Odilia: Unterschied zwischen den Versionen

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Odilia war die Tochter des fränkischen Herzogs Attich (''Adalrich'', ''Eticho''), der im Elsass große Besitzungen hatte und seiner Frau Bersinda (''Bereswinde'').  
 
Odilia war die Tochter des fränkischen Herzogs Attich (''Adalrich'', ''Eticho''), der im Elsass große Besitzungen hatte und seiner Frau Bersinda (''Bereswinde'').  
  
Gemäss einer Vita vom Ende des 10. Jh., die vermutlich auf einen älteren Text aus dem 8. Jh. zurückgeht, war Odilia blind geboren und empfing bei der Taufe auf wunderbare Weise das Augenlicht. Es gibt noch eine "Vita" welche der Historiker J. Vignier entdeckt haben wollte, die sich aber als Fälschung dieses Historikers herausstellte.
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Gemäss einer Vita vom Ende des 10. Jh., die vermutlich auf einen älteren Text aus dem 8. Jh. zurückgeht, war Odilia blind geboren und empfing als sie 12 Jahre alt war bei ihrer Taufe auf wunderbare Weise das Augenlicht. Es gibt noch eine "Vita" welche der Historiker J. Vignier entdeckt haben wollte, die sich aber als Fälschung dieses Historikers herausstellte.
  
Ihre Mutter vertraute Odilia den Nonnen des Klosters Baumes-les-Dames am Doubs, das von [[Luxeuil]] beinflusst war, zur Erziehung an. Odilias Vater gründete später für sie in einer alten römischen Fliehburg auf dem Hohenberg ein Kloster (heute Odilienberg genannt), dessen erste Äbtissin sie wurde. Das Kloster folgte der [[Benediktinerregel]] und der Regel des hl. Kolumban. Am Fuße des Klosterberges gründete Odilia Niedermünster, ein dem hl. [[Martin von Tours|Martin]] geweihtes Krankenhospiz. Beide Klöster wurden im 16. Jahrhundert aufgegeben. Odilia starb um 720 und wurde in einer Kapelle unweit des Klosters auf dem Odilienberg begraben. Ihre Nichte Eugenia trat ihre Nachfolge an.
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Ihre Mutter vertraute Odilia den Nonnen des Klosters Baumes-les-Dames am Doubs, das von [[Luxeuil]] beinflusst war, zur Erziehung an. Odilias Vater gründete später für sie in einer alten römischen Fliehburg auf Hohenburg ein Kloster (heute Odilienberg genannt), dessen erste Äbtissin sie wurde. Das Kloster folgte der [[Benediktinerregel]] und der Regel des hl. Kolumban. Am Fuße des Klosterberges gründete Odilia Niedermünster, ein dem hl. [[Martin von Tours|Martin]] geweihtes Krankenhospiz. Beide Klöster wurden im 16. Jahrhundert aufgegeben. Odilia starb um 720 und wurde in einer Kapelle unweit des Klosters auf dem Odilienberg begraben; eine Armreliquie der Heiligen befindet sich in Prag.  
  
Dargestellt wird die hl. Odilia mit einem Buch auf dem zwei Augen liegen.
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Dargestellt wird die hl. Odilia meist im [[Benediktinerinnen]]- oder [[Augustinerinnen]]-[[Habit]], mit Äbtissinnenkrummstab, die die aufgeschlagene [[Heilige Schrift]] in der Hand mit jeweils einem Auge auf jeder Seite abgebildet.
  
Die Verehrung der hl. Odilia ist vor allem in Südwestdeutschland verbreitet. Der [[Odilienberg]] ist der wichtigste [[Wallfahrt]]sort des Elsass; das Wasser der Quelle auf dem Odilienberg soll gegen Augenleiden helfen.
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Die Verehrung der hl. Odilia ist vor allem in Südwestdeutschland verbreitet. Offiziell rief Papst [[Pius XXII.]] am 6. Juni 1946 die hl. Odilia zur Schutzpatronin des Elsaß aus. Der [[Odilienberg]] ist der wichtigste [[Wallfahrt]]sort des Elsass; das Wasser der Quelle auf dem Odilienberg soll gegen Augenleiden helfen.
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Missionare verbreiteten die Odilienverehrung in mehrere Länder Schwarzafrikas, nach Madagaskar und nach Asien.
  
  

Version vom 3. September 2006, 21:26 Uhr

Die hl. Odilia (Ottilia) (* um 660 in Obernai im Elsass, † um 720 auf Hohenburg) war Äbtissin von Hohenburg (Odilienberg).

Sie Patronin des Elsass der Augenkranken und Blinden, sowie der Erzabtei und der Benediktinerkongregation von St. Ottilien. .

Gedenktag: 13. Dezember.


Biografie

Odilia war die Tochter des fränkischen Herzogs Attich (Adalrich, Eticho), der im Elsass große Besitzungen hatte und seiner Frau Bersinda (Bereswinde).

Gemäss einer Vita vom Ende des 10. Jh., die vermutlich auf einen älteren Text aus dem 8. Jh. zurückgeht, war Odilia blind geboren und empfing als sie 12 Jahre alt war bei ihrer Taufe auf wunderbare Weise das Augenlicht. Es gibt noch eine "Vita" welche der Historiker J. Vignier entdeckt haben wollte, die sich aber als Fälschung dieses Historikers herausstellte.

Ihre Mutter vertraute Odilia den Nonnen des Klosters Baumes-les-Dames am Doubs, das von Luxeuil beinflusst war, zur Erziehung an. Odilias Vater gründete später für sie in einer alten römischen Fliehburg auf Hohenburg ein Kloster (heute Odilienberg genannt), dessen erste Äbtissin sie wurde. Das Kloster folgte der Benediktinerregel und der Regel des hl. Kolumban. Am Fuße des Klosterberges gründete Odilia Niedermünster, ein dem hl. Martin geweihtes Krankenhospiz. Beide Klöster wurden im 16. Jahrhundert aufgegeben. Odilia starb um 720 und wurde in einer Kapelle unweit des Klosters auf dem Odilienberg begraben; eine Armreliquie der Heiligen befindet sich in Prag.

Dargestellt wird die hl. Odilia meist im Benediktinerinnen- oder Augustinerinnen-Habit, mit Äbtissinnenkrummstab, die die aufgeschlagene Heilige Schrift in der Hand mit jeweils einem Auge auf jeder Seite abgebildet.

Die Verehrung der hl. Odilia ist vor allem in Südwestdeutschland verbreitet. Offiziell rief Papst Pius XXII. am 6. Juni 1946 die hl. Odilia zur Schutzpatronin des Elsaß aus. Der Odilienberg ist der wichtigste Wallfahrtsort des Elsass; das Wasser der Quelle auf dem Odilienberg soll gegen Augenleiden helfen.

Missionare verbreiteten die Odilienverehrung in mehrere Länder Schwarzafrikas, nach Madagaskar und nach Asien.


Weblinks