Johannes Leppich

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Johannes Leppich SJ (* 16. April 1915 in Ratibor, Oberschlesien; † 7. Dezember 1992 in Münster) war deutscher Priester und Jesuit. Er wurde besonders in den 1950er und 1960er Jahren als Straßenprediger bekannt.

Biografie

Johannes Leppich war der Sohn eines Zuchthausaufsehers. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er im oberschlesischen Arbeitermilieu. 1935 trat er in die Gesellschaft Jesu ein und war nach dem Studium der Philosophie und Theologie an der Universität Breslau, Gleiwitz und 1946 im Flüchtlingslager Friedland seelsorgerlich tätig. 1946 gehörte er zu den Begründern des deutschen Zweigs der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ), war dessen Nationalkaplan. 1948 begann er religiöse Kundgebungen auf Straßen, Plätzen und Messehallen größerer und mittlerer west-deutschen Städte (bis 1971). Millionen Menschen, besonders auch "Randsiedler der Kirche", wurden angesprochen.<ref> Wolfgang Tarara in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auflage, Band 6, Artikel: Leppich, Johannes, Sp. 844.</ref> Wegen seiner beißenden Gesellschaftskritik hatte er in der Adenauerzeit den Spitznamen „Maschinengewehr Gottes“. Später war er in Gefängnissen und im Großstadtapostolat tätig. Er war auch Mitbegründer der Telefonseelsorge.<ref> aus Wikipedia, abgerufen am 18. August 2021</ref>

Seit 1958 bildeten sich aus dem Kreis seiner Zuhörer nach Absolvierung eines "Briefnoviziates" die Teams der "action 365".<ref> Wolfgang Tarara in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auflage, Band 6, Artikel: Leppich, Johannes, Sp. 844.</ref> Sie war missionarisch und eine sozial engagierte ökumenische Laienbewegung, deren geistliche Grundlage die tägliche Bibellesung ist.<ref> aus Wikipedia, abgerufen am 18. August 2021</ref>

Durch Reisen nach Pakistan, Indien, Thailand und Nordamerika lernte er die Armut in der Welt kennen und organisierte Sach- und Geldspenden. Auf seine Anregung sowie die des Gideonbundes gehen die heute in Hotels noch gelegentlich ausliegenden Bibeln zurück.<ref> aus Wikipedia, abgerufen am 18. August 2021</ref>

Nach zwei Herzinfarkten Anfang der 1970er-Jahre hörte Leppich auf, an Massenveranstaltungen teilzunehmen und beendete auch seine Tätigkeit als Wanderprediger.<ref> aus Wikipedia, abgerufen am 18. August 2021</ref>

Werke (Auswahl)

Seine Schriften wurden in verschiedene Sprachen übersetzt.

  • Pater Leppich spricht. Journalisten hören den "roten" Pater, Bastion Verlag Düsseldorf 1952 (80 S.), 1956 (10. Auflage).
  • Menschen vor Gott. Erinnerung und Mahnung, P. Johannes Leppich Coloniae 1953 (18 S.)
  • Dreimal Satan : "Pater Leppich spricht" / Miterlebt u. dargest. v. Bernhard Kemper, Bastion Verlag Düsseldorf 1955 (102 S.).
  • Christus auf der Reeperbahn : Pater Leppich unterwegs, Bastion Verlag Düsseldorf 1956 (160 S.)
  • Bete mit – ein Kinderbrevier, Bastion Verlag Düsseldorf 1956 (48 S.; 2., verb. Aufl.).
  • Money Motor Mädchen (LP 1956)
  • Gott zwischen Götzen und Genossen, Bastion Verlag Düsseldorf 1957 (221 S.).
  • Meditationen auf dem Asphalt (1963)
  • Zeitung – ein Gebetbuch, Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 1964 (63 Seiten, 4. Auflage).
  • Dynamisches Apostolat, Kaltenmeier Verlag Hüls b. Krefeld 1963 (158 Seiten).
  • Meditationen auf dem Asphalt, Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 1964 (214 Seiten, 2. Auflage).
  • In grüner Hölle (1964)
  • Atheisten-Brevier, Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 1964 (327 Seiten)
  • Brasilianisches Vaterunser, Bastion Verlag Düsseldorf 1965 (95 S., 1. Auflage).
  • Passiert – Notiert – Meditiert. 50 Jahre Rückblende, 1974.

Literatur

  • Markus Trautmann: Mit Glaubensglut und Feuereifer. Werenfried van Straaten und Johannes Leppich. Zwei charismatische Gestalten im deutschen Nachkriegskatholizismus. Patris Verlag Vallendar 2009 (255 Seiten, ISBN 978-3-87620-336-2).
  • Thomas Alber: Pater Johannes Leppich. Das Maschinengewehr Gottes. Fe Medienverlag Kißlegg 2019 (176 Seiten, ISBN 978-3-86357-239-6).

Eberhard von Gemmingen

Weblinks

Anmerkungen

<references />