Hans Pfeil

Prof. DDr. Hans Pfeil

Hans Pfeil (Prälat Prof. Dr. phil. Dr. theol.; *26. März 1903 in Freiberg/Sachsen; † [27./28. November 1997 in Bamberg) war Priester, Professor für Philosophie an der Universität Bamberg.

Biografie

Hans Pfeil wurde am 26.März 1903 in Freiberg/Sadrsen geboren. Sein Vater stammte aus der Eifel, seine Mutter war geborene Österreicherin. Nach dem Besuch der Volksschule und dem humanistischen Gymnasium studierte er Philosophie, Psychologie und Theologie in Freiburg im Breisgau, München und Münster und promovierte 1926 zum Dr. phil. in München. Er empfing 1929 in Dom zu Bautzen die Priesterweihe und wirkte als Kaplan in Chemnitz. 1932 habilitierte er sich in Philosophie an der Universität Würzburg und promovierte dort 1936 zum Dr. theol.. 1932-40 lehrt er als Privatdozent und apl. Professor in Würzburg. 1940-47 ist er außerordentlicher und 1946 als ordentlicher Professor in Münster und seit 1947 ordentlicher Professor für Philosophie in Bamberg. In Bamberg war er 1958/59 Rektor. Um seinen wissensclaftlidren Arbeiten ungestörter leben zu können, lehnte er Berufungen an die Universitäten Mainz (1956) und Wien (1961) ab. Er wurde 1968 emeritiert.

In der Nachkriegszeit richtete er in der Erzdiözese Bamberg unter dem Namen Augustinusseminar Kurse zur religiösen Volksbildung ein, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Jahrzehntelang unternahm er auch zahlreiche Vortragsreisen, die ihn durch Europa, Afrika, Nord- und Südamerika, in den vorderen Orient und nach Indien führten, um Menschen unterschiedlicher Rassen und Stände Philosophie und Theologie zu erschließen. Im Rundfunk hielt er im In- und Ausland Vorträge.

Wegen seiner Verdienste um Wissenschaft und Kirche wurden Hans Pfeil auch zahlreiche Ehrungen nttell. Es seien hier nur in Auswahl genannt die Ernennung zum päpstlichen Hausprälaten 1964, die Berufung als Konsultor des Vatikanischen Sekretariat für die Nichtglaubenden 1966-1973, 1968 ordentliches Mitglied der "Wiener Katholischen Akademie" und die Verleihung des Bayerischen Verdienstordens 1970. Prof. DDr. Hans Pfeil war auch ordentliches Mitglied der Wiener katholischen Akademie sowie Ehrenmitglied der Brasilianischen Gesellschaft und der interamerikanischen Gesellschaft katholischer Philosophen.

Prälat Hans Pfeil wohnte seit November 1988 im St. Otto-Altenheim in Bamberg und verstarb dort.

Werke

Hans Pfeils literarisches Werk umfasst Bücher, von denen auch einige in andere Sprachen übersetzt wurden. Neben mehreren Broschüren und zahlreichen Beiträgen in Sammelwerken und in- und ausländischen Zeitschriften veröffentlichte er über 200 Abhandlungen.

Bücher

• Philosophische Dissertation 1926: Jean-Marie Guyau und die Philosophie des Lebens, Augsburg. Schriften zur Philosophie der Neuzeit Band 1. Dr. Benno Filser Verlag Augsburg 1928 (214 Seiten).
• Habilitationsschrift 1932: Der Psychologismus im englischen Empirismus (= Monographien zur philosophischen Forschung, Bd. 121), Ferdinand Schöningh Verlag Paderborn 1934 (2. Auflage Verlag Anton Hain Meisenheim am Glan 1973 Reprint: 180 Seiten; ISBN 3-445-01095-1).
• Die Grundlehren des Deutschen Glaubens. Bonifatius Druckerei Paderborn 1936 (127 Seiten; Neuauflage von der Gestapo verboten)
• Der Mensch im Denken der Zeit. Ferdinand Schöningh Verlag Paderborn - Wien 1938 (200 Seiten; von der Gestapo beschlagnahmt).
• Grundfragen der Philosophie im Denken der Gegenwart. Ferdinand Schöningh Verlag Paderborn 1949 (240 Seiten).
• Friedrich Nietzsche und die Religion, Josef Habbel Verlag Regensburg 1949 (212 Seiten; Überarbeitung 1975).
• Existentialistische Philosophie. Ferdinand Schöningh Verlag Paderborn 1950 (94 Seiten; Imprimatur).
• Überwindung des Massenmenschen durch echte Philosophie. Styria Verlag Graz-Köln 1956 (291 Seiten; 1. Auflage).
• Der atheistische Humanismus der Gegenwart (DMidW, Reihe XVIII. Band 2), Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1959/1961 (1/2. Auflage; 160 Seiten; Imprimatur Bamberg 20. März 1959 Weihischof Dr. Lernhardt Generalvikar).
• Einführung in die Philosophie. Ihre Bedeutung für Mensch und Kultur (DMidW Band III, 4; Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1960; 4. überarbeitete Auflage 1975 - 269 Seiten - ISBN 3-557-91119-5; 5. Auflage im Christiana Verlag 1983 - ISBN 3717103024 - ISBN-13: 9783717103028).
• Was sollen wir wissen? (DMidW, Band III, 1 a; Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1961/1963; 1/2. Auflage; 150 Seiten).
• Die Menschheit in der Krise (Der Christ in der Welt: Eine Enzyklopädie. XVIII. Reihe: Religionsersatz der Gegenwart. 4. Band. Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1963 (125 Seiten; ISBN 3491722527).
• Das platonische Menschenbild. Aufgezeigt an Platons Mythen. Mit Beifügung ausgewählter Platontexte. Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1963 (114 Seiten).
• Der moderne Unglaube und unsere Verantwortung, Ein Dialog mit den Nichtglaubenden, Verlag Ludwig Auer Danauwörth 1965 (140 Seiten; Imprimatur).
• Der Dialog der Kirche. Unter Mitarbeit von Eugen Biser, Heinrich Fries, Josef Hasenfuß und Paul-Werner Scheele 1966 (130 Seiten).
• Tradition und Fortschritt im nachkonziliaren Christsein (Texte aus Anzeigeblättern etc.). Seelsorge Verlag Freiburg 1969 (98 Seiten; Imprimatur Freiburg im Breisgau, den 26. November 1968 Dr. Schlund Generalvikar; von 7 Kapiteln: 6 in: Umbruch der Zeit 1978).
• Gott und die tragische Welt, Der Religionsersatz der Gegenwart (DCidW, XVIII, Band 3. Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1971 (144 Seiten; ISBN 3491722527).
• Christsein in säkularisierter Welt. (DCidW, X. Reihe, Band 9 a/b. Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1972 (229 Seiten).
• Hoffnung und Freude, Das Diesseitserleben und die Jenseitserwartung des Christen von Michael Mallert. Aus dem Nachlaß überarbeitet und herausgegeben und mit Vorwort und Anhang versehen von Hans Pfeil, Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1973 (157 Seiten).
• Von Christus zu Dionysos, Nietzsches religiöse Entwicklung (Überarbeitet: Friedrich Nietzsche und die Religion 1949), Verlag Anton Hain Meisenheim am Glan 1975 (218 Seiten; 2. Auflage).
• (Hrsg.) Unwandelbares im Wandel der Zeit, 19 Abhandlungen gegen die Verunsicherung im Glauben Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg , Band I: 1976 (440 Seiten; ISBN 3-557-91109-8): Beitrag: Für und wider das Traditionschristentum
• (Hrsg.) Unwandelbares im Wandel der Zeit, 20 Abhandlungen gegen die Verunsicherung im Glauben Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg , Band II: 1977 (540 Seiten; ISBN 3-557-91142-X). : Beitrag: Seele, Unsterblichkeit, Auferstehung II. Philosophische Darlegungen
• Im Umbruch der Zeit. Stellungnahmen zu aktuellen philosophischen, pädagogischen und theologischen Fragen. Pattloch Verlag Aschaffenburg 1978/1982 (360 Seiten; 1. Auflage; ISBN 3557911519).
• Unsere Kirche, Merkmale und Probleme Christiana Verlag Stein am Rhein 1979 (1. Auflage; ISBN 3-7171-0756-9).
• Hans Pfeil/Heinrich Schipperges Der menschliche Leib aus medizinischer und philosophischer Sicht. Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1984 (142 Seiten; ISBN 3-557-91295-7).

Kleinschriften

• Über evidente und nichtevidente analytische Urteile. Josef Habbel Verlag Regensburg 1930.
• Der Deutsche Glaube in philosophischer Sicht. 'Hauers Auffassung von Religion, Mensch, Geschichte und Gott und ihre Widerlegung' Bonifatius Druckerei Paderborn (1935; 18 Seiten).
• Die Tragik der Gottesleugnung. Albert Magnus Verlag Köln 1939 (1.+2. Auflage; auch: Johannes Verlag Leutesdorf am Rhein 1961 (2. erweiterte Auflage; 41 Seiten).
• Gott im Denken der Gegenwart. Albertus-Magnus-Verlag, Nr. 5, Köln 1940.
• Massenmenschentum, Existentialismus, Christentum, Würzburg 1950; Verlag Styria 1956; Johannes Verlag Leutesdorf 1961 (31 Seiten); in: Mescheit in der Krise. Pattloch Verlag 1963.
• Mensch ohne Gott oder Mensch mit Gott? St. Benno Verlag Leipzig 1953.
• hg. von Friedrich Hörmann: Die Weisheit der Antike und der moderne Mensch nach den Darlegungen der platonischen Mythen, Vom Menschen in der Antike. Athen 1957, 143-174.
• Ursprung und Tragik der neuzeitlichen Gottesleugnung. Rektoratsrede an der Phil.-Theol. Hochschule Bamberg 1958
• Die Rebellion des Verstandes. Johannes Verlag Leutesdorf am Rhein 1961 (37 Seiten; in "Der atheistische Humanismus der Gegenwart").
• Die Rebellion des Willens. Johannes Verlag Leutesdorf am Rhein 1961.(ca. 40 Seiten; in "Der atheistische Humanismus der Gegenwart").
• Über den Liberalismus Johannes Verlag Leutesdorf am Rhein 1961 (~ in "Der atheistische Humanismus der Gegenwart").
• Der moderne Mensch. Was will er? Wie versteht er die Welt? Johannes Verlag Leutesdorf 1983 (61 Seiten; 3. Auflage; ISBN 3-7794-0531-3; ausführlicher in seinem Buch: "Christsein in säkularisierter Welt").
• Das gewandelte Religionsverständnis der Gegenwart und: Für und wider das Traditionschristentum, Erzb. Ordinariat/Schulreferat, Bamberg 1974.
• Schule und Erziehung. Zum Gedenken an Maria von Gebsattel. St. Grignionverlag Altötting 1978 (64 Seiten).
• Heil und Unheil in der sich entwickelnden Wel. Johann Wilhelm Naumann Verlag 1980 (23 Seiten; 1. Auflage; ISBN 3-7794-0894-5).
• Das Rätsel Mensch und der wahre Gott Johannes Verlag Leutesdorf 1981/1983 (43 Seiten; 2. Auflage; ISBN 3-7794-0801-4).
• Unser Glaube ans Jenseits. Was erwartet uns nach dem Tod. Johannes Verlag Leutesdorf 1981 (40 Seiten; 2. Auflage; ISBN 3-7794-0802-3).
• Philosophisch-theologische Grundlegung der politischen Mitverantwortung, Diözesan-Erwachsenenbildungs-Werk, Bamberg 1972.
• Vom Sinn des Lebens und der Einsamkeit Johannes Verlag Leutesdorf 1983/1987 (81 Seiten; 1./2. Auflage; ISBN 3-7794-0872-4).
• Heil und Unheil in unser Geschichte und im Ringen mit außerirdischen Mächten. Johannes Verlag Leutesdorf 1983 (68 Seiten; 1. Auflage; ISBN 3-7794-0894-5).
• Glaube und Bildung heute. Johannes Verlag Leutesdorf 1984 (48 Seiten; 1. Auflage; ISBN 3-7794-0907-0).

Literatur

• Hsgr.: Thea Rank/Johannes Stöhr: Prälat Professor DDr. Hans Pfeil. Ein christlicher Philosoph. Leben und Werk (mit Autobiographie, Bibliographie). Gustav-Siewerth-Akademie 1998 (Taschenbuch; 211 Seiten; ISBN 3-9801561-5-X).

Weblinks

• Literatur von und über Hans Pfeil im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek