Demut

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Die Gottesmutter, die demütigste Frau

Demut, (lat. humilitas) ist die Bereitschaft, das Eigene zugunsten der anderen zurückzunehmen.<ref>Paul Deselaers: Art. Demut. I. Biblisch in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auflage, Bd. 3, Sp. 90.</ref> Es entstammt der mittelhochdeutschen Sprache und bedeutet "in der Gesinnung eines Gefolgsmannes/Dieners".<ref>Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 23. Aufl., Walter de Gruyter, Berlin-New York 1999, ISBN 3-11-016392-6, S. 170.</ref>

Demut Jesu

Jesus Christus sagte: "Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig..." Mt 11, 29 Jesu eigene demütige Kenosis, seine Entäußerung und die Ergebung unter den Willen seines Vaters findet ihren Höhepunkt in seinem Opfertod am Kreuz:

"Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht:
Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein,
sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich.
Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt: ‚Jesus Christus ist der Herr‘ – zur Ehre Gottes, des Vaters (Phil 2, 5–11).

In seiner Predigt macht Jesus die Demut zum Maßstab für gelungenes Leben: "Wer sich so klein macht wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte" (Mt 18, 4) und "Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden." Mt 23, 11-12

Jesu Gegenwart in den Eucharistischen Gestalten ist ebenfalls eine besonder Ausprägung der Demut: Er gibt sich ganz in unsere Hand - auch in die Hand des Gedankenlosen, des Sünder, sogar des Häretikers, im Extremfall des Satanisten, wenn dieser einer konsekrierten Hostie habhaft wird. Einmal gewandelt wird die Hostie nicht wieder zu einfachem Brot. - Jesus schenkt weiters Seine Gegenwart in den Eucharistischen Gestalten unabhängig von der persönlichen Würdigkeit des Priesters und nimmt sie nicht zurück. Das Priestertum ist geschenkt auf ewig. Pater Beda von Mariazell formulierte einmal sehr pointiert: "... und wenn der Priester zur Hölle geht - du gehst durch sein Wirken in den Himmel". Sich so zu schenken, unabhängig davon, wie Er aufgenommen wird, ist die Demut Jesu in den einfachen Gaben von Brot und Wein.

Als Sohn Gottes ist er ohne Erbsünde geboren. Aber nachdem er sich freiwillig entschlossen hatte, ein Erlöser der Welt zu werden, sagt der hl. Augustinus, war es nötig, dass er das Kennzeichen eines Sünders annahm. Damit nahm er die Strafe welche die Sünde gebührt, auf sich, nämlich das Zeichen, das Sühneopfer des alten Bundes zwischen Gott und Abraham: die Beschneidung (Gen 17,10ff). - Erst dann bekam er den Namen Jesus, was "Retter", "Erlöser" bedeutet (Mt 1,21). Jesus Christus wollte sich von keinem Gebot befreien. Dieses erste "Blutopfer" Christi, war der Anfang vom neuen Bund. Man bezeichnet dieses Opfer auch als erstes der Sieben Schmerzen der seligsten Jungfrau Maria. Der hl. Paulus sagt, dass es durch Christus keine Beschneidung mehr gibt, dem Fleische nach, sondern eine innerliche Beschneidung des Herzens. (Kol 2,11) Nämlich, die Tugend der Demut.

Zitate

  • "Viele freilich sind wenig geachtet, ohne dass sie das bejahen, sondern einzig aufgrund ihres Schicksals. Das wird nicht gelobt, vielmehr werden diejenigen seliggepriesen, die freiwillig demütig werden. Der Herr beginnt gerade damit, weil er mit dem Hochmut die Wurzel aller Bosheit ausreißen will. Gegen den Hochmut setzt er die Demut als sicheres Fundament. Ist solche als ein sicherer Grund gelegt, dann kann man darüber aufbauen. Wird das Fundament zerstört, fällt alles, was du an Gutem gesammelt hast." (Johannes Chrysostomus)
  • "Das Evangelium zeigt uns auch Figuren, die der eigene Stolz verfinstert: Judas, Kaifa, Herodes, der Pharisäer aus dem Gleichnis, der junge Reiche… Es gibt eine Demarkationslinie, die das Evangelium durchquert: Auf der einen Seite befinden sich diejenigen, die bei Jesus sind, die arm sind vor Gott, und auf der anderen Seite die anderen, die zum Teufel gehören." (gefunden auf kath.net)
  • "Die Demut ist die Grundlage des Betens, denn „wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen" (Röm 8,26). Um die Gabe des Gebetes zu empfangen, müssen wir demütig gesinnt sein: Der Mensch ist vor Gott ein Bettler [Vgl. Augustinus, serm. 56,6,9]." (Katechismus der Katholischen Kirche)

Literatur

Vitia et Virtutes

Weblinks

Anmerkungen

<references />