Institutum Sapientiae

Institutum Sapientiae (Institut der Weisheit) wird eine Hochschule benannt, an der Priester in den Disziplinen der Philosophie und Theologie ausgebildet werden. Sie wird durch den Orden der Regularkanoniker vom heiligen Kreuz geleitet. Sie liegt bei Stadt Anápolis in Brasilien im Bundesstaat Goias. Der Unterricht erfolgt in der portugisischen Sprache.

Das Institut bildet Priester für den Orden vom heiligen Kreuz aus, die Priesteramtskandidaten der Diözese Anápolis und seit 1984 auch andere Alumnen religiöser Institute und der Diözesen in Brasilien. Priester, die ausgebildet wurden, dienen in den USA, Mexiko, Kolumbien, Indien, den Philippinen, Deutschland Italien und Österreich.

Das Studium dauert insgesamt sechs Jahre, zwei Jahre Philosophie und vier Jahre Theologie. Es werden außerdem Sprachkurse in Latein, Hebräisch und biblischem Griechisch angeboten. Die Kurse folgen getreu dem Päpstlichen Lehramt. Angegrenzt ist das Priesterseminar Seminarium Regina Angelorum, an welchem Seminaristen anderer (brasilianischer) Diözesen und religiöser Gemeinschaften aus der ganzen Welt während des Studiums am Institutum Sapientiae wohnen.

Die Hochschule ist Maria unter dem Titel Sedes Sapientiae geweiht.

Geschichte

Der Orden vom heiligen Kreuz hatte im 12. Jahrhundert eine eigene Klosterschule mit einer reichen Bibliothek und konnte sich zu einem bedeutenden Studienzentrum entwickeln. Der heilige Antonius von Padua (1195-1231) erhielt hier seine theologische Ausbildung, ehe er im Jahre 1220 mit Erlaubnis seiner Oberen in den jungen Franziskanerorden übertrat. 1527 wurde das Kloster Santa Cruz reformiert. Das Collegium Sapientiae mit der Universität in Coimbra, erlebte ihre größte Blüte im 16. und 17. Jahrhundert, auch in wissenschaftlicher Hinsicht. Mit der staatlichen Auflösung der religiösen Orden in Portugal im Jahre 1834 traf es auch die Universität.

Restauration

Diöesan-Bischof Manoel Pestana Filho bat den Heiligen Stuhl um Hilfe, Priesteramtskandidaten der Diözese in einer Hochschule unterrichten zu können. Der Heilige Stuhl wies ihm Dozenten des Ordens der Regularkanoniker vom heiligen Kreuz zu. Dazu wurde die Hochschule des "Institutum Sapientiae" im Heiligen Jahr am 4. Juli 1983 von Papst Johannes Paul II. errichtet. Ingo Dollinger wurde durch Joseph Kardinal Ratzinger beauftragt dem Seminar als ersten Rektor vorzustehen. Dollinger lehrte dort über zwei Jahrzehnte Moraltheologie. Bischof Pestana dozierte Philosophie. In der Bibliothek befinden sich auch Bücher anderer Sprachen wie Deutsch und Englisch.

Die Kongregation für das Katholische Bildungswesen verlieh dem Institut am 12. November 1988 durch ein Dekret, den Status einer Hochschule. Im gleichen Jahre fand eine Apostolische Visitation durch einen Delegaten dieser Kongregation statt. Zur Bewertung des Institutes schrieb er: " Ich denke, die Idee das Institutum Sapientiae auf das Zentralplateau (Brasiliens) zu errichten, ist eine große Hoffnung für die Kirche, war eine prophetische Geste und ist eine große Vision ... dort entstand eine große Universität auf der Stufe der großen europäischen, mit Professoren mit hohem fachlichen Niveau ... Ich beglückwünsche die Regularkanoniker vom heiligen Kreuz und dessen Institutum Sapentiae" (Prot No. 480/89/3-481/89/3).

Am 16. November 2007 wurden die Statuten endgültig durch den Heiligen Stuhl für die Ausbildung der Kandidaten zum Priestertum approbiert.

Adresse

Pe. Michael Silberer ORC
Caixa Postal 21
Rua Santa Cruz, Miranápolis
75024-970 Anápolis/Goias
Tel. (62) 3902.6594

Die Hochschule liegt auf einer Höhe von 1142 Meter, 15 km vom Zentrum der Stadt Anápolis entfernt und 60 km von Goiânia und 150 km von der Hauptstadt Brasilia.

siehe: Athanasius Schneider (Absolvent und ehemaliger Dozent)

Weblinks

• www.institutumsapientiae.org Portugiesische Website des Institutum Sapientiæ
• The Seminary of the Order of Canons Regular of the Holy Cross (englisch)
• Institutum Sapientiae auf der Website der Regularkanoniker vom heiligen Kreuz (engl.)
• Institutum Sapientiae auf der Website des Bistums Anápolis (port.)