Sakramentalien: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Sakramentalien''' sind Dinge oder Handlungen, deren sich die Kirche in einer gewissen Nachahmung der Sakramente zu bedienen pflegt, um dadurch auf ihre Fürbitte hin vor allem geistliche Wirkungen zu erlangen. Dabei fehlt den Sakramentalien im Gegensatz zu den Sakramenten die neutestamentarisch Grundlage. Man unterscheidet dingliche Sakramentalien, d. h. von der Kirche geweihte Gegenstände, wie [[Öl]]e, [[Salz]], [[ Weihwasser|Wasser]], [[Kerzen]], Palmen, [[Asche]], [[Kreuz]]e,  [[Rosenkranz|Rosenkränze]], [[Medaille]]n,  [[Skapulier | Skapuliere]] usw. und Segnungen und Weihungen von Personen ([[Abt]]sweihe, Jungfrauenweihe, Krankensegen, Muttersegen, gewöhnlicher priesterlicher Segen) und von Gegenständen (Kirchen, Altären, Glocken, Kelchen, heiligen Geräten und Gewändern und allen dinglichen Sakramentalien). Der Sinn der dinglichen Sakramentalien ist der, dass denen, die diese entsprechend verwenden, die Gnadenwirkungen zuteil werden sollen, welche die Kirche bei ihrer Weihe für diese erfleht hat. Dabei spricht man von einer Weihung oder Weihe, wenn die Personen bzw. Gegenstände durch die Segnung dauernd für den Dienst Gottes bestimmt werden (dem Profanbereich entzogen sind), wie z. B. durch die Abtsweihe, (Subdiakonatsweihe), Kirchenweihe usw. Sonst spricht man nur von Segnungen oder Segen, z. B. Krankensegen, priesterlichem Segen usw.
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'''Sakramentalien''' sind Dinge oder heilige Handlungen, deren sich die [[Kirche]] in einer gewissen Nachahmung der [[Sakrament]]e zu bedienen pflegt, um dadurch auf ihre [[Fürbitte]] hin vor allem geistliche Wirkungen zu erlangen und den Segen [[Gott]]es auf Personen, Orte und Sachen herabzurufen. Sie schützen vor den Nachstellungen des [[Teufel]]s.
  
Im Unterschied zu den [[Sakrament | Sakramenten]], die "ex opere operato (- kraft ihres Vollzuges)" wirken, beruht der Segen der Sakramentalien auf zwei Grundlagen:
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Die sieben [[Sakrament]]e wurden von [[Jesus Christus]] eingesetzt, die Sakramentalien von der [[Kirche]]. Im Unterschied zu den Sakramenten, die "[[ex opere operato|kraft ihres Vollzuges]]" wirken, beruht der Segen der Sakramentalien auf der Grundlage des Weihegebets der Kirche und dem [[Glauben]] und [[Vertrauen]] des einzelnen [[Christ]]en, des Spenders und des Empfängers ("ex opere operantis"). Die Kirche hat Sakramentalien eingesetzt, um gewisse Ämter der Kirche, gewisse Lebensstände, vielerlei Umstände des christlichen Lebens sowie den Gebrauch von Gegenständen, die dem Menschen nützlich sind, zu heiligen.
*dem '''Weihegebet der Kirche'''
 
*dem '''Glauben und Vertrauen des einzelnen Christen''', des Spenders und Empfängers ("ex opere operantis")
 
  
Die Kirche ermutigt die Gläubigen dazu, die Sakramentalien zu schätzen und zu verwenden, da sie ein Tun im Sinne der königlich-priesterlichen Grundberufung jedes Christen sind, aus dem Glauben und in Einheit mit der Kirche das tägliche Leben zu gestalten.
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Die Kirche ermutigt die Gläubigen dazu, die Sakramentalien zu schätzen und zu verwenden, da sie ein Tun im Sinne der [[Gemeinsames Priestertum|königlich-priesterlichen Grundberufung]] jedes [[Christ]]en sind, aus dem Glauben und in Einheit mit der Kirche das tägliche Leben zu gestalten.
  
==Vorbild im [[Altes Testament|Alten Testament]]==
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[[Christus]] hat Brot, Fische und Wein gesegnet. Er segnete bei der [[Christi Himmelfahrt|Himmelfahrt]] die [[Jünger]], und oft die [[Kind]]er und die Kranken. Er gab den Jüngern die Vollmacht zu weihen und [[Böse Geister]] auszutreiben ([[Exorzismus|Exorzismen]]).  
Bei den [[Opfer]]n des Alten Bundes, die auf dem [[Altar]] dargebracht werden mussten, gibt es Ganzopfer (Holcausta) und auch Teilopfer (Das Beste). Von den Überresten der Teilopfer konnten die Gläubigen noch einiges verwerten. Vom Opferfleisch konnten sie noch ein Gastmahl bereiten. Sie nahmen Reste mit nach Hause. Dazu gehörte auch Öl, Wachs, Kräuter, Früchte u.a. Sie nahmen es als Andenken mit, sei es für die Zurückgebliebenen oder Kranken. Diese Reste wurden im Haus oder in Feld und Flur aufbewahrt. Sie waren heiliges gottgeweihtes.
 
  
==Weblinks==
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Man unterscheidet:
* {{Kathtube|Sakramente und Sakramentalien|35058|Autor=[[Karl Wallner]]|Datum=26. Juni 2014|size=1:00:53 Min.}}
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* '''Umgebungsriten der [[Sakrament]]e''': Die Sakramentalien umgeben die Sakramente mit Feierlichkeit, bereiten auf sie vor, wirken mit zur Bewahrung der Sakramentsgnade. Die kirchlichen [[Begräbnis]]riten oder [[Exorzismus|Exorzismen]] (Beschwörungen) sind ebenfalls ein Sakramentale.<ref>[[Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche (Wortlaut)#Die Sakramentalien]].</ref>
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*'''[[Weihung]]en''': Man spricht man von einer Weihung oder Weihe, wenn die Personen, Orte oder Gegenstände durch die Segnung dauernd '''für den Dienst Gottes bestimmt''' werden. Gottgeweihtes darf nicht für weltlichen Gebrauch (Profanbereich) verwendet werden. Geweiht werden:
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**Weihungen von [[Person]]en: [[Abt]]sweihe, [[Ritus]] der [[Orden]]s[[profess]], [[Jungfrauenweihe]], [[Weihesakrament#Die niederen Weihen|Niedere Weihen]], [[König]]s- oder Kaisersalbung.
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** Weihungen von Orten: [[Gotteshäuser]], [[Kapelle]]n, [[Altar|Altäre]] oder [[Friedhof|Friedhöfe]].
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**Weihungen von Gegenständen: heilige Öle, Taufwasser, [[Kelch]]e und [[Patene]]n, [[Monstranz]]en, [[Ziborium|Ziborien]], Gewänder wie ein [[Messgewand]], ein [[Amikt]], eine [[Albe]] oder ein [[Zingulum]], [[Glocke]]n, [[Rosenkranz|Rosenkränze]], [[Kreuz]]e, [[Medaille]]n, [[Skapulier]]e, [[Weihwasser]], [[Asche]], Palmen, [[Kerze]]n.
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*'''[[Segnung]]en''': Gesegnetes darf und soll für weltlichen Gebrauch verwendet werden.
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**Segnungen von [[Person]]en: z.B. im [[Gotteshaus]] mit dem [[Allerheiligstes|Allerheiligsten]], am Schluss der [[heiligen Messe]], [[Krankensegen]], [[Blasiussegen]], Brautsegen, Muttersegen.
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**Segnungen von Orten: Wohn- und Schulhäuser, Ställe, Felder und Berge oder der [[Wettersegen]].
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**Segnungen von Sachen: Früchte ([[Erntedank]]), Brot (Agatha-Fest - 5. Februar), [[Wein]] (Johanneswein am 17. Dezember), [[Salz]] und Kreide ([[Dreikönig]] am 6. Januar), Kräuter ([[Mariä Himmelfahrt]] 15. August), Arzneien, verschiedenste Geräte, Fahrzeuge, Tiere, [[Kerze]]n, [[Kreuz]]e.
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Heilige Sachen, die durch Weihung oder Segnung für den Gottesdienst bestimmt sind, sind ehrfürchtig zu behandeln und dürfen nicht zu profanem oder ihnen fremdem Gebrauch verwendet werden, selbst dann nicht, wenn sie Eigentum von Privatpersonen sind.
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== Spender und Spendung ==
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Spender von Weihungen ist der [[Kleriker]], der mit der erforderlichen Vollmacht ausgestattet ist. Bei der Vornahme bzw. der Spendung der Sakramentalien sind die von der kirchlichen Autorität gebilligten Riten und Formeln genau einzuhalten. Neue Sakramentalien einführen oder anerkannte verbindlich auslegen, einzelne von ihnen abschaffen oder verändern, kann allein der [[Apostolischer Stuhl|Apostolische Stuhl]].
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Segnungen kann, mit Ausnahme der dem [[Papst]] oder den [[Bischöfe]]n vorbehaltenen, jeder [[Priester]] vornehmen. Der [[Diakon]] kann nur jene Segnungen vornehmen, die ihm von Rechts wegen ausdrücklich gestattet werden. Segnungen sind vornehmlich Katholiken zu erteilen; sie können auch [[Katechumene]]n erteilt werden, und, wenn dem nicht ein Verbot der Kirche entgegensteht auch Nichtkatholiken. Die Sakramentalien fallen unter die Zuständigkeit des [[Gemeinsames Priestertum|Priestertums aller Getauften]]. Es können auch [[Weltchrist]]en gewissen Segnungen vorstehen (z.B. der Mahlzeit). Je mehr eine Segnung das kirchliche und sakramentale Leben betrifft, desto mehr ist ihr Vollzug dem [[Kleriker]] vorbehalten.
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Die Kirche ruft, wenn sie einen Segen erteilt, den Namen Jesu an und macht dabei für gewöhnlich das heilige Zeichen des [[Kreuz]]es [[Christi]].<ref> [[Codex des kanonischen Rechtes 1983]], [[Codex des kanonischen Rechtes 1983#TITEL I: SAKRAMENTALIEN|cann. 1166-1172]]; Bernhard Brinkmann: Katholisches Hand[[lexikon]], [[Butzon & Bercker Verlag]] Kevelaer 1960,  Sakramentalien, S. 227, (2. Auflage; [[Imprimatur]] N. 4-18/60 Monasterii, die 2. Februarii 1960, Böggering Vicarius Eppi Generalis); [[Basler Katholischer Katechismus (1947)#III. Die Sakramentalien]]; E. Krebs in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] 1. Auflage, Band IX, Artikel: Sakramentalien, Sp. 90; [[Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche (Wortlaut)#Die Sakramentalien]], [[Katechismus der Katholischen Kirche II. Teil: Die Feier des christlichen Mysteriums#ARTIKEL 8: DIE SAKRAMENTALIEN]].</ref>
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== Anmerkungen ==
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[[Kategorie:Sakramentalien|!]]
 
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Aktuelle Version vom 18. September 2024, 16:19 Uhr

Die Sakramente
Ursprung der Sakramente
Die sieben Sakramente
Sakramentalien

Sakramentalien sind Dinge oder heilige Handlungen, deren sich die Kirche in einer gewissen Nachahmung der Sakramente zu bedienen pflegt, um dadurch auf ihre Fürbitte hin vor allem geistliche Wirkungen zu erlangen und den Segen Gottes auf Personen, Orte und Sachen herabzurufen. Sie schützen vor den Nachstellungen des Teufels.

Die sieben Sakramente wurden von Jesus Christus eingesetzt, die Sakramentalien von der Kirche. Im Unterschied zu den Sakramenten, die "kraft ihres Vollzuges" wirken, beruht der Segen der Sakramentalien auf der Grundlage des Weihegebets der Kirche und dem Glauben und Vertrauen des einzelnen Christen, des Spenders und des Empfängers ("ex opere operantis"). Die Kirche hat Sakramentalien eingesetzt, um gewisse Ämter der Kirche, gewisse Lebensstände, vielerlei Umstände des christlichen Lebens sowie den Gebrauch von Gegenständen, die dem Menschen nützlich sind, zu heiligen.

Die Kirche ermutigt die Gläubigen dazu, die Sakramentalien zu schätzen und zu verwenden, da sie ein Tun im Sinne der königlich-priesterlichen Grundberufung jedes Christen sind, aus dem Glauben und in Einheit mit der Kirche das tägliche Leben zu gestalten.

Christus hat Brot, Fische und Wein gesegnet. Er segnete bei der Himmelfahrt die Jünger, und oft die Kinder und die Kranken. Er gab den Jüngern die Vollmacht zu weihen und Böse Geister auszutreiben (Exorzismen).

Man unterscheidet:

Heilige Sachen, die durch Weihung oder Segnung für den Gottesdienst bestimmt sind, sind ehrfürchtig zu behandeln und dürfen nicht zu profanem oder ihnen fremdem Gebrauch verwendet werden, selbst dann nicht, wenn sie Eigentum von Privatpersonen sind.

Spender und Spendung

Spender von Weihungen ist der Kleriker, der mit der erforderlichen Vollmacht ausgestattet ist. Bei der Vornahme bzw. der Spendung der Sakramentalien sind die von der kirchlichen Autorität gebilligten Riten und Formeln genau einzuhalten. Neue Sakramentalien einführen oder anerkannte verbindlich auslegen, einzelne von ihnen abschaffen oder verändern, kann allein der Apostolische Stuhl.

Segnungen kann, mit Ausnahme der dem Papst oder den Bischöfen vorbehaltenen, jeder Priester vornehmen. Der Diakon kann nur jene Segnungen vornehmen, die ihm von Rechts wegen ausdrücklich gestattet werden. Segnungen sind vornehmlich Katholiken zu erteilen; sie können auch Katechumenen erteilt werden, und, wenn dem nicht ein Verbot der Kirche entgegensteht auch Nichtkatholiken. Die Sakramentalien fallen unter die Zuständigkeit des Priestertums aller Getauften. Es können auch Weltchristen gewissen Segnungen vorstehen (z.B. der Mahlzeit). Je mehr eine Segnung das kirchliche und sakramentale Leben betrifft, desto mehr ist ihr Vollzug dem Kleriker vorbehalten.

Die Kirche ruft, wenn sie einen Segen erteilt, den Namen Jesu an und macht dabei für gewöhnlich das heilige Zeichen des Kreuzes Christi.<ref> Codex des kanonischen Rechtes 1983, cann. 1166-1172; Bernhard Brinkmann: Katholisches Handlexikon, Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 1960, Sakramentalien, S. 227, (2. Auflage; Imprimatur N. 4-18/60 Monasterii, die 2. Februarii 1960, Böggering Vicarius Eppi Generalis); Basler Katholischer Katechismus (1947)#III. Die Sakramentalien; E. Krebs in: Lexikon für Theologie und Kirche 1. Auflage, Band IX, Artikel: Sakramentalien, Sp. 90; Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche (Wortlaut)#Die Sakramentalien, Katechismus der Katholischen Kirche II. Teil: Die Feier des christlichen Mysteriums#ARTIKEL 8: DIE SAKRAMENTALIEN.</ref>

Anmerkungen

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