Relativismus

Aus kathPedia
Version vom 17. November 2008, 12:13 Uhr von Otterbeck (Diskussion | Beiträge) (Relativismus - Dogmatischer, moralischer, rechtlicher und sozialer Modernismus)
Zur Navigation springenZur Suche springen

Der Begriff des Relativismus ist durch die Ansprache von Joseph Ratzinger am Vorabend des Konklave 2005 einer breiteren Öffentlichkeit geläufig geworden. Er sprach damals von der drohenden Diktatur des Relativismus. Damit ist aber keine Abkehr von der freien Überzeugungsbildung auch der Geisteswissenschaften gefordert, sondern im Gegenteil die bessere Fortführung des Anliegens eines Kulturfortschritts, durch Besinnung auf Religion und Wahrheit. Die Vorstellung, dass man die Freiheit dadurch "sichert" und dadurch das Gewissen befreit, indem man unterschiedslos allen Beiträgen der 'Diskursteilnehmer' denselben Wert beimisst, führt in die Irre. Der Relativismus setzt sich nämlich selbst in intoleranter Weise an die Stelle objektiver Wahrheit (oder besser: ihrer Abwesenheit).

Insbesondere der ethische Relativismus ist nicht nur eine Grundüberzeugung der Freimaurer sondern heute sicherlich, in unterschiedlicher Schärfe, der breiten Mehrheit der "westlichen" Intelligenz.

Beim Relativismus, dessen verherrende Folgen für die Alltagsvernunft der großen Bevölkerungsmehrheit (!) regelmäßig noch nicht gesehen werden, wird schon das Reden über Wahrheit als Quelle von Streitigkeiten und Zerwürfnissen angesehen; daher müsse dieses Thema eher der Privatsphäre vorbehalten bleiben.

Relativismus

als dogmatischer, moralischer, rechtlicher und sozialer Modernismus

In der Ansprache Sollemnis conventus vom 24. Juni 1939 an die Kleriker von Rom (Nr. 9) sagte bereits Papst Pius XII., dass ein gewisser Relativismus, der von Pius XI. dem dogmatischen Modernismus gleichgestellt, streng verurteilt und als „moralischer, rechtlicher und sozialer Modernismus“ bezeichnet wurde, anerkenne nicht mehr die Norm des Wahren und Falschen, des Guten und Bösen als unveränderliches Sittengesetz. Er will vielmehr die ständig sich wandelnden Bedürfnisse der Individuen, der Klassen und Staaten zum obersten Prinzip erheben.

Weblink