Mirari vos: Unterschied zwischen den Versionen

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Bemüht Euch, bewaffnet mit dem Schild des [[Glauben]]s, mutig die Schlachten des Herrn zu schlagen. In erster Linie liegt es an Euch, gegen alle, und wären es Legionen, die es wagen, sich gegen die Lehre Gottes zu erheben, wie eine Schutzmauer zusammenzustehen. Schwingt das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist. Wer nach Gerechtigkeit hungert, der möge von Euch das Brot erhalten.  
 
Bemüht Euch, bewaffnet mit dem Schild des [[Glauben]]s, mutig die Schlachten des Herrn zu schlagen. In erster Linie liegt es an Euch, gegen alle, und wären es Legionen, die es wagen, sich gegen die Lehre Gottes zu erheben, wie eine Schutzmauer zusammenzustehen. Schwingt das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist. Wer nach Gerechtigkeit hungert, der möge von Euch das Brot erhalten.  
  
Ihr seid als ausgebildete Arbeiter in den Weinberg des Herrn gerufen. Bemüht Euch, einträchtig darauf hinzuarbeiten, daß jede Wurzel der Bitternis aus dem Euch anvertrauten Acker herausgerissen wird. Achtet darauf, daß jeder Same des Lasters vernichtet wird, damit eine reiche Ernte von Tugenden heranreifen kann. Umsorgt vor allem diejenigen mit Eurer väterlichen Liebe, die ihren Geist in die heiligen [[Wissenschaft]]en und in die Fragen der [[Philosophie]] vertiefen. Mahnt und fördert sie, damit sie nicht leichtfertig vom Pfad der Wahrheit abweichen, und sich auf den Weg der Gottlosen verirren, wenn sie sich nur auf ihre eigenen Kräfte und die natürlichen Sinne stützen. Sie sollen sich daran erinnern, daß Gott ein Gott der [[Weisheit]] ist und ein Prüfer der Weisen. Es ist nicht möglich, ohne Gott Gott zu erkennen, der durch das Wort die Menschen lehrt, Gott zu verstehen.  
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Ihr seid als ausgebildete Arbeiter in den Weinberg des Herrn gerufen. Bemüht Euch, einträchtig darauf hinzuarbeiten, dass jede Wurzel der Bitternis aus dem Euch anvertrauten Acker herausgerissen wird. Achtet darauf, dass jeder Same des Lasters vernichtet wird, damit eine reiche Ernte von Tugenden heranreifen kann. Umsorgt vor allem diejenigen mit Eurer väterlichen Liebe, die ihren Geist in die heiligen [[Wissenschaft]]en und in die Fragen der [[Philosophie]] vertiefen. Mahnt und fördert sie, damit sie nicht leichtfertig vom Pfad der Wahrheit abweichen, und sich auf den Weg der Gottlosen verirren, wenn sie sich nur auf ihre eigenen Kräfte und die natürlichen Sinne stützen. Sie sollen sich daran erinnern, dass Gott ein Gott der [[Weisheit]] ist und ein Prüfer der Weisen. Es ist nicht möglich, ohne Gott Gott zu erkennen, der durch das Wort die Menschen lehrt, Gott zu verstehen.  
  
 
Erkennt die Zeichen der hochmütigen und törichten Menschen, welche die Geheimnisse des Glaubens, die jedes natürliche Begreifen übersteigen, nach menschlichem Wissen zu erforschen versuchen und auf die [[Erkenntnis]] des eigenen Geistes vertrauen, der nach der menschlichen Natur gebrechlich und schwach ist.
 
Erkennt die Zeichen der hochmütigen und törichten Menschen, welche die Geheimnisse des Glaubens, die jedes natürliche Begreifen übersteigen, nach menschlichem Wissen zu erforschen versuchen und auf die [[Erkenntnis]] des eigenen Geistes vertrauen, der nach der menschlichen Natur gebrechlich und schwach ist.
  
Diesen, für das Wohl der Kirche und den Staat gemeinsam geäußerten Wünschen, mögen die Regierenden, Unsere in [[Christus]] geliebten Söhne, kraft ihrer Macht tatkräftig entgegenkommen. Sie mögen dabei bedenken, daß sie diese [[Macht]] nicht nur zur Regierung der Welt, sondern ganz besonders zum Schutz der Kirche erhalten haben. Mögen sie immer und auf jede Weise erkennen, daß ihre Herrschaft und Ruhe darauf beruht, was für das [[Heil]] der Kirche gewirkt wird.  
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Diesen, für das Wohl der Kirche und den Staat gemeinsam geäußerten Wünschen, mögen die Regierenden, Unsere in [[Christus]] geliebten Söhne, kraft ihrer Macht tatkräftig entgegenkommen. Sie mögen dabei bedenken, dass sie diese [[Macht]] nicht nur zur Regierung der Welt, sondern ganz besonders zum Schutz der Kirche erhalten haben. Mögen sie immer und auf jede Weise erkennen, dass ihre Herrschaft und Ruhe darauf beruht, was für das [[Heil]] der Kirche gewirkt wird.  
  
Sie mögen davon überzeugt sein, daß die Sache des Glaubens für sie wertvoller ist, als die ihres Reiches. Gemeinsam mit dem heiligen Papst Leo sagen wir, daß sie es als etwas Großes erachten sollen, wenn die Hand des Herrn zur [[Krone]] ihrer Herrschaft auch die Krone des Glaubens hinzufügt. Zu Vätern und Schützern der Völker bestellt, sichern sie diesen einen wahren, andauernden und ruhigen [[Wohlstand]], wenn sie besonders darum besorgt sind, daß ihre gläubige und kindlich fromme Gesinnung gegenüber Gott unversehrt bleibt, auf dessen Hüfte geschrieben steht, König der Könige und Herrscher der Herrschenden."
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Sie mögen davon überzeugt sein, dass die Sache des Glaubens für sie wertvoller ist, als die ihres Reiches. Gemeinsam mit dem heiligen Papst Leo sagen wir, dass sie es als etwas Großes erachten sollen, wenn die Hand des Herrn zur [[Krone]] ihrer Herrschaft auch die Krone des Glaubens hinzufügt. Zu Vätern und Schützern der Völker bestellt, sichern sie diesen einen wahren, andauernden und ruhigen [[Wohlstand]], wenn sie besonders darum besorgt sind, dass ihre gläubige und kindlich fromme Gesinnung gegenüber Gott unversehrt bleibt, auf dessen Hüfte geschrieben steht, König der Könige und Herrscher der Herrschenden."
  
 
'''Siehe auch: ''' [[Liste von Lehramtstexten]]
 
'''Siehe auch: ''' [[Liste von Lehramtstexten]]

Version vom 23. Mai 2008, 21:06 Uhr

Mirari vos sind die lateinischen Anfangsworte der Enzyklika Papst Gregor XVI. vom 15. August 1932 an alle Patriarchen, Primaten, Erzbischöfe, Bischöfe des katholischen Erdkreises über die Äußerungen zu den Verwirrungen in Kirche und Staat. Der lateinische Text findet sich in den Acta Gregorii Papae XVI. Scilicet constitutiones, bullae, litterae apostolicae, recensita et digesta cura ac studio Antonii Mariae Bernasconi, Romae, 1901-1904, I 169-174.

Inhalt

I. Einleitung (1)

II. Die Sorgen des Papstes angesichts des Niederganges der kirchlichen Gesinnung (3)

III. Mahnung an die Oberhirten, über das Glaubensleben und die kirchl. Disziplin zu wachen (8)

IV. Unterordnung unter das kirchliche Lehramt, im besonderen unter den Papst (10)

V. Eheloses Priesterleben (14)

VI. Die unauflösliche Ehe (15)

VII. Gleichgültigkeit im Glaubensleben (17)

VIII. Meinungs- und Pressefreiheit (18)

IX. Der kirchliche Index der verbotenen Bücher (20)

X. Der bürgerliche Gehorsam (22)

XI. Trennung von Kirche und Staat (26)

XII. Verderbliche Gesellschaften (27)

XIII. Schlusswort: Aufruf zum Gebet, Segen (28)

XIV. Anmerkungen

Zitat

"Wir schreiben Euch mit leidendem Gemüt, Ehrwürdige Brüder, aber auch mit Vertrauen auf Denjenigen, der den Sturmwinden gebietet und Ruhe bewirkt.

Bemüht Euch, bewaffnet mit dem Schild des Glaubens, mutig die Schlachten des Herrn zu schlagen. In erster Linie liegt es an Euch, gegen alle, und wären es Legionen, die es wagen, sich gegen die Lehre Gottes zu erheben, wie eine Schutzmauer zusammenzustehen. Schwingt das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist. Wer nach Gerechtigkeit hungert, der möge von Euch das Brot erhalten.

Ihr seid als ausgebildete Arbeiter in den Weinberg des Herrn gerufen. Bemüht Euch, einträchtig darauf hinzuarbeiten, dass jede Wurzel der Bitternis aus dem Euch anvertrauten Acker herausgerissen wird. Achtet darauf, dass jeder Same des Lasters vernichtet wird, damit eine reiche Ernte von Tugenden heranreifen kann. Umsorgt vor allem diejenigen mit Eurer väterlichen Liebe, die ihren Geist in die heiligen Wissenschaften und in die Fragen der Philosophie vertiefen. Mahnt und fördert sie, damit sie nicht leichtfertig vom Pfad der Wahrheit abweichen, und sich auf den Weg der Gottlosen verirren, wenn sie sich nur auf ihre eigenen Kräfte und die natürlichen Sinne stützen. Sie sollen sich daran erinnern, dass Gott ein Gott der Weisheit ist und ein Prüfer der Weisen. Es ist nicht möglich, ohne Gott Gott zu erkennen, der durch das Wort die Menschen lehrt, Gott zu verstehen.

Erkennt die Zeichen der hochmütigen und törichten Menschen, welche die Geheimnisse des Glaubens, die jedes natürliche Begreifen übersteigen, nach menschlichem Wissen zu erforschen versuchen und auf die Erkenntnis des eigenen Geistes vertrauen, der nach der menschlichen Natur gebrechlich und schwach ist.

Diesen, für das Wohl der Kirche und den Staat gemeinsam geäußerten Wünschen, mögen die Regierenden, Unsere in Christus geliebten Söhne, kraft ihrer Macht tatkräftig entgegenkommen. Sie mögen dabei bedenken, dass sie diese Macht nicht nur zur Regierung der Welt, sondern ganz besonders zum Schutz der Kirche erhalten haben. Mögen sie immer und auf jede Weise erkennen, dass ihre Herrschaft und Ruhe darauf beruht, was für das Heil der Kirche gewirkt wird.

Sie mögen davon überzeugt sein, dass die Sache des Glaubens für sie wertvoller ist, als die ihres Reiches. Gemeinsam mit dem heiligen Papst Leo sagen wir, dass sie es als etwas Großes erachten sollen, wenn die Hand des Herrn zur Krone ihrer Herrschaft auch die Krone des Glaubens hinzufügt. Zu Vätern und Schützern der Völker bestellt, sichern sie diesen einen wahren, andauernden und ruhigen Wohlstand, wenn sie besonders darum besorgt sind, dass ihre gläubige und kindlich fromme Gesinnung gegenüber Gott unversehrt bleibt, auf dessen Hüfte geschrieben steht, König der Könige und Herrscher der Herrschenden."

Siehe auch: Liste von Lehramtstexten

Weblinks