Philipp Neri

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Philipp Neri in der Chiesa Nova / Rom


Der heilige Philipp Neri (* 21. Juli 1515 in Florenz; † 26. Mai 1595 in Rom) ist der Apostel von Rom und Gründer des Oratoriums.


Biografie

Philipp Neri wurde 1515 - im selben Jahr wie Teresa von Avila - in Florenz geboren. Er verbrachte viel Zeit im Dominikanerkloster San Marco. Dieses war weithin für zwei Berühmtheiten bekannt: Die Fresken des Fra Angelico und den eifrigen Reformprior Savonarola der die Vergehen und Lauheit des Klerus, hoher kirchlicher Würdenträger, des damaligen Papstes und besonders der Herrschenden Medici anprangerte. Es ist kaum verwunderlich dass dieser strenge Reformer in Florenz auf dem Scheiterhaufen endete. Auch wenn Philipp einen ganz unterschiedlichen Charakter hatte und andere Wege der Reform beschritt, so hatte er doch stets eine große Verehrung für Savonarola.

Im jungen Alter wurde er von seinem Vater ob der Armut der Familie zu einem Onkel in die Nähe von Montecassino geschickt um eine kaufmännische Lehre zu beginnen. Dort verbrachte er viel Zeit in Einsamkeit, wohl auch unter dem Eindruck der Benediktiner von Montecassino und langsam reifte sein Entschluss und Ruf, Gott in die Gassen Roms nachzufolgen.

Arm und mittellos ging er 1533 nach Rom und verdiente sich zuerst als Erzieher in einer florentinischen Familie den kärglichen Lebensunterhalt. Er studierte Theologie und Philosophie, lernte Ignatius, den Gründer des Jesuitenordens, kennen und kümmerte sich um Arme, Kranke und die vielen Pilger. Er brach jedoch bald das Studium ab, verkaufte er alle seine Bücher außer der Bibel, gab den Erlös den Armen und widmete sich der religiösen Unterweisung des Volkes auf der Straße. Entsprechend seinem sonnigen und fröhlichen Naturell führte er heitere, witzige und schlagfertige Gespräche mit Straßenjungen und einfachen Leuten, aber auch mit Kaufleuten und Künstlern.

Die Sehnsucht nach Einsamkeit inmitten des bunten Treibens in Rom verließ ihn jedoch nie. Er zog sich oft in die Katakomben des Sebastian zum Gebet zurück und hatte viele mystische Erfahrungen.

1548 gründete Philipp mit seinem Beichtvater die "Bruderschaft der Heiligsten Dreieinigkeit", eine Gesellschaft von Laien zur Betreuung von bedürftigen Rompilgern, Kranken und Armen.

Auf Drängen des selben Seelenführers empfing Philipp 1551 die heilige Priesterweihe und schloß sich bald darauf der Kirchengemeinde von San Girolamo della Carità in Rom an. Seine Versammlungen mit Laudi und Gebeten in der Volkssprache wurden so beliebt, dass über dem Kirchenschiff ein zusätzlicher Raum eingerichtet werden musste - das "Oratorium."

Das Oratorium, indem sich Laien und Priester gleichermaßen zusammenfanden, wurde zum Mittelpunkt der Tätigkeit Philipps. Daraus entstand 1552 auch die Weltpriester-Kongregation der "Oratorianer", die 1575 vom Papst bestätigt wurde.

Philipp war ein begehrter Beichtvater, Berater von Päpsten und befreundet mit Karl Borromäus und Franz von Sales. Die ihm mehrfach angebotene Kardinalswürde lehnte er ab.

Bald schon drängten die Bürger Roms dem Oratorium mehr Platz zu geben und so begann 1575 der Bau der wuchtigen Kirche S. Maria in Vallicella, auch "Chiesa Nuova" genannt, die aber erst 10 Jahre nach seinem Tod fertiggestellt wurde; in ihr ist der goldene Schrein mit seinen Gebeinen zu finden. Philipp starb 1595 und trägt den Beinamen "der zweite Apostel Roms".

Viele Anektoten werden von diesem fröhlichen Heiligen berichtet. Die Demut in Allem war ihm Alles. Stets versuchte er seine Heiligkeit zu verbergen und sich selbst lächerlich zu machen. So erschien mal mit halb-rasiertem Bart, mal mit Pelzmantel mitten im Sommer, mal mit rosa Filzpantoffeln.

Philipp Neri wurde 1600 von Papst Paul V. seliggesprochen. Die Heiligsprechung fand am 12. März 1622 gemeinsam mit Ignatius von Loyola, Franz Xaver, Theresa von Ávila und Isidor von Sevilla statt.

Literatur

  • Der Geist des heiligen Philipp Neri in seinen Maximen und Merksätzen, Kleinhain 2006 (Verlag St. Josef), ISBN 3-901853-12-X
  • Paul Türks, Philipp Neri. Prophet der Freude. Überarb. Neuauflage 2002 (Neue Stadt Verlag GmbH), ISBN 3-879965-53-6

Weblinks


Dieser Artikel ist ursprünglich der Sektion Tagesheiliger bei www.kath.net entnommen.