Theologe

Aus kathPedia
Version vom 20. Juli 2015, 09:42 Uhr von Oswald (Diskussion | Beiträge) (Päpstliches Schreiben)
Zur Navigation springenZur Suche springen

Theologe nennt man eine menschliche Person, die sich als Lehrer, Schriftsteller oder als Studierender mit der Lehre über Gott befasst. Er gehört als solcher nicht zu Hierarchie der Kirche.<ref>vgl. Bernhard Brinkmann: Katholisches Handlexikon, Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 1960, S. 250, Theologe (2. Auflage; Imprimatur N. 4-18/60 Monasterii, die 2. Februarii 1960, Böggering Vicarius Eppi Generalis).</ref>

Die Berufung und Aufgabe des Lehrers der Theologie

Die Aufgabe eines Theologieprofessors ist es, eine Lehrtätigkeit im Auftrag der Kirche (missio canonica) auszuüben und wissenschaftliche Forschungen über den Glauben zu betreiben. Die Theologen, bemühen "sich, um das Verständnis des Glaubens in Antwort auf die Stimme der sie ansprechenden Wahrheit", und "hilft dem Volk Gottes, gemäß dem Auftrag des Apostels (vgl. {{#ifeq: 1. Brief des Petrus | Theologe |{{#if: 1 Petr|1 Petr|1. Brief des Petrus}}|{{#if: 1 Petr |1 Petr|1. Brief des Petrus}}}} 3{{#if:15|,15}} Petr%203{{#if:15|,15}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Petr%203{{#if:15|,15}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}) dem, der nach seiner Hoffnung fragt, Rede und Antwort zu stehen".<ref>Kongregation für die Glaubenslehre Instruktion Donum veritatis über die kirchliche Berufung des Theologen vom 24. Mai 1990, Nr. 6). </ref> Sie forschen nach dem „Grund des Glaubens“, sie "leisten ihren Beitrag dazu, dass der Glaube mittelbar wird und der Verstand jener Menschen, die Christus noch nicht kennen, den Glauben suchen und finden kann" (vgl. Donum veritatis, Nr. 7).

Den Theologen kommt es kraft ihres eigenen Charismas zu, auch ihrerseits an der Erbauung des Leibes Christi in Einheit und Wahrheit mitzuwirken, und ihr Beitrag ist für eine Evangelisierung der Welt, die die Kräfte des ganzen Gottesvolkes erfordert, zu leisten.<ref>Vgl. Kongregation für die Glaubenslehre Instruktion Donum veritatis über die kirchliche Berufung des Theologen vom 24. Mai 1990, Nr. 40; Johannes Paul II., Apost. Schreiben Christifideles laici, Nr. 32-35. </ref> Da der Theologe nie vergessen wird, dass auch er ein Glied des Volkes Gottes ist, muss er dies achten und sich bemühen, ihm eine Lehre vorzutragen, die in keiner Weise der Glaubenslehre Schaden zufügt (Donum veritatis, Nr. 11).

Die der theologischen Forschung eigene Freiheit gilt innerhalb des Glaubens der Kirche. Daher kann die Kühnheit, die sich dem Bewusstsein des Theologen oft nahelegt, keine Früchte bringen und „erbauen“, wenn sie nicht von der Geduld des Reifenlassens begleitet ist. Die neuen Vorschläge zum Verständnis des Glaubens „sind nur ein Angebot für die ganze Kirche. Vieles muss im brüderlichen Gespräch korrigiert und erweitert werden, bis die ganze Kirche es annehmen kann. Theologie ist zutiefst ein sehr selbstloser Dienst an der Gemeinschaft der Gläubigen. Darum gehören die sachliche Disputation, das brüderliche Gespräch, Offenheit und Bereitschaft zur Veränderung der eigenen Meinungen wesentlich zu ihr“ (Donum veritatis, Nr. 11).<ref>Johannes Paul II., Ansprache an die Theologen in Altötting, 18. November 1980: AAS 73 (1981) 104; vgl. ferner Paul VI., Ansprache an die Mitglieder der Internationalen Theologenkommission, 11. Oktober 1972: AAS 64 (1972) 682-683; Johannes Paul II., Ansprache an die Mitglieder der Internationalen Theologenkommission, 26. Oktober 1979: AAS 71 (1979) 1428-1433. </ref>

Der Theologie eigene Aufgabe erfordert (Donum veritatis, Nr. 10): "den Sinn der Offenbarung zu verstehen, die Verwendung philosophischer Errungenschaften, die 'ein gründliches und zusammenhängendes Wissen über Mensch, Welt und Gott' (Optatam totius 15: <ref>"Die philosophischen Disziplinen sollen so dargeboten werden, dass die Alumnen vor allem zu einem gründlichen und zusammenhängenden Wissen über Mensch, Welt und Gott hingeführt werden. Sie sollen sich dabei auf das stets gültige philosophische Erbe stützen.
Papst Pius XII. in der Ansprache Sollemnis conventus an die Kleriker von Rom am 24. Juni 1939 in Nr. 4: "Ferner ist die wohlweisliche Vorschrift (vgl. CIC 1917 can. 1366 § 2) genau zu befolgen, die besagt: «Die Professoren der Philosophie und der Theologie sollen bei ihren Forschungen und Vorlesungen die Methode, die Lehre und die Grundsätze des heiligen Thomas befolgen und sich gewissenhaft daran halten». Darin besteht ja das Merkmal der Philosophie des Aquinaten, dass sie die menschlichen Vernunftwahrheiten ins hellste Licht rückt und deren harmonische Beziehungen mit Geschick aufzeigt, dass sie ferner im höchsten Maße geeignet ist zur Darlegung und Verteidigung der Glaubensdogmen und schließlich eine wirksame Waffe bietet zur Widerlegung der Grundirrtümer aller Zeiten und zu ihrer erfolgreichen Überwindung." </ref>) liefern", zu verwenden. "Notwendig für die Studien des Theologen sind ebenfalls die historischen Wissenschaften, an erster Stelle wegen des historischen Charakters der Offenbarung, die uns innerhalb einer «Heilsgeschichte« übermittelt worden ist. Endlich soll der Theologe auch auf die Humanwissenschaften zurückgreifen, um die geoffenbarte Wahrheit über den Menschen und die moralischen Normen seines Tuns durch Einbringen der gültigen Ergebnisse dieser Wissenschaften besser zu erfassen. In dieser Hinsicht gehört es zur Aufgabe des Theologen, in seiner eigenen Kultur Elemente zu finden, mit denen er den einen oder anderen Aspekt der Geheimnisse des Glaubens erhellen kann. Eine solche Aufgabe ist gewiß schwer und nicht ohne Gefahren, doch bleibt sie in sich selber berechtigt und soll ermuntert werden. Hier ist zu betonen: Wenn die Theologie begriffliche Elemente und Methoden, die von der Philosophie oder anderen Wissenschaften herstammen, verwendet, muss sie zu unterscheiden wissen, wobei sie das letzte normgebende Prinzip in der geoffenbarten Lehre findet. Diese muss ihr die Kriterien für die Beurteilung dieser begrifflichen Elemente und Methoden an die Hand geben und nicht umgekehrt." <ref>vgl. Papst Pius X.: Enzyklika Pascendi dominici gregis, Nr. 17: „Einige unter Euch, vom Geist der Eitelkeit wie ein Schlauch aufgebläht, streben die von den Vätern gesetzten Grenzsteine in profaner Neuerung, zu verrücken, sie unterwerfen das Verständnis der himmlischen Dinge der philosophisch-rationalen Erkenntnis, nur um mit der Wissenschaft zu prunken, nicht zu irgendeiner Förderung ihrer Hörer. Verführt durch allerlei fremde Lehren, setzen sie den Kopf an den Schwanz und lassen die Magd Königin sein" (An die Magister der Theologie zu Paris 7. Juli 1228.)</ref>

Theologielehrer haben immer wieder auf die "Quellen der göttlichen Offenbarung zurückzugehen: ist es doch ihre Aufgabe zu zeigen, inwiefern das, was das lebendige Lehramt verkündet, in der Heiligen Schrift und in der göttlichen Überlieferung, sei es ausdrücklich, sei es einschließlich, enthalten ist. Es kommt hinzu, dass beide Quellen der von Gott geoffenbarten Lehre so reiche und so bedeutsame Schätze der Wahrheit bergen, dass sie in der Tat nie ganz ausgeschöpft werden können. Daher erfahren die theologischen Wissenschaften durch das Studium der heiligen Quellen immer wieder eine Verjüngung, wogegen eine Spekulation, die das beständige Zurückgreifen auf die Glaubenshinterlage vernachlässigt, erfahrungsgemäß unfruchtbar wird." Dabei wird aus Klarem Unklares erklärt.<ref> vgl. Enzyklika Humani generis, vom 12. August 1950, über einige falsche Ansichten, die die Grundlagender katholischen Lehre zu untergraben drohen, Falscher Begriff vom Lehramt der Kirche, Nr. 21.</ref>

Das Glaubensleben des Theologen

"Da das Objekt der Theologie die Wahrheit ist, nämlich der lebendige Gott und sein in Jesus Christus geoffenbarter Heilsplan, muss der Theologe sein Glaubensleben vertiefen sowie wissenschaftliches Forschen und Gebet immer vereinen. Er wird auf diese Weise für den „übernatürlichen Glaubenssinn“ aufgeschlossener, von dem er abhängt und der ihm als sichere Regel gelten wird, die seine Reflexion leitet und die Richtigkeit seiner Ergebnisse messen lässt" (Donum veritatis, Nr. 8).

Die Theologie soll eng mit der Spiritualität verbunden sein, um Tiefgang und Wirksamkeit zu besitzen. Sie vermindert nicht den wissenschaftlichen Gehalt, sondern vermittelt den theologischen Studien die Methode, durch die sie zu einer konsequenten Interpretation gelangen kann. "Die Theologie war, solange sie eine Theologie der Heiligen war, eine betende, eine kniende Theologie. Darum ist ihr Gebetsertrag, ihre Fruchtbarkeit für das Gebet, so unabsehbar gewesen."<ref> 'Betende und kniende Theologie' Kath.net am 6. Februar 2006 von Heinz Josef Algermissen</ref>

Lehramt und Lehrer der Theologie

Die Glaubenshinterlage hat der göttliche Erlöser nicht den einzelnen Gläubigen und selbst nicht den Theologen, sondern ausschließlich dem kirchlichen Lehramt zur authentischen Erklärung anvertraut.<ref> vgl. Enzyklika Humani generis, vom 12. August 1950, Falscher Begriff vom Lehramt der Kirche, Nr. 21.</ref> Das Lehramt der Nachfolger der Apostel besitzt authentische Lehrautorität und erfreut sich des Beistandes des Heiligen Geistes. Die Theologiedozenten hingegen besitzen keine authentische Lehrautorität, sind jedoch Diener des kirchlichen Lehramtes und gelten insofern als Zeugen der Lehre desselben.<ref>vgl. Joseph Braun: Handlexikon der katholischen Dogmatik, Herder & Co., Freiburg im Breisgau 1926, S. 286: Theologen-Lehrautorität, (Imprimatur Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.).</ref>

Wenn das Lehramt der Kirche unfehlbar und feierlich ausspricht, eine Lehre sei in der Offenbarung enthalten, ist die Zustimmung mit theologalem Glauben gefordert. Diese Zustimmung erstreckt sich auch auf die Unterweisung des ordentlichen und universalen Lehramtes, wenn es eine Glaubenslehre als von Gott geoffenbart zu glauben vorlegt (Donum veritatis, Nr. 23; Humani generis, Nr. 19, 21). Der Wille, einem Spruch des Lehramts bei an sich reformablen Dingen loyal zuzustimmen, muss auch bei Theologen die Regel sein, denn dazu ist jeder Gläubige aufgrund seines Glaubensgehorsams verpflichtet.<ref>vgl. Donum veritatis, Nr. 23, 29; Vgl. Dogm. Konst. Lumen gentium, Nr. 25 § 1. </ref>

Die Bischöfe mögen die schöpferische Arbeit der Theologen anregen.<ref> Apostolische Konstitution Ex corde ecclesiae vom 15. August 1990 über die Katholischen Universitäten, Nr. 29.</ref>

Gegenseitige Zusammenarbeit - Einheit

Will der Theologe, der auch seinerseits der Wahrheit dient, seiner Aufgabe treu bleiben, muss er die dem Lehramt eigene Sendung beachten und mit ihm zusammenarbeiten (Donum veritatis, Nr. 20). Lehramt und Theologen müssen "sich gegenseitig durchdringen und für den Dienst am Volk Gottes einander bereichern (Donum veritatis, Nr. 40). Die Mitglieder des Lehramtes der Kirche (Papst und Bischöfe) sowie alle ihre Berater und Helfer, sollen mit den Theologen ein enges Verhältnis haben, sodass die gelehrten Sätze nicht im Widerspruch zur Lehre der Kirche stehen.<ref>vgl. Joseph Braun: Handlexikon der katholischen Dogmatik, S. 286: Theologen-Lehrautorität.</ref> Das päpstliche Lehramt lässt den Theologen in gewissen Fragen im allgemeinen die Freiheit, die von bedeutenden Gottesgelehrten so oder anders verstanden werden. Die Geschichte lehrt jedoch auch, dass wenn die Päpste in Ihren amtlichen Kundgebungen zu einer bisher strittigen Frage mit Absicht Stellung nehmen, so ist allen klar, dass diese Sache nach Meinung und Wille eben dieser Päpste nicht mehr als Gegenstand freier Meinungsäußerung unter den Theologen betrachtet werden kann.<ref> vgl. Enzyklika Humani generis vom 12. August 1950, Falscher Begriff vom Lehramt der Kirche, Nr. 19, 20.</ref>

Für den Dialog zwischen Lehramt und Theologen aber müssen zwei Regeln gelten: Dort, wo die Gemeinschaft im Glauben auf dem Spiele steht, gilt der Grundsatz der „unitas veritatis“ (Einheit der Wahrheit); wo Gegensätze bleiben, die diese Gemeinschaft nicht in Frage stellen, wird man die „unitas caritatis“ (Einheit der Liebe) wahren müssen (Donum veritatis, Nr. 26, 40). Eine Uneinigkeit könnte nicht gerechtfertigt sein, wenn sie sich allein auf die Tatsache gründete, die Gültigkeit der Lehre sei nicht offenkundig oder auf die Meinung, die gegenteilige Position sei wahrscheinlicher. Ebensowenig ist das Urteil des eigenen subjektiven Gewissens des Theologen ausreichend, weil dieses keine autonome und exklusive Instanz ist, um über die Wahrheit einer Lehre zu urteilen (Donum veritatis, Nr. 28).

Auch wenn die Glaubenslehre nicht gefährdet ist, wird der Theologe seine abweichenden Meinungen oder Hypothesen nicht so vortragen, als ob es um undiskutable Schlussfolgerungen ginge. Diese Rücksicht wird von dem Respekt vor der Wahrheit ebenso gefordert wie von der Hochachtung vor dem Volk Gottes (vgl. {{#ifeq: Vorlage:Röm (Bibel) | Theologe |{{#if: Röm|Röm|Vorlage:Röm (Bibel)}}|{{#if: Röm |[[Vorlage:Röm (Bibel)|Röm]]|[[Vorlage:Röm (Bibel)]]}}}} 14{{#if:1-15|,1-15}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: 1. Brief des Paulus an die Korinther | Theologe |{{#if: 1 Kor|1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}|{{#if: 1 Kor |1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}}} 8{{#if:|,{{{3}}}}} Kor%208{{#if:|,}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Kor%208{{#if:|,}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: 1. Brief des Paulus an die Korinther | Theologe |{{#if: 1 Kor|1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}|{{#if: 1 Kor |1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}}} 10{{#if:23-33|,23-33}} Kor%2010{{#if:23-33|,23-33}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Kor%2010{{#if:23-33|,23-33}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Aus den gleichen Gründen wird er ihre vorzeitige Veröffentlichung vermeiden (Donum veritatis, Nr. 27).

Öffentliche Oppositionshaltungen von Theologen und ein „paralleles Lehramt“

Der Dissens zwischen Lehramt und Theologen kann verschiedene Formen annehmen. In seiner radikalsten Ausprägung möchte er die Kirche umwandeln und dabei einem Modell des Protestes folgen, wie es in der politischen Gesellschaft verwendet wird. Häufiger wird die Meinung vertreten, der Theologe sei nur dem unfehlbaren Lehramt zu folgen gehalten, während nach Art eines gewissen theologischen Positivismus die ohne Inanspruchnahme des Charismas der Unfehlbarkeit vorgelegten Lehren keinerlei verpflichtenden Charakter hätten, wobei dem einzelnen volle Freiheit gelassen würde, ihnen anzuhängen oder nicht. So sei der Theologe völlig frei, nicht unfehlbare Lehren des Magisteriums, zumal bei Einzelnormen der Moral in Zweifel zu ziehen oder abzulehnen, und durch eine derartige kritische Opposition könne er sogar zum Fortschritt der Lehre beitragen (Donum veritatis, Nr. 33).

Zur Rechtfertigung des Dissenses greift man gewöhnlich auf verschiedene Argumente zurück, von denen zwei grundlegendere Bedeutung haben. Das erste ist hermeneutischer Art: Die Dokumente des Lehramtes, so sagt man, seien nichts anderes als der Reflex einer Theologie, über die man diskutieren könne. Das zweite beruft sich auf den theologischen Pluralismus, der zuweilen bis zum Relativismus, der die Integrität des Glaubens bedroht, vorangetrieben wird: Die Äußerungen des Lehramtes entstammten einer Theologie unter mehreren anderen, und keine einzelne Theologie kann den Anspruch universaler Gültigkeit erheben. Im Gegensatz zum authentischen Lehramt und in Konkurrenz zu ihm entsteht damit eine Art „paralleles Lehramt“ der Theologen. Das „parallele Lehramt“ kann großen geistlichen Schaden stiften, wenn es sich dem Lehramt der Hirten widersetzt. Gelingt es dem Dissens nämlich, seinen Einfluss bis in die öffentliche Meinung hinein auszudehnen, um zur Regel für das Handeln zu werden, kann das dem Volk Gottes nur schweren Schaden zufügen und zur Missachtung der wirklichen Autorität führen (Donum veritatis, Nr. 34).

Der Dissens zieht ferner zuweilen eine soziologische Argumentation heran, nach der die Meinung einer großen Zahl von Christen direkter und angemessener Ausdruck des „übernatürlichen Glaubenssinns“ wäre. Tatsächlich können die Meinungen der Gläubigen nicht schlicht und einfach mit dem „sensus fidei“ gleichgesetzt werden. Dieser ist nämlich eine Eigenart des theologalen Glaubens, der als Gabe Gottes, die das persönliche Ja zur Wahrheit schenkt, nicht irren kann. Dieser persönliche Glaube ist zugleich Glaube der Kirche, denn Gott hat der Kirche die Hut des Wortes anvertraut, und was deswegen der Gläubige glaubt, ist das, was die Kirche glaubt. Daher schließt der „sensus fidei“ seiner Natur nach die tiefe Übereinstimmung von Geist und Herz mit der Kirche, das „sentire cum Ecclesia“, ein. ... Auch wenn es den Anschein haben kann, dass sie die Freiheit der Theologen beeinträchtigten, so richten sie durch die Treue zum überlieferten Glauben eine tiefer reichende Freiheit auf, die nur von der Einheit in der Wahrheit herkommen kann (Donum veritatis, Nr. 35).

Außerdem darf man in der Kirche "nicht schlicht und einfach Verhältnismaßstäbe anwenden, die ihren Seinsgrund in der Natur der bürgerlichen Gesellschaft oder in den Regeln haben, nach denen eine Demokratie funktioniert. Noch weniger darf man die Beziehungen im Inneren der Kirche nach der Mentalität der Welt, die sie umgibt, beurteilen (vgl. {{#ifeq: Vorlage:Röm (Bibel) | Theologe |{{#if: Röm|Röm|Vorlage:Röm (Bibel)}}|{{#if: Röm |[[Vorlage:Röm (Bibel)|Röm]]|[[Vorlage:Röm (Bibel)]]}}}} 12{{#if:2|,2}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Von der mehrheitlichen Meinung das, was man zu denken und zu tun hat, ableiten wollen, gegen das Lehramt den Druck der öffentlichen Meinung einsetzen, den „Konsens“ der Theologen zum Hauptmaßstab machen<ref> vgl. Beispiel: Erklärung Theologen-Memorandum 2011, mit welcher sich Theologieprofessoren des deutschsprachigen Raumes zu Anfang Februar 2011 zu Wort gemeldet haben. Zu den Forderungen gehören unter anderem: demokratischere Strukturen ("Aufbruch"), verheiratete Priester und Frauen im kirchlichen Amt. Außerdem sollen gleichgeschlechtliche Partnerschaften toleriert werden. Bereits vor 1989 gab es ähnliche Erklärungen wie z.B. die "Kölner Erklärung". Ohne jeden Nachweis wird das II. Vatikanum als Autorität dafür zitiert, dass die Kirche von der modernen Gesellschaft "lernen" müsse.</ref> oder den Anspruch erheben, der Theologe sei der prophetische Wortführer einer „Basis“ oder autonomen Gemeinschaft, die damit die einzige Quelle der Wahrheit wäre, all das zeigt einen schwerwiegenden Verlust des Sinns für die Wahrheit und des Sinns für die Kirche" (Donum veritatis, Nr. 39).

Zitat des Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre

"Ich bewundere da immer wieder die Gewandtheit von Theologen, denen es glingt, genau das Gegenteil von dem zu vertreten, was in klaren Dokumenten des Lehramtes geschrieben steht, um dann doch diese Umkehrung mit geschickten dialektischen Kunstgriffen als die 'wahre' Bedeutung des betreffenden Dokuments hinzustellen." (Joseph Kardinal Ratzinger: Zur Lage des Glaubens 1985)

Literatur

Päpstliche Schreiben

Pius XI.

Pius XII.

Paul VI.

Johannes Paul II.

Benedikt XVI.

Theologenzeitschriften, Artikel und Theologenkategorien

Gemäß den theologischen Teilgebieten gibt es unter den Theologen:<ref>Mit Änderungen entnommen aus dem Artikel Theologe der Wikipedia</ref>

Weblinks

Anmerkungen

<references />