Egeria

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Über das Leben der Pilgerin Egeria ist wenig bekannt. Sie stammte vermutlich aus dem nordspanischen Galicien oder aus Südgallien und führte ein monastisches Leben, wobei nicht bekannt ist, ob sie einem Kloster angehörte oder in privater Askese lebte.

Von ihr ist ein Pilgerbericht, das sog. Itinerarium Egeriae überliefert, der die Zeit vom 16. Dezember 383 bis Juni 384 umfasst und im Jahre 1884 von G. F. Gamurrini in Arezzo als Handschrift wiederentdeckt wurde und zunächst unter dem Namen Silvia, Eucheria oder Aetheria herausgegeben wurde. Heute hat sich allgemein der Name Egeria durchgesetzt.

Das Itinerarium gibt Einblick in das liturgische Leben im Heiligen Land und die Art und Weise, wie dort die Feste des Kirchenjahres gefeiert wurden. Es gliedert sich in 49 Kapitel: Die Kapitel 1-23 enthalten einen chronologischen Reisebericht und die Kapitel 24-49 eine genaue Beschreibung der Jerusalemer Liturgie.

Die Gliederung des Itinerariums im Einzelnen:

  • 1,1 - 5,10: Sinai (16. Dezember - 19. Dezember 383)
  • 5,11: Pharan (20. Dezember)
  • 6,1: Clysma (21. Dezember 383 - 1. Januar 384)
  • 7,1 - 9,3: Arabien (2. Januar - 7. Januar)
  • 9,4 - 9,7: Jerusalem (Januar)
  • 10,1 - 12,11: Berg Nebo (Februar)
  • 13,1 - 16,7: Karneas (Ende Februar - Anfang März)
  • 17,1 - 21,5: Antiochien - Edessa - Haran (25. März - April)
  • 22,1 - 23,10: zurück nach Konstantinopel (Mai - Juni)


  • 24,1 - 24,7: Stundengebet
  • 24,8 - 25,6: Sonntagsliturgie
  • 25,7 - 26: Epiphanie und 40-Tages-Fest
  • 27,1 - 44,1: von der 8-wöchigen (!) Fastenzeit bis zum 40. Tag nach Ostern (Egeria spricht nicht von Christi Himmelfahrt.)
  • 45,1 - 47,5: Taufvorbereitungen in Jerusalem
  • 48,1 - 49,3: Kirchweihfest der Martyrialkirche auf Golgotha

Literatur

  • Pilgerbericht, übers. von G. Röwekamp (Fontes Christiani 20), Herder Verlag Freiburg 1995 (geb.: ISBN 978-3-451-22243-6), Nachdruck 2000, 3. völlig neu bearbeitete Auflage 2017 (ISBN 978-3-451-38143-0).