Priester

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Das Wort Priester leitet sich vom griechischen "presbyteros", Ältester her. Als Mitarbeiter der Bischöfe sind die Priester beauftragt mit der Verkündigung des Evangeliums, der Feier des Gottesdiensts, vor allem der Eucharistie, und dem Hirtendienst an den Gläubigen.

Priester sind durch das Weihesakrament beauftragt, die Sendung weiterzuführen, die Jesus Christus seinen Aposteln anvertraut hat. Durch die Weihe haben die Priester ein unauslöschliches geistliches Siegel, das sie Christus gleichförmig macht und sie befähigt, auf besondere Weise im Namen Jesu Christi zu handeln. Ein Priester hat insbesondere die Vollmacht, in der Eucharistie die eucharistischen Gaben (Brot und Wein), in persona Christi handelnd, in den Leib und das Blut Jesu Christi zu wandeln ("Das ist mein Leib..") und gleichfalls in persona Christi in der Beichte den Gläubigen ihre Sünden zu vergeben ("Ich spreche Dich los..").

Das priesterliche Amt geht direkt auf den Willen Jesu zurück, der seine Kirche auf Petrus und die Apostel gründete. Diakonat, Priester- und Bischofsamt sind die in der Kirche weitergegebene Gestalt apostolischer Autorität. Diese Amtsverfassung der Kirche übt zugleich einen notwendigen Dienst am allgemeinen Priestertum aller Getauften aus. Jeder Getaufte hat Anteil am einzigen Priestertum Christi, der einziger Mittler zum himmlischen Vater ist. Jedoch hat niemand in der Gemeinde aus eigener Legitimität das Recht, die anderen Getauften zu lehren, zu leiten und zu heiligen. Der Vollzug des Lehramts, Leitungsamts und Priesteramts Christi setzt vielmehr einen besonderen Ruf des Herrn voraus, der in der sakramentalen Weihe die Anerkennung der Kirche gefunden hat. Nur die sorgfältige Unterscheidung, der gleichen Königswürde aller Getauften in Christus einerseits und der besonderen Berufung des verfassten Amtes andererseits, garantiert den bestmöglichen Zugang des ganzen Gottesvolkes zu dem im Sakrament gegenwärtigen Christus.

Die scheinbare Abwertung spezieller Charismen durch das Amtsprinzip hat in der Kirchengeschichte immer wieder zu schweren Konflikten geführt. Letztlich hat sich aber oft und oft gezeigt, dass nur so die Vielfalt besonderer Gnadengaben zum Wohl des gesamten mystischen Leibes Christi, der nämlich die Kirche ist, weitergetragen werden konnte.

Die Kirche hat keine Vollmacht darüber, diese Amtsverfassung in wesentlichen Zügen zu ändern. Daher ist eine Frauenordination im Katholizismus ausgeschlossen. Das dem getauften Mann vorbehaltene Priestertum "nach der Ordnung Melchisedeks" besagt, dass der Priester nicht einer besonderen Familie oder einem Adel angehört, sondern Anteil am ewigen Amt Christi hat. Es besagt ferner, dass der Priester kein rituelles Opfer vollzieht nach dem Vorbild von Tier- oder gar Menschenopfern, sondern in persona Christi die reine Opfergabe unter den Gestalten von Brot und Wein darbringt. Das Opfer Christi nährt die Seinen und eröffnet ihnen in der communio sanctorum das ewige Leben. Der Priester Christi erringt nicht, von Menschen bestellt, durch pagane Opferrituale, die Milde des Göttlichen. Sondern Gott selbst ist es, der durch seine Hingabe die Menschen zur Liebe ruft.

Innerhalb des göttlichen Heilswirkens in der Geschichte kommt dem Priester, aufgrund der besonderen sakramentalen Beziehung zu Christus, eine für das Heil der Vielen unverzichtbare Würde zu, die Gabe der Vergegenwärtigung Christi und Dienst an seiner Präsenz in der Gemeinde zugleich ist.

Literatur

  • Papst Paul VI., Botschaft an die Priester, 30. Juni 1968.
  • Sacerdotis Imago, Päpstliche Dokumente über das Priestertum von Pius X. bis Johannes XXIII., in deutscher Fassung herausgegeben von Anton Rohrbasser, Paulinusdruckerei Freiburg Schweiz1962 (Imprimatur Friburgi Helv., die 3 Februarii 1962 R. Pittet, v.g.).

Weblinks