Clothilde: Unterschied zwischen den Versionen

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Chlothilde wurde als Tochter des burgundischen Teilkönigs Chilperich II. geboren. Ihre Eltern wurden von einem Rivalen um die Macht in Burgund ermordet, Chlothilde mit ihrer Schwester nun von ihrem Onkel in [[Genf]] erzogen. Ums Jahr 493 wurde sie die Gemahlin des Merowingerkönigs [[Chlodwig I.]] und hatte großen Anteil daran, dass er sich am Weihnachtsfest 498 - als erster germanischer Herrscher - zusammen mit 3000 Franken in [[Reims]] von Bischof Remigius katholisch taufen ließ. Diese Entscheidung Chlodwigs war für den gesamten germanisch-romanischen Bereich von größter Bedeutung, sie führte das Ende der von den Goten als Anhänger des Arianismus geprägten Übergangszeit zwischen der Antike und dem Mittelalter herbei.
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Chlothilde wurde als Tochter des burgundischen Teilkönigs Chilperich II. und seiner Frau Caratene geboren. Ihre Eltern wurden von einem Rivalen um die Macht in Burgund ermordet, Chlothilde mit ihrer Schwester nun von ihrem Onkel in [[Genf]] erzogen. Ums Jahr 493 wurde sie die zweite Gemahlin des Merowingerkönigs [[Chlodwig I.]] und hatte großen Anteil daran, dass er sich am Weihnachtsfest 498 - als erster germanischer Herrscher - zusammen mit 3000 Franken in [[Reims]] von Bischof Remigius katholisch taufen ließ. Diese Entscheidung Chlodwigs war für den gesamten germanisch-romanischen Bereich von größter Bedeutung, sie führte das Ende der von den Goten als Anhänger des Arianismus geprägten Übergangszeit zwischen der Antike und dem Mittelalter herbei.
 
   
 
   
 
Chlothilde heiratete der Überlieferung nach nur unter der Bedingung, dass Chlodwig ihren christlichen Glauben respektiere. Der erste Sohn Ingomer konnte tatsächlich getauft werden, starb aber schon bald. Der zweite Sohn Chlodomir wurde ebenfalls getauft, erkrankte dann schwer - Chlodwig schrieb diese Schicksalsschläge der Religion seiner Frau zu; erst nach der Genesung des Sohnes fasste er wieder Zutrauen zum Christentum. Als er eine Schlacht gegen die Alemannen zu verlieren drohte, nahm er demnach Zuflucht beim Gebet und konnte tatsächlich eine Wende und dann den Sieg erringen.  
 
Chlothilde heiratete der Überlieferung nach nur unter der Bedingung, dass Chlodwig ihren christlichen Glauben respektiere. Der erste Sohn Ingomer konnte tatsächlich getauft werden, starb aber schon bald. Der zweite Sohn Chlodomir wurde ebenfalls getauft, erkrankte dann schwer - Chlodwig schrieb diese Schicksalsschläge der Religion seiner Frau zu; erst nach der Genesung des Sohnes fasste er wieder Zutrauen zum Christentum. Als er eine Schlacht gegen die Alemannen zu verlieren drohte, nahm er demnach Zuflucht beim Gebet und konnte tatsächlich eine Wende und dann den Sieg erringen.  
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Clothildes sterblichen Überreste wurden in der Kirche der Genoveva in [[Paris]] beigesetzt, während der Französischen Revolution wurden sie zerstört.
 
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==Kanonisation, Patronat und Verehrung ==  
 
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===Heiligsprechung===  
 
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Version vom 19. März 2015, 07:45 Uhr

Chlothilde

Chlothilde (*474 in Lyon, Frankreich; 3. Juni 544 in Tours in Frankreich); burgundische Königstochter, Königin der Merowinger

Leben

Namensdeutung

Name bedeutet: berühmte Kämpferin (althochdt.)

Biographie

Chlothilde wurde als Tochter des burgundischen Teilkönigs Chilperich II. und seiner Frau Caratene geboren. Ihre Eltern wurden von einem Rivalen um die Macht in Burgund ermordet, Chlothilde mit ihrer Schwester nun von ihrem Onkel in Genf erzogen. Ums Jahr 493 wurde sie die zweite Gemahlin des Merowingerkönigs Chlodwig I. und hatte großen Anteil daran, dass er sich am Weihnachtsfest 498 - als erster germanischer Herrscher - zusammen mit 3000 Franken in Reims von Bischof Remigius katholisch taufen ließ. Diese Entscheidung Chlodwigs war für den gesamten germanisch-romanischen Bereich von größter Bedeutung, sie führte das Ende der von den Goten als Anhänger des Arianismus geprägten Übergangszeit zwischen der Antike und dem Mittelalter herbei.

Chlothilde heiratete der Überlieferung nach nur unter der Bedingung, dass Chlodwig ihren christlichen Glauben respektiere. Der erste Sohn Ingomer konnte tatsächlich getauft werden, starb aber schon bald. Der zweite Sohn Chlodomir wurde ebenfalls getauft, erkrankte dann schwer - Chlodwig schrieb diese Schicksalsschläge der Religion seiner Frau zu; erst nach der Genesung des Sohnes fasste er wieder Zutrauen zum Christentum. Als er eine Schlacht gegen die Alemannen zu verlieren drohte, nahm er demnach Zuflucht beim Gebet und konnte tatsächlich eine Wende und dann den Sieg erringen.

Nach dem Tod ihres Mannes 511 reiste Clothilde durchs Land, gründete Klöster und stiftete Kirchen. Sie beeinflusste stark die Politik ihres Sohnes und übernahm 524 die Erziehung der unmündigen Söhne des im Krieg gegen Burgund gefallenen Chlodomir, darunter war Chlodoald. Nach der Ermordung ihrer Enkel durch ihre Söhne verließ sie die Residenz in Paris und ging nach Tours an das Grab des Martin, wo sie drei Bischöfe einsetzte und ein Petrus geweihtes Frauenkloster gründete und wo sie dann bis zu ihrem Tod lebte.

Clothildes sterblichen Überreste wurden in der Kirche der Genoveva in Paris beigesetzt, während der Französischen Revolution wurden sie zerstört.

Kanonisation, Patronat und Verehrung

Heiligsprechung

Wenige Jahre nach ihrem Tod wurde Clothilde heiliggesprochen.

Patronate

Clothilde ist Patron folgender "Stichwörter"

  • Berufe
der französischen Krone
der Notare
der französischen Heeresfliegertruppe
  • Geographie
  • Katastrophen
  • Krankheiten
gegen Fieber
Kinderkrankheiten
der Lahmen
  • Menschen
Frauen
Bräute
Witwen
Eltern
der adoptierten Kinder
plötzlichen Tod
  • Natur
  • Relgion
für die Bekehrung des Ehegatten
  • Tiere

Gedenktag/e

katholisch: 3. Juni
gebotener Gedenktag in der Stadt Genf: 4. Juni
nicht gebotener Gedenktag in Frankreich und im übrigen Bistum Lausanne-Genf-Fribourg: 4. Juni

Orte, die mit NN in Verbindung stehen

Biographische Orte

Lyon, Tours, Genf, Reims

Orte mit Reliquien des Heiligen

Die Grabstätte in Paris wurde in der Französischen Revolution zerstört.

Quellen

Querverweise

Weblinks

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