Reprobation

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Unter Reprobation versteht man den ewigen göttlichen Willensratschluss, dass bestimmte Menschen von der ewigen Seligkeit ausgeschlossen sind. Der Begriff steht im Gegensatz zur Prädestination. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Feststellung, dass Gott bei der Prädestination mit seiner Gnade positiv wirkt, bei der Reprobation hingegen er die Sünde, die der Grund für die Verdamnis ist, nur zuläßt.

Arten der Reprobation

Man unterscheidet zwischen positiver und negativer Reprobation, je nachdem der göttliche Ratschluss die Verdammung zur ewigen Höllenstrafe oder die Nichterwählung für die himmlische Seligkeit zum Gegenstand hat. Weiters unterscheidet man zwischen bedingter und unbedinger Reprobation, je nachdem ob der göttliche Willensratschluss die Verdammnis von zukünftigem Mißverdienste abhängig macht oder nicht.

Lehre der Kirche

Die Kirche hat die Lehre der Reprobation nicht formell definiert. Es ist allerdings in das Glaubensgut aufgenommen. Als Irrlehre wurde von der Kirche allerdings die positive Reprobation im absoluten Sinne verworfen. Diese Lehre, bei der es inhaltlich darum geht, dass eine Vorherbestimmung zur Hölle ohne Rücksicht auf zukünftige Mißverdienste besteht, wurde unter anderem von Wiclif, Hus und Calvin vertreten. Das ganze wurde auf der Synode von Orange und beim Konzil von Trient verurteilt.

Nach der Lehre der Kirche gibt es eine bedingte positive Reprobation. Dabei nimmt der göttliche Willensratschluss auf die vorausgesehenen zukünftigen Mißverdienste Rücksicht. Damit wird gesagt, dass Gott nicht von vorherein die Verdamnis bestimmter Menschen möchte. Der heilige Augustinus sagt dazu: "Gott ist gut, Gott ist gerecht. Er kann niemand ohne gute Verdienste retten, weil er gut ist; aber er kann niemand ohne schlechte Verdienste verdammen, weil er gerecht ist." (Contra Jul. III 18, 35)

Eigenschaften der Reprobation

Der göttliche Reprobationsratschluss ist wie die Lehre der Prädestination ebenfalls unabänderlich und ohne besondere Offenbarung ungewiss.

Literatur

Ludwig Ott, Grundriß der Dogmatik, Freiburg 1959