Apostolisches Glaubensbekenntnis: Unterschied zwischen den Versionen

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(Das Apostolisches Glaubensbekenntnis entstand nach Maria von Agreda)
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Das '''Apostolische Glaubensbekenntnis''' ([[lat.]] ''symbolum apostolorum'' oder ''symbolum apostolicum'') ist ein [[Trinität|trinitarisch]] aufgebauter [[Glaubensbekenntnis|Bekenntnistext]], der seinen [[liturgisch]]en Platz in [[Ritus]] der [[Taufe]] hat.<ref> [[Martin Ramm]]: ''Zum Altare Gottes will ich treten - Die Messe in ihren Riten erklärt'' [[Verlag St. Petrus‎]] Thalwil 2021, S. 67 (222 Seiten; DIN 6; [[Imprimatur]] Ordinarius Episcopalis Curiensis, Curiae die 24. August 2018).</ref> Es gehört zur Eröffnung des [[Rosenkranz]]es. Es wird mit dem [[Vaterunser]] als Morgengebet empfohlen.
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Das '''Apostolische Glaubensbekenntnis''' ([[lat.]] ''symbolum apostolorum'' oder ''symbolum apostolicum'') ist der erste von den [[Apostel]]n autoritativ festgestellte katholische Bekenntnistext des kirchlichen Glaubens.<ref>A. Manser: [[LThk]] 1. Auflage, Band IV, Sp. 528</ref> Es gehört zur Eröffnung des [[Rosenkranz]]es. Es wird mit dem [[Vaterunser]] als Morgengebet empfohlen.
 
 
== Gliederung ==
 
Die zwölf Glaubensartikel lassen sich dem Geheimnis der [[Dreieinigkeit]] entsprechend in drei Teile zusammenfassen, indem der erste Artikel von [[Gott Vater]] und der [[Schöpfung]], der zweite bis siebente Artikel von [[Gott Sohn]] und der [[Erlösung]] und der achte bis letzte Artikel vom [[Heiligen Geist]] und der Heiligung handelt<ref> [[Alphonse Gratry]]: [[Alphonse Gratry: Weisheit des Glaubens|Weisheit des Glaubens]], [[Verlag]] [[Kösel Verlag|Kösel]]-[[Pustet Verlag Regensburg|Pustet]] München, S. XXXV (298 Seiten, [[Imprimatur]] Monachii, die 13. August 1928 M. Dunstmair [[Generalvikar|Vic. Gen.]]).</ref> (vgl. [[Schöpfung und Verwandlung]]).
 
  
 
== Entstehung ==
 
== Entstehung ==
In der [[Überlieferung]] der [[Kirche]] wird das Apostolicum entsprechend seines Namens auf die Apostel zurückgeführt (vgl. [[KKK]], [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#ZWEITER ABSCHNITT: DAS CHRISTLICHE GLAUBENSBEKENNTNIS|191]]). Untersuchungen des Ursprungs des [[Liber diurnus pontificum]] haben gezeigt, dass die Bekenntnisformel des Apostolischen Glaubensbekenntnisses bereits aus dem Anfang des 2. Jahrhundert stammt und dieses voraussetzen muss.<ref> Wilhelm Peitz SJ: ''Das [[Glaubensbekenntnis]] der [[Apostel]]'', ([[Stimmen der Zeit]]. 94. Bd. Freiburg i. Br. 1918. S. 553-566).</ref> [[Eusebius von Caesarea]] gibt in seiner Kirchengeschichte an, das [[Nizänisches Glaubensbekenntnis|Bekenntnis von Nizäa]] habe das Apostolicum zur Grundlage gehabt. Der [[Kirchenlehrer]] [[Johannes Bonaventura]] schreibt: ''Der [[Heilige Geist]] hat diese in der Tiefe der [[Heiligen Schrift]] niedergelegten Artikel durch die zwölf Apostel als durch die zuverlässigsten Bürgen in eins zusammengefügt. So wurden sie in dem einen Apostolischen Symbolum vereinigt. Deshalb können sie auch nach den Aposteln, die sie zusammengestellt haben, benannt werden, weil jeder [[Apostel]] beim Aufbau des Glaubens einen Artikel gleichsam wie einen lebendigen Baustein niedergelegt hat. Das hat der Heilige Geist schon vorgebildet in den zwölf Männern, welche die zwölf Steine aus dem Flussbett des Jordan holten, um daraus dem Herrn einen Altar zu erbauen (Jos 4, 2 ff).''<ref>[[Johannes Bonaventura]]: [[Breviloquium#7. Kapitel: Die Betätigung der Glaubensgnade]].</ref>
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In der [[Überlieferung]] der [[Kirche]] wird das Apostolicum entsprechend seines Namens auf die Apostel zurückgeführt (vgl. [[KKK]], [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#ZWEITER ABSCHNITT: DAS CHRISTLICHE GLAUBENSBEKENNTNIS|191]]). [[Eusebius von Caesarea]] gibt in seiner Kirchengeschichte an, das [[Nizänisches Glaubensbekenntnis|Bekenntnis von Nizäa]] habe das Apostolicum zur Grundlage gehabt. Der [[Kirchenlehrer]] [[Johannes Bonaventura]] schreibt: ''Der [[Heilige Geist]] hat diese in der Tiefe der [[Heiligen Schrift]] niedergelegten Artikel durch die zwölf Apostel als durch die zuverlässigsten Bürgen in eins zusammengefügt. So wurden sie in dem einen Apostolischen Symbolum vereinigt. Deshalb können sie auch nach den Aposteln, die sie zusammengestellt haben, benannt werden, weil jeder [[Apostel]] beim Aufbau des Glaubens einen Artikel gleichsam wie einen lebendigen Baustein niedergelegt hat. Das hat der Heilige Geist schon vorgebildet in den zwölf Männern, welche die zwölf Steine aus dem Flussbett des Jordan holten, um daraus dem Herrn einen Altar zu erbauen (Jos 4, 2 ff).''<ref>[[Johannes Bonaventura]]: [[Breviloquium#7. Kapitel: Die Betätigung der Glaubensgnade]].</ref>
  
 
Das Apostolische Glaubensbekenntnis wurde im 9. Jahrhundert besonders unter dem Einfluß [[Karl der Große|Karls des Großen]] in der abendländischen Kirche verbreitet.
 
Das Apostolische Glaubensbekenntnis wurde im 9. Jahrhundert besonders unter dem Einfluß [[Karl der Große|Karls des Großen]] in der abendländischen Kirche verbreitet.
  
 
== Apostelursprung und Fassungen ==
 
== Apostelursprung und Fassungen ==
Das Apostolisches Glaubensbekenntnis entstand nach [[Maria von Agreda]] zwischen 27. Dezember 33 und 24. März 34, nach dem Tod des heiligen Stepahnaus, bevor noch ein Jahr nach dem Tod unseres Erlösers Jesu [[Christi]] verflossen war.
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Das Apostolisches Glaubensbekenntnis entstand nach [[Maria von Agreda]] zwischen dem  27. Dezember 33 und dem 24. März 34, nach dem Tod des heiligen Stepahnaus, bevor noch ein Jahr nach dem Tod unseres Erlösers Jesu [[Christi]] verflossen war.
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Die Glaubensartikel, bilden "den Ursprung und die Quelle der übrigen Glaubenswahrheiten" ([[Maria von Agreda: Leben der jungfräulichen Gottesmutter Maria: Buch 5+6|Maria von Agreda: Leben der jungfräulichen Gottesmutter Maria, Buch 5, Nr. 808]]).
 
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== Gliederung ==
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Die zwölf Glaubensartikel lassen sich dem Geheimnis der [[Dreieinigkeit]] entsprechend in drei Teile zusammenfassen, indem der erste Artikel von [[Gott Vater]] und der [[Schöpfung]], der zweite bis siebente Artikel von [[Gott Sohn]] und der [[Erlösung]] und der achte bis letzte Artikel vom [[Heiligen Geist]] und der Heiligung handelt<ref> [[Alphonse Gratry]]: [[Alphonse Gratry: Weisheit des Glaubens|Weisheit des Glaubens]], [[Verlag]] [[Kösel Verlag|Kösel]]-[[Pustet Verlag Regensburg|Pustet]] München, S. XXXV (298 Seiten, [[Imprimatur]] Monachii, die 13. August 1928 M. Dunstmair [[Generalvikar|Vic. Gen.]]).</ref> (vgl. [[Schöpfung und Verwandlung]]).
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Aktuelle Version vom 18. Juni 2024, 14:41 Uhr

Das Apostolische Glaubensbekenntnis (lat. symbolum apostolorum oder symbolum apostolicum) ist der erste von den Aposteln autoritativ festgestellte katholische Bekenntnistext des kirchlichen Glaubens.<ref>A. Manser: LThk 1. Auflage, Band IV, Sp. 528</ref> Es gehört zur Eröffnung des Rosenkranzes. Es wird mit dem Vaterunser als Morgengebet empfohlen.

Entstehung

In der Überlieferung der Kirche wird das Apostolicum entsprechend seines Namens auf die Apostel zurückgeführt (vgl. KKK, 191). Eusebius von Caesarea gibt in seiner Kirchengeschichte an, das Bekenntnis von Nizäa habe das Apostolicum zur Grundlage gehabt. Der Kirchenlehrer Johannes Bonaventura schreibt: Der Heilige Geist hat diese in der Tiefe der Heiligen Schrift niedergelegten Artikel durch die zwölf Apostel als durch die zuverlässigsten Bürgen in eins zusammengefügt. So wurden sie in dem einen Apostolischen Symbolum vereinigt. Deshalb können sie auch nach den Aposteln, die sie zusammengestellt haben, benannt werden, weil jeder Apostel beim Aufbau des Glaubens einen Artikel gleichsam wie einen lebendigen Baustein niedergelegt hat. Das hat der Heilige Geist schon vorgebildet in den zwölf Männern, welche die zwölf Steine aus dem Flussbett des Jordan holten, um daraus dem Herrn einen Altar zu erbauen (Jos 4, 2 ff).<ref>Johannes Bonaventura: Breviloquium#7. Kapitel: Die Betätigung der Glaubensgnade.</ref>

Das Apostolische Glaubensbekenntnis wurde im 9. Jahrhundert besonders unter dem Einfluß Karls des Großen in der abendländischen Kirche verbreitet.

Apostelursprung und Fassungen

Das Apostolisches Glaubensbekenntnis entstand nach Maria von Agreda zwischen dem 27. Dezember 33 und dem 24. März 34, nach dem Tod des heiligen Stepahnaus, bevor noch ein Jahr nach dem Tod unseres Erlösers Jesu Christi verflossen war.

Die Glaubensartikel, bilden "den Ursprung und die Quelle der übrigen Glaubenswahrheiten" (Maria von Agreda: Leben der jungfräulichen Gottesmutter Maria, Buch 5, Nr. 808).

Glaubens
artikel
Apostel
vgl. Buch 7, Nr. 217
Lateinische Fassung<ref>Gotteslob 2013, Nr. 122.</ref> Deutsche Fassung<ref> Alphonse Gratry: Weisheit des Glaubens, S. LX+LXI.</ref> Deutsche ökumenische Fassung <ref>Fassung seit 1972: Gotteslob 2013, Nr. 122; 3, 4 oder Nr. 177.</ref>
1
Petrus Credo in deum patrem omnipotentem,
creatorem coeli et terrae;
Ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater,
Schöpfer des Himmels und der Erde,
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
2
Andreas Et in Iesum Christum,
filium eius unicum,
dominum nostrum,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
3
Jakobus der Ältere qui conceptus est de Spiritu sancto,
natus ex Maria virgine,
der empfangen ist vom Heiligen Geist,
geboren aus Maria, der Jungfrau,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
4
Johannes passus sub Pontio Pilato,
crucifixus, mortuus et sepultus,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
5
Thomas descendit ad inferna,
tertia die resurrexit a mortuis,
abgestiegen zu der Hölle,
am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
6
Jakobus der Jüngere ascendit ad coelos,
sedet ad dexteram dei patris omnipotentis,
aufgefahren in den Himmel,
sitzet zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters,
7
Philippus inde venturus est
iudicare vivos et mortuos;
von dannen er kommen wird
zu richten die Lebendigen und die Toten,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
8
Bartholomäus Credo in Spiritum sanctum, Ich glaube an den Heiligen Geist, Ich glaube an den Heiligen Geist,
9
Matthäus sanctam ecclesiam catholicam,
sanctorum communionem,
die heilige Katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
die katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
10
Simon Kanaanäus remissionem peccatorum, Nachlass der Sünden, Vergebung der Sünden,
11
Judas Thaddäus carnis resurrectionem, Auferstehung des Fleisches Auferstehung der Toten
12
Matthias et vitam aeternam. und das ewige Leben. und das ewige Leben.
Amen. Amen. Amen.

Maria … befahl den Aposteln, in Jerusalem und an andern Orten die Abschriften des Glaubensbekenntnisses, welche verfertigt worden waren, zu verteilen und den Gläubigen die Ehrfurcht einzuschärfen, die sie für die erhabenen darin enthaltenen Geheimnisse hegen müssten: Man solle den Gläubigen mit Nachdruck einprägen, dass Christus der Herr dessen Zusammenstellung veranlasst und geleitet habe. Er habe nämlich den Heiligen Geist gesendet, um es den Aposteln einzugeben und zu bestätigen. Kurz, man solle den ganzen Hergang, sowie überhaupt alles anführen, was nötig und dienlich sei, um alle zu überzeugen, dieser und kein anderer sei der unveränderliche und unfehlbare Glaube, welchen man zur Erlangung der Gnade und des ewigen Lebens in der Kirche annehmen, bekennen und verkünden müsse (Maria von Agreda: Leben der jungfräulichen Gottesmutter Maria, Buch 7, Nr. 223).

Gliederung

Die zwölf Glaubensartikel lassen sich dem Geheimnis der Dreieinigkeit entsprechend in drei Teile zusammenfassen, indem der erste Artikel von Gott Vater und der Schöpfung, der zweite bis siebente Artikel von Gott Sohn und der Erlösung und der achte bis letzte Artikel vom Heiligen Geist und der Heiligung handelt<ref> Alphonse Gratry: Weisheit des Glaubens, Verlag Kösel-Pustet München, S. XXXV (298 Seiten, Imprimatur Monachii, die 13. August 1928 M. Dunstmair Vic. Gen.).</ref> (vgl. Schöpfung und Verwandlung).

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

<references />