Antonin-Gilbert Sertillanges: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Antonin-Gilbert Sertillanges''' OP (Ordensname ''Dalmatius'' (frz. Dalmace); *[[17. November]] [[1863]] in Clermont-Ferrand, Frankreich; †[[26. Juli]] [[1948]]  in Sallanches) war ein bekannter Theologe und Philosoph. Er war einer der führenden [[Thomismus|Neuthomisten]] des 20. Jahrhunderts in Frankreich
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'''Antonin-Gilbert Sertillanges''' OP (Ordensname ''Dalmatius'' (frz. Dalmace); * [[17. November]] [[1863]] in Clermont-Ferrand, Frankreich; † [[26. Juli]] [[1948]]  in Sallanches) war ein bekannter Theologe und Philosoph. Er war einer der führenden [[Thomismus|Neuthomisten]] des 20. Jahrhunderts in Frankreich
  
 
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Antonin-Gilbert Sertillanges trat 1883 in Belmont in Spanien in den Dominikanerorden ein, der zu dieser Zeit in Frankreich verboten war. Er studierte in Belmonte und Córcega in Spanien. 1888 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1890 lehrte er Theologie in Korbara auf Korsika. Im gleichen Jahr wurde er Sekretär der "Revue Thomiste" und Redaktionsmitglied der "Revue Bénédictine".
  
Antonin-Gilbert Sertillanges trat 1883 in Belmont in Spanien in den Dominikanerorden ein, der zu dieser Zeit in Frankreich verboten war. Er studierte in Belmonte und Córcega in Spanien. 1888 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1890 lehrte er Theologie in Korbara auf Korsika. Im gleichen Jahr wurde er Sekretär der "Revue Thomiste" und Redaktionsmitglied der "Revue Bénédictine". Von 1900 bis 1922 lehrte er als Professor der Moralphilosophie am Institut Catholique in Paris und wurde durch seine Vortragsreihen bekannt. 1918 wurde er als Philosoph in die Académie des sciences morales et politiques aufgenommen. Wegen einer politisch-nationalen Predigt zur Zeit des 1. Weltkriegs (1917) wurde er 1922 von seinem Dienst suspendiert und lehrte 1923 an der [[Ecole biblique]] in Jerusalem, 1924-28 am Ordensstudium Ryckholt in Holland, 1928-39 in Le Saulchoir in Belgien, bis er 1939 wieder nach Frankreich zurückkehren durfte.
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Von 1900 bis 1922 lehrte er als Professor der Moralphilosophie am Institut Catholique in Paris und wurde durch seine Vortragsreihen bekannt. 1918 wurde er als Philosoph in die Académie des sciences morales et politiques aufgenommen. Wegen einer politisch-nationalen Predigt zur Zeit des 1. Weltkriegs (1917) wurde er 1922 von seinem Dienst suspendiert und lehrte 1923 an der [[Ecole biblique]] in Jerusalem, 1924-28 am Ordensstudium Ryckholt in Holland, 1928-39 in Le Saulchoir in Belgien, bis er 1939 wieder nach Frankreich zurückkehren durfte.
  
 
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Das Werk Sertillanges umfasst viele Bücher und mehr als 1000 Artikel zur Theologie, Philosophie- und Philosophiegeschichte über Spiritualität. Einen besonderen Schwerpunkt bildete seine Beschäftigung mit seinem Freund [[Henri Bergson]].
 
Das Werk Sertillanges umfasst viele Bücher und mehr als 1000 Artikel zur Theologie, Philosophie- und Philosophiegeschichte über Spiritualität. Einen besonderen Schwerpunkt bildete seine Beschäftigung mit seinem Freund [[Henri Bergson]].
  
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[[Kategorie:Theologen Frankreich|Sertillanges, Antonin-Gilbert]]
 
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Aktuelle Version vom 23. Mai 2018, 15:45 Uhr

Antonin-Gilbert Sertillanges OP (Ordensname Dalmatius (frz. Dalmace); * 17. November 1863 in Clermont-Ferrand, Frankreich; † 26. Juli 1948 in Sallanches) war ein bekannter Theologe und Philosoph. Er war einer der führenden Neuthomisten des 20. Jahrhunderts in Frankreich

Biografie

Antonin-Gilbert Sertillanges trat 1883 in Belmont in Spanien in den Dominikanerorden ein, der zu dieser Zeit in Frankreich verboten war. Er studierte in Belmonte und Córcega in Spanien. 1888 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1890 lehrte er Theologie in Korbara auf Korsika. Im gleichen Jahr wurde er Sekretär der "Revue Thomiste" und Redaktionsmitglied der "Revue Bénédictine".

Von 1900 bis 1922 lehrte er als Professor der Moralphilosophie am Institut Catholique in Paris und wurde durch seine Vortragsreihen bekannt. 1918 wurde er als Philosoph in die Académie des sciences morales et politiques aufgenommen. Wegen einer politisch-nationalen Predigt zur Zeit des 1. Weltkriegs (1917) wurde er 1922 von seinem Dienst suspendiert und lehrte 1923 an der Ecole biblique in Jerusalem, 1924-28 am Ordensstudium Ryckholt in Holland, 1928-39 in Le Saulchoir in Belgien, bis er 1939 wieder nach Frankreich zurückkehren durfte.

Werk

Das Werk Sertillanges umfasst viele Bücher und mehr als 1000 Artikel zur Theologie, Philosophie- und Philosophiegeschichte über Spiritualität. Einen besonderen Schwerpunkt bildete seine Beschäftigung mit seinem Freund Henri Bergson.

Er war neben seiner wissenschaftlichen Arbeit bekannt als begnadeter Prediger, Seelenführer und Apologet. Er konnte den katholischen Glauben jungen Leuten auf überzeugende Weise darlegen.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören:

  • La Preuve de l'existence de Dieu et l'éternité du monde. Fribourg 1898
  • S.Thomas d'Aquin. 2 Bde (dt.: Hellerau 1928). Paris 1910
  • L'Eglise. 2 Bde. Paris 1917
  • La Vie intellectuelle (dt.: Münster 1951). Paris 1921
  • Ce que Jésus voyait du haut de la Croix. Paris 1924
  • Les grandes thèses de la philosophie thomiste. Paris 1928
  • Catéchisme des incroyants (dt.: Salzburg 1934). Paris 1930
  • Le christianisme et les philosophies. 2 Bde. Paris 1939-41
  • Le problème du mal. 2 Bde. Paris 1948

Weblinks