Joachim Schroedel

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Monsignore Joachim Schroedel

Joachim Heinz Schroedel (Monsignore * 24. Mai 1954 in Mainz) ist ein deutscher Priester und Auslandsseelsorger in Kairo.

Biografie

Joachim Heinz Schroedel, Sohn des Architekten Walter Heinz Schroedel, wuchs in Dresden in der damaligen DDR auf. Er war Ministrant. 1965 konnte die Familie wieder nach Mainz übersiedeln.<ref>Einladung zum Pressegespräch mit Pfarrer Joachim Schroedel, Kairo, Bistum Dresden-Meißen, 28. September 2004</ref> Er besuchte zunächst das Mainzer Rabanus-Maurus-Gymnasium und absolvierte nach familiärem Umzug 1968 das Abitur 1974 im rheinhessischen Alzey. 1974 trat er in das Priesterseminar in Mainz ein und studierte Katholische Theologie und Philosophie. Nach einem Studienjahr in Jerusalem beendete er 1979 das Studium in Mainz (Dipl.-Theol.). 1979/80 ließ Schroedel sich beurlauben und prüfte einen Eintritt in den Benediktinerorden, entschied sich aber für ein Studium der Orientalistik und Hebraistik an der Eberhard Karls Universität Tübingen von 1980 bis 1985. Am 18. Juni 1983 empfing er im Mainzer Dom die Priesterweihe durch Weihbischof Wolfgang Rolly. Er war Schlosskaplan in Unterjesingen in Tübingen (1983–1985) und Kaplan in Butzbach (1985–1987). 1988 wechselte er in den Schuldienst und war bis 1995 am Sankt-Lioba-Gymnasium des Bistums Mainz in Bad Nauheim tätig.

Auslandsseelsorger in Kairo

1995 wurde Joachim Schroedel Auslandsseelsorger für die deutschsprachige katholische Gemeinde Kairo. Zudem übernahm er die Leitung der Auslandsseelsorge für die Länder Syrien, Jordanien, Libanon, Sudan und Äthiopien mit ca. 10.000 deutschsprachigen Katholiken (Stand 2013).<ref>Joachim Schroedel, The European, 4. Juli 2013</ref> 1998 war er eingebunden bei der Apostolischen Nuntiatur in Kairo zur Vorbereitung des Besuchs von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000. 1999 wurde er Außerordentlicher Ökumenebeauftragter der Ägyptischen Bischofskonferenz. Von 2000 bis 2002 übernahm er zudem die Seelsorge für die deutschsprachigen Katholiken im Lateinischen Patriarchat von Jerusalem. Langjährig war er Spiritual für die Ordensschwestern der Barmherzigen Schwestern vom hl. Karl Borromäus, die in Kairo eine deutsche Schule betreiben.

2014 wurde die deutschsprachige Seelsorgestelle Kairo durch die Deutsche Bischofskonferenz eingestellt.<ref name="KATH">„DBK beendet Seelsorgepräsenz in Ägypten“, kath.net, 16. Juni 2014</ref> Joachim Schroedel wurde 2014 durch den Mainzer Bischof Karl Kardinal Lehmann emeritiert. Er ist weiterhin als Ruhestandsgeistlicher in der Kairoer Markusgemeinde tätig, der 2.000 bis 5.000 römisch-katholische Christen und weitere ca. 250.000 Katholiken anderer katholischer Riten angehören.<ref name="KATH" /><ref name="missio">Gast im Monat der Weltmission „Monsignore Joachim Schroedel“, missio, 2013</ref>

Der Apostolische Vikar für die Lateiner, Bischof Adel Zaky OFM aus Alexandria, beauftragte Schroedel 2015 mit der Seelsorge für die deutschsprachigen Katholiken in Ägypten.

Schroedel spricht neben Deutsch, Englisch und Französisch auch Hebräisch und Arabisch.

Wirken

Seit 1997 berichtet Schroedel als freier Mitarbeiter bei Radio Vatikan und Katholische Nachrichten-Agentur über den Nahen Osten, insbesondere Ägypten.<ref>„"Ein langer Weg" Auslandspfarrer Joachim Schroedel zur Situation der Christen in Ägypten“, Katholisch.de, 1. November 2013</ref> 2012 erfolgte die Ernennung zum Theologischen Beirat des Magazins „Vaticanista News“.

1998 wurde er von Schwester Maria Grabis, bekannt als „Mutter der Müllmenschen“, beauftragt, ihr Werk als ihr Vertreter und stellvertretender Vorsitzender der Kooperative in der Kairoer Müllsiedlung Moytamadeia weiter zu führen. Die Kooperative betreut in einem Stadtteil Kairos bei Kopten und Muslimen, die als Zabbalin (Müllsammler und -trenner) leben.<ref>„Mutter der Kairoer Müllmenschen, Sr. Maria Grabis, verstorben“, explizit.net, 21. Oktober 2015</ref><ref>„Seit der Revolution reden alle Klartext“, missio, 7. August 2013</ref><ref name="missio" />

Schroedel engagiert sich für den Christlich-islamischen Dialog mit muslimischen Einrichtungen wie der Al-Azhar-Universität in Kairo. 1996 gründete er das Oecumenische Institut Cairo (OEIC), dessen Leiter er seitdem ist. Er organisiert Vorträge und Diskussionen zu interreligiösen Themen zusammen mit den verschiedenen Religionsgruppen.<ref>Katharina Pfannkuch: „Katholisch in Kairo“, Die Zeit, 18. Juli 2012</ref> Er war während der Aufstände des arabischen Frühlings in Kairo ständiger Besucher auf dem Tahrir-Platz und Berichterstatter für die Medien<ref>Nina Krüsmann: „Den arabischen Frühling auf dem Tahrir-Platz in Kairo miterlebt“, Aachener Zeitung, 2. Februar 2012</ref><ref>Barbara Mayrhofer:„Verlierer des Arabischen Frühlings. In Ägypten verschlechtert sich die Lage der Christen“, Katholische Nachrichten-Agentur, 15. Mai 2013</ref> wie auch benannt in Beiträgen wie Staatskrise in Ägypten 2013/2014, Blutbad in Kairo und Gizeh 2013, Militärputsch in Ägypten 2013 und Staatskrise in Ägypten 2013/2014 (Kabinett Beblawi).

Schroedel ist seit 1983 Mitglied der katholischen Studentenverbindung AV Guestfalia Tübingen im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen. 2011 wurde er zum Ehrenmitglied der Katholisch-Österreichischen Landsmannschaft Franzisco-Josephina München zu Regensburg ernannt. 2012 wurde er Bandmitglied der KAV Capitolina Rom im CV.

Ehrungen und Auszeichnungen

Literatur

  • Joachim Schroedel, Die traditionelle heilige Messe als Brücke zum Orient, in: Dominus Vobiscum, Katholisches Magazin für Tradition und Kultur N r. 2, März 2011, S. 38-41.
  • Joachim Schroedel, Bekenntnisse und Wege zur »Messe aller Zeiten«: Die Alte Messe wird mein Requiem sein, in: Una Voce-Korrespondenz 44 (2014) 598- 606.
  • Mit Segenskreuz und Handy 20 Jahre als Priester im Nahen Osten, Patrimonium-Verlag Aachen 2016 (162 Seiten; ISBN 978-3-86417-048-5).

Weblinks

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Anmerkungen

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