Goldene Rose

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Überreichung einer Goldenen Rose an Unsere liebe Frau von Fatima in der Erscheinungskapelle des Wallfahrtsortes durch Papst Franziskus am 12. Mai 2017

Die Goldene Rose (lateinisch: Rosa Aurea), Papstrose oder Tugendrose, ist eine aus Gold geschmiedete Blüte, die mit wohlriechenden Essenzen aus Balsam, Weihrauch und Weihwasser gefüllt ist. Sie ist eine päpstliche Auszeichnung für Personen und Wallfahrtsorte und wird vom Heiligen Vater am Sonntag Laetare (= vierter Sonntag der Fastenzeit) gesegnet.

Heutzutage wird sie nicht mehr zwingend an Laetare und in "Santa Croce in Gerusalemme", sondern in einer Kapelle des apostolischen Palastes gesegnet.

Die ältesten erhaltenen Papst-Rosen und die heutige „Goldene Rose“

Die ältesten erhaltenen Papst-Rosen stammen aus dem 14. Jahrhundert und sind an den Blüten mit Saphiren besetzt. In den Knospen verbargen sich einst die wohlriechenden Essenzen von Balsam, Moschus und Myrrhe.

Die heutige „Goldene Rose“ hat drei Blüten und ihre ganze Gestaltung verbirgt viele theologische Inhalte. Einige Bibelstellen bilden dabei die Kausalität der christlichen Rosen-Riten, die sich nach und nach von der Überreichung echter Rosen bis hin zur „Rosa aurea“ entwickelten. Die Heilige Schrift nutzt florale Schönheit, um die Erhabenheit und Auserwählung Christi zu versinnbildlichen. In Jesaja finden wir in Vers 11,1 den Vergleich, der sich auch ab dem Mittelalter in Liedern wiederfindet lässt: „Doch aus der Wurzel Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht.“ Und in Jesus Sirach 24, 14: „Ich wuchs empor wie … die Rosenpflanzungen in Jericho…“. In der Beschreibung des Schriftgelehrten bei Jesus Sirach 39,13 heißt es: „...dann sproßt ihr auf wie eine Rose, die an Wasserläufen wächst“.<ref>Rosa aurea – Die Goldene Rose Kath.net am 22. August 2024 von Elmar Lübbers-Paal</ref>

Symboliken

Das Gold steht, wie schon bei den Gaben der Heiligen Drei Könige, für die Königswürde Christi, der ja der „König der Könige“ ist. Gleichsam findet man im Gold auch einen Rotschimmer, der die Marter Christi und das für uns vergossene Blut andeutet. Die Dornen stehen schmerzhaft für die Passion Christi, mit der richtigen Anzahl sogar für die Wundmale selbst. Die drei Blüten verweisen klar auf die heiligste Dreifaltigkeit. Die Rose drückt in ihrem Wachsen und Blühen, die Kreuzigung Christi aus. Sie beginnt unten schmal mit dem Stiel (Kreuzstamm) und geht später mit seiner Verästelung auseinander, ähnlich wie Jesus mit seinen ausgestreckten Armen am Kreuz hing. Die leicht welkenden Kronblätter versinnbildlichen Vergänglichkeit und Tod. Für den tieferen Betrachter ist die Rose jedoch auch der Trost des Herrn, der durch Leiden, Verfolgung und Tod zur Auferstehung gelangt ist. So sagt uns die Rose: „Der Herr ist an deiner Seite, er verlässt dich nicht, auch er ist schon einen schmerzhaften Weg gegangen. Jesus hat letztlich den Tod überwunden und hat uns durch seine Auferstehung und Himmelfahrt schon Anteil am göttlichen Leben gegeben, so dass wir uns bereits jetzt auf die vollkommene Freude einstimmen dürfen, die im Himmel herrscht“!<ref>Rosa aurea – Die Goldene Rose Kath.net am 22. August 2024 von Elmar Lübbers-Paal</ref>

Die Rose steht als Symbol für Jesus Christus in einem doppelten Sinn. Das Gold symbolisiert die Auferstehung, die Dornen weisen auf die Passion hin. Die Rose diente dazu, an "Laetare" den Ruhm der Auferstehung Christi zu zeigen, um damit die Trauer über das Leiden Christi zu mildern. Papst Alexander III. (1159-1181) schrieb: Das Gold bezeichne Christus, die rötliche Färbung des Edelmetalls stehe für das Leiden (Passion), der Duft verkünde die Herrlichkeit der Auferstehung. Diese Goldene Rose symbolisiert in ihrem Duft den Schmuck an Tugenden und Schönheit, mit dem sich das christliche Leben schmücken soll: Das ist das Zeichen, welches durch jene Goldene Rose Innozenz III. prächtig zum Ausdruck gebracht ist, die in Liebe rötlich glänzt und angenehm vom Wohlgeruch aller christlichen Tugenden duftet. Dies soll allen Mut machen, um die hervorragende Gestalt der Heiligkeit beispielhaft pflegen (Apostolischer Brief Oecumenicum concilium).

Geschichte

Das Brauchtum geht zurück auf eine mittelalterliche Prozession am vierten Fastensonntag ("Laetare") bzw. am Sonntag zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten in Rom. An diesem Sonntag trug der Papst zunächst eine natürliche, später eine goldene Rose zur Kirche Santa Croce. Der Heilige Vater hielt die Rose in der linken Hand und segnete mit der rechten die Menschen. Am Ende überreichte er sie dem Stadtpräfekten Roms. Später entstand dadurch auch der Name "Rosensonntag" (Sonntag vor Pfingsten).

Unter Papst Leo IX. (1002-1054) wurde dieser Brauchtum im Jahr 1049 zum ersten Mal durchgeführt. Papst Urban II. verlieh sie zum ersten Mal im Jahr 1096 an den Grafen von Anjou, die sich um die römisch-katholische Kirche sehr verdient gemacht hat.

Aus der ursprünglich nur Männern vorbehaltenen Auszeichnung, wurde ab 1368 auch eine Ehrenbekundung für vorbildliche Frauen. Als sogenannte „Tugendrose“ wurde sie an herausragende Herrscherinnen verliehen. Beispiele hierfür sind: Isabella von Kastilien (1493), Maria I. von England, die als Tochter Heinrich VIII. die Re-Katholisierung begann (1555), Margarethe von Österreich (1598), Isabella II. von Spanien (1868). Die letzten Herrscherin, die mit der Rosa aurea bedacht wurde, war Charlotte von Luxemburg (1956). Zumindest zweimal erhielten Frauen in Deutschland eine Goldene Rose: Sixtus V. (1585-1590)) sandte sie an Herzogin Jakoba von Jülich-Kleve und Benedikt XIV. 1740 an Maria Amalia von Sachsen; auch zahlreiche weibliche Mitglieder der Familie Habsburg wurden mit ihr bedacht, im Pontifikat des seligen Pius IX. war es Kaiserin Elisabeth (Sissi) von Österreich, die eine Goldene Rose aus den Händen des päpstlichen Legaten empfing.

Die "Goldene Rose" sollte die Empfänger aber nicht nur ehren, sondern sie immer auch an die religiöse Verpflichtung erinnern. Die letzte Goldene Rose an eine Person geschah 1956. Danach erhielten sie nur mehr bedeutende Gotteshäuser, überwiegend Heiligtümer der Gottesmutter.

Auszeichnungen

Papst Johannes XXIII.
schreibt im Apostolischen Brief Oecumenicum concilium: "Für das österliche Auferstehungsfest haben Wir Unseren ehrwürdigen Mitbrüdern und geliebten Söhnen, die Mitglieder der Päpstlichen Konzils-Zentralkommission sind - Kardinälen, Bischöfen, Prälaten und Ordensmännern, die die ganze Erde repräsentieren - und durch sie allen Völkern die Goldene Rose als Glückwunsch überreicht":

Papst Julius III.

Papst Paul V.

Papst Paul VI. (verlieh die Goldene Rose fünf Mal):

Papst Johannes Paul II. (verlieh die Goldene Rose neun Mal): hat die besondere Auszeichnung an die großen Wallfahrtsorte

  • Tschenstochau (Polen) im Juni 1979
  • ULF von Luján (Argentinien) 1982
  • Nuestra Senora de la Evangelisazión in Lima (Peru) 1988
  • Loreto (Italien) im Heiligen Jahr 2000
  • Knock (Irland) und an
  • Lourdes<ref>kath.net: Papst bringt ‚Rosa aurea’ nach Lourdes, 12. August 2004</ref> (Frankreich) verliehen

Papst Benedikt XVI. (verlieh die Goldene Rose achtzehn Mal):

Papst Franziskus

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

<references />