Gott

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Insofern der Mensch auf Erden keine unmittelbare Erkenntnis des göttlichen Wesens besitzt, sondern dieses nur indirekt in der Weise einer gleichsam im Dunkeln tastenden Annäherung aus den Werken Gottes in der Schöpfung erschließen kann, kann der Mensch eher sagen, was Gott nicht ist, als was er wirklich ist (vgl. Thomas von Aquin, STh I q. 2). Diese prinzipiell negative (philosophische) Theologie wird durch die Offenbarung Gottes in gewisser Weise überholt, da Gott sich im Wort selbst aussagt und mitteilt. Dennoch bleibt auch innerhalb dessen das Prinzip der Analogie gewahrt, wonach zwischen Schöpfer und Geschöpf keine noch so große Ähnlichkeit ausgesagt werden kann, ohne dass diese Benennung nicht eine noch größere Unähnlichkeit in sich einschließt (vgl. 4. Laterankonzil, 1215, DH 806).

Gott ist das absolut vollkommene Wesen; er ist der Ursprung und Schöpfer aller Dinge. Er ist das Ziel der Schöpfung und ihr Vollender. Er allein ist der Gute schlechthin. Gott in seiner ewigen Existenz ruht in sich; Gott verdankt sich niemand anderem. Er ist reiner Geist, erhaben über seine Schöpfung (transzendent), von ihr verschieden und doch durch sein erhaltendes Wirken und seine Vorsehung in ihr zuinnerst gegenwärtig (immanent).

Gott ist gerecht und barmherzig, allwissend und allmächtig. Er ist der Heilige, der absolute Herr, der dennoch freie Wesen erschaffen hat, die dazu berufen sind, ihn zu lieben und ihm zu dienen. In Jesus Christus hat das ungeschaffene und ewige Wort Gottes Fleisch angenommen. Gott ist auf diese Weise Mensch geworden in der Zeit, ohne sein Gottsein aufzugeben oder zu verlieren. Im Heiligen Geist, der dritten göttlichen Person, heiligt und vollendet Gott das Werk seiner Liebe im Hinblick auf den Menschen und die ganze Schöpfung.