Heinrich Pesch

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Heinrich Pesch SJ (*17. September 1854 in Köln; † 1. April 1926 in Valkenburg, Niederlande) war Sozialethiker.

Biografie

Heinrich Pesch trat 1876 in den Jesuitenorden ein. Beeinflusst vom katholischen Naturrechtsdenken seines Lehrers Theodor Meyer SJ, der Historischen Schule der Nationalökonomie (G. v. Schmoller, Adolph Wagner) und verschiedenen Motiven des französischen Solidarismus, entwickelte Pesch den deutschen Sozialkatholizismus weiter zu einem auf einem differenzierten Solidaritätsbegriff basierenden sozialethischem System ("Solidarismus"), wodurch er den Gegensatz zwischen Individualismus (Liberalismus) und Kollektivismus (Sozialismus) zu überwinden suchte. Die Weiterentwicklung seines Denkens durch Gustav Gundlach und Oswald von Nell-Breuning prägte nachhaltig die neuere katholische Soziallehre (Solidaritäts- und Subsidiaritäts-Prinzip, Quadragesimo anno).

Werke

  • Liberalismus, Socialismus und christliche Gesellschaftsordnung, 3 Teile. Freiburg 1893-1901, (2. Auflage)1899-1901.
  • Lehrbuch der Nationalökonomie, 5 Bände. Freiburg 1905-23 u. ö.
  • Ein Wort zum Frieden in der Gewerkschaftsfrage. Trier 1908.
  • Ethik und Volkswirtschaft. Freiburg 1918.

Literatur

  • Gustav Gundlach: Die Ordnung der menschlichen Gesellschaft, hg. von der Katholischen Sozialwissenschaften Zentralstelle Mönchengladbach, 2 Bände. Köln 1964.
  • Anton Rauscher: Heinrich Pesch: Zeit-Geschichte in Lebensbildern, hg. v. J. Aretz-R. Morsey-A. Rauscher, Band. 3. Mainz 1979, 136-148 (Lit.).
  • F.H. Mueller: Heinrich Pesch Köln 1980.
  • C. Ruhnau: Der Katholizismus in der sozialen Bewährung. Die Einheit theologischen und sozialethischen Denkens im Werk Heinrich Peschs. Paderborn 1980.
  • Anton Rauscher: Solidarismus: Der soziale und politische Katholizismus. Entwicklungslinien in Deutschland 1803-1963, hg. v. dems., Band. 1. M 1981, 340-368.
  • A. Langner: Katholische und evangelische. Sozialethik im 19. und 20.Jahrhundert Paderborn 1998.

siehe: Populorum progressio