Hildegard von Bingen: Unterschied zwischen den Versionen

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Papst [[Benedikt XVI.]] sprach Hildegard am [[10. Mai]] [[2012]] offiziell heilig. Sie ist Patronin der Naturwissenschafter und Sprachforscher. Ihr Gedenktag ist der [[17. September]].
 
Papst [[Benedikt XVI.]] sprach Hildegard am [[10. Mai]] [[2012]] offiziell heilig. Sie ist Patronin der Naturwissenschafter und Sprachforscher. Ihr Gedenktag ist der [[17. September]].
  
== Biographie ==
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== Biografie ==
[[Hildegard]] von Bingen wurde 1098 als zehntes Kind des Edelfreien Hildebert von Bermersheim und seiner Frau Mechthild geboren.<ref>Siehe Scivias: ''...im Jahre 1141, als ich 42 Jahre und 7 Monate alt war...''</ref> Seit ihrem dritten Lebensjahr hatte Hildegard visionäre Erlebnisse, die ihr ganzes Leben anhielten. Im Alter von acht Jahren übergaben ihre Eltern sie der Wittwe Uda von Göllheim, die sie gemeinsam mit ihrer Verwandten [[Jutta von Sponheim]] erzog und ausbildete. Mit zwölf Jahren wechselte Hildegard gemeinsam mit Jutta in die neugegründete Frauenklause des [[Kloster Disibodenberg|Klosters Disibodenberg]]. Die etwa acht Jahre ältere Jutta übernahm die Leitung der wachsenden Gemeinschaft.
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=== Namensdeutung ===
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* Der Name Hildegard kommt aus dem althochdeutschen und bedeutet "die kämpferisch Schützende".
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=== Kindheit ===
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[[Hildegard]] von Bingen ist 1098 auf dem Gut Bermersheim bei Alzey als jüngstes von 10 Kindern geboren.<ref>Siehe Scivias: ''...im Jahre 1141, als ich 42 Jahre und 7 Monate alt war...''</ref> Ihre Eltern Hildebert und Mechthild von Bermersheim sind Adelige. Das bedeutet, Hildegard wird die Fähigkeit, mit hochgestellten Persönlichkeiten umzugehen von Kindheit an als etwas Natürliches erleben. Die bemerkenswerte Freimütigkeit, mit der sie später etwa das Handeln Friedrich Barbarossas verurteilte, hat ihre Wurzeln nicht nur in der Sicherheit, die ihr die Beauftragung durch ihre Visionen gibt.
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Einige ihrer Geschwister kennen wir mit Namen. Drutwin, der vermutlich älteste Bruder, der in einer Urkunde zussammen mit seinem Vater Hildebert erscheint, führte das väterliche Gut weiter. Hugo, ein anderer Bruder, war Domkantor in Mainz, eine für Hildegart später bedeutsame Verbindung. Ein weiterer Bruder, Rorich, war Priester und Kanonikus in Toley. Von ihren Schwestern Irmengard, Odilia, Jutta und Clementia ist überliefert, daß die letztere später Nonne in Hildegards Kloster Rupertsberg wurde. Die Jüngste war Hildegard. Seit ihrem dritten Lebensjahr hatte Hildegard visionäre Erlebnisse, die ihr ganzes Leben anhielten:
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::''In meinem dritten Lebensjahr sah ich ein so großes Licht, daß meine Seele erbebte, doch wegen meiner Kindheit konnte ich mich nicht darüber äußern.'' (Vita, 71)
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::''Die Kraft und das Mysterium verborgener, wunderbarer Gesichte erfuhr ich geheimnisvoll in meinem Innern seit meinem Kindesalter, das heißt seit meinem fünften Lebensjahre, so wie auch heute noch.'' (Sc OMV, 89)
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::''...manches erzählte ich einfach, sodaß die, die es hörten, sich sehr wunderten, woher es käme und von wem es sei. Da wunderte ich mich auch selbst, daß ich, während ich tief in meiner Seele schaute, doch auch das äußere Sehvermögen behielt, und daß ich dies von keinem anderen Menschen hörte. Darum verbarg ich die Schau, die ich in meiner Seele sah, so gut ich konnte. Viele äußere Dinge erfuhr ich nicht wegen der häufigen Erkrankungen, an denen ich von der Muttermilch bis jetzt gelitten habe, die meinen Leib schwächten, so daß meine Kräfte nachließen. Als ich davon erschöpft war, versuchte ich, von meiner Amme zu erfahren, ob sie, abgesehen von den äußeren Dingen irgendetwas sähe. Und sie erwiderte: "Nichts", weil sie nichts dergleichen sah. Da wurde ich von großer Furcht ergriffen und wagte nicht, dies irgendjemandem zu offenbaren.'' (Vita, 71)
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Hildegard hat sich von Kindheit an als eine erlebt, die anders ist als die andere Menschen. Sie konnte ein wesentliches Element ihres Wahrnehmens und Erlebens nicht mit ihnen teilen.  
  
Nach dem Tode Juttas wählte man sie, im Alter von 36 Jahren, zur Äbtissin. Hildegard gründete 1050 ein neues Kloster auf dem Ruperttsberg in Bingen. Von dort aus unternahm sie zahlreiche Reisen. Sie fand großes Angesehen bei allen Schichten der Bevölkerung, predigte, beriet Adelige, den Klerus und das einfache Volk.
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=== Erziehung ===
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Im Alter von acht Jahren übergaben ihre Eltern sie der Witwe Uda von Göllheim, die sie gemeinsam mit ihrer Verwandten [[Jutta von Sponheim]] erzog und ausbildete. Sehr wahrscheinlich haben ihre labile körperliche Konstitution und die Gabe der Schau wesentlich dazu beigetragen. Mit zwölf Jahren wechselte Hildegard gemeinsam mit Jutta in die neu gegründete Frauenklause des [[Kloster Disibodenberg|Klosters Disibodenberg]]. Die etwa acht Jahre ältere Jutta übernahm die Leitung der wachsenden Gemeinschaft.
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Außer von ihr wurde Hildegard - und vermutlich auch die anderen dort lebenden Mädchen von einem Mönch des Klosters, dem Magister Volmar unterrichtet. Zwar bezeichnet sich Hildegard häufig als ungelehrt, und
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verweist auf ihre unzureichende wissenschaftliche Bildung, doch geht aus ihren Schriften hervor, dass sie eine umfassende Kenntnis der Hl. Schrift, insbesondere des Alten Testamentes, der Kirchenväter und der philosophischen Fragen ihrer Zeit besaß.
  
Hildegard äußerte sich auch zu politischen Fragestellungen und korrespondierte hierüber mit Persönlichkeiten wie Kaiser Friedrich Barbarossa und Königin Eleonore von England. Ihre Visionen schrieb ihr Beichtvater und Sekretär Volmar und ihre Mitschwester Richardis von Stade nieder. Nachdem sie dem Kloster 40 Jahre lang vorgestanden hatte, starb sie 81jährig in Bingen.
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Im Alter von etwa 15 Jahren entschied sie sich bewusst für das Ordensleben, indem sie vor Bischof Otto von [[Bamberg]] die Gelübde ablegte. Die folgenden Jahre kann man als die stille Zeit in Hildegards Leben bezeichnen. Die Vita berichtet lediglich, dass sie Fortschritte im geistlichen Leben machte
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und infolge ihrer labilen Konstitution häufig krank war.  
  
=== Namensdeutung ===  
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=== Äbtissin ===
* Der Name Hildegard kommt aus dem althochdeutschen und bedeutet "die kämpferisch Schützende".
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Im Jahre 1136 stirbt Jutta von Sponheim und die Nonnen des Konventes wählen Hildegard (36 jährig) zu ihrer Nachfolgerin. Einige Jahre später, 1141, ereignet sich das, was Hildegards Leben völlig verändern wird. Sie erhält den Auftrag, ihre Schauungen aufzuschreiben und zu veröffentlichen.
<!--===Legenden===--->
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::''Im Jahre 1141 der Menschwerdung Jesu Christi, des Gottessohnes, als ich 42 Jahre und sieben Monate alt war, kam ein feuriges Licht mit Blitzesleuchten vom offenen Himmel hernieder. Es durchströmte mein Gehirn und durchströmte mir Herz und Brust gleich einer Flamme, die jedoch nicht brannte, sondern wärmte, wie die Sonne den Gegenstand ewärmt, auf den sie ihre Strahlen legt. Nun erschloß sich mir plötzlich der Sinn der Schriften, des Psalters, des Evangeliums und der übrigen katholischen Bücher des Alten und Neuen Testamentes. ... Die Gesichte, die ich schaue, empfange ich nicht in traumhaften Zuständen, nicht im Schlafe oder in Geistesgestörtheit, nicht mit den Augen des Körpers oder den Ohren des äußeren Menschen und nicht an abgelegenen Orten, sondern wachend, besonnen und mit klarem Geiste, mit den Augen und Ohren des inneren Menschen, an allgemein zugänglichen Orten, so wie Gott es will. Wie das geschieht, ist für den mit Fleisch umkleideten Menschen schwer zu verstehen. ... Du also, o Mensch, der du all dies nicht in der Unruhe der Täuschung, sondern in der Reinheit der Einfalt empfängst, hast den Auftrag, das Verborgene zu offenbaren. Schreibe, was du siehst und hörst! All dies sah und hörte ich, und dennoch - ich weigerte mich zu schreiben. Nicht aus Hartnäckigkeit, sondern aus dem Empfinden meiner Unfähigkeit, wegen der Zweifelsucht, des Achselzuckens und des mannigfachen Geredes der Menschen, bis Gottes Geißel mich auf das Krankenlager warf. Da endlich legte ich, bezwungen durch so viele Leiden, Hand ans Schreiben.'' (Sc, OMV, 89f)
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In den folgenden zehn Jahren entsteht Sivias - Wisse die Wege, Hildegards erste Visionsschrift. 1147 liest Papst Eugen, ein Zisterzienser und Schüler [[Bernhard von Clairvaux|Bernhards von Clairvaux]] auf der Synode von Trier aus dieser Schrift vor. Sie war ihm vom Mainzer Erzbischof auf Betreiben des Disibodenberger Abtes übermittelt worden. Der Papst entsendet eine Kommission auf den Disibodenberg, die Hildegard einer Prüfung unterzieht. Schließlich wird - nicht zuletzt infolge der positiven Stellungnahme Bernhards - die Gabe der Schau öffentlich anerkannt. Ihn hatte Hildegard wenige Jahre zuvor um Rat gefragt. Die Anerkennung war für Hildegard wesentlich, weil die Grenze zwischen Begnadung und Besessenheit damals ebenso schwer zu ziehen war wie heute, und weil eine Frau, die schriftstellerisch und prophetisch tätig wurde, sich im Mittelalter schnell dem Verdacht aussetzte, eine Besessene zu sein.
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=== Ein neues Kloster ===
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Hildegard erhielt kurz nach dieser öffentlichen Anerkennung, die sie europaweit bekanntmachte - ihr breitgefächerter Briefwechsel setzt zu dieser Zeit ein - in ihrer Schau den Auftrag, ein eigenes Kloster zu bauen. Die Frauenklause musste zu diesem Zeitpunkt dringend erweitert werden, da der Konvent mittlerweile auf 20 Frauen angewachsen war. Der Disibodenberg bot sich für eine solche Erweiterung nicht an, und Hildegard, die vom Disibodenberger Konvent unabhängig werden wollte, wird in ihrer Schau der Ort gezeigt, an dem sie bauen soll: der Rupertsberg bei Bingen. Eine völlig unmögliche Entscheidung, denn dieser Berg, wenn auch verkehrstechnisch äußerst günstig gelegen - der Rhein war im Mittelalter ein Hauptverkehrsweg - hatte sonst keinerlei Vorzüge. Die Gegend war unwirtlich, es wohnten dort lediglich ein alter Mann mit seiner Frau und seinen Kindern. Die ehemalige Kapelle des heiligen Rupertus war nur noch eine Ruine. Hildegard schreibt in ihrer Autobiogafie, dass alle Leute über sie den Kopf schüttelten und sagten:
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::''Was nützt es, daß adelige und reiche Nonnen, von dem Ort, wo es ihnen an nichts gefehlt hat, wegziehen zu einer Stätte solchen Mangels?'' (Vita, 79)
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Obwohl die Disibodenberger Mönche ihre berühmt gewordene Schwester nur sehr ungern ziehen ließen, siedelte sie 1150 mit ihren Nonnen auf den Rupertsberg über. Da in der ersten Zeit die Lebensbedingungen sehr hart waren - die Frauen halfen beim Bau mit - verließen einige von ihnen den Konvent um in andere Klöster zu gehen oder sich vom monastischen Leben abzuwenden. Diese für sie sehr schmerzlichen Erfahrungen hat Hildegard in ihr zweites Visionswerk, das Liber vitae meritorum, das Buch der Lebensverdienste, einfließen lassen.
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Im Ergebnis war das neue Kloster ein interessanter Bau. Es bot Platz für 50 Nonnen, zwei Priester, sieben arme Frauen, Dienerinnen und Diener, sowie für Gäste. Die Arbeitsräume waren durchweg mit Wasserleitungen versehen und in der Kirche waren die Plätze für die Nonnen im vorderen Bereich des Hauptschiffes, sodass Gemeinde und Konvent eine Einheit bildeten.
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Hildegards Kompositionen sind zu diesem Zeitpunkt schon weithin bekannt, wie aus einem Brief des Magisters Odo von Paris und aus an Hildegard ergehenden Kompositionsaufträgen zu ersehen ist. Kurz nach ihrer Übersiedlung beginnt sie die Niederschrift ihrer naturkundlichen und medizinischen Werke, die etwa 1158 abgeschlossen ist.
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1154 begegnet Hildegard Friedrich Barbarossa auf dessen Pfalz Ingelheim. Sie erhält von ihm einen Schutzbrief für ihr Kloster, indem er sie als ''abbatissa'' bezeichnet, die erste Quelle, in der dieser Titel für eine Frau verwendet wird, die man sonst ''mater, domina, magistra'' oder ''praeposita'' nennt. Hildegard muß Friedrich beeindruckt haben, denn der Schutzbrief hat ihr auch dann noch geholfen, als sie ihn in ihren Briefen wegen des von ihm herbeigeführten [[Schisma]]s scharf kritisierte. Es ist urkundlich belegt, dass in den 60ger Jahren des 12. Jahrhunderts im Rheingau, der sich nicht den von Friedrich aufgestellten Gegenpäpsten unterstellt hatte, zahlreiche Klöster von den Truppen Friedrichs verwüstet wurden, darunter das dem Rupertsberg nahegelegene Kloster Eberbach, während Hildegards Klöster verschont blieben. Sie hatte inzwischen, da der Rupersberger Konvent zu groß geworden war, auf der anderen Rheinseite in Eibingen bei Rüdesheim ein leerstehendes Augustinerchorherrenkloster gekauft und mit ihren Nonnen besiedelt.
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=== Predigtreisen ===
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In den Jahren 1161-1171 unternahmt sie - höchst ungewöhnlich für eine benediktinische Äbtissin, vier ausgedehnte Predigtreisen, auf denen sie zu Fuß, zu Schiff und zu Pferd (im Alter von 63-73 Jahren) ein Tagespensum von 25-30 km zurücklegt. Der Inhalt ihrer Predigten ist die notwendige Reform der Kirche. Dem Klerus von Köln sagt sie beispielsweise:
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::''Ihr müßt ...(die Gerechtigkeit Gottes)...pflichtgemäß und im Gehorsam immmer wieder den Leuten zu geeigneten Zeiten mit heiliger Discretion vor Augen stellen und nicht im Übermaß ihnen einhämmern. Das tut ihr aber nicht wegen der Halsstarrigkeit eures Eigenwillens. Deshalb fehlen bei euren Predigten ... die Lichter, wie wenn die Sterne nicht leuchten. Ihr seid Nacht, die Finsternis aushaucht, und wie ein Volk, das nicht arbeitet und aus Trägheit nicht im Lichte wandelt. ... Ihr schaut ja nicht auf Gott
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und verlangt auch nicht, ihn zu schauen. Ihr blickt vielmehr auf eure Werke indem ihr nach Belieben tut und laßt, was ihr wollt. ... Mit eurem leeren Getue verscheucht ihr aber bestenfalls im Sommer einige Fliegen. ... Und wegen eures ekelhaften Reichtums und Geizes sowie anderer Eitelkeiten unterweist ihr eure Untergebenen nicht und gestattet nicht, daß sie bei euch Belehrung suchen, indem ihr sprecht: "Wir können unmöglich alles schaffen...'' (Briefwechsel, 169f)
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=== Die letzten Jahre ===
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1173 stirbt ihr Sekretär und Freund Volmar. Einige Monate später vollendet sie ihr drittes Visionswerk, das Liber divinorum operum, das Buch der göttlichen Werke. Die letzten Monate ihres Lebens sind von einem Konflikt mit der Amtskirche überschattet. Hildegard hatte 1178 einen Exkommunizierten, kurz vor seinem Tod aber wieder in die Kirche aufgenommenen Adeligen auf ihrem Klosterfriedhof begraben lassen. Die Mainzer Kirchenbehörde erkannte die Reconziliierung des Toten nicht an und forderte seine Exhumierung. Hildegard weigerte sich und verwischte sogar mit ihrem Äbtissinnenstab die Grenzen des Grabes, um die Exhumierung zu verhindern. Daraufhin verhängte die Mainzer Kirchenbehörde das [[Interdikt]] über ihr Kloster, das bedeutet, das jeglicher öffentlicher Gottesdienst untersagt war. Diese Maßnahme muß Hildegard zutiefst verletzt haben. Sie reiste nach Mainz, hatte aber keinen Erfolg. In einem Brief an die Mainzer Prälaten entwickelt sie eine wunderbare Theologie der Musik und droht ihnen am Ende:
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::''Die jenigen also, die der Kirche in Bezug auf das Singen des Gotteslobes Schweigen auferlegen, werden - da sie auf Erden das Unrecht begingen, Gott die Ehre des ihm zustehenden Lobes zu rauben - keine Gemeinschaft haben mit dem Lob der Engel im Himmel....das härteste Gericht wird über die [[Prälat]]en ergehen, wenn sie nicht, wie der Apostel sagt, ihr Vorsteheramt mit Sorgfalt führen.'' (Briefwechsel, 240)
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Schließlich erhielt sie, nach Intervention des zu dieser Zeit in Rom weilenden Erzbischofs Christian von Buch, Recht und die Feier des Gottesdienstes wurde wieder aufgenommen. Wenig später, 1179 stirbt Hildegard, nachdem sie dem Kloster 40 Jahre lang vorgestanden hatte, 81jährig in Bingen.<ref> Quelle: ''Biografie Hildegards von Bingen'', nach einem Vortrag von Dr. [[Barbara Stühlmeyer]] für die Katholische Akademie St. Jakobushaus in Goslar 2001.</ref>
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=== Legende ===
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* Bei ihrem Tod wird am Himmel eine Lichterscheinung beobachtet.
  
 
=== Orte, die mit Hildegard in Verbindung stehen ===
 
=== Orte, die mit Hildegard in Verbindung stehen ===

Version vom 19. Mai 2012, 14:05 Uhr

Die heilige Hildegard von Bingen (* 1098 in Bermersheim bei Alzney in Rheinhessen, † 17. September 1179 im Kloster Rupertsberg bei Bingen) war eine Benediktinerin, Äbtissin und Visionärin.

St. Hildegard-Skulptur vor der Kirche des Benediktinerklosters in Eibingen
Hildegardis-Fenster. St.-Konrad-Kapelle in Höchstädt (Oberfranken).

Ihre Werke befassen sich mit Theologie, Medizin, Musik, Ethik und Kosmologie. Ein umfangreicher Briefwechsel mit eindringlichen Ermahnungen auch gegenüber hochgestellten Persönlichkeiten ihrer Zeit und Berichte über weitläufige Seelsorgereisen mit öffentlicher Predigttätigkeit bis nach Bamberg, Trier und dem Werdener Liudger-Kloster sind erhalten geblieben. 1150 gründete sie mit ihrem Konvent ein neues Kloster auf dem Rupertsberg bei Bingen und erwarb in Eibingen ein leerstehendes Kloster für ihre Nonnen. Ihre Reliquien ruhen in der Eibinger Pfarrkirche. Das in der Sukzession zu Hildegard stehende Kloster ist die heutige Benediktinerinnen Abtei St. Hildegard in Eibingen.

Papst Benedikt XVI. sprach Hildegard am 10. Mai 2012 offiziell heilig. Sie ist Patronin der Naturwissenschafter und Sprachforscher. Ihr Gedenktag ist der 17. September.

Biografie

Namensdeutung

  • Der Name Hildegard kommt aus dem althochdeutschen und bedeutet "die kämpferisch Schützende".

Kindheit

Hildegard von Bingen ist 1098 auf dem Gut Bermersheim bei Alzey als jüngstes von 10 Kindern geboren.<ref>Siehe Scivias: ...im Jahre 1141, als ich 42 Jahre und 7 Monate alt war...</ref> Ihre Eltern Hildebert und Mechthild von Bermersheim sind Adelige. Das bedeutet, Hildegard wird die Fähigkeit, mit hochgestellten Persönlichkeiten umzugehen von Kindheit an als etwas Natürliches erleben. Die bemerkenswerte Freimütigkeit, mit der sie später etwa das Handeln Friedrich Barbarossas verurteilte, hat ihre Wurzeln nicht nur in der Sicherheit, die ihr die Beauftragung durch ihre Visionen gibt.

Einige ihrer Geschwister kennen wir mit Namen. Drutwin, der vermutlich älteste Bruder, der in einer Urkunde zussammen mit seinem Vater Hildebert erscheint, führte das väterliche Gut weiter. Hugo, ein anderer Bruder, war Domkantor in Mainz, eine für Hildegart später bedeutsame Verbindung. Ein weiterer Bruder, Rorich, war Priester und Kanonikus in Toley. Von ihren Schwestern Irmengard, Odilia, Jutta und Clementia ist überliefert, daß die letztere später Nonne in Hildegards Kloster Rupertsberg wurde. Die Jüngste war Hildegard. Seit ihrem dritten Lebensjahr hatte Hildegard visionäre Erlebnisse, die ihr ganzes Leben anhielten:

In meinem dritten Lebensjahr sah ich ein so großes Licht, daß meine Seele erbebte, doch wegen meiner Kindheit konnte ich mich nicht darüber äußern. (Vita, 71)
Die Kraft und das Mysterium verborgener, wunderbarer Gesichte erfuhr ich geheimnisvoll in meinem Innern seit meinem Kindesalter, das heißt seit meinem fünften Lebensjahre, so wie auch heute noch. (Sc OMV, 89)
...manches erzählte ich einfach, sodaß die, die es hörten, sich sehr wunderten, woher es käme und von wem es sei. Da wunderte ich mich auch selbst, daß ich, während ich tief in meiner Seele schaute, doch auch das äußere Sehvermögen behielt, und daß ich dies von keinem anderen Menschen hörte. Darum verbarg ich die Schau, die ich in meiner Seele sah, so gut ich konnte. Viele äußere Dinge erfuhr ich nicht wegen der häufigen Erkrankungen, an denen ich von der Muttermilch bis jetzt gelitten habe, die meinen Leib schwächten, so daß meine Kräfte nachließen. Als ich davon erschöpft war, versuchte ich, von meiner Amme zu erfahren, ob sie, abgesehen von den äußeren Dingen irgendetwas sähe. Und sie erwiderte: "Nichts", weil sie nichts dergleichen sah. Da wurde ich von großer Furcht ergriffen und wagte nicht, dies irgendjemandem zu offenbaren. (Vita, 71)

Hildegard hat sich von Kindheit an als eine erlebt, die anders ist als die andere Menschen. Sie konnte ein wesentliches Element ihres Wahrnehmens und Erlebens nicht mit ihnen teilen.

Erziehung

Im Alter von acht Jahren übergaben ihre Eltern sie der Witwe Uda von Göllheim, die sie gemeinsam mit ihrer Verwandten Jutta von Sponheim erzog und ausbildete. Sehr wahrscheinlich haben ihre labile körperliche Konstitution und die Gabe der Schau wesentlich dazu beigetragen. Mit zwölf Jahren wechselte Hildegard gemeinsam mit Jutta in die neu gegründete Frauenklause des Klosters Disibodenberg. Die etwa acht Jahre ältere Jutta übernahm die Leitung der wachsenden Gemeinschaft. Außer von ihr wurde Hildegard - und vermutlich auch die anderen dort lebenden Mädchen von einem Mönch des Klosters, dem Magister Volmar unterrichtet. Zwar bezeichnet sich Hildegard häufig als ungelehrt, und verweist auf ihre unzureichende wissenschaftliche Bildung, doch geht aus ihren Schriften hervor, dass sie eine umfassende Kenntnis der Hl. Schrift, insbesondere des Alten Testamentes, der Kirchenväter und der philosophischen Fragen ihrer Zeit besaß.

Im Alter von etwa 15 Jahren entschied sie sich bewusst für das Ordensleben, indem sie vor Bischof Otto von Bamberg die Gelübde ablegte. Die folgenden Jahre kann man als die stille Zeit in Hildegards Leben bezeichnen. Die Vita berichtet lediglich, dass sie Fortschritte im geistlichen Leben machte und infolge ihrer labilen Konstitution häufig krank war.

Äbtissin

Im Jahre 1136 stirbt Jutta von Sponheim und die Nonnen des Konventes wählen Hildegard (36 jährig) zu ihrer Nachfolgerin. Einige Jahre später, 1141, ereignet sich das, was Hildegards Leben völlig verändern wird. Sie erhält den Auftrag, ihre Schauungen aufzuschreiben und zu veröffentlichen.

Im Jahre 1141 der Menschwerdung Jesu Christi, des Gottessohnes, als ich 42 Jahre und sieben Monate alt war, kam ein feuriges Licht mit Blitzesleuchten vom offenen Himmel hernieder. Es durchströmte mein Gehirn und durchströmte mir Herz und Brust gleich einer Flamme, die jedoch nicht brannte, sondern wärmte, wie die Sonne den Gegenstand ewärmt, auf den sie ihre Strahlen legt. Nun erschloß sich mir plötzlich der Sinn der Schriften, des Psalters, des Evangeliums und der übrigen katholischen Bücher des Alten und Neuen Testamentes. ... Die Gesichte, die ich schaue, empfange ich nicht in traumhaften Zuständen, nicht im Schlafe oder in Geistesgestörtheit, nicht mit den Augen des Körpers oder den Ohren des äußeren Menschen und nicht an abgelegenen Orten, sondern wachend, besonnen und mit klarem Geiste, mit den Augen und Ohren des inneren Menschen, an allgemein zugänglichen Orten, so wie Gott es will. Wie das geschieht, ist für den mit Fleisch umkleideten Menschen schwer zu verstehen. ... Du also, o Mensch, der du all dies nicht in der Unruhe der Täuschung, sondern in der Reinheit der Einfalt empfängst, hast den Auftrag, das Verborgene zu offenbaren. Schreibe, was du siehst und hörst! All dies sah und hörte ich, und dennoch - ich weigerte mich zu schreiben. Nicht aus Hartnäckigkeit, sondern aus dem Empfinden meiner Unfähigkeit, wegen der Zweifelsucht, des Achselzuckens und des mannigfachen Geredes der Menschen, bis Gottes Geißel mich auf das Krankenlager warf. Da endlich legte ich, bezwungen durch so viele Leiden, Hand ans Schreiben. (Sc, OMV, 89f)

In den folgenden zehn Jahren entsteht Sivias - Wisse die Wege, Hildegards erste Visionsschrift. 1147 liest Papst Eugen, ein Zisterzienser und Schüler Bernhards von Clairvaux auf der Synode von Trier aus dieser Schrift vor. Sie war ihm vom Mainzer Erzbischof auf Betreiben des Disibodenberger Abtes übermittelt worden. Der Papst entsendet eine Kommission auf den Disibodenberg, die Hildegard einer Prüfung unterzieht. Schließlich wird - nicht zuletzt infolge der positiven Stellungnahme Bernhards - die Gabe der Schau öffentlich anerkannt. Ihn hatte Hildegard wenige Jahre zuvor um Rat gefragt. Die Anerkennung war für Hildegard wesentlich, weil die Grenze zwischen Begnadung und Besessenheit damals ebenso schwer zu ziehen war wie heute, und weil eine Frau, die schriftstellerisch und prophetisch tätig wurde, sich im Mittelalter schnell dem Verdacht aussetzte, eine Besessene zu sein.

Ein neues Kloster

Hildegard erhielt kurz nach dieser öffentlichen Anerkennung, die sie europaweit bekanntmachte - ihr breitgefächerter Briefwechsel setzt zu dieser Zeit ein - in ihrer Schau den Auftrag, ein eigenes Kloster zu bauen. Die Frauenklause musste zu diesem Zeitpunkt dringend erweitert werden, da der Konvent mittlerweile auf 20 Frauen angewachsen war. Der Disibodenberg bot sich für eine solche Erweiterung nicht an, und Hildegard, die vom Disibodenberger Konvent unabhängig werden wollte, wird in ihrer Schau der Ort gezeigt, an dem sie bauen soll: der Rupertsberg bei Bingen. Eine völlig unmögliche Entscheidung, denn dieser Berg, wenn auch verkehrstechnisch äußerst günstig gelegen - der Rhein war im Mittelalter ein Hauptverkehrsweg - hatte sonst keinerlei Vorzüge. Die Gegend war unwirtlich, es wohnten dort lediglich ein alter Mann mit seiner Frau und seinen Kindern. Die ehemalige Kapelle des heiligen Rupertus war nur noch eine Ruine. Hildegard schreibt in ihrer Autobiogafie, dass alle Leute über sie den Kopf schüttelten und sagten:

Was nützt es, daß adelige und reiche Nonnen, von dem Ort, wo es ihnen an nichts gefehlt hat, wegziehen zu einer Stätte solchen Mangels? (Vita, 79)

Obwohl die Disibodenberger Mönche ihre berühmt gewordene Schwester nur sehr ungern ziehen ließen, siedelte sie 1150 mit ihren Nonnen auf den Rupertsberg über. Da in der ersten Zeit die Lebensbedingungen sehr hart waren - die Frauen halfen beim Bau mit - verließen einige von ihnen den Konvent um in andere Klöster zu gehen oder sich vom monastischen Leben abzuwenden. Diese für sie sehr schmerzlichen Erfahrungen hat Hildegard in ihr zweites Visionswerk, das Liber vitae meritorum, das Buch der Lebensverdienste, einfließen lassen.

Im Ergebnis war das neue Kloster ein interessanter Bau. Es bot Platz für 50 Nonnen, zwei Priester, sieben arme Frauen, Dienerinnen und Diener, sowie für Gäste. Die Arbeitsräume waren durchweg mit Wasserleitungen versehen und in der Kirche waren die Plätze für die Nonnen im vorderen Bereich des Hauptschiffes, sodass Gemeinde und Konvent eine Einheit bildeten.

Hildegards Kompositionen sind zu diesem Zeitpunkt schon weithin bekannt, wie aus einem Brief des Magisters Odo von Paris und aus an Hildegard ergehenden Kompositionsaufträgen zu ersehen ist. Kurz nach ihrer Übersiedlung beginnt sie die Niederschrift ihrer naturkundlichen und medizinischen Werke, die etwa 1158 abgeschlossen ist.

1154 begegnet Hildegard Friedrich Barbarossa auf dessen Pfalz Ingelheim. Sie erhält von ihm einen Schutzbrief für ihr Kloster, indem er sie als abbatissa bezeichnet, die erste Quelle, in der dieser Titel für eine Frau verwendet wird, die man sonst mater, domina, magistra oder praeposita nennt. Hildegard muß Friedrich beeindruckt haben, denn der Schutzbrief hat ihr auch dann noch geholfen, als sie ihn in ihren Briefen wegen des von ihm herbeigeführten Schismas scharf kritisierte. Es ist urkundlich belegt, dass in den 60ger Jahren des 12. Jahrhunderts im Rheingau, der sich nicht den von Friedrich aufgestellten Gegenpäpsten unterstellt hatte, zahlreiche Klöster von den Truppen Friedrichs verwüstet wurden, darunter das dem Rupertsberg nahegelegene Kloster Eberbach, während Hildegards Klöster verschont blieben. Sie hatte inzwischen, da der Rupersberger Konvent zu groß geworden war, auf der anderen Rheinseite in Eibingen bei Rüdesheim ein leerstehendes Augustinerchorherrenkloster gekauft und mit ihren Nonnen besiedelt.

Predigtreisen

In den Jahren 1161-1171 unternahmt sie - höchst ungewöhnlich für eine benediktinische Äbtissin, vier ausgedehnte Predigtreisen, auf denen sie zu Fuß, zu Schiff und zu Pferd (im Alter von 63-73 Jahren) ein Tagespensum von 25-30 km zurücklegt. Der Inhalt ihrer Predigten ist die notwendige Reform der Kirche. Dem Klerus von Köln sagt sie beispielsweise:

Ihr müßt ...(die Gerechtigkeit Gottes)...pflichtgemäß und im Gehorsam immmer wieder den Leuten zu geeigneten Zeiten mit heiliger Discretion vor Augen stellen und nicht im Übermaß ihnen einhämmern. Das tut ihr aber nicht wegen der Halsstarrigkeit eures Eigenwillens. Deshalb fehlen bei euren Predigten ... die Lichter, wie wenn die Sterne nicht leuchten. Ihr seid Nacht, die Finsternis aushaucht, und wie ein Volk, das nicht arbeitet und aus Trägheit nicht im Lichte wandelt. ... Ihr schaut ja nicht auf Gott

und verlangt auch nicht, ihn zu schauen. Ihr blickt vielmehr auf eure Werke indem ihr nach Belieben tut und laßt, was ihr wollt. ... Mit eurem leeren Getue verscheucht ihr aber bestenfalls im Sommer einige Fliegen. ... Und wegen eures ekelhaften Reichtums und Geizes sowie anderer Eitelkeiten unterweist ihr eure Untergebenen nicht und gestattet nicht, daß sie bei euch Belehrung suchen, indem ihr sprecht: "Wir können unmöglich alles schaffen... (Briefwechsel, 169f)

Die letzten Jahre

1173 stirbt ihr Sekretär und Freund Volmar. Einige Monate später vollendet sie ihr drittes Visionswerk, das Liber divinorum operum, das Buch der göttlichen Werke. Die letzten Monate ihres Lebens sind von einem Konflikt mit der Amtskirche überschattet. Hildegard hatte 1178 einen Exkommunizierten, kurz vor seinem Tod aber wieder in die Kirche aufgenommenen Adeligen auf ihrem Klosterfriedhof begraben lassen. Die Mainzer Kirchenbehörde erkannte die Reconziliierung des Toten nicht an und forderte seine Exhumierung. Hildegard weigerte sich und verwischte sogar mit ihrem Äbtissinnenstab die Grenzen des Grabes, um die Exhumierung zu verhindern. Daraufhin verhängte die Mainzer Kirchenbehörde das Interdikt über ihr Kloster, das bedeutet, das jeglicher öffentlicher Gottesdienst untersagt war. Diese Maßnahme muß Hildegard zutiefst verletzt haben. Sie reiste nach Mainz, hatte aber keinen Erfolg. In einem Brief an die Mainzer Prälaten entwickelt sie eine wunderbare Theologie der Musik und droht ihnen am Ende:

Die jenigen also, die der Kirche in Bezug auf das Singen des Gotteslobes Schweigen auferlegen, werden - da sie auf Erden das Unrecht begingen, Gott die Ehre des ihm zustehenden Lobes zu rauben - keine Gemeinschaft haben mit dem Lob der Engel im Himmel....das härteste Gericht wird über die Prälaten ergehen, wenn sie nicht, wie der Apostel sagt, ihr Vorsteheramt mit Sorgfalt führen. (Briefwechsel, 240)

Schließlich erhielt sie, nach Intervention des zu dieser Zeit in Rom weilenden Erzbischofs Christian von Buch, Recht und die Feier des Gottesdienstes wurde wieder aufgenommen. Wenig später, 1179 stirbt Hildegard, nachdem sie dem Kloster 40 Jahre lang vorgestanden hatte, 81jährig in Bingen.<ref> Quelle: Biografie Hildegards von Bingen, nach einem Vortrag von Dr. Barbara Stühlmeyer für die Katholische Akademie St. Jakobushaus in Goslar 2001.</ref>

Legende

  • Bei ihrem Tod wird am Himmel eine Lichterscheinung beobachtet.

Orte, die mit Hildegard in Verbindung stehen

  • Bamberg: Jungfrauenweihe durch Bischof Otto von Bamberg. Briefwechsel mit Bischof Eberhard von Bamberg. Predigtreise nach Bamberg.
  • Eibingen: Abtei St. Hildegard: Nachfolgekloster der von Hildegard gegründeten Niederlassungen in Bingen und Eibingen.
  • Köln: Kontakt zu Domdekan Philipp von Köln sowie zu ihrem Neffen Wezelin, der in Köln Priester war. Predigtreise nach Köln.
  • Trier: Kontakt zum Kloster St. Eucharius und Maximin. Auftragskompositionen für Trier. Predigtreise nach Trier.
  • Essen-Werden: Besuch in der Reichsabtei im Rahmen einer Predigtreise.

Mystik

Die Hl. Hildegard in ihrer Schreibstube.

Niederschrift im Auftrag Gottes

Der Liber Sci vias (=Wisse die Wege) ist Hildegards erstes Visionswerk, in dem sie die Schöpfung und Erlösung des Menschen thematisiert. Sie empfand die Niederschrift als göttlichen Auftrag und wurde krank, als sie sich zunächst weigerte, diesem Auftrag nachzukommen.

In der Einleitung zu ihrem Werk schreibt sie: Die Gesichte aber, die ich sah, empfing ich nicht im Traum, nicht im Schlaf oder in Geistesverwirrung, nicht durch die leiblichen Augen oder die äußeren menschlichen Ohren, auch nicht an abgelegenen Orten, sondern ich erhielt sie in wachem Zustand, bei klarem Verstand, durch die Augen und Ohren des inneren Menschen, an zugänglichen Orten, wie Gott es wollte.

Patronat und Verehrung

Attribute

  • Buch
  • Äbtissinnenstab
  • Modell vom Kloster Rupertsberg

Patronate

Hildegard ist Patronin folgender "Stichwörter"

  • Berufe
Sprachforscher
Naturwissenschaftler
Esperantisten
  • Geographie
  • Katastrophen
  • Krankheiten
  • Menschen
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Gedenktag

  • Gedenktag
katholisch: 17. September
nicht gebotener Gedenktag im deutschen Sprachgebiet
gebotener Gedenktag im Bistum Berlin
Diözesankalender Speyer, Mainz, Trier, Limburg und Solesmes
nicht gebotener Gedenktag im Benediktiner- und Zisterzienserorden"
  • Gedenktag evangelisch: 17. September
  • Gedenktag anglikanisch: 17. September

Hildegard-Feste

Hildegard von Bingen

Hildegardisfest in Rüdesheim-Eibingen

Der Gedenktag der hl. Hildegard (17. September) ist in der Abtei St. Hildegard Rüdesheim-Eibingen und der Stadt ein Hochfest. Das Hildegardisfest gliedert sich traditionell in das am Morgen gehaltene Pontifikalamt und die mittags stattfindende Reliquienprozession, bei der die Äbtissin und der Konvent der Benediktinerinnen dem Schrein voranschreiten. Sie findet seit 1857 statt. Der Reliquienschrein ist an diesem Tag in der Pfarrkirche für die Gläubigen zugänglich, die Tür an der Vorderseite des Schreines wird nur an diesem Tag geöffnet. Der Festtag schließt mit der Vesper.

Fest zum 800. Todestag

1979 wurde der 800. Todestag Hildegards begangen. In seiner Botschaft zu diesem Jubiläum schrieb Papst Johannes Paul II.:Vom zarten Alter an mit besonderen himmlischen Gaben beschenkt, durchschaute die heilige Hildegard weise die Geheimnisse der Theologie, Medizin, Musik und andere Künste, schrieb über sie zahlreiche Bücher und stellte die Verbindung zwischen Erlösung und Schöpfung ins Licht.

Fest zum 900. Geburtstag

Im Jahr 1998 fanden in der Abtei St. Hildegard Eibingen, in der Pfarrkirche zu Eibingen - dem Ort des Hildegardis-Schreins und im Mainzer Dom zahlreiche Ausstellungen, Gottesdienste, Konzerte und Vorträge statt. Am Hildegardis Fest mit anschließender Prozession hielt der Kölner Kardinal Joachim Meisner das Pontifikalamt

Ehrungen

Prozess der Heiligsprechung

Hildegardis-Schrein in Eibingen

Schon zu Lebzeiten war Hildegard berühmt und geachtet. Ein erster Antrag zur Heiligsprechung wurde vom Rupertsberger Konvent 1226 gestellt. Das Heiligsprechungsverfahren wurde von Papst Gregor IX. (1227–1241) 1227 durch eine von ihm veranlasste Untersuchung begonnen, jedoch nicht abgeschlossen.

In einer erhaltenen Urkunde aus dem Jahr 1233 geben Kleriker des Mainzer Domkapitels Auskunft darüber, dass sie im Auftrag des Papstes Hildegards Lebenswandel, Ruf und Schriften überprüft hätten. Erwähnung finden darin auch zahlreiche Wunder an Hildegards Grab. Aufgrund von mangelndem Engagement des Mainzer Domkapitels zog sich das Verfahren dergestalt in die Länge, dass selbst der letzte bekannte Versuch eines ordentlichen Kanonisationsverfahrens unter Papst Innozenz IV. im Jahre 1243 zu keinem Ergebnis mehr führte. Das aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammende Antependium der Rupertsberger Klosterkirche, auf dem Hildegard mit Heiligenschein und der Bischof von Mainz als sie verehrender Stifter abgebildet ist, wurde vom Konvent im Hinblick auf die erhoffte Heiligsprechung erstellt.

Im 15. Jahrhundert erfolgte die Aufnahme Hildegard von Bingens in das Martyrologium Romanum, das offizielle Verzeichnis der Seligen und Heiligen der römisch-katholischen Kirche. Dort steht unter dem 17. September: ...Apud Bingiam, in dioecesi Moguntinensi, sanctae Hildegardis virginis... (...bei Bingen in der Diözese Mainz der heiligen Jungfrau Hildegard...). Der Nichtgebotene Gedenktag in der Liturgie ist der 17. September.

Die zu größeren Festlichkeiten oder Jubiläen der Heiligen übersandten päpstlichen Bullen zeugen von der großen Bedeutung Hildegards. Auch Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI. hat sich in seiner Zeit als Professor in Bonn (1959–1963) intensiv mit dem Leben und den Schriften Hildegards beschäftigt.

Von der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Frauenverbände wurde im Jahre 1979 in Rom die Bitte um Anerkennung Hildegards als Kirchenlehrerin vorgebracht.<ref>Helene Möhler: Eine Bitte nach Rom: Erhebung der hl. Hildegard von Bingen zur Kirchenlehrerin. In: die christliche frau. 68. Jg., Nr. 2, 1979, S. 39–43. Katholischer Deutscher Frauenbund e. V., Köln.</ref> Im Oktober 2010 wurde Papst Benedikt XVI. von verschiedenen Seiten darauf aufmerksam gemacht, dass Hildegard von Bingen bis heute noch nicht offiziell von der Kirche heilig gesprochen wurde. Im Dezember 2010 dankten Äbtissin und Konvent der Abtei St. Hildegard dem Papst für seine Katechesen über Hildegard von Bingen und baten ihn in diesem Zusammenhang um die Kanonisierung Hildegards und um ihre Erhebung zur Kirchenlehrerin.

Das Prüfungsverfahren des Vatikans wurde im Jahr 2011 zum Abschluss gebracht. Am 10. Mai 2012 dehnte Papst Benedikt XVI. die Verehrung der hl. Hildegard auf die ganze Kirche aus und schrieb sie in das Verzeichnis der Heiligen ein.<ref>Promulgazione di decreti della congragazione delle cause Dei Santi. 10. Mai 2012</ref> Aus dem Vatikan wurde im Dezember 2012 verlautbart, dass Hildegard im Oktober 2012 zur Kirchenlehrerin erhoben werden soll.

Kirchen mit Hildegard-Patrozinium

  • Bremen-Kattenesch, Pfarrkirche St. Hildegard
  • Eibingen, Klosterkirche St. Hildegard
  • Eibingen, Pfarrkirche St. Hildegard Eibingen
  • München-Pasing, Pfarrkirche St. Hildegard

Nach Hildegard benannte Gebäude

  • Bingen, Hildegardis-Schule (Gymnasium)
  • Berlin, Katholische Schule St. Hildegard
  • Bochum, Hildegardisgymnasium
  • Hagen, Hildegardis-Schule
  • Köln-Sülz, Hildegard-von-Bingen-Gymnasium
  • Münster, Hildegardisschule
  • Osnabrück, Bildungszentrum St. Hildegard des Nils-Stensen-Klinikums
  • Rüdesheim, Hildegardisschule (Realschule)
  • Ulm, Schulzentrum St. Hildegard
  • Würzburg, Fachakademie für Sozialpädagogik St. Hildegard

Straßenbenennungen

  • Bad Bentheim, Hildegard-von-Bingen-Straße
  • Bad Oldeslohe, Hildegard-Von-Bingen-Straße
  • Bamberg, Hildegardstraße im 14. Distrikt vertreten durch Bürgerverein "Am Bruderwald"
  • Berlin, Hildegard-von-Bingen-Straße
  • Frankfurt, Hildegard-von-Bingen-Weg
  • Henstedt-Ulzburg, Hildegard-von-Bingen-Weg
  • Hof, Hildegard-von-Bingen-Weg
  • Ingolstadt, Hildegard-von-Bingen-Straße
  • Jüchen, Hildegard-von-Bingen-Straße
  • Mainz, Hildgard-von-Bingen-Straße
  • München, Hildegard-von-Bingen-Anger
  • Regensburg, Hildegard-von-Bingen-Straße
  • Troisdorf, Hildegard-von-Bingen-Straße
  • Versmold, Hildegard-von-Bingen-Straße

Hildegard Kräutergärten

  • Altötting, Salvator mundi - Hildegard Kräutergarten
  • Bingen, Kreuzschwestern auf dem Rochusberg, Hildegard-Forum Kräutergarten
  • Hof, Botanischer Garten, Hildegard-Kräutergarten
  • Kirchberg, Naturhaus Therapiezentrum, Hildegard-Kräutergarten
  • Winden-Oberwinden, Garten der Heilpflanzen

Weitere Memoriae

  • Eine Gedenktafel für Hildegard fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg.
  • Seit 1995 wird jährlich von der Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz der Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik verliehen.
  • Die Bundesvereinigung Gesundheit verleiht die Hildegard von Bingen-Medaille.

Werke

Aus: Liber Divinorum Operum

Hildegards Werke

Hildegard von Bingen schrieb drei theologische Werke, ein heute in zwei Büchern überliefertes medizinisch-naturkundliches Werk und ein aus 77 Gesängen und einem geistlichen Singspiel bestehendes kompositorisches Werk.

Der selige Papst Eugen III. authorisierte nach eingehender Prüfung, in deren Verlauf Hildegard von drei Abgesandten des Papstes auf dem Disibodenberg aufgesucht worden war, ihre Sehergabe im Rahmen einer europäischen Bischofssynode vom 30. November 1147 bis 13. Februar 1148 in Trier. Er las persönlich den anwesenden Kardinälen, Bischöfen und Theologen aus dem Buch "Sci vias" vor, ermunterte Hildegard zur weiteren Niederschrift ihrer Schauungen und erkannte ihre Visionen als Offenbarungen an. Hildegard selbst betrieb ihre Anerkennung als Visionärin, indem sie sich an Bernhard von Clairvaux wandte, dessen Schüler Eugen III. gewesen war und ihn um eine Bestätigung ihrer Gabe bat.

  • I. Sci vias seu visionum ac revelationum (entstanden 1141-1151) ist ihr erstes theologisches Werk. Es heißt Wisse die Wege und thematisiert die Schöpfung der Welt und die Erlösung des Menschen in Visionsbildern und deren Deutungen.
  • II. Causa et curae (entstanden 1150-1158) ist ihr medizinisches Werk. Es handelt von den Ursachen und die Behandlung von Erkrankungen und wird auch als Heilkunde bezeichnet.
  • III. Liber subtilitatum diversarum naturarum creaturarum (entstanden 1150-1151). Sie beschreibt darin die Heilkräfte der geschaffenen Dinge. Es wird auch Physika genannt.
  • IV. Liber vitae meritorum (entstanden 1158-1163) enthält die Ethik Hildegards, die sie in Gesprächen zwischen den Tugenden und Lastern entfaltet. Es wird auch Das Buch vom Wirken Gottes genannt.
  • V. Liber Divinorum operum (entstanden 1163-1170). Es ist ihre Kosmosschrift. Das Buch wird auch De operatione DEI - Vom Werk Gottes genannt.

Werke in deutscher Sprache

zu I.:

  • Hildegard von Bingen, Wisse die Wege. Hg. von Walburga Storch OSB, Herder Verlag 1990.
  • Hildegard von Bingen, Wisse die Wege. Übersetzt von P. Holdener, Hovine Verlag.
  • Hildegard von Bingen, Wisse die Wege. Nach dem Originaltext des iluminierten Rupertsberger Kodex der Wiesbadener Landesbibliothek ins Deutsche übertragen und bearbeitet von Maura Böckeler, Otto Müller Verlag.
  • Hildegard von Bingen, Wisse die Wege. Werke Band I, hg. von der Abtei St. Hildegard, Eibingen, neu übersetzt von Mechthild Heieck, Beuroner Kunstverlag 2010, ISBN 978-3-87071-211-2.

zu II.:

  • Hildegard von Bingen, Heilkunde. Das Buch von dem Grund und Wesen und der Heilung von Krankheiten. Nach den Quellen übersetzt und erläutert von Heinrich Schipperges, Otto Müller Verlag Salzburg.
  • Hildegard von Bingen, Heilwissen, Von den Ursachen und der Behandlung von Krankheiten. Hg. von Manfred Pawlik, Pattloch Verlag, ISBN 3-629-00594-1.

zu III.:

  • Hildegard von Bingen, Heilkraft der Natur. Das Buch von den inneren Wesen der verschiedenen Naturen der Geschöpfe. Erste vollständige, wortgetreue und textkritische Übersetzung, bei der alle Handschriften berücksichtigt sind. Übersetzt von Marie-Luise Portmann, Hg. von der Basler Hildegard-Gesellschaft Christiana Verlag Stein am Rhein 2009, ISBN 978-3-7171-1129-0.
  • Hildegard von Bingen, Heilkraft der Natur. Übersetzt P. Holdener, Parvis Verlag.Hildegard von Bingen, Heilkraft der Natur – Physika, Basler–Hildegardgesellschaft (Hrsg.) Pattloch Verlag ISBN 3-629-00567-5.
  • Hildegard von Bingen, Das Buch von den inneren Wesen der verschiedenen Naturen in der Schöpfung. Nach Quellen übersetzt und erläutert von Peter Riethe, Otto Müller Verlag, Salzburg.
  • Hildegard von Bingen, Das Buch vom Wirken Gottes - Liber Divinorum Operum. Hg. von der Abtei St. Hildegard, Eibingen, neu übersetzt von Mechthild Heieck, Beuroner Kunstverlag 2012, ISBN 978-3-87071-272-3.

zu IV.:

  • Hildegard von Bingen, Der Mensch in der Verantwortung. Das Buch der Lebensverdienste, übersetzt v. Heinrich Schipperges, Otto Müller Verlag, Salzburg.
  • Hildegard von Bingen, Buch der Lebensverdienste. Übersetzt von P. Holdener.

zu V.

  • Hildegard von Bingen, Welt und Mensch (De operatione Dei). Übersetzt von Heinrich Schipperges, Otto Müller-Verlag, Salzburg 1965.
  • Hildegard von Bingen, Das Buch vom Wirken GOTTES. Übersetzt von Mechthild Heieck, Pattloch Verlag 1998, ISBN 3-629-00889-5.
  • Hildegard von Bingen, Das Buch der göttlichen Werke. Übersetzt P. Holdener, Parvis Verlag.

außerdem:

  • Hildegard von Bingen, Ordo virtutum. Reigen der Tugenden. Ein Singspiel. Hg. von Ildelfons Herwegen OSB.
  • Hildegard von Bingen, Im Feuer der Taube. Die Briefe. Aus dem Lateinischen übersetzt und herausgegeben von Walburga Storch OSB, vollständige Ausgabe. Pattloch Verlag Augsburg 1997.
  • Hildegard von Bingen, Briefwechsel. Nach den ältesten Handschriften übersetzt und nach den Quellen erläutert von Adelgundis Führkötter OSB, Salzburg, Otto Müller Verlag 1974.
  • Hildegard von Bingen: Nun höre und lerne, damit du errötest.... Briefwechsel nach den ältesten Handschriften übersetzt, Herder Verlag, ISBN: 978-3-451-05941-4.
  • Hildegard von Bingen, Lieder. Nach den Hanschriften herausgegeben von Pudentiana Barth OSB, Immaculata Ritscher OSB und Joseph Schmidt-Görg, Otto Müller Verlag, Salzburg.
  • Hildegard von Bingen, Hildegard von Bingen. Werke Band IV. Lieder Symphoniae. Neu übersetzt von Barbara Stühlmeyer, hg. von der Abtei St. Hildegard, Eibingen, Beuroner Kunstverlag 2012, ISBN 978-3-87071-263-1.

Bedeutung der Werke Hildegards

siehe auch: Ildelfons Herwegen, Gottfried Hertzka, Heinrich Schipperges, Barbara Stühlmeyer.

Hildegard von Bingen

Die theologischen Werke

Die Kompositionen

Das Kompositionscorpus Hildegard von Bingens enthält 77 liturgische Gesänge mit Melodien in diasthematischer Neumennotation<ref>Barbara Stühlmeyer: Die Gesänge der Hildegard von Bingen. Eine musikologische, theologische und kulturhistorische Untersuchung, Dissertation, Olms 2003.</ref> sowie das in Text und musikalischer Notation erhaltene liturgische Geistliche Spiel ordo virtutum, das im zwei Fassungen – unneumiert in der Visionsschrift Scivias sowie neumiert im späteren sogenannten Rupertsberger Riesencodex (Staatsbibliothek Wiesbaden) vorliegt. Er wird auch als Symphonia armonie celestium revelationum (= Symphonie der Harmonie der himmlischen Erscheinungen) bezeichnet. Das Spektrum der Gesänge umfasst Antiphonen, Responsorien, Hymnen, Sequenzen, ein Kyrie, ein Alleluja sowie zwei Symphoniae. Sie stellen das größte geschlossene, mit dem Namen der Komponistin überlieferte Werk des Mittelalters dar. Sie haben einen klar erkennbaren Personalstil, der sie bei aller Zeitgebundenheit von den Werken ihrer Zeitgenossen unterscheidet.

Der Briefwechsel

Die natur- und heilkundlichen Schriften

Literatur

  • Ellen Breindl, Das große Buch der heiligen Hildegard von Bingen. Ullstein Verlag 2004, 5. Auflage, ISBN 3-548-36691-0.
  • Christian Feldmann, Hildegard von Bingen. Nonne und Genie. Herder Verlag, Freiburg, ISBN 978-3-451-05957-5.
  • H. Gosebrink, Hildegard von Bingen begegnen. Reihe: Zeugen des Glaubens. Sankt Ulrich Verlag, ISBN 978-3-929246-76-6.
  • Eduard Gronau, Hildegard von Bingen. Christiana Verlag 1985.
  • Karl Koch (Hsgr.), Hildegard von Bingen und ihre Schwestern. Hegner Verlag, Leipzig 1935.
  • Ursula Koch, Die Meisterin vom Rupertsberg. Hildegard von Bingen - eine Botin der Liebe. (Historischer Roman) Brunnen Verlag, ISBN 978-3-7655-1712-9.
  • Reinhard Schiller, Hildegard Medizin Praxis – Rezepte für ein gesundes Leben – Heilmittel im Einklang mit der Umwelt, Wahrung der ursprünglichen Lebenskraft. 1990.
  • Peter Pukownik, Hl. Hildegard - Heilfasten. Gesundheit für Körper und Seele. Pattloch Verlag 1992, ISBN 3-629-00870-4.
  • Peter Pukownik, Hildegard Ernährungslehre. Grundlagen einer ausgewogenen Ernährung im Einklang mit der Natur. Pattloch Verlag 1993, ISBN 3-629-00877-1.
  • Peter Pukownik, Hildegard - Entgiftung des Körpers. Heilkunde für ein gesundes Leben. Pattloch verlag 1994, ISBN 3-629-00879-8.
  • Peter Pukpwnik, Hl. Hildegard - Rheuma ganzheitlich behandeln. Pattloch Verlag 1994, ISBN 3-629-00878-X.
  • Barbara Stühlmeyer, Die Kompositionen der Hildegard von Bingen. Ein Forschungsbericht. In: Beiträge zur Gregorianik. 22. ConBrio Verlagsgesellschaft, Regensburg 1996, ISBN 3-930079-23-2, S. 74-85.
  • Barbara Stühlmeyer, Auf der Suche nach der Stimme des lebendigen Geistes. Die Musik Hildegards von Bingen als Sinnbild vollendeter Schöpfung. In: Edeltraut Forster (Hrsg.): Hildegard von Bingen. Prophetin durch die Zeiten. Herder, Freiburg im Breisgau 1997, ISBN 3-451-26162-6, S. 334–339.
  • Barbara Stühlmeyer, Musik im 12. Jahrhundert. In: Hans-Jürgen Kotzur: Hildegard von Bingen 1098 – 1179. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1998, ISBN 3-8053-2445-6, S. 178–181.
  • Barbara Stühlmeyer, Die Gesänge der Hildegard von Bingen. Eine musikologische, theologische und kulturhistorische Untersuchung. Olms, Hildesheim 2003, ISBN 3-487-11845-9.
  • Barbara Stühlmeyer, In einem Meer von Licht. Heilende Gesänge der Hildegard von Bingen. Mit Illustrationen von Sabine Böhm. Butzon & Bercker, Kevelaer 2004, ISBN 3-7666-0593-3.
  • Barbara Stühlmeyer, Hildegard von Bingen. In: Karfunkel - Zeitschrift für erlebbare Geschichte, Nr. 53, Wald-Michelbach 2004.
  • Barbara Stühlmeyer, Hildegard von Bingen - vom Säen, wachsen und Ernten. In: Glauben leben - Zeitschrift für Spiritualität im Alltag, Heft 5, September/Oktober Kevelaer 2006.
  • Barbara Stühlmeyer, Die musikalische Kirchenlehrerin. Zur Heiligsprechung Hildegards von Bingen. In: Musica sacra (Zeitschrift) Nr. 5, Bärenreiter Kassel 2011, ISSN 0179-356-X, S. 298.
  • Barbara Stühlmeyer, Die unbequeme Lehrerin oder: warum Hildegard von Bingen so spät heilig wurde. In: Karfunkel 96 Oktober/November 2011, S. 27-31.
  • Barbara Stühlmeyer, L(l)eben mit allen Sinnen. Zur Heiligsprechung der Hildegard von Bingen. In: Glauben Leben, Zeitschrift für Spiritualität im Alltag Nr. 6, Butzon & Bercker, Kevelaer 2011, S. 277f.
  • Wighard Strehlow, Durchbruch zur Liebe Lebensweisheiten der heiligen Hildegard. Kanisius Verlag, Freiburg/Schweiz 1991.

Wirkung in der Musik

Nachstehende Werke der Musikliteratur beziehen sich direkt auf Hildegard von Bingen, ihre Musik oder Texte:

  • Sofia Asgatowna Gubaidulina
Aus den Visionen der Hildegard von Bingen, für Contraalt Solo, nach einem Text von Hildegard von Bingen, 1994.
Hildegard von Bingen, ein Singspiel in 10 Bildern, Text: Jutta Richter, 1997.
Hildegard von Bingen, ein geistliches Spiel mit Texten und Musik von Hildegard von Bingen, 1998.
O splendidissima gemma, für Alt Solo und Orgel, Text von Hildegard von Bingen, 2011. (UA 8. Mai 2011 in der Stadtpfarrkirche St. Marien in Hof)
  • Wolfgang Sauseng
De visione secunda für Doppelchor und Schlaginstrumente, 2011. (UA 19. Juni 2011 in Graz im Rahmen des Symposiums Philipp Harnoncourt, vom Arnold Schoenberg Chor Wien und studio percussion graz)

Kochbücher

  • Ellen Breindl: Das große Gesundheitsbuch der Hl,. Hildegard von Bingen : Leben und Wirken einer bedeutenden Frau des Glaubens ; Ratschläge und Rezepte für ein gesundes Leben. Pattloch Verlag Aschaffenburg 1983 (351 Seiten; ISBN 3557912485).
  • Ellen Breindl: Gesund kochen mit der Hildegard von Bingen. 800 Jahre praktische Erfahrung für eine bewußte und natürliche Ernährung heute. Pattloch Verlag Augsburg (349 Seiten).
  • Ellen Breindl: Gesund und schmackhaft kochen mit der Hl. Hildegard von Bingen. Ratschläge und Rezepte der Hildegard Küche.Pattloch Verlag Augsburg 1988 (ISBN 3629-912948; 349 Seiten; 3. Auflage).

Einzelnachweise

<references />

Querverweise

Weblinks

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