Hildegard von Bingen

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Die hl. Hildegard von Bingen

Die heilige Hildegard von Bingen (* um 1098 in Bermersheim bei Alzney in Rheinhessen, † 17. September 1179 im Kloster Rupertsberg bei Bingen) war eine Benediktinerin, Äbtissin und Visionärin. Ihre Werke befassen sich mit Theologie, Medizin, Musik, Ethik und Kosmologie. Ein umfangreicher Briefwechsel mit eindringlichen Ermahnungen auch gegenüber hochgestellten Persönlichkeiten ihrer Zeit und Berichte über weitläufige Seelsorgereisen mit öffentlicher Predigttätigkeit bis nach Bamberg, Trier und dem Werdener Liudger-Kloster sind erhalten geblieben. 1150 gründete sie mit ihrem Konvent ein neues Kloster auf dem Rupertsberg bei Bingen und erwarb in Eibingen ein leerstehendes Kloster für ihre Nonnen. Ihre Reliquien ruhen in der Eibinger Pfarrkirche.

Papst Benedikt XVI. sprach sie am 10. Mai 2012 offiziell heilig. Hildegard ist Patronin der Naturwissenschafter und Sprachforscher. Ihr Gedenktag ist der 17. September.

Biografie

Hildegard von Bingen wird 1098 als zehntes Kind des Edelfreien Hildebert von Bermersheim und seiner Frau Mechthild geboren.<ref>Siehe Scivias: ...im Jahre 1141, als ich 42 Jahre und 7 Monate alt war...</ref> Im Alter von acht Jahren wird sie ihrer Verwandten, der Klausnerin Jutta von Sponheim, auf dem Disibodenberg zur Erziehung übergeben. Bereits als Kind hatte sie Visionen und mystische Erfahrungen, die mit dem Fortschreiten ihres Alters zunahmen.

Nach dem Tod Juttas wählte man sie zur Äbtissin. Hildegard gründete daraufhin ein neues Kloster auf dem Ruprechtsberg in Bingen. Von dort aus unternahm sie viele Reisen. Sie war angesehen bei allen Schichten der Bevölkerung, predigte, beriet Adelige, den Klerus und das einfache Volk und genoss trotz ihres furchterregenden Einflusses überall großes Ansehen.

Hildegard war aber nicht nur für die Politik wichtig. Besonders heute modern sind die Erkenntnisse, die sie im Bereich der Medizin empfing. Ihre Visionen schrieb ihr Beichtvater und Sekretär Volmar und Richardis von Stade nieder. Sie selbst beherrschte die lateinische Sprache nicht perfekt und überließ die Richtigstellung ihrem Sekretär. Nachdem die Mystikerin dem Kloster 40 Jahre lang vorgestanden war, starb sie 81jährig in Bingen.

Namensdeutung

  • der Name kommt aus dem althochdeutschenund bedeutet "Die kämpferisch Schützende"

Niederschrift im Auftrag Gottes

Sankt Hildegard

Der Liber Sci vias (=Wisse die Wege) ist Hildegards erstes Visionswerk, in dem sie die Schöpfung und Erlösung des Menschen thematisiert. Sie empfand die Niederschrift als göttlichen Auftrag und wurde krank, als sie sich zunächst weigerte, diesem Auftrag nachzukommen.

In der Einleitung zu ihrem Werk schreibt sie: Die Gesichte aber, die ich sah, empfing ich nicht im Traum, nicht im Schlaf oder in Geistesverwirrung, nicht durch die leiblichen Augen oder die äußeren menschlichen Ohren, auch nicht an abgelegenen Orten, sondern ich erhielt sie in wachem Zustand, bei klarem Verstand, durch die Augen und Ohren des inneren Menschen, an zugänglichen Orten, wie Gott es wollte.

Patronat und Verehrung

Attribute

  • Buch
  • Äbtissinnenstab
  • Modell vom Kloster Rupertsberg

Patronate

Hildegard ist Patronin folgender "Stichwörter"

  • Berufe
Sprachforscher
Naturwissenschaftler
Esperantisten
  • Geographie
  • Katastrophen
  • Krankheiten
  • Menschen
  • Natur
  • Relgion
  • Tiere

Gedenktag

  • Gedenktag
katholisch: 17. September
nicht gebotener Gedenktag im deutschen Sprachgebiet
gebotener Gedenktag im Bistum Berlin
Diözesankalender Speyer, Mainz, Trier, Limburg und Solesmes
nicht gebotener Gedenktag im Benediktiner- und Zisterzienserorden"
  • Gedenktag evangelisch: 17. September
  • Gedenktag anglikanisch: 17. September