Pascendi: Unterschied zwischen den Versionen

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Den Gegnern des [[Modernismus]] bot die Lehre Pius X. jedoch wiederum eine Handhabe, auch solche Theologen zu verdächtigen, denen es lediglich um die angemessene Modernität der kirchlichen Ausdrucksweise ihrer Verkündigung ging. Seit [[Benedikt XV.]] wählten die Päpste daher vorwiegebnd einen zwar systematischen, aber lehrhaft positiven Stil, um ihr Lehramt auszuüben.
 
Den Gegnern des [[Modernismus]] bot die Lehre Pius X. jedoch wiederum eine Handhabe, auch solche Theologen zu verdächtigen, denen es lediglich um die angemessene Modernität der kirchlichen Ausdrucksweise ihrer Verkündigung ging. Seit [[Benedikt XV.]] wählten die Päpste daher vorwiegebnd einen zwar systematischen, aber lehrhaft positiven Stil, um ihr Lehramt auszuüben.
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'''Zitat''' (Denzinger-Hünermann Nr. 3484):
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"Für einen gläübigen Modernisten ist es ausgemacht, dass die Wirklichkeit des Göttlichen tatsächlich in sich selbst existiert und nicht völlig vom Gläubigen abhängt. Wenn man aber fragt, worauf sich denn diese Behauptung des Gläubigen stütze, werden sie erwidern: auf die persönliche Erfahrung jedes Menschen (...): im religiösen Gefühl sei eine gewisse Anschauung des Herzens zu erkennen; durch sie kommt der Mensch unvermittelt mit der Wirklichkeit Gottes selbst in Berührung und erlangt eine so große Überzeugung von der Existenz Gottes und von Gottes Handeln sowohl innerhalb als auch außerhalb des Menschen, dass sie jede Überzeugung, die aus wissenschaftlicher Erkenntnis gewonnen werden kann, weit übertrifft. Sie behaupten also eine wahre Erfahrung, und zwar eine solche, die jedweder Erfahrung der Vernunft überlegen ist. (...)"
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Demgegenüber wiederholte und bekräftigte das [[II. Vatikanum]] in seiner Konstitution ''Dei verbum'' vom 18. November 1965 die Gotteslehre des I. Vatikanum.

Version vom 6. Juli 2007, 16:09 Uhr

Mit den Anfangsworten Pascendi dominici gregis wird die Enzyklika von Papst Pius X. gegen den Modernismus zitiert. Unter dem Datum vom 8. September 1907 wurde mit dieser Enzyklika das Phänomen so gen. modernistischer Irrtümer in eine systematische Darstellung gebracht. Fast alle Modernisten behaupteten jedoch, diese Lehre nicht in dieser Geschlossenheit zu vertreten. Dennoch hatte die systematische Darstellung den Vorzug, dass der amtlichen Verurteilung nicht so leicht auszuweichen war wie in den Fällen, in denen das Lehramt nur bestimmte Sätze verwarf (vgl. das Dekret Lamentabili).

Den Gegnern des Modernismus bot die Lehre Pius X. jedoch wiederum eine Handhabe, auch solche Theologen zu verdächtigen, denen es lediglich um die angemessene Modernität der kirchlichen Ausdrucksweise ihrer Verkündigung ging. Seit Benedikt XV. wählten die Päpste daher vorwiegebnd einen zwar systematischen, aber lehrhaft positiven Stil, um ihr Lehramt auszuüben.

Zitat (Denzinger-Hünermann Nr. 3484):

"Für einen gläübigen Modernisten ist es ausgemacht, dass die Wirklichkeit des Göttlichen tatsächlich in sich selbst existiert und nicht völlig vom Gläubigen abhängt. Wenn man aber fragt, worauf sich denn diese Behauptung des Gläubigen stütze, werden sie erwidern: auf die persönliche Erfahrung jedes Menschen (...): im religiösen Gefühl sei eine gewisse Anschauung des Herzens zu erkennen; durch sie kommt der Mensch unvermittelt mit der Wirklichkeit Gottes selbst in Berührung und erlangt eine so große Überzeugung von der Existenz Gottes und von Gottes Handeln sowohl innerhalb als auch außerhalb des Menschen, dass sie jede Überzeugung, die aus wissenschaftlicher Erkenntnis gewonnen werden kann, weit übertrifft. Sie behaupten also eine wahre Erfahrung, und zwar eine solche, die jedweder Erfahrung der Vernunft überlegen ist. (...)"

Demgegenüber wiederholte und bekräftigte das II. Vatikanum in seiner Konstitution Dei verbum vom 18. November 1965 die Gotteslehre des I. Vatikanum.