Atheismus

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Als Atheismus wird die Überzeugung bezeichnet, dass eine Welterklärung ohne Gott nicht nur möglich, sondern auch richtig ist. Insofern hängt die Definition des Begriffs stets vom Gottesbegriff ab. Der Atheist bezeichnet etwas als Gott, dem er Nichtexistenz zuschreibt. Dies ist für denjenigen, der aus philosophischen oder (!) religiösen Erwägungen von der Existenz Gottes überzeugt ist, inakzeptabel. Somit ist zwischen Atheisten und Gottgläubigen stets ein Dissens hinsichtlich des Gottesbegriffs festzustellen.

Diese Denkrichtung, die eine göttliche "Weltordnung" und Gott selber bestreitet, findet wichtige Wurzeln in der französischen Aufklärung im 18. Jahrhundert. Jedoch hielten die meisten Aufklärer, Kant eingeschlossen an der Überzeugung von der Existenz Gottes fest. Vom rationalen Atheismus zu unterscheiden ist die Ausbreitung der Entfremdiung der Massen von der Religion, die in Europaim letzten Drittel des 19. Jh. einsetzte. Unterstützt von einem bestimmten Erkenntnisstand der Wissenschaften, der heute jedoch überwunden ist, galt der Atheismus als fortschrittliche Konzeption.

Eine ideologisch-politische Ausprägung erhielt der Atheismus durch politische Ideologien des 20. Jahrhunderts (Kommunismus, Nationalsozialismus). Heute wird andstatt des kämpferischen Atheismus häufig ein unverbindlicher Agnostizismus vertreten. Die Kirche hingegen lehrt mit dem I. Vatikanum, bestätigt im II. Vatikanum, dass Gott mit der Kraft der Vernunft aus der Natur erkannt werden kann. Umstritten ist aber, ob Gottesbeweise logisch zwingend sind oder nicht.

Begrifflich gleichfalls umstritten ist, ob Atheismus auch eine Form von Religion sein kann oder nicht. Atheisten verstehen sich nicht als religiös.