Karfreitag: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Karfreitag''' (''lat. Dies adoratus'') ist der [[Freitag]] vor [[Ostern]]. Die Bezeichnung '''Karfreitag''' stammt aus dem Althochdeutschen, dort bedeutet das Wort ''"Kara"'' soviel wie Klage, Kummer und Trauer. Der '''Karfreitag''' ist der Gedächtnistag der [[Kreuzigung]] [[Jesus Christus]]. An diesem Tag fand der Prozeß, die Hinrichtung und die [[Beerdigung]] [[Jesus Christus]] in [[Jerusalem]] statt. In der [[Bibel]] finden sich in den vier [[Evangelien]] die Abläufe und Ereignisse der Geschehnisse in den [[Passion]]sgeschichten wieder. Deshalb ist der '''Karfreitag''', der Trauer[[freitag]] der [[römisch-katholisch]]en [[Kirche]] und steht im Zeichen des Leidens und der Vergegenwärtigung des [[Kreuz]]estodes [[Jesus Christus]]. An diesem Tag finden in den [[römisch-katholisch]]en Kirchen keine heiligen [[Messe]]en statt. Stattdessen kommen die Gläubigen zusammen, um in einem einfachen [[Heilige Messe|Wortgottesdienst]] des [[Leid]]ens und [[Sterben]]s [[Jesus Christus]] zu gedenken. Der [[Gottesdienst]] hat fünf Teile: [[Heilige Messe|Lesungen]] aus dem [[Altes Testament|Alten Testament]], [[Leiden|Leidensgeschichte]] des Heilandes, [[Fürbitten]] für alle Menschen, [[Kreuz]]enthüllung und -verehrung, ''"Messe"'' der vorgeheiligten Gaben. Nachher verehren die Gläubigen das heilige [[Kreuz]]. Dieser Tag darf nicht durch Tanzen entweiht werden.  
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'''Karfreitag''' ist der [[Freitag]] vor [[Ostern]]. Die Bezeichnung '''Karfreitag''' stammt aus dem Althochdeutschen, dort bedeutet das Wort ''"Kara"'' "Klage, Kummer, Trauer". Die liturgische Bezeichnung ist ''Feria sexta in Parasceve'' „sechster Tag, am [[Rüsttag]]“ (von griechisch παρασκευή ''paraskeuḗ'' „Zurüstung, Herrichtung, Rüsttag, Tag vor dem Sabbat, Freitag“).  
  
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Der '''Karfreitag''' ist der Gedächtnistag der [[Kreuzigung]] [[Jesus Christus]]. An diesem Tag fand der Prozess, die Hinrichtung und die [[Beerdigung]] [[Jesus Christus]] in [[Jerusalem]] statt. Er folgt auf den [[Gründonnerstag]] und geht dem [[Karsamstag]] voraus. Der Karfreitag ist somit eingebunden in die „Dreitagefeier vom Leiden und Sterben, von der Grabesruhe und der Auferstehung des Herrn“, das ''[[Triduum Sacrum]]'' , auch „österliches Triduum“ (''Triduum Paschale'') genannt. Es ist das älteste und höchste Fest des [[Kirchenjahr]]es dar und wird als das [[Pascha-Mysterium]] liturgisch wie ein einziger Gottesdienst gefeiert, der  am [[Gründonnerstag]] mit der Messe vom letzten Abendmahl beginnt und seinen Höhepunkt in der Feier der Auferstehung Christi in der [[Osternacht]] findet.
  
Der '''Karfreitag''' und der [[Aschermittwoch]] gehören zu den zwei kirchlich vorgeschriebenen strengen [[Fastenzeit|Fasttagen]], an dem man sich nur einmal sättigen ([[Fastenzeit|Fasten]]), wobei zwei kleine Stärkungen erlaubt sind, und kein Fleisch gegessen und kein Alkohol genossen werden darf ([[Abstinenz]]). Das Gebot der ''"einmaligen Sättigung"'' gilt für [[Christen]] ab dem 18. bis zum 60. Lebensjahr, der Verzicht auf Fleischspeisen und Alkohol für alle Christen. Kranke sind davon ausgenommen. Schon [[Tertullian]] bezeugte um das [[2. Jahrhundert]] die Einhaltung dieses Tages als großen [[Fastenzeit|Fastentag]].
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Im [[Neues Testament]] finden sich in den vier [[Evangelien]] die Abläufe und Ereignisse der Geschehnisse in den [[Passion]]sgeschichten wieder. Deshalb ist der Karfreitag der Trauer[[freitag]] der [[römisch-katholisch]]en [[Kirche]] und steht im Zeichen des Leidens und der Vergegenwärtigung des [[Kreuz]]estodes [[Jesus Christus]]. Er litt und starb Christus als „Gottesknecht“ und nahm im Kreuzestod freiwillig die Sünde und Schuld aller Menschen auf sich. Durch Tod und Auferstehung Jesu wird allen Menschen erst Sündenvergebung und damit Errettung aus dem Tod und ewiges Leben zuteil.
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Dieser Tag darf nicht durch Tanzen entweiht werden.
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Als Teil des [[Osterfasten]]s ist der Karfreitag ein strenger [[Fastenzeit|Fast-]] und [[Abstinenz]]tag, an dem man sich nur einmal sättigen darf ([[Fastenzeit|Fasten]]), wobei zwei kleine Stärkungen erlaubt sind, und kein Fleisch gegessen und kein Alkohol genossen werden darf ([[Abstinenz]]). Das Gebot der ''"einmaligen Sättigung"'' gilt für [[Christen]] ab dem 18. bis zum 60. Lebensjahr, der Verzicht auf Fleischspeisen und Alkohol für alle Christen. Kranke sind davon ausgenommen. Schon [[Tertullian]] bezeugte um das [[2. Jahrhundert]] die Einhaltung dieses Tages als großen [[Fastenzeit|Fastentag]]. Die Tradition, freitags kein Fleisch zu essen, ist auf das Karfreitagsgeschehen zurückzuführen.
  
 
== Liturgie ==
 
== Liturgie ==
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An diesem Tag findet keine heilige [[Messe]] statt. Stattdessen kommen die Gläubigen zusammen, um  des [[Leid]]ens und [[Sterben]]s [[Jesus Christus]] zu gedenken. Der [[Gottesdienst]] hat fünf Teile: [[Heilige Messe|Lesungen]] aus dem [[Altes Testament|Alten Testament]], [[Leiden|Leidensgeschichte]] des Heilandes, [[Fürbitten]] für alle Menschen, [[Kreuz]]enthüllung und -verehrung, ''"Messe"'' der vorgeheiligten Gaben. Nachher verehren die Gläubigen das heilige [[Kreuz]].
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In der [[Liturgie]] findet an diesem Tag keine [[Hl. Messe]] statt. Am Nachmittag findet in Deutschland meistens um 15 Uhr eine eigene Karfreitagsliturgie  statt. Im Rahmen der Karfreitagsliturgie wird üblicherweise (aber nicht immer) die Hl. [[Eucharistie]] gespendet (nur Kommunionspendung, keine Messfeier, keine Hl. Wandlung!).
 
In der [[Liturgie]] findet an diesem Tag keine [[Hl. Messe]] statt. Am Nachmittag findet in Deutschland meistens um 15 Uhr eine eigene Karfreitagsliturgie  statt. Im Rahmen der Karfreitagsliturgie wird üblicherweise (aber nicht immer) die Hl. [[Eucharistie]] gespendet (nur Kommunionspendung, keine Messfeier, keine Hl. Wandlung!).
  

Version vom 7. April 2023, 18:02 Uhr

Vorlage:Überarbeiten Karfreitag ist der Freitag vor Ostern. Die Bezeichnung Karfreitag stammt aus dem Althochdeutschen, dort bedeutet das Wort "Kara" "Klage, Kummer, Trauer". Die liturgische Bezeichnung ist Feria sexta in Parasceve „sechster Tag, am Rüsttag“ (von griechisch παρασκευή paraskeuḗ „Zurüstung, Herrichtung, Rüsttag, Tag vor dem Sabbat, Freitag“).

Der Karfreitag ist der Gedächtnistag der Kreuzigung Jesus Christus. An diesem Tag fand der Prozess, die Hinrichtung und die Beerdigung Jesus Christus in Jerusalem statt. Er folgt auf den Gründonnerstag und geht dem Karsamstag voraus. Der Karfreitag ist somit eingebunden in die „Dreitagefeier vom Leiden und Sterben, von der Grabesruhe und der Auferstehung des Herrn“, das Triduum Sacrum , auch „österliches Triduum“ (Triduum Paschale) genannt. Es ist das älteste und höchste Fest des Kirchenjahres dar und wird als das Pascha-Mysterium liturgisch wie ein einziger Gottesdienst gefeiert, der am Gründonnerstag mit der Messe vom letzten Abendmahl beginnt und seinen Höhepunkt in der Feier der Auferstehung Christi in der Osternacht findet.

Im Neues Testament finden sich in den vier Evangelien die Abläufe und Ereignisse der Geschehnisse in den Passionsgeschichten wieder. Deshalb ist der Karfreitag der Trauerfreitag der römisch-katholischen Kirche und steht im Zeichen des Leidens und der Vergegenwärtigung des Kreuzestodes Jesus Christus. Er litt und starb Christus als „Gottesknecht“ und nahm im Kreuzestod freiwillig die Sünde und Schuld aller Menschen auf sich. Durch Tod und Auferstehung Jesu wird allen Menschen erst Sündenvergebung und damit Errettung aus dem Tod und ewiges Leben zuteil.

Dieser Tag darf nicht durch Tanzen entweiht werden. 

== Fastengebot Als Teil des Osterfastens ist der Karfreitag ein strenger Fast- und Abstinenztag, an dem man sich nur einmal sättigen darf (Fasten), wobei zwei kleine Stärkungen erlaubt sind, und kein Fleisch gegessen und kein Alkohol genossen werden darf (Abstinenz). Das Gebot der "einmaligen Sättigung" gilt für Christen ab dem 18. bis zum 60. Lebensjahr, der Verzicht auf Fleischspeisen und Alkohol für alle Christen. Kranke sind davon ausgenommen. Schon Tertullian bezeugte um das 2. Jahrhundert die Einhaltung dieses Tages als großen Fastentag. Die Tradition, freitags kein Fleisch zu essen, ist auf das Karfreitagsgeschehen zurückzuführen.

Liturgie

An diesem Tag findet keine heilige Messe statt. Stattdessen kommen die Gläubigen zusammen, um des Leidens und Sterbens Jesus Christus zu gedenken. Der Gottesdienst hat fünf Teile: Lesungen aus dem Alten Testament, Leidensgeschichte des Heilandes, Fürbitten für alle Menschen, Kreuzenthüllung und -verehrung, "Messe" der vorgeheiligten Gaben. Nachher verehren die Gläubigen das heilige Kreuz.

In der Liturgie findet an diesem Tag keine Hl. Messe statt. Am Nachmittag findet in Deutschland meistens um 15 Uhr eine eigene Karfreitagsliturgie statt. Im Rahmen der Karfreitagsliturgie wird üblicherweise (aber nicht immer) die Hl. Eucharistie gespendet (nur Kommunionspendung, keine Messfeier, keine Hl. Wandlung!).

Meist findet in Österreich der Kreuzweg um 15 Uhr - zur Stunde des Leidens und Todes unseres Herrn am Kreuz - statt. Abends wird dann die Karfreitagsliturgie gefeiert. Berührend ist die "Prostratio", das sich-Hinwerfen der Priester und Assistenz vor dem Kreuz zum Zeichen der Busse, der Ehrfurcht und Ganzhingabe. Weiters die Kreuzerhebung, bei der unter dem dreimaligen Ruf des Priesters: "Seht das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt gehangen!" und der Antwort des Volkes: "Kommt lasset uns anbeten" das Vortragekreuz enthüllt wird, und die schweigende Kreuzverehrung mit tiefer Kniebeuge, oft auch mit der Darbringung von Rosen oder anderen Blumen.

Im Rahmen der Karfreitagsliturgie werden die "großen Fürbitten" gesprochen. Die Karfreitagsliturgie endet vielerortens noch mit einer Möglichkeit zur stillen Anbetung an einem Seitenaltar, der als Heiliges Grab gestaltet ist, in der abgedunkelten Kirche. Am Karfreitag verlöschen die Kerzen, die bis dahin Zeichen für das lebendige Licht, das Jesus Christus selbst ist, gewesen sind, um erst in der Osternacht wieder am Osterlicht entzündet zu werden.

Feiertag

Karfreitag ist in Österreich nur kirchlicher Feiertag. In Kuba wurde erstmals im Jahre 2012, seit den 1960er-Jahren der Karfreitag als Feiertag begangen.<ref> Vgl. Erstmals seit 1960er-Jahren wird Karfreitag wieder als Feiertag begangen, kathweb Nachrichten, 06.04.2012.</ref>

Päpstliches Schreiben

Ablass

Ein vollkommener Ablass wird unter den gewöhnlichen Bedingungen demjenigen Christgläubigen gewährt, der die Liturgie des Karfreitags andächtig mitfeiert und dabei an der Kreuzverehrung teilnimmt. Dann demjenigen, der selbst die Übung der Kreuzwegandacht verrichtet oder sich während der Fernseh- oder Rundfunkübertragung der Kreuzwegandacht, die der Heilige Vater betet, mit ihm in frommer Gesinnung vereint (vgl. Enchiridion indulgentiarum 1999). → Heilige Stiege

Literatur

Siehe auch: Karfreitagsfürbitte, Fastenzeit

Weblinks

Anmerkungen

<references />