Hilarius von Poitiers: Unterschied zwischen den Versionen

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Hilarius wurde wohl erst um 345 als Erwachsener und schon Verheirateter [[Taufe|getauft]]. Seine Erhebung zum [[Bischof]] von Portiers kann man etwa auf 350 oder etwas später ansetzen.  
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Hilarius wurde wohl erst um 345 als Erwachsener und schon Verheirateter [[Taufe|getauft]]. Seine Erhebung zum [[Bischof]] von Poitiers kann man etwa auf 350 oder etwas später ansetzen.  
  
Er stammt aus einer gehobenen Familie und wurde auf der Grundlage der neuplatonischen Philosophie erzogen. Vermutlich war er im höheren Verwaltungsdienst tätig. Die Frage über die Bestimmung des Menschen führte ihn über die [[Bibel]] zur Bekehrung. Sein besonderes Anliegen war es, die Erkenntnis Gottes aus der [[Offenbarung]] der Hl. Schrift den Gläubigen rein zu vermitteln. Dies legte er im Matthäus-Kommentar dar, der ohne Kenntnis der griechischen Theologie und mit nur ungenauer Kenntnis des [[Arianismus]] entstand. Erst 355 lernte er das [[Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel|Nizänische Glaubensbekenntnis]] kennen.  
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Er stammt aus einer gehobenen Familie und wurde auf der Grundlage der neuplatonischen Philosophie erzogen. Vermutlich war er im höheren Verwaltungsdienst tätig. Die Frage nach der Bestimmung des Menschen führte ihn, über die [[Bibel]], zur Bekehrung. Sein besonderes Anliegen war es, die Erkenntnis Gottes aus der [[Offenbarung]] der Hl. Schrift den Gläubigen rein zu vermitteln. Dies legte er im Matthäus-Kommentar dar, der ohne Kenntnisse in der griechischen Theologie (und mit nur ungenauer Kenntnis des [[Arianismus]]) entstand. Erst 355 lernte er das [[Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel|Nizänische Glaubensbekenntnis]] kennen.  
  
 
Auf der Synode von Béziers im Jahre 356, die sein Gegner Saturninus von Arles, um ihn abzusetzen, einberufen ließ, wurde Hilarius als Anti-Arianer zur Verbannung nach Phrygien verurteilt, wo er in zehn Provinzen kaum rechtgläubige Bischöfe kennenlernte.  
 
Auf der Synode von Béziers im Jahre 356, die sein Gegner Saturninus von Arles, um ihn abzusetzen, einberufen ließ, wurde Hilarius als Anti-Arianer zur Verbannung nach Phrygien verurteilt, wo er in zehn Provinzen kaum rechtgläubige Bischöfe kennenlernte.  
  
Auf eine Anfrage der gallischen Bischöfe hin berichtete er in dem ''liber de synodis'' (358/359) über die Bemühungen, eine rechtgläubige Formel zu finden. Er bemühte sich, die Verbindung zwischen westlichen und östlichen Bischöfen herzustellen.  
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Auf eine Anfrage der gallischen Bischöfe hin, berichtete er in dem ''Liber de synodis'' (358/359) über die Bemühungen, eine rechtgläubige Formel zu finden. Er bemühte sich selbst, die Verbindung zwischen westlichen und östlichen Bischöfen herzustellen.  
  
In Phrygien entstand auch der Hauptteil seines Hautpwerkes ''de trinitate'', in dem er sich bemüht, aus der Hl. Schrift den Irrtum der Irrlehren auf der einen Seite und die wahre Lehre über die Göttlichkeit des Menschensohnes auf der anderen Seite darzulegen.  
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In Phrygien entstand auch der Hauptteil seines Hauptwerkes ''De trinitate'', in dem er einerseits aus der Hl. Schrift den Irrtum der Irrlehren und andererseits die wahre Lehre über die Göttlichkeit des Menschensohnes darlegt.  
  
Im Jahre 360/361 kehrte er nach Poitiers zurück. Durch eine gesamtgallische Synode im Paris 361 wurde Saturnius von Arles, der der gallischen Kirche den Arianismus aufzwingen wollte, abgesetzt und exkommuniziert. In Mailand trat Hilarius 364 vergeblich gegen Auxentius von Mailand auf und schrieb ''contra Arianos vel Auexentium Mediolanensem''.  
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Im Jahre 360/361 kehrte er nach Poitiers zurück. Durch eine gesamtgallische Synode in Paris 361 wurde Saturnius von Arles, der in der gallischen Kirche den Arianismus etablieren wollte, abgesetzt und exkommuniziert. In Mailand trat Hilarius 364 vergeblich gegen Auxentius von Mailand auf und schrieb ''contra Arianos vel Auexentium Mediolanensem''.  
  
Hilarius bringt die erste Gesamtdarstellung der Lehre der Schrift über Gott und den Gottessohn, in ständiger Auseinandersetzung mit deren Bestreitern oder Verfälschern heraus. Er verbindet östliche und Westliche Theologie und ist für die Verträglichkeit von Glaube und Vernunft.
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Hilarius bringt die erste Gesamtdarstellung der Lehre der Schrift über Gott und den Gottessohn heraus, in ständiger Auseinandersetzung mit deren Bestreitern oder Verfälschern. Er verbindet östliche und westliche Theologie und tritt für die Verträglichkeit von Glaube und Vernunft ein.
  
  

Version vom 13. Januar 2009, 09:51 Uhr

Hilarus von Poitiers (* 315367) ist Kirchenlehrer. Liturgisch wird ihm am13. Januar gedacht.

Biografie

Hilarius wurde wohl erst um 345 als Erwachsener und schon Verheirateter getauft. Seine Erhebung zum Bischof von Poitiers kann man etwa auf 350 oder etwas später ansetzen.

Er stammt aus einer gehobenen Familie und wurde auf der Grundlage der neuplatonischen Philosophie erzogen. Vermutlich war er im höheren Verwaltungsdienst tätig. Die Frage nach der Bestimmung des Menschen führte ihn, über die Bibel, zur Bekehrung. Sein besonderes Anliegen war es, die Erkenntnis Gottes aus der Offenbarung der Hl. Schrift den Gläubigen rein zu vermitteln. Dies legte er im Matthäus-Kommentar dar, der ohne Kenntnisse in der griechischen Theologie (und mit nur ungenauer Kenntnis des Arianismus) entstand. Erst 355 lernte er das Nizänische Glaubensbekenntnis kennen.

Auf der Synode von Béziers im Jahre 356, die sein Gegner Saturninus von Arles, um ihn abzusetzen, einberufen ließ, wurde Hilarius als Anti-Arianer zur Verbannung nach Phrygien verurteilt, wo er in zehn Provinzen kaum rechtgläubige Bischöfe kennenlernte.

Auf eine Anfrage der gallischen Bischöfe hin, berichtete er in dem Liber de synodis (358/359) über die Bemühungen, eine rechtgläubige Formel zu finden. Er bemühte sich selbst, die Verbindung zwischen westlichen und östlichen Bischöfen herzustellen.

In Phrygien entstand auch der Hauptteil seines Hauptwerkes De trinitate, in dem er einerseits aus der Hl. Schrift den Irrtum der Irrlehren und andererseits die wahre Lehre über die Göttlichkeit des Menschensohnes darlegt.

Im Jahre 360/361 kehrte er nach Poitiers zurück. Durch eine gesamtgallische Synode in Paris 361 wurde Saturnius von Arles, der in der gallischen Kirche den Arianismus etablieren wollte, abgesetzt und exkommuniziert. In Mailand trat Hilarius 364 vergeblich gegen Auxentius von Mailand auf und schrieb contra Arianos vel Auexentium Mediolanensem.

Hilarius bringt die erste Gesamtdarstellung der Lehre der Schrift über Gott und den Gottessohn heraus, in ständiger Auseinandersetzung mit deren Bestreitern oder Verfälschern. Er verbindet östliche und westliche Theologie und tritt für die Verträglichkeit von Glaube und Vernunft ein.


Papst Pius IX. ernannte ihn 1851 zum Kirchenlehrer