Ewigkeit
Ewigkeit (lat.: aeternitas) im eigentlichen Sinn, ist die Negation jeglicher Zeitform, die nur Gott zukommt. In einem weiteren Sinn sind geschaffene Personen ewig.
Die Auferstehung ist die Teilhabe an der Ewigkeit Gottes. Sie beginnt in der Bibel für den Menschen nicht erst nach dem irdischen Tod, sondern beginnt mit der Erkenntnis Gottes und Jesu Christi und ereignet sich in der Beziehung des Glaubenden mit Gott. Für den so Glaubenden ist der leibliche Tod ein Übergang in das vollendete ewige Leben, das seinen Anfang aber schon im „Neugeborenwerden“ (vgl. Joh 3) genommen hat.<ref> aus der Wikipedia, abgerufen am 24. Februar 2021</ref>
Inhaltsverzeichnis
A) Die Ewigkeit des ungeschaffenen Gottes (lat.: "aeternitas")
Ewigkeit im eigentlichen Sinne, ist die Negation jeglicher Zeitform, welche Anfang und Ende sowie jede Folge und Veränderung ausschließt.<ref> J. P. Steffes in: Lexikon für Theologie und Kirche 1. Auflage, Band III, Artikel: Ewigkeit, Sp. 890.</ref> Positiv bestimmt sie Boethius,<ref> interminabilis vitae tota simul et perfecta possessio - Boethius: De consol. philos. 5, 6.</ref> als "den Zusammenbesitz der vollkommenen Fülle des Seins und des Lebens in sich selbst".<ref> J. P. Steffes in: Lexikon für Theologie und Kirche 1. Auflage, Band III, Artikel: Ewigkeit, Sp. 890.</ref> Diese Ewigkeit darf nicht als anfangs- und endlose Zeit aufgefasst werden, sondern als eine Daseinsweise reiner Gegenwart, die in einem unveränderlichen Jetzt besteht und weder Vergangenheit noch Zukunft kennt. Das für uns Vergangene und Zukünftige, ist für den Ewigen in gleicher Weise gegenwärtig.<ref> Bernard Kälin OSB: Lehrbuch der Philosophie I, 1957, S. 181, Nr. 202 (5. Auflage; Mit kirchlicher Druckerlaubnis des Bischöflichen Ordinariates Chur vom 30. Juli 1957).</ref> Gott allein kommt im eigentlichen Sinn Ewigkeit zu. Er ist die Ursache der Zeit, steht darum jenseits aller Zeit.<ref> J. P. Steffes in: Lexikon für Theologie und Kirche 1. Auflage, Band III, Artikel: Ewigkeit, Sp. 890.</ref>
Ewigkeit ist die Art, wie das 'notwendige Sein' (ens necessarium), das Sein, das nicht "Nicht-sein" kann, das den Grund seines Daseins in sich selbst (a se) hat, das subsistierende Sein, seine Existenz fortsetzt oder im Dasein beharrt. Diese sogenannte Aseität, ist der tiefste Grund der Ewigkeit. Er besitzt sein unendliches Leben ganz und gar, zumal in einem einzigen, einfachen unendlichem "Jetzt".<ref> Michael Buchberger (Hsgr.): Kirchliches Handlexikon, Herdersche Verlagsbuchhandlung Berlin u.a.; Band I: 1907, Artikel: Ewigkeit, Sp. 1397 (mit Imprimatur, in Fraktur abgedruckt).</ref>
Die Ewigkeit von Gott Sohn und Heiligem Geist
Vertieft und erweitert wird der Begriff der Ewigkeit, die als Wesensform Gottes schon von der Vernunft erkannt werden kann<ref>DH 2751</ref>, durch die Offenbarung. Neben der direkten Aussage der Ewigkeit von Gott in der Bibel<ref>Gen 21, 33; Ex 3, 14; Dtn 6,26; 13,42; 2 Makk 1, 25; Röm 16, 26; Hebr 1, 5-12</ref>, finden sich zahlreiche Stellen in der Heiligen Schrift, in denen die Ewigkeit Gottes indirekt oder in Gleichnissen zum Ausdruck kommt.<ref> Ex 15,18; Dtn 32,4; Job 36, 26; Ps 9, 8; 91,9; Is 57,15; Dtn 4,31; 7,9; Mich 4, 5; Joh 1, 1- 2; Eph 1,4; Offb 1,4.</ref> Die Ewigkeit des Sohnes zeigen z. B. Joh,1 ff; 8, 58 oder Hebr 1, 5 ff,<ref>Hebr 1, 10ff; 13, 8; Offb 1, 17f.</ref> die Ewigkeit des Heiligen Geistes wird durch ihre göttliche Natur sichergestellt.<ref> Überdies eigens definiert auf dem Erstes Konzil von Nizäa DH 126: vgl. auch 1. u. Zweites Konzil von Konstantinopel2. Konzil von Konstantinopel DH 151 ff u. 421, das Symbolum Athanas. und das Konzil von Reims Denz. 391.</ref><ref> J. P. Steffes in: Lexikon für Theologie und Kirche 1. Auflage, Band III, Artikel: Ewigkeit, Sp. 890.</ref>
B) Die Ewigkeit Christi
Die Ewigkeit Christi, begann in der Menschwerdung Gottes (in der Zeitlichkeit), der Vereinigung von Gottheit und Menschheit und bleibt ohne Ende. Die Gottheit Christi ist unerschaffen, die Menschheit erschaffen: "Darum spricht Christus bei seinem Eintritt in die Welt: ... einen Leib hast du (Gott) mir geschaffen (Hebr 10, 5).
C) Die Ewigkeit einer erschaffenen Person (lat.: "aevum"; griech.: αιων)
Die Ewigkeit eines geistbegabten Geschöpfes, sei es Engel oder Mensch, liegt in seiner unsterblichen Natur.<ref> J. P. Steffes in: Lexikon für Theologie und Kirche 1. Auflage, Band III, Artikel: Ewigkeit, Sp. 890.</ref> Diese geschaffenen Substanzen nennt man nur im uneigentlichen Sinne Ewig, denn sie bedürfen immer noch eines beständigen erhaltenden Einflusses Gottes.<ref> Michael Buchberger (Hsgr.): Kirchliches Handlexikon, Herdersche Verlagsbuchhandlung Berlin u.a.; Band I: 1907, Artikel: Ewigkeit, Sp. 1397 (mit Imprimatur, in Fraktur abgedruckt).</ref> Sie haben eine von Gott "mitgeteilte Ewigkeit", die einen Anfang, jedoch kein Ende hat. Diese Ewigkeit, ist eine Ewigkeit in eingeschränkten Sinne, nämlich sofern deren Wesen gleich bleibt. Ewigkeit in diesem Sinne kommt auch dem jetzigen Himmel und der jetzigen Hölle zu.<ref> J. P. Steffes in: Lexikon für Theologie und Kirche 1. Auflage, Band III, Artikel: Ewigkeit, Sp. 890; vgl. auch Schöpfung und Verwandlung#Heimholung: Die Verwandlung am Ende: Das Himmlische Jerusalem.</ref>
Die Ewigkeit der reinen Geister
Den substantiell unvergänglichen Wesen, den reinen Geistern, die nur in Bezug auf ihre Tätigkeiten eine gewisse Aufeinanderfolge durchmachen, schreibt man eine eigene (endlose) Dauer zu, die man "Aevum" (Immerwährendsein, Unvergänglichkeit) nennt. Diese Daseinsweise ist für uns unvorstellbar und liegt zwischen der Zeitlichkeit des Körperlichen und der Ewigkeit Gottes.<ref> Bernard Kälin OSB: Lehrbuch der Philosophie I, 1957, S. 181, Nr. 202 (5. Auflage; Mit kirchlicher Druckerlaubnis des Bischöflichen Ordinariates Chur vom 30. Juli 1957).</ref> In die irdische Zeit und den Raum hinein, wirken diese Geister z. B. als Boten (Lk 1), als Schutzengel oder Patrone eines Ortes.
Die Ewigkeit des Menschen
Der Mensch ist die Brücke zwischen dem reinen Geist (ungeschaffenem Gott und geschaffenem Geist) und der rein körperlichen Welt. Er ist unvergänglich, da sein Seele geistig ist, vergänglich, da sein Leib materiell ist. Alles an ihm, was nach der Ursünde durch die Menschwerdung verchristlicht, d.h. mit Gott vermählt<ref>Als Sohn Gottes ist Christus der Bräutigam, der alles unternimmt, um die Liebe seiner Braut der Kirche zu gewinnen, an die ihn seine bedingungslose Liebe bindet, die dadurch sichtbar wird, dass er sich auf ewig mit ihr vermählt. : Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer“ (Mt 9,13), Die Werke der Barmherzigkeit auf dem Weg des Jubiläums Papstbotschaft zur Fastenzeit 2016</ref> oder vergöttlicht ist (vgl. Eph 1, 10), nimmt an der Ewigkeit Gottes teil (KKK, Nr. 1085), denn der Mensch ist zu einer unvergänglichen Auferstehung im Ewigen Leben (1 Kor 15, 1-58) berufen. Durch die Heiligmachende Gnade wird die Seele von der Sterblichkeit der Sünde befreit, der Leib durch die Eucharistie.<ref>"Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit" (Joh 6, 58).</ref>
Die Zeitlichkeit der rein körperlichen Dinge
Die rein körperlichen Dinge (Materie, Pflanzen- und Tierwelt), sind sowohl hinsichtlich der akzidentellen Beschaffenheiten, wie ihrer Substanz nach vergänglich und kommt zeitliche Dauer im eigentlichen Sinn zu.<ref> Bernard Kälin OSB: Lehrbuch der Philosophie I, 1957, S. 181, Nr. 202 (5. Auflage; Mit kirchlicher Druckerlaubnis des Bischöflichen Ordinariates Chur vom 30. Juli 1957).</ref> Der Zeit ist die Vergangenheit, Gegenwart und das Zukünftige eigen. Außerdem die Aufeinanderfolge und die Veränderung. Die stoffliche Schöpfung ist der Vergänglichkeit unterworfen (Röm 8, 20 ff). Für sie gibt es zwar ein zeitliches Zugrundegehen, erhält jedoch durch die Auferstehung des Leibes des Menschen, eine durch ihn mitgeteilte Ewigkeit Gottes.<ref> vgl. J. P. Steffes in: Lexikon für Theologie und Kirche 1. Auflage, Band III, Artikel: Ewigkeit, Sp. 890.</ref>
Zitat
→ Ewiges Gesetz, Ewiges Leben, Ewige Anbetung (= den ganzen Tag, das ganze Jahr hindurch), Ewige Gelübde oder Ewige Profess (= auf Lebensdauer).
Anmerkungen
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