Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem

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Die Anfänge des Orden der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem (lat.: Ordo Equestris Sancti Sepulcri Hierosolymitani, kurz: OESSH) reichen bis in das 14. Jahrhundert zurück und liegen damit lange nach der Zeit der Kreuzzüge. Der Orden entstand, als Jerusalem-Pilger am Hl. Grab zu Jerusalem von dem dortigen Guardian der Franziskaner den Ritterschlag erhielten. Diese Ritter verpflichteten sich, für den Unterhalt des Hl. Grabes zu sorgen. Ursprünglich erhielten nur Adelige den Ritterschlag.
Hauptaufgabe der sog. Grabesritter ist weiterhin der Schutz des Hl. Grabes und die Verteidigung des christlichen Glaubens im Heiligen Land.

Geschichte

Seit 1500 stand das Rittertum vom Hl. Grabe unter der Schutzherrschaft der Päpste und unter der Administration der Franziskanerguardiane von Jerusalem. In den einzelnen europäischen Ländern entwicklete sich dieses Rittertum teilweise in bruderschaftsähnlichen Gemeinschaften.
Die Päpste Den heutigen Orden der "Grabesritter" als Gemeinschaft zur finanziellen Unterstützung des 1848 errichteten lateinischen Patriarchats von Jerusalem errichtete Papst Pius IX.. Er stellte den Orden unter die Leitung und Administration des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem und anerkannte den Ritterorden am 24. Januar 1868 mit dem Apostolischen Schreiben "Cum multa" vom 24. Januar 1868 zu einem päpstlichen geistlichen Ritterorden.
Papst Pius XII. gab dem Ritterorden neue Statuten und unterstellte ihm unter die Schutz- und Oberlehensherrschaft des Hl. Stuhls.

Deutsche Statthalterei

1933 wurde im Deutschen Reich die deutsche Ordensprovinz gegründet, die 1951 durch Dekret des Kardinal-Großmeisters des Ordens, als "Deutsche Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem" proklamiert wurde.


Mitgliedschaft

Papst Leo XIII. erneuerte 1888 die Statuten des Ordens und legte unter anderem fest, dass Frauen Ordensmitglieder werden können.
Artikel 5 des derzeit gültigen, von Papst Paul VI. erlassenen Statuts vom 8. Juli 1977 regelt *"Die Ritter und Damen werden unter Persönlichkeiten katholischen Glaubens sowie einwandtfreier sittlicher Lebensführung ausgewählt, die sich in besonderer Weise um die katholischen Einrichtungen im Heiligen Land und um den Orden verdient gemacht haben und sich verpflichten, dies auch in der Zukunft zu tun." Demnach kann man sich um eine Mitgliedschaft im Orden nicht aktiv bewerben.
1933 zählte die deutsche Proiovinz 149 Mitglieder (darunter 10 Damen). Zur Zeit (2010) zählt die deutsche Statthalterei etwa 1300 Mitglieder. Weltweit zählt der Ritterorden ca. 25.000 Mitglieder.

Sitz des Ordens

Sitz des Ordens ist nicht mehr in Jerusalem sondern in Rom. Die Statthaltereien mit Statthalter, Großprior und Statthaltereirat gliedern sich in Provinzen und Komtureien.

Ordenszeichen

Das Ordenszeichen (Kleinod) ist ein mit scharlachrotem Lack emailliertes Kreuz von Gottfried von Bouillon, das sogenannte Jerusalemkreuz (eingeschlossen von vier weiteren, kleineren Kreuzen ebenfalls aus Gold, mit einer Waffenverzierung an einem Band aus schwarzer Moire-Seide.

Klassen und Rangstufen

Nach dem 1949 von Papst Pius XII. erlassenen Ordensstatut steht an der Spitze der Grabesritter ein vom Papst ernannter Kardinal-Großmeister.

Die Mitglieder des Ordens sind in drei Klassen eingeteilt:

  • 1.) Klasse der Kollar-Ritter und Kollar-Damen;
  • 2.) Klasse der Ritter mit den Rangstufen:
    • Großkreuz-Ritter
    • Komtur mit Stern (Großoffizier)
    • Komtur
    • Ritter
  • 3.) Klasse der Damen mit den Rangstufen:
    • Großkreuz-Dame
    • Komtur-Dame mit dem Stern
    • Komturdamen
    • Dame