Privatoffenbarung: Unterschied zwischen den Versionen

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(Urteile der Kirche über)
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Inhalte von Privatoffenbarungen zählen nicht zum [[Depositum fidei]] (Glaubensgut), und wird deshalb nicht von der [[Kirche]] zum Glauben vorgelegt. Anderseits wäre es nunvernünftig und ehrfurchtlos gegenüber dem offenbarendem [[Gott]], eine Privatoffenbarung, deren Echtheit die Kirche feststellt, nicht zu glauben. Sie stellen nicht nur nach Karl Rahner einen Imperativ (Befehl) an die Christenheit dar (vgl. „Fatima Ruft“ Nr. 196, 1/2007, S.15). Zu diesen zählen die Offenbarungen an [[Hildegard von Bingen]], [[Lourdes]] oder [[Fatima]]. Der Papst zeigt dies unter anderem, dass er für Lourdes ([[11. Februar]]) und Fatima ([[13. Mai]]) ein eigener Gedächtnistag in den Römischen Kalender eingeführt hat.<br>
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Inhalte von Privatoffenbarungen zählen nicht zum [[Depositum fidei]] (Glaubensgut), und wird deshalb nicht von der [[Kirche]] zum Glauben vorgelegt. Anderseits wäre es nunvernünftig und ehrfurchtlos gegenüber dem offenbarendem [[Gott]], eine Privatoffenbarung, deren Echtheit die Kirche feststellt, nicht zu glauben. Sie stellen nicht nur nach Karl Rahner einen Imperativ (Befehl) an die Christenheit dar (vgl. „Fatima Ruft“ Nr. 196, 1/2007, S.15). Eine Privatoffenbarung muss die öffentliche Offenbarung fördern.  
So geht das [[Fronleichnam]]sfest auf die Vision Julianas von Lüttich zurück. Deren Beichtvater, der [[Papst]] wurde, führte das noch fehlende Fest ein. Papst [[Johannes Paul II.]] führte den [[Barmherzigkeit Gottes|Sonntag der Barmherzigkeit]] aufgrund der Offenbarungen [[Faustyna Kowalska]]s, einer Ordensschwester aus seiner früheren Diözese, am [[Sonntag]] nach Ostern ein.
 
Eine Privatoffenbarung muss die öffentliche Offenbarung fördern.  
 
  
== Prüfung durch die Kirche ==
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== Prüfung durch die Kirche, drei Urteilskategorien ==
  
Nur selten erklärt die Kirche, dass eine Privatoffenbarung übernatürlichen Charakter hat (''constat de supernaturalitate''). Manchmal beurteilt die Kirche eine Privatoffenbarung explizit als nicht übernatürlichen Ursprungs (''non constat de supernaturalitate''). Das ablehnende Urteil zu akzeptieren ist den Gläubigen dringend empfohlen.
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Die katholische Kirche hat bei Berichten von Erscheinungen (z. B. [[Muttergottes]]) die Möglichkeit, in einer Beurteilung ihre offizielle Meinung abzugeben.
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Im offiziellen Sprachgebrauch werden drei Beurteilungsbegriffe verwendet:
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* '''''Constat de supernaturalite''''':  ''Es steht fest, dass es sich um Übernatürliches handelt''. Damit wird eine Erscheinung oder ein Erscheinungsort offiziell bestätigt.
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* '''''Constat de non supernaturalite''''': ''Es steht fest, dass es sich um nichts Übernatürliches handelt''. Damit wird eine Erscheinung oder ein Erscheinungsort offiziell verurteilt.
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* '''''Non constat de supernaturalite''''': ''Es steht nicht fest, ob es sich um Übernatürliches handelt''. Damit wird eine Erscheinung oder ein Erscheinungsort weder verworfen nocht bestätigt. In einem gewissen Sinn ist dieses Urteil daher ein "neutrales" bzw. abwartendes Urteil. Das ablehnende Urteil zu akzeptieren ist den Gläubigen dringend empfohlen.
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=== Es steht fest, dass die Ereignisse übernatürlich sind ===
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*So geht das [[Fronleichnam]]sfest auf die Vision Julianas von Lüttich zurück. Deren Beichtvater, der [[Papst]] wurde, führte das noch fehlende Fest ein.
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* [[Hildegard von Bingen]]
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* [[Birgitta von Schweden]]
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* [[Guadalupe]]
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* [[Margareta Maria Alacoque]]
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* [[Pontmain]]
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* [[Banneux]]
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* [[Wundertätige Medaille]] (Paris)
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* [[La Salette]]
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* [[Lourdes]]
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* [[Fatima]], [[Pntevedra]], [[Tuy]]
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Der Papst zeigt dies unter anderem, dass er für Lourdes ([[11. Februar]]) und Fatima ([[13. Mai]]) ein eigener Gedächtnistag in den Römischen Kalender eingeführt hat.<br>
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* [[Beauring]]
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* [[Frau aller Völker]]
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* [[Kibeho]]
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* [[Akita]]
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* Papst [[Johannes Paul II.]] führte den [[Barmherzigkeit Gottes|Sonntag der Barmherzigkeit]] aufgrund der Offenbarungen [[Faustyna Kowalska]]s, einer Ordensschwester aus seiner früheren Diözese, am [[Sonntag]] nach [[Ostern]] ein.
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=== Es steht nicht fest, dass die Ereignisse übernatürlich sind ===
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* [[Marpingen]] (Dekret des Bischofs von Trier vom 13. Dezember 2005)
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=== Es steht fest, dass die Ereignisse nicht übernatürlich sind ===
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=== Weitere Privatoffenbarungen (und fehlende Zuordnungen) ===
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* [[Maria von Jesus zu Agreda]]
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* [[Maria Valtorta]]
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* [[Anna Katharina Emmerich]]
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* [[Albert Drexel]] (Der Glaube ist mehr als Gehorsam)
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* [[Botschaften von Sievernich]] (Deutschland)
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* [[Medjugorje]]
  
 
'''siehe:''' Konzilskonstitution [[Dei verbum]]
 
'''siehe:''' Konzilskonstitution [[Dei verbum]]
  
 
[[Kategorie:Privatoffenbarungen|!]]
 
[[Kategorie:Privatoffenbarungen|!]]

Version vom 10. Juni 2008, 09:42 Uhr

Eine Privatoffenbarung ist eie übernatürliche Offenbarung nach dem Tode des letzten Apostels an bestimmte Personen z.B an die heilige Margareta Maria Alacoque bezüglich der Herz-Jesu-Verehrung.

Die öffentliche Offenbarung ist mit dem Tod der Apostel abgeschlossen. Auch die Bischöfe mit dem Papst sind nicht Träger der Offenbarung, sondern ihrer Tradition und Weiterentwicklung.

Inhalte

Inhalte von Privatoffenbarungen zählen nicht zum Depositum fidei (Glaubensgut), und wird deshalb nicht von der Kirche zum Glauben vorgelegt. Anderseits wäre es nunvernünftig und ehrfurchtlos gegenüber dem offenbarendem Gott, eine Privatoffenbarung, deren Echtheit die Kirche feststellt, nicht zu glauben. Sie stellen nicht nur nach Karl Rahner einen Imperativ (Befehl) an die Christenheit dar (vgl. „Fatima Ruft“ Nr. 196, 1/2007, S.15). Eine Privatoffenbarung muss die öffentliche Offenbarung fördern.

Prüfung durch die Kirche, drei Urteilskategorien

Die katholische Kirche hat bei Berichten von Erscheinungen (z. B. Muttergottes) die Möglichkeit, in einer Beurteilung ihre offizielle Meinung abzugeben.

Im offiziellen Sprachgebrauch werden drei Beurteilungsbegriffe verwendet:

  • Constat de supernaturalite: Es steht fest, dass es sich um Übernatürliches handelt. Damit wird eine Erscheinung oder ein Erscheinungsort offiziell bestätigt.
  • Constat de non supernaturalite: Es steht fest, dass es sich um nichts Übernatürliches handelt. Damit wird eine Erscheinung oder ein Erscheinungsort offiziell verurteilt.
  • Non constat de supernaturalite: Es steht nicht fest, ob es sich um Übernatürliches handelt. Damit wird eine Erscheinung oder ein Erscheinungsort weder verworfen nocht bestätigt. In einem gewissen Sinn ist dieses Urteil daher ein "neutrales" bzw. abwartendes Urteil. Das ablehnende Urteil zu akzeptieren ist den Gläubigen dringend empfohlen.

Es steht fest, dass die Ereignisse übernatürlich sind

  • So geht das Fronleichnamsfest auf die Vision Julianas von Lüttich zurück. Deren Beichtvater, der Papst wurde, führte das noch fehlende Fest ein.

Der Papst zeigt dies unter anderem, dass er für Lourdes (11. Februar) und Fatima (13. Mai) ein eigener Gedächtnistag in den Römischen Kalender eingeführt hat.

Es steht nicht fest, dass die Ereignisse übernatürlich sind

  • Marpingen (Dekret des Bischofs von Trier vom 13. Dezember 2005)

Es steht fest, dass die Ereignisse nicht übernatürlich sind

Weitere Privatoffenbarungen (und fehlende Zuordnungen)

siehe: Konzilskonstitution Dei verbum