ku für 24 Jahre übernahm. In seiner Vorstadt-Pfarrei lebten derzeit 500 000 Menschen. Goldmann bereiste Japan von Nord nach Süd. Er predigte in fast allen Städten. Er sammelte Lumpen, um verschiedene Projekte zu finanzieren: den Bau von Kirchen, Heimen, Krankenhäusern, Sozialstationen, Wohnungen. Er predigte und taufte und baute ein Kirchenmusik-Institut auf, das St. Gregorius-Institut in Tokyo für [[Kirchenmusik]] und [[Liturgie]].
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Mitte der Neunziger Jahre des [[20. Jahrhundert]]s kehrte er ins Mutterhaus der [[Franziskaner]] auf dem Frauenberg zurück. Es kamen Besucher aus Japan, die ihn sehen wollten: Beichtkinder, Täuflinge, Musikergruppen.
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==Literatur==
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* Tödliche Schatten - tröstendes Licht. Ein Franziskaner in Uniform. (Erinnerungen von P. Gereon Goldmann) [[EOS Verlag]] Sankt Ottilien 2010 (15. Auflage; 364 Seiten; ISBN 978-3830671381).
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
[http://www.gloria.tv/?video=stuxly5phjinvjgdfjfi Goldmann berichtet ergreifende Missionserlebnisse]  
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* [http://www.lumpensammler.info/sites/frameset.htm Der Lumpensammler von Tokio]
  
[[Kategorie: Personen Deutschland|Goldmann, Gereon]]
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[[Kategorie:Franziskaner|Goldmann, Gereon]]
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[[Kategorie:Priester Deutschland|Goldmann, Gereon]]

Aktuelle Version vom 20. März 2018, 21:06 Uhr

Gereon Goldmann

Gereon Goldmann OFM (* 25. Oktober 1916 in Fulda; † 26. Juli 2003) war von Mitte der 1950er-Jahre bis Mitte der 1990er-Jahre Missionar in Japan. Er sprach über sechs Sprachen und wird der "Lumpensammler von Tokio" genannt.

Biografie

Gereon Goldmann war Sohn eines Tierarztes. Seine Mutter starb schon früh. Er studierte Philosophie und Medizin. Sechs seiner Geschwister wurden Ärzte. Seine Jugendzeit verbrachte er in Fulda und Köln. Im katholischen Bund Neudeutschland tätig, trat er 1936, nach dem Arbeitsdienst, in den Franziskanerorden ein. 1939 wurde er zur Wehrmacht einberufen und zur Waffen-SS strafversetzt. Er hatte Kontakte zur Widerstandsgruppe des 20. Juli mit Kurierdiensten nach Frankreich und Italien. Er hatte eine Audienz bei Papst Pius XII.. Er wurde 1944 auf dem Monte Cassino gefangen genommen und in ein Kriegsgefangenenlager in Marokko und Algerien eingeliefert. Er wurde zum Tode verurteilt durch das Kriegsgericht der Alliierten. Pius XII. erteilte ihm eine Sondervollmacht zur Priesterweihe ohne Theologiestudium. Er entrann dem Tode durch Begnadigung. Bis 1947 war er Seelsorger in Kriegsgefangenenlagern Nordafrikas. Von 1948 bis 1953 diente er als Seelsorger in Deutschland, in der Pfarrei und der Jugendarbeit.

Goldmann flog im Januar 1954 nach Japan, wo er die Pfarrei Sankt Elisabeth in Tokio, Itabashi-Ku für 24 Jahre übernahm. In seiner Vorstadt-Pfarrei lebten derzeit 500 000 Menschen. Goldmann bereiste Japan von Nord nach Süd. Er predigte in fast allen Städten. Er sammelte Lumpen, um verschiedene Projekte zu finanzieren: den Bau von Kirchen, Heimen, Krankenhäusern, Sozialstationen, Wohnungen. Er predigte und taufte und baute ein Kirchenmusik-Institut auf, das St. Gregorius-Institut in Tokyo für Kirchenmusik und Liturgie.

Mitte der Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts kehrte er ins Mutterhaus der Franziskaner auf dem Frauenberg zurück. Es kamen Besucher aus Japan, die ihn sehen wollten: Beichtkinder, Täuflinge, Musikergruppen.

Literatur

  • Tödliche Schatten - tröstendes Licht. Ein Franziskaner in Uniform. (Erinnerungen von P. Gereon Goldmann) EOS Verlag Sankt Ottilien 2010 (15. Auflage; 364 Seiten; ISBN 978-3830671381).

Weblinks