Joseph Ludwig Colmar: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Josef]] [[Ludwig]] Colmar empfing am 20. Dezember 1783 die heilige [[Priesterweihe]] und war Lehrer und [[Seelsorge]]r in Straßburg. 1791 ist er Eidverweigerer und zeitweilig im Exil. Von 1799-1802 ist er französischer Domprediger in Straßburg. Auf Vorschlag von Jean Portalis wird er am 1. August 1802 von Napoleon zum Bischof des neu errichteten Bistums Mainz ernannt und am 24. August in Paris empfing er die [[Bischofsweihe|Weihe]]. Am 3. Oktober nahm er das Bistum in Besitz und erhielt erst am 13. November 1802 die Ausstellung der päpstlichen  Bestätigung. Colmar gab dem neu umschriebenen Bistum Ordnung und Strukturen, bewahrte 1803 und 1806 die Dome vom Mainz und Speyer vor dem Abbruch. 1805 gründete er  des Mainzer [[Priesterseminar]]s unter [[Bruno Liebermann]] neu. Er ist Mitgründer der neuscholastisch orientierten sogenannten ersten [[Mainzer Kreis|Mainzer Schule]] ([[Andreas Räß]], [[Nikolaus Weis]], [[Johannes von Geissel]]) mit erheblichen Einfluss auf den deutschen Katholizismus. Er holte 1807 das Institut der Englischen Fräulein ([[Maria Ward]]) und 1818 die Schulschwestern ins Bistum. Als Bischof hatte er ein starkes seelsorgliches, caritatives Engagement und erneuerte die [[Volksfrömmigkeit]]. Er lehnte 1818 die Berufung nach Speyer ab.  
 
[[Josef]] [[Ludwig]] Colmar empfing am 20. Dezember 1783 die heilige [[Priesterweihe]] und war Lehrer und [[Seelsorge]]r in Straßburg. 1791 ist er Eidverweigerer und zeitweilig im Exil. Von 1799-1802 ist er französischer Domprediger in Straßburg. Auf Vorschlag von Jean Portalis wird er am 1. August 1802 von Napoleon zum Bischof des neu errichteten Bistums Mainz ernannt und am 24. August in Paris empfing er die [[Bischofsweihe|Weihe]]. Am 3. Oktober nahm er das Bistum in Besitz und erhielt erst am 13. November 1802 die Ausstellung der päpstlichen  Bestätigung. Colmar gab dem neu umschriebenen Bistum Ordnung und Strukturen, bewahrte 1803 und 1806 die Dome vom Mainz und Speyer vor dem Abbruch. 1805 gründete er  des Mainzer [[Priesterseminar]]s unter [[Bruno Liebermann]] neu. Er ist Mitgründer der neuscholastisch orientierten sogenannten ersten [[Mainzer Kreis|Mainzer Schule]] ([[Andreas Räß]], [[Nikolaus Weis]], [[Johannes von Geissel]]) mit erheblichen Einfluss auf den deutschen Katholizismus. Er holte 1807 das Institut der Englischen Fräulein ([[Maria Ward]]) und 1818 die Schulschwestern ins Bistum. Als Bischof hatte er ein starkes seelsorgliches, caritatives Engagement und erneuerte die [[Volksfrömmigkeit]]. Er lehnte 1818 die Berufung nach Speyer ab.  
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== Werke ==
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* Gesammelte Predigten, Alfred Coppenrath Verlag Regensburg (Neue durchgängig verbesserte und durch Register vermehrte Auflage, 1879 - 1880, gebundene Ausgabe, Frakturschrift):
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** Bd. 1: ''Predigten auf die Sonn- und Festtage des Jahres''. [https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV006791923 1879 (297 Seiten)].
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** Bd. 2: ''Fastenpredigten'', Band 1, [https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV006791924 1879 (306 Seiten)].
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** Bd. 3: ''Fastenpredigten'', Band 2, [https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV006791925 1879 (320 Seiten)].
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** Bd. 4: ''Vom Passionssonntage bis zum Feste der allerheiligsten Dreifaltigkeit'', [https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV006791926 1880 (331 Seiten)].
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** Bd. 5: ''Die Sonntage nach Pfingsten bis zum Jahresschlusse: Advents- und Fastenpredigten'', [https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV020064412 1880].
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** Bd. 6: ''Feste der allerseligsten Jungfrau und der Heiligen. Schulreden'', [https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV006791928 1880 (312)].
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** Bd. 7: ''Predigten für besondere christliche Heilswahrheiten - Gelegenheitsreden.'', [https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV006791929 1880 (354)]..
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** Bd. 6: Registerban, [https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV009877991 1881 (38 Seiten)].
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
* G. May: Seelsorge an Mischehen in der Diözese Mainz unter Bischof Ludwig Colmar. Ein Beitrag zum Kirchenrecht und Staatskirchenrecht im Rheinland unter französischer Herrschaft, Amsterdam 1974
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* [[Georg May]]: Seelsorge an Mischehen in der Diözese Mainz unter Bischof Ludwig Colmar. Ein Beitrag zum Kirchenrecht und Staatskirchenrecht im Rheinland unter französischer Herrschaft, Amsterdam 1974
* G. May: Das Recht des Gottesdienstes in der Diözzese Mainz zur Zeit von Bischof Josef Ludwig Colmar , 2 Bände, Amsterdam 1987.  
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* [[Georg May]]: Das Recht des Gottesdienstes in der Diözzese Mainz zur Zeit von Bischof Josef Ludwig Colmar , 2 Bände, Amsterdam 1987.  
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==

Aktuelle Version vom 10. Dezember 2021, 14:45 Uhr

Josef Ludwig Colmar (*22. Juni 1760 in Straßburg † 15. Dezember 1818 in Mainz) war der erste Bischof des im Jahre 1802 säkularisierten Bistums Mainz.

Josef Ludwig Colmar empfing am 20. Dezember 1783 die heilige Priesterweihe und war Lehrer und Seelsorger in Straßburg. 1791 ist er Eidverweigerer und zeitweilig im Exil. Von 1799-1802 ist er französischer Domprediger in Straßburg. Auf Vorschlag von Jean Portalis wird er am 1. August 1802 von Napoleon zum Bischof des neu errichteten Bistums Mainz ernannt und am 24. August in Paris empfing er die Weihe. Am 3. Oktober nahm er das Bistum in Besitz und erhielt erst am 13. November 1802 die Ausstellung der päpstlichen Bestätigung. Colmar gab dem neu umschriebenen Bistum Ordnung und Strukturen, bewahrte 1803 und 1806 die Dome vom Mainz und Speyer vor dem Abbruch. 1805 gründete er des Mainzer Priesterseminars unter Bruno Liebermann neu. Er ist Mitgründer der neuscholastisch orientierten sogenannten ersten Mainzer Schule (Andreas Räß, Nikolaus Weis, Johannes von Geissel) mit erheblichen Einfluss auf den deutschen Katholizismus. Er holte 1807 das Institut der Englischen Fräulein (Maria Ward) und 1818 die Schulschwestern ins Bistum. Als Bischof hatte er ein starkes seelsorgliches, caritatives Engagement und erneuerte die Volksfrömmigkeit. Er lehnte 1818 die Berufung nach Speyer ab.

Werke

  • Gesammelte Predigten, Alfred Coppenrath Verlag Regensburg (Neue durchgängig verbesserte und durch Register vermehrte Auflage, 1879 - 1880, gebundene Ausgabe, Frakturschrift):
    • Bd. 1: Predigten auf die Sonn- und Festtage des Jahres. 1879 (297 Seiten).
    • Bd. 2: Fastenpredigten, Band 1, 1879 (306 Seiten).
    • Bd. 3: Fastenpredigten, Band 2, 1879 (320 Seiten).
    • Bd. 4: Vom Passionssonntage bis zum Feste der allerheiligsten Dreifaltigkeit, 1880 (331 Seiten).
    • Bd. 5: Die Sonntage nach Pfingsten bis zum Jahresschlusse: Advents- und Fastenpredigten, 1880.
    • Bd. 6: Feste der allerseligsten Jungfrau und der Heiligen. Schulreden, 1880 (312).
    • Bd. 7: Predigten für besondere christliche Heilswahrheiten - Gelegenheitsreden., 1880 (354)..
    • Bd. 6: Registerban, 1881 (38 Seiten).

Literatur

  • Georg May: Seelsorge an Mischehen in der Diözese Mainz unter Bischof Ludwig Colmar. Ein Beitrag zum Kirchenrecht und Staatskirchenrecht im Rheinland unter französischer Herrschaft, Amsterdam 1974
  • Georg May: Das Recht des Gottesdienstes in der Diözzese Mainz zur Zeit von Bischof Josef Ludwig Colmar , 2 Bände, Amsterdam 1987.

Weblinks