Reinkarnation: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Begriff '''Reinkarnation''' bedeutet wörtlich übersetzt: Wieder-Fleischwerdung. Er kommt aus dem [[Hinduismus]]/Buddhismus und ist eng mit der Lehre vom [[Karma]] verknüpft:
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Der Begriff '''Reinkarnation''' bedeutet wörtlich übersetzt: Wieder-Fleischwerdung. Im Tod wird die Seele vom Körper getrennt, der Körper zerfällt und die Seele wird später in einen neuen Körper hineingeboren. Der Begriff kommt aus dem [[Hinduismus]] bzw. [[Buddhismus]] und ist eng mit der Lehre vom [[Karma]] verknüpft.
  
Jede böse Tat hinterlässt eine Art schlechte Prägung im Menschen, das Karma. Der Mensch muss nun (laut den hinduistisch/buddhistischen Lehren) durch Meditation und Askese dieses Karma in einem '''Weg der Selbsterlösung''' abtragen. Weil dazu ein Menschenleben meist nicht ausreicht, wird der Mensch in einem anderen Körper wiedergeboren, um den Weg der Selbsterlösung weiterzugehen und zu vollenden. Wiedergeboren-Werden ist also eine Form von Strafe und wird von den östlichen Religionen als schmerzhaftes Gebunden-Sein erlebt. Die Vollendung geschieht durch das Eingehen der Seele ins Nirwana, einen glück- und leidlosen Zustand der Auflösung (bzw. durch das Einswerden mit dem apersonalen Weltgeist).
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Seit 800 vor [[Christus]] ist die Reinkarnation im Hinduismus die prägende Lebensvorstellung und wurde später vom Buddhismus übernommen.  
  
In seiner '''esoterischen Abwandlung''' wurde der Reinkarnations-Gedanke zwischen 1960 und 1980 massiv in die Gesellschaft eingeschleust, um der katholischen Lehre von [[Fegefeuer]] und [[Hölle]] die Spitze zu nehmen und die Menschen hinsichtlich ihrer Verantwortung für ihr Leben irrezuführen. Reinkarnation ist sogar von der [[Spaßgesellschaft]] aufgegriffen worden: ein einziges Leben ist nicht genug um alles zu genießen.
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Es liegt kein personales Gottesbild zugrunde.
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Jede böse Tat hinterlässt eine Art schlechte Prägung im Menschen, das Karma. Der [[Mensch]] muss nun (laut den hinduistisch/buddhistischen Lehren) durch [[Meditation]] und [[Askese]] (vgl. [[Yoga]]) dieses Karma in einem '''Weg der [[Selbsterlösung]]''' abtragen. Weil dazu ein Menschenleben meist nicht ausreicht, wird der Mensch in einem anderen Körper wiedergeboren, um den Weg der Selbsterlösung weiterzugehen und zu vollenden. Wiedergeboren-Werden ist also eine Form von Strafe und wird von den östlichen Religionen als schmerzhaftes Gebunden-Sein ans Irdische erlebt. Die Vollendung geschieht durch das Eingehen der Seele ins Nirwana, einen glück- und leidlosen Zustand der Auflösung (bzw. durch das Einswerden mit dem apersonalen Weltgeist [Brahman]). Der Mensch soll sich hier bis zur eigenen Gottwerdung entwickeln.
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Das westliche Verständnis sieht in der Reinkarnation eine immer neue Chance der persönlichen Vervollkommnung durch Selbsterlösung. Im westlichen Raum kam der Reinkarnationsgedanke im [[18. Jahrhundert]] auf, in der Zeit der Aufklärung. In seiner '''esoterischen Abwandlung''' wurde der Reinkarnations-Gedanke jedoch erst zwischen 1960 und 1980 massiv in die Gesellschaft eingeschleust, um der katholischen Lehre von [[Fegefeuer]] und [[Hölle]] die Spitze zu nehmen und die Menschen hinsichtlich ihrer Verantwortung für ihr Leben irrezuführen. Reinkarnation ist sogar von der [[Spaßgesellschaft]] aufgegriffen worden: ein einziges Leben ist nicht genug um alles zu genießen.
  
 
Der Glaube an die Wiedergeburt ist in vielen Lehren verbreitet. So kennt die [[Anthroposophie]] von Rudolf Steiner die Vorstellung einer Reinkarnationslehre. In der jüdischen [[Kabbala]] gibt es den Begriff der Seelenwanderung, Gilgul Neschamot.
 
Der Glaube an die Wiedergeburt ist in vielen Lehren verbreitet. So kennt die [[Anthroposophie]] von Rudolf Steiner die Vorstellung einer Reinkarnationslehre. In der jüdischen [[Kabbala]] gibt es den Begriff der Seelenwanderung, Gilgul Neschamot.
  
 
== Kritik==
 
== Kritik==
Der Glaube an Reinkarnation und Karma ist im Grunde eine Selbsterlösungs-Lehre: Durch Meditation, Askese, usw. erarbeitet sich der Mensch selbständig den Weg zur Erleuchtung.
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Der Glaube an Reinkarnation und Karma ist im Grunde eine [[Selbsterlösung]]s-Lehre: Durch [[Meditation]], [[Askese]], usw. erarbeitet sich der Mensch selbständig den Weg zur Erleuchtung.
  
Wir aber suchen nicht Erleuchtung, sondern Erlösung durch Jesus Christus, der Sich selbst am Kreuz für unsere Schuld hingegeben hat. '''Wer an [[Selbsterlösung]] glaubt, lehnt bewusst oder unreflektiert das Kreuzesopfer Jesu Christi ab.''' Daher ist der Glaube an Jesus Christus den Erlöser aus Sünde und Tod unvereinbar mit dem Glauben an eine Reinkarnation.
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Wir aber suchen nicht Erleuchtung, sondern Erlösung durch [[Jesus Christus]], der Sich selbst am Kreuz für unsere [[Schuld]] hingegeben hat. Wer an [[Selbsterlösung]] glaubt, lehnt bewusst oder unreflektiert das Kreuzesopfer Jesu Christi ab. Daher ist der Glaube an Jesus Christus den Erlöser aus [[Sünde]] und [[Tod]] unvereinbar mit dem Glauben an eine Reinkarnation.
== Stellungnahme im KKK zur Reinkarnation ==
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1013 Der Tod ist das Ende der irdischen Pilgerschaft des Menschen, der Zeit der Gnade und des Erbarmens, die Gott ihm bietet, um sein Erdenleben nach dem Plane Gottes zu leben und über sein letztes Schicksal zu entscheiden. ''Wenn unser einmaliger irdischer Lebenslauf erfüllt ist'' (LG 48), kehren wir nicht mehr zurück, um noch weitere Male auf Erden zu leben. Es ist ''dem Menschen bestimmt'', ''ein einziges Mal zu sterben'' (Hebr 9,27). Nach dem Tod gibt es keine ''reinkarnation''.
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== Stellungnahme im [[Katechismus der Katholischen Kirche]] zur Reinkarnation ==
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Nr. 1013 Der Tod ist das Ende der irdischen Pilgerschaft des Menschen, der Zeit der Gnade und des Erbarmens, die Gott ihm bietet, um sein Erdenleben nach dem Plane Gottes zu leben und über sein letztes Schicksal zu entscheiden. ''Wenn unser einmaliger irdischer Lebenslauf erfüllt ist'' (LG 48), kehren wir nicht mehr zurück, um noch weitere Male auf Erden zu leben. Es ist ''dem Menschen bestimmt'', ''ein einziges Mal zu sterben'' (Hebr 9,27). Nach dem Tod gibt es keine ''reinkarnation''.
  
 
== Schriftstellen==
 
== Schriftstellen==
Joh. 3,1 …. diese Stelle bezieht sich auf das Wiedergeborenwerden aus der Taufe!
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Joh. 3,1 …. diese Stelle bezieht sich auf das Wiedergeborenwerden aus der [[Taufe]]!
  
 
Titus 3,4 … auch in dieser Stelle bezieht sich das Wort Wiedergeburt auf die Taufe.
 
Titus 3,4 … auch in dieser Stelle bezieht sich das Wort Wiedergeburt auf die Taufe.
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Matth. 10,28 … warnt vor dem ewigen Gericht – wäre auch nicht denkbar, falls es Reinkarnation gäbe.
 
Matth. 10,28 … warnt vor dem ewigen Gericht – wäre auch nicht denkbar, falls es Reinkarnation gäbe.
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==Literatur==
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* [[Leo Tanner]]: Reinkarnation und [[Auferstehung]]sglaube. WeG Verlag 2006 (1. Auflage; 68 Seiten; ISBN-10: 3-909085-39-3; ISBN-13: 978-3-909085-39-3).
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* Gassmann,/Wiese: Reinkarnation und Karma, [[Lins Verlag]] (48 Seiten; Was ist davon zu halten? Gibt es Beweise? Was sagt die [[Bibel]]).
  
 
[[Kategorie:Esoterik]]
 
[[Kategorie:Esoterik]]

Aktuelle Version vom 14. Juni 2013, 15:18 Uhr

Der Begriff Reinkarnation bedeutet wörtlich übersetzt: Wieder-Fleischwerdung. Im Tod wird die Seele vom Körper getrennt, der Körper zerfällt und die Seele wird später in einen neuen Körper hineingeboren. Der Begriff kommt aus dem Hinduismus bzw. Buddhismus und ist eng mit der Lehre vom Karma verknüpft.

Seit 800 vor Christus ist die Reinkarnation im Hinduismus die prägende Lebensvorstellung und wurde später vom Buddhismus übernommen.

Es liegt kein personales Gottesbild zugrunde.

Erklärend

Jede böse Tat hinterlässt eine Art schlechte Prägung im Menschen, das Karma. Der Mensch muss nun (laut den hinduistisch/buddhistischen Lehren) durch Meditation und Askese (vgl. Yoga) dieses Karma in einem Weg der Selbsterlösung abtragen. Weil dazu ein Menschenleben meist nicht ausreicht, wird der Mensch in einem anderen Körper wiedergeboren, um den Weg der Selbsterlösung weiterzugehen und zu vollenden. Wiedergeboren-Werden ist also eine Form von Strafe und wird von den östlichen Religionen als schmerzhaftes Gebunden-Sein ans Irdische erlebt. Die Vollendung geschieht durch das Eingehen der Seele ins Nirwana, einen glück- und leidlosen Zustand der Auflösung (bzw. durch das Einswerden mit dem apersonalen Weltgeist [Brahman]). Der Mensch soll sich hier bis zur eigenen Gottwerdung entwickeln.

Das westliche Verständnis sieht in der Reinkarnation eine immer neue Chance der persönlichen Vervollkommnung durch Selbsterlösung. Im westlichen Raum kam der Reinkarnationsgedanke im 18. Jahrhundert auf, in der Zeit der Aufklärung. In seiner esoterischen Abwandlung wurde der Reinkarnations-Gedanke jedoch erst zwischen 1960 und 1980 massiv in die Gesellschaft eingeschleust, um der katholischen Lehre von Fegefeuer und Hölle die Spitze zu nehmen und die Menschen hinsichtlich ihrer Verantwortung für ihr Leben irrezuführen. Reinkarnation ist sogar von der Spaßgesellschaft aufgegriffen worden: ein einziges Leben ist nicht genug um alles zu genießen.

Der Glaube an die Wiedergeburt ist in vielen Lehren verbreitet. So kennt die Anthroposophie von Rudolf Steiner die Vorstellung einer Reinkarnationslehre. In der jüdischen Kabbala gibt es den Begriff der Seelenwanderung, Gilgul Neschamot.

Kritik

Der Glaube an Reinkarnation und Karma ist im Grunde eine Selbsterlösungs-Lehre: Durch Meditation, Askese, usw. erarbeitet sich der Mensch selbständig den Weg zur Erleuchtung.

Wir aber suchen nicht Erleuchtung, sondern Erlösung durch Jesus Christus, der Sich selbst am Kreuz für unsere Schuld hingegeben hat. Wer an Selbsterlösung glaubt, lehnt bewusst oder unreflektiert das Kreuzesopfer Jesu Christi ab. Daher ist der Glaube an Jesus Christus den Erlöser aus Sünde und Tod unvereinbar mit dem Glauben an eine Reinkarnation.

Stellungnahme im Katechismus der Katholischen Kirche zur Reinkarnation

Nr. 1013 Der Tod ist das Ende der irdischen Pilgerschaft des Menschen, der Zeit der Gnade und des Erbarmens, die Gott ihm bietet, um sein Erdenleben nach dem Plane Gottes zu leben und über sein letztes Schicksal zu entscheiden. Wenn unser einmaliger irdischer Lebenslauf erfüllt ist (LG 48), kehren wir nicht mehr zurück, um noch weitere Male auf Erden zu leben. Es ist dem Menschen bestimmt, ein einziges Mal zu sterben (Hebr 9,27). Nach dem Tod gibt es keine reinkarnation.

Schriftstellen

Joh. 3,1 …. diese Stelle bezieht sich auf das Wiedergeborenwerden aus der Taufe!

Titus 3,4 … auch in dieser Stelle bezieht sich das Wort Wiedergeburt auf die Taufe.

Petrus 3,18 und Hebr. 9,27 … streichen heraus, dass es nur EIN Leben für den Christen gibt.

Eph. 2,8 …. wendet sich gegen Selbsterlösungslehren.

Matth. 5,26 Luk 12,59 …. Fegefeuer und Hölle hätten keinen Sinn, falls es Reinkarnation gäbe.

Matth. 10,28 … warnt vor dem ewigen Gericht – wäre auch nicht denkbar, falls es Reinkarnation gäbe.

Literatur

  • Leo Tanner: Reinkarnation und Auferstehungsglaube. WeG Verlag 2006 (1. Auflage; 68 Seiten; ISBN-10: 3-909085-39-3; ISBN-13: 978-3-909085-39-3).
  • Gassmann,/Wiese: Reinkarnation und Karma, Lins Verlag (48 Seiten; Was ist davon zu halten? Gibt es Beweise? Was sagt die Bibel).