Pius VII.

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Biographie

Zum Nachfolger des in napoleonischer Zeit als "Pius der Letzte" verspotteten Papstes Pius VI. wählte das unter dem Schutz Österreichs in Venedig 1800 zusammengerufene Konklave den Benediktinertheologen Luigi Barnaba Chiaramonti, der 1742 in Cesena geboren wurde.

Der spätere Pius VII. war als Theologieprofessor tätig, bevor ihn sein Vorgänger 1782 zum Bischof und 1785 zum Kardinal ernannt hatte. Aufgeschlossen für die modernen Geistesströmungen hatte er 1797 mit einer Predigt für Aufsehen gesorgt, da er die Demokratie für vereinbar mit der katholischen Religion hielt. Das zu einem Zeitpunkt, als die Öffentlichkeit nur vage Vorstellungen davon hatte, ob und wie eine demokratische Regierungsform (die USA wurden erst 1776 gegründet) überhaupt funktionieren kann.

Pontifikat

Pius VII. weigerte sich in Venedig zu bleiben und zog nach Rom, wo er den genialen Diplomaten Ercole Consalvi zu seinem Kardinalstaatssekretär machte. Das lange Pontifikat bis 1823 blieb überschattet durch die Umwälzungen auf dem gesamten europäischen Kontinents. Zeitweilig um Übereinstimmung mit Napoleon Bonapartte ringend (Konkordat von 1804), wurde der Papst doch immer wieder drangsaliert. Im Jahr 1804 salbte Pius VII. den Beherrscher ganz Europas zum Kaiser der Franzosen. Die Krone setzte sich Napoleon jedoch selber auf. Nach der Besetzung des Kirchenstaates 1809 wurde der Papst gefangengenommen und zum Verzicht auf das Patrimonium Petri gezwungen, widerrief aber alsbald seine Unterschrift. Durch die Gefangenschaft war das Prestige des Papstes so erstarkt, dass 1815 auf dem Wiener Kongress eine Restauration des Kirchenstaates möglich wurde, der erst zwischen 1860 und 1870 definitiv aufgegeben werden musste.

Literatur

wird ergänzt