Gereon Goldmann: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gereon Goldmann''' [[OFM]] (* [[25. Oktober]] [[1916]] in Fulda; † [[26. Juli]] [[2003]]) war von Mitte der fünfziger Jahre bis Mitte der Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts Missionar in Japan. Er wird der Lumpensammler von Tokio genannt. Er sprach über sechs Sprachen.
 
'''Gereon Goldmann''' [[OFM]] (* [[25. Oktober]] [[1916]] in Fulda; † [[26. Juli]] [[2003]]) war von Mitte der fünfziger Jahre bis Mitte der Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts Missionar in Japan. Er wird der Lumpensammler von Tokio genannt. Er sprach über sechs Sprachen.
  
Gereon Goldmann  war Sohn eines Tierarztes. Seine Mutter starb schon früh. Er ist studierte [[Philosophie]] und Medizin. Sechs seiner Geschwister wurden Ärzte.Seine  Jugendzeit verbrachte er in Fulda und Köln. Im katholischen Bund in Neudeutschland tätig, trat er 1936, nach Arbeitsdienst Eintritt in den Franziskanerorden ein. Dann wurde er zur Wehrmacht 1939 einberufen und zur Waffen-SS strafversetzt. Er hatte Kontakte zur Widerstandsgruppe des 20. Juli mit Kurierdiensten nach Frankreich und Italien. Er hatte eine Audienz bei [[Papst]] [[Pius XII.]]. Er wurde 1944 auf dem Monte Cassino gefangen genommen und in ein Kriegsgefangenenlager in Marokko und Algerien eingeliefert. Er wurde zum Tode verurteilt durch das Kriegsgericht der Alliierten. Pius XII. erteilte ihm eine Sondervollmacht zur [[Priesterweihe]] ohne Theologiestudium. Er entrann dem Tode durch Begnadigung. Bis 1947 war er [[Seelsorge]]r in Kriegsgefangenenlagern Nordafrikas. Von 1948 bis 1953 diente er als Seelsorger in Deutschland, in der  Pfarrei und der Jugendarbeit.  
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Gereon Goldmann  war Sohn eines Tierarztes. Seine Mutter starb schon früh. Er studierte [[Philosophie]] und Medizin. Sechs seiner Geschwister wurden Ärzte. Seine  Jugendzeit verbrachte er in Fulda und Köln. Im katholischen Bund in Neudeutschland tätig, trat er 1936, nach Arbeitsdienst in den Franziskanerorden ein. Dann wurde er 1939 zur Wehrmacht einberufen und zur Waffen-SS strafversetzt. Er hatte Kontakte zur Widerstandsgruppe des 20. Juli mit Kurierdiensten nach Frankreich und Italien. Er hatte eine Audienz bei [[Papst]] [[Pius XII.]]. Er wurde 1944 auf dem Monte Cassino gefangen genommen und in ein Kriegsgefangenenlager in Marokko und Algerien eingeliefert. Er wurde zum Tode verurteilt durch das Kriegsgericht der Alliierten. Pius XII. erteilte ihm eine Sondervollmacht zur [[Priesterweihe]] ohne Theologiestudium. Er entrann dem Tode durch Begnadigung. Bis 1947 war er [[Seelsorge]]r in Kriegsgefangenenlagern Nordafrikas. Von 1948 bis 1953 diente er als Seelsorger in Deutschland, in der  Pfarrei und der Jugendarbeit.  
  
Goldmann flog im Januar 1954 nach Japan, wo er die Pfarrei Sankt Elisabeth in Tokio, Itabashi-Ku für 24 Jahre übernahm. In seiner Vorstadt-Pfarrei lebten der 500 000 Menschen. Goldmann bereiste Japan von Nord nach Süd. Er predigte in fast allen Städten. Er sammelte Lumpen, um verschiedene Projekte zu finanzieren: den Bau von Kirchen, Heimen, Krankenhäusern, Sozialstationen, Wohnungen. Er predigte und taufte und baute ein Kirchenmusik-Institut auf, das St. Gregorius-Institut in Tokyo für [[Kirchenmusik]] und [[Liturgie]].
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Goldmann flog im Januar 1954 nach Japan, wo er die Pfarrei Sankt Elisabeth in Tokio, Itabashi-Ku für 24 Jahre übernahm. In seiner Vorstadt-Pfarrei lebten derzeit 500 000 Menschen. Goldmann bereiste Japan von Nord nach Süd. Er predigte in fast allen Städten. Er sammelte Lumpen, um verschiedene Projekte zu finanzieren: den Bau von Kirchen, Heimen, Krankenhäusern, Sozialstationen, Wohnungen. Er predigte und taufte und baute ein Kirchenmusik-Institut auf, das St. Gregorius-Institut in Tokyo für [[Kirchenmusik]] und [[Liturgie]].
  
 
Mitte der Neunziger Jahre des [[20. Jahrhundert]]s kehrte er ins Mutterhaus der [[Franziskaner]] auf dem Frauenberg zurück. Es kamen Besucher aus Japan, die ihn sehen wollten: Beichtkinder, Täuflinge, Musikergruppen.
 
Mitte der Neunziger Jahre des [[20. Jahrhundert]]s kehrte er ins Mutterhaus der [[Franziskaner]] auf dem Frauenberg zurück. Es kamen Besucher aus Japan, die ihn sehen wollten: Beichtkinder, Täuflinge, Musikergruppen.

Version vom 30. Januar 2012, 21:00 Uhr

Gereon Goldmann

Gereon Goldmann OFM (* 25. Oktober 1916 in Fulda; † 26. Juli 2003) war von Mitte der fünfziger Jahre bis Mitte der Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts Missionar in Japan. Er wird der Lumpensammler von Tokio genannt. Er sprach über sechs Sprachen.

Gereon Goldmann war Sohn eines Tierarztes. Seine Mutter starb schon früh. Er studierte Philosophie und Medizin. Sechs seiner Geschwister wurden Ärzte. Seine Jugendzeit verbrachte er in Fulda und Köln. Im katholischen Bund in Neudeutschland tätig, trat er 1936, nach Arbeitsdienst in den Franziskanerorden ein. Dann wurde er 1939 zur Wehrmacht einberufen und zur Waffen-SS strafversetzt. Er hatte Kontakte zur Widerstandsgruppe des 20. Juli mit Kurierdiensten nach Frankreich und Italien. Er hatte eine Audienz bei Papst Pius XII.. Er wurde 1944 auf dem Monte Cassino gefangen genommen und in ein Kriegsgefangenenlager in Marokko und Algerien eingeliefert. Er wurde zum Tode verurteilt durch das Kriegsgericht der Alliierten. Pius XII. erteilte ihm eine Sondervollmacht zur Priesterweihe ohne Theologiestudium. Er entrann dem Tode durch Begnadigung. Bis 1947 war er Seelsorger in Kriegsgefangenenlagern Nordafrikas. Von 1948 bis 1953 diente er als Seelsorger in Deutschland, in der Pfarrei und der Jugendarbeit.

Goldmann flog im Januar 1954 nach Japan, wo er die Pfarrei Sankt Elisabeth in Tokio, Itabashi-Ku für 24 Jahre übernahm. In seiner Vorstadt-Pfarrei lebten derzeit 500 000 Menschen. Goldmann bereiste Japan von Nord nach Süd. Er predigte in fast allen Städten. Er sammelte Lumpen, um verschiedene Projekte zu finanzieren: den Bau von Kirchen, Heimen, Krankenhäusern, Sozialstationen, Wohnungen. Er predigte und taufte und baute ein Kirchenmusik-Institut auf, das St. Gregorius-Institut in Tokyo für Kirchenmusik und Liturgie.

Mitte der Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts kehrte er ins Mutterhaus der Franziskaner auf dem Frauenberg zurück. Es kamen Besucher aus Japan, die ihn sehen wollten: Beichtkinder, Täuflinge, Musikergruppen.

Literatur

  • Tödliche Schatten - tröstendes Licht (Erinnerungen von P. Gereon Goldmann; erhältlich beim Grignion Verlag)

Weblinks