Motette: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Begriff Motette ist seit dem [[13. Jahrhundert]] geläufig. Im Laufe der Jahrhunderte fand er für unterschiedliche musikalische Formen Verwendung:  
 
Der Begriff Motette ist seit dem [[13. Jahrhundert]] geläufig. Im Laufe der Jahrhunderte fand er für unterschiedliche musikalische Formen Verwendung:  
* unterschiedliche Texte in verschiedenen Stimmen und ein wiederkehrender Rhythmus in der Unterstimme (Isorhythmie) kennzeichnen die frühe Motette bis zum [[15. Jahrhundert]],  
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* unterschiedliche Texte in verschiedenen Stimmen und ein wiederkehrender Rhythmus in der Unterstimme (Isorhythmie) kennzeichnen die frühe Motette bis zum [[15. Jahrhundert]] ([[Renaissance]]),  
* bei der Motette der Barockzeit treten zu den Singstimmen oft auch auch Instrumente hinzu.
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* bei der Motette der [[Barockmusik|Barockzeit]] treten zu den Singstimmen oft auch auch Instrumente hinzu.
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* In der Romantik ist die Motette homophon und unbegleitet (siehe [[Anton Bruckner]]),
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* während Komponisten der Moderne alle bisher entwickelten Formen der Mottete rezipieren.  
  
 
Die Ableitung der Bezeichnung ''Motette'' ist wissenschaftlich noch nicht erhellt. Walter Odington sprach um 1300 vom ''brevis motus cantilenae'' und leitete daher den Ausdruck vom lateinischen Wort ''motus'' für Bewegung ab. Der Musikwissenschaftler Martin Gerbert dagegen stellte 1774 einen Bezug zum französischen Wort ''mot'' (Motto, Spruch) her.
 
Die Ableitung der Bezeichnung ''Motette'' ist wissenschaftlich noch nicht erhellt. Walter Odington sprach um 1300 vom ''brevis motus cantilenae'' und leitete daher den Ausdruck vom lateinischen Wort ''motus'' für Bewegung ab. Der Musikwissenschaftler Martin Gerbert dagegen stellte 1774 einen Bezug zum französischen Wort ''mot'' (Motto, Spruch) her.

Version vom 10. Februar 2017, 09:47 Uhr

Motette (lateinisch motetus, ist ein Gattungsbegriff der mehrstimmigen, teils isorhythmischen, teils polyphonen unbegleiteten oder von Instrumenten begleiteten geistlichen Vokalmusik.

Der Begriff Motette ist seit dem 13. Jahrhundert geläufig. Im Laufe der Jahrhunderte fand er für unterschiedliche musikalische Formen Verwendung:

  • unterschiedliche Texte in verschiedenen Stimmen und ein wiederkehrender Rhythmus in der Unterstimme (Isorhythmie) kennzeichnen die frühe Motette bis zum 15. Jahrhundert (Renaissance),
  • bei der Motette der Barockzeit treten zu den Singstimmen oft auch auch Instrumente hinzu.
  • In der Romantik ist die Motette homophon und unbegleitet (siehe Anton Bruckner),
  • während Komponisten der Moderne alle bisher entwickelten Formen der Mottete rezipieren.

Die Ableitung der Bezeichnung Motette ist wissenschaftlich noch nicht erhellt. Walter Odington sprach um 1300 vom brevis motus cantilenae und leitete daher den Ausdruck vom lateinischen Wort motus für Bewegung ab. Der Musikwissenschaftler Martin Gerbert dagegen stellte 1774 einen Bezug zum französischen Wort mot (Motto, Spruch) her.

Literatur

  • Horst Leuchtmann, Siegfried Mauser (Hrsg.): Messe und Motette In: Handbuch der musikalischen Gattungen 9. Laaber-Verlag 1998, ISBN 3-89007-132-5.
  • Herbert Schneider: Die Motette. Beiträge zu ihrer Gattungsgeschichte. Schott, Mainz 1992, ISBN 3-7957-1724-8.