Mystik: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. Mai 2023, 09:27 Uhr
Vorlage:Überarbeiten Christliche Mystik oder höhere Beschauung, ist ein gnadenhaftes Erfahren Gottes und seines Wirkens in der Seele, das durch eigenes Bemühen nicht hervorgerufen werden kann. Dadurch unterscheidet sich die Mystik von den verschiedenen Arten des gewöhnlichen betrachtenden Gebetes. Man unterscheidet heute gewöhnlich im Gebetsleben drei vormystische Stufen (Betrachtung, affektives Gebet und Gebet der Einfachheit) und eigentlich mystische Stufen.
Tanquerey (siehe Literatur) beschreibt die Mystik so:
Die Mystik ist jener Teil der geistlichen Wissenschaft, dessen eigentlicher Gegenstand Theorie und Praxis (Lehre und Übung) des beschaulichen Lebens ist, von der ersten Nacht der Sinne und dem Ruhen in Gott angefangen, bis zur geistlichen Vermählung.
Die Mystik kann nicht von der Aszetik getrennt werden.
Es gibt auch eine Pseudo-Mystik, die entweder auf Halluzinationen oder auf diaboIischen Einflüssen beruht und nicht immer gleich mit Sicherheit von der echten und wahren Mystik unterschieden werden kann.
Papst Leo XIII. nannte den Kirchenlehrer Johannes Bonaventura Fürst aller Mystiker.<ref>https://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Johannes_Bonaventura.html</ref>
→ Christliche Vollkommenheitslehre
Inhaltsverzeichnis
Mystiker
Zitate
- „Der Fromme von morgen wird ein ‚Mystiker‘ sein, einer, der etwas ‚erfahren‘ hat, oder er wird nicht mehr sein, weil die Frömmigkeit von morgen nicht mehr durch die im voraus zu einer personalen Erfahrung und Entscheidung einstimmige, selbstverständliche öffentliche Überzeugung und religiöse Sitte aller mitgetragen wird, die bisher übliche religiöse Erziehung also nur noch eine sehr sekundäre Dressur für das religiöse Institutionelle sein kann. Die Mystagogie muss von der angenommenen Erfahrung der Verwiesenheit des Menschen auf Gott hin das richtige ‚Gottesbild‘ vermitteln, die Erfahrung, dass des Menschen Grund der Abgrund ist: dass Gott wesentlich der Unbegreifliche ist; daß seine Unbegreiflichkeit wächst und nicht abnimmt, je richtiger Gott verstanden wird, je näher uns seine ihn selbst mitteilende Liebe kommt.“ (Karl Rahner: „Frömmigkeit früher und heute“, in: Schriften zur Theologie, VII, Einsiedeln 1971, 2. Auflage, 22–23)<ref>aus: Hilfsgerüst zum Thema: Gotteserfahrung in Mystik und Theologie. Zur Klärung eines Verhältnisses</ref>
- „Das Christentum insgesamt ist eigentlich immer schon eine Mystik.“ (Eugen Biser)<ref>„Die mystische Dimension bei Eugen Biser und die Mystikerinnen von Helfta“ Vortrag von Professor Dr. Martin Thurner am 17. Juli 2010</ref>
Literatur
→ Garrigou-Lagrange: Des Christen Weg zu Gott. Aszetik und Mystik nach den drei Stufen des geistlichen Lebens.
→ Schriftenreihe editiert im 19. Jahrhundert: Sammlung der vorzüglichsten mystischen Schriften aller katholischen Völker
- Martin Grabmann: Wesen und Grundlagen der katholischen Mystik, Theatiner Verlag München, 1922 (66 Seiten), Der katholische Gedanke. Wesen und Grundlagen der katholischen Mystik, 1923 (73 Seiten, Zweite vermehrte Auflage, Imprimatur Monachii die 22. januarii 1922 Dr. Buchberger vic. gen.).
- Giovanni Battista Scaramelli: Anleitung in der mystischen Theologie (Theorie und Praxis), aus dem italienischen, Georg Joseph Manz Verlag Regensburg: 1. Teil, Erste Abteilung: 1855 (271 S.); 1. Teil, Zweite Abteilung: 1855 (271 S.); 2. Teil, Zweiter Teil: 1856 (453 S.) . Nachdruck: Olms Verlag Hildesheim, New York 1973 (1167 S., ISBN 978-3-487-04501-6 Lw.).
- Albert Frank-Duquesne: Schöpfung und Zeugung. Philosophie und Mystik der Ehe, übersetzt von Oswald von Nostitz, Patmos Verlag Düsseldorf 1955 (314 Seiten, 1. Auflage).
- Adolphe Tanquerey-Johannes Sternaux, Grundriss der aszetischen und mystischen Theologie, Sociéte de saint Jean L'Evangéliste Desclée & Cie Paris, Tournai (Belgien), Rom 1935 (6. Auflage; XXIX, 1104 Seiten, Anhang 19*; Imprimatur Tornaci, die 28. Januarii 1931 J. Blampain, Vic. Gen; Reprint vom Jahre 1935 beim Sarto Verlag).
- Albert Drexel: Aszese und Mystik; Neuauflage der früheren erschienen Büchleins: Das ruhende Gebet, Wandel in Gott, Jesus und die Seele, Von den sieben Stufen der Gottesliebe, Miriam Verlag Jestetten 1990 (3. Auflage; ISBN 3874491528, Mit kirchlicher Druckerlaubnis).
- Martin Grabmann: Die Kulturwerke der deutschen Mystik des Mittelalters, Benno Filser Verlag Augsburg 1923 (63 Seiten. Frakturdruck).
- Martin Grabmann: Neu aufgefundene lateinische Werke deutscher Mystiker, Bayerische Akademie der Wissenschaften München 1922 (68 Seiten).
- Sabinian Louismet: Die mystische Gotteserkenntnis: Eine Unterweisung in der Kunst, die göttliche Majestät zu erkennen und zu lieben, Missionsverlag St. Ottilien 1920 (68 Seiten, Heft, in Frakturschrift).
- Sabinian Louismet: Wahre und falsche Mystik, Missionsverlag St. Ottilien 1920 (191 Seiten, in Frakturschrift).
- Sabinian Louismet: Das mystische Leben., übers. aus d. Engl. von Chrysostomus Schmid, Missionsverlag St. Ottilien 1924 (164 Seiten, in Frakturschrift).
- Sabinian Louismet: Die Beschauung, eine Übung für jedermann oder Eine Unterweisung in der schlichten Kunst, mit Gott zu verkehren, Einzig berechtigte Übersetzung aus dem Englischen von Dr. P. Schmid aus der Kongregation von St. Ottilien, Missionsverlag St. Ottilien 1921 (260 Seiten, in Frakturschrift).
Gilbert Menge: Die Bescherung das Kernstück der Mystik, Verlag Junfermannsche Buchhandlung Paderborn 1943 (227 Seiten, Imprimatur Paderbornae, die 26. Martii 1941 Vicarius Capitularis V. g. Pieper).
- Josef Zahn: Einführung in die christliche Mystik, Schöningh Verlag Paderborn 1922 (664 Seiten, 3. bis 5., abermals erg. Aufl., Fraktur).
- August Poulain: Handbuch der Mystik, Herder Verlag 1925 (564 Seiten, in Frakturschrift).
- Johann Joseph von Görres: Die christliche Mystik, Verlag von G. Joseph Manz (Krüll'sche Universitätsbuchhandlung) Regensburg und Landshut, Erster Band: 1836 (495 Seiten); Zweiter Band: 1837 (604 Seiten); Dritter Band: 1840 (737 Seiten); Vierter Band: Erste Abteilung: 1842 (412 Seiten); Zweite Abteilung: 1842 (663 Seiten); Die 2. Auflage<ref> Inhalt der 2. Auflage: Band I.: Vorrede u. Einleitung. Erstes Buch. Natürliche Unterlage der Mystik. Zweites Buch. Der religiöse und kirchliche Grund der Mystik. Drittes Buch. Die reinigende Mystik. Band II.: Vorrede. Viertes Buch. Eintritt in die Kreise höheren Auges und Triebes, so wie höherer Erleuchtung. Fünftes Buch. Fortstreben zum Ziele in Liebe und höherer Erleuchtung durch die Exstase. Band III.: Vorrede. Sechstes Buch. Die historische, sagenhafte, physische und psychische Begründung der dämonischen Mystik. Siebentes Buch. Die dämonische Vorbereitung und Ascese. Band IV.: Vorrede. Achtes Buch. Die Besessenheit. Band V.: Neuntes Buch. Das Hexen- und Zauberwesen.</ref> erschien in fünf Bänden mit einem Sach- und Namenregister, 1879 - 1880 (495+594+737+412+692 Seiten).
- Deutsche Mystiker, Kösel Verlag Kempten & München:
- Band 1: Heinrich Seuse, Wilhelm Oehl (Hrsg.),Seuse (203 Seiten).
- Band 2: Mechtild von Magdeburg, In Ausw. übers. von Wilhelm Oehl: Das fliessende Licht der Gottheit, 1922 (222 Seiten).
- Band 3: Joseph Bernhart: Meister Eckhart, 1914 (202 Seiten).
- Band 4: Tauler. In Auswahl übersetzt von Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Oehl, 1919 (154 Seiten).
- Band 5: M. David-Windstosser: Frauenmystik im Mittelalter, (194 Seiten).
- Wilhelm Preger: Geschichte der deutschen Mystik im Mittelalter nach den Quellen untersucht und dargestellt, Dörffling & Franke Leipzig:
- I. Theil: Mystisches Leben im XII. und XIII Jahrhundert - Mystische Lehre vor Meister Eckhart, 1874 (488 Seiten).
- II. Theil: Aeltere und neuere Mystik in der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts - Heinrich Suso, 1881 (468 Seiten).
- III. Theil: Johann Tauler - Der Gottesfreund vom Oberlande und Merswin, 1893 (418 Seiten).
- Neudruck Otto Zeller Verlagsbuchhandlung Aalen 1962 (Ganzleinen).
- Wilhelm Preger: Vorarbeiten zu einer Geschichte der deutschen Mystik im 13. und 14. Jahrhundert, Barth Leipzig 1869 (152 Seiten). Hansebooks 2017 (152 Seiten, ISBN 978-3743469129).
- Engelbert Krebs: Grundfragen der kirchlichen Mystik, Herder Verlag Freiburg i. Br. 1921 (266 Seiten).
- Hartmut Sommer: Die bedeutendsten Mystiker. Große Mystiker des Christentums aus zwei Jahrtausenden. Marix Verlag 2013 (256 Seiten, ISBN 9783865399762).
- Heinrich Schipperges (Hrsg.): Hildegard von Bingen Gott sehen. Texte christlicher Mystiker, Piper Verlag München 1987 (216 Seiten; 2. Auflage; ISBN 349210522X).
- Paul Josef Kardinal Cordes: Spurensicherung. Mystiker bezeugen Gott, Butzon & Bercker Verlag 202 (160 Seiten, ISBN 978-3766616784).
- Réginald Garrigou-Lagrange: Mystik und christliche Vollendung. Nachdr. d. Ausg. Haas & Grabherr Augsburg 1927 (2x Imprimatur), Verlag nova & vetera 2004 (580 Seiten; ISBN 3-936741-01-8; [1]).
- Hilda Graef: Mystiker unserer Zeit. Zehn moderne Mystiker der katholischen Kirche, Rex Verlag Luzern 1964 (258 Seiten).
- Franz Pfeiffer (Hrsg): Deutsche Mystiker des vierzehnten Jahrhunderts, Band 1: Hermann von Fritzlar, Nikolaus von Strassburg, David von Augsburg; Band 2: Meister Eckhart, Scientia Verlag Aalen 1962 (612+687 Seiten, Leinwand).
- Antony Kolencherry: Von Herz zu Herz. Mystische Dialoge, Franz Sales Verlag 2006 (116 Seiten, ISBN 978-3-7721-028).
- Giuseppe Tomaselli: Glaubensgeheimnisse - Aus den Quellen der Mystik, Mediatrix Verlag 1995 (1. Auflage; 80 S., ISBN 3 854061447).
- Bonifatius Günther: Wahre und falsche Mystik, Miriam Verlag 1976 (ISBN 3874491005; 76 S. 2, ISBN-13: 9783874491006).6-8).
- Josef Sudbrack: Wie ein Kranz aus blühenden Blüten : Zeugen vom Reichtum christlicher Mystik, Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz 1999 (142 Seiten; ISBN 3857645008; ISBN-13: 9783857645006).
Weblinks
- Erwerbbare antiquarische Bücher über Mystik
- Vom mystischen Leben: "Bruder Lorenz – Leben in Gottes Gegenwart" (Auszug)
Anmerkungen
<references />