Neuscholastik

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Der heilige Thomas von Aquin OP († 1274), Patron der katholischen Wissenschaft, der katholischen Schulen und Hochschulen, der Theologen und Philosophen (Maler: Carlo Crivelli, 1476)

Neuscholastik nennt man das seit Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzende Bemühen, in der katholischen Philosophie und Theologie an die kirchliche Scholastik anzuknüpfen, da durch das Zeitalter der Renaissance und Aufklärung, die Weiterarbeit einer die Überlieferung den Zeitfragen gegenüberstellenden christlichen Philosophie, außer in Spanien (vgl.), unterbrochen wurde.<ref> Martin Grabmann in: Lexikon für Theologie und Kirche, 1. Auflage, Band VII, Sp. 522-523; Erzbischof Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 862 - Neuscholastik‚ (1352 Spalten).</ref>

Geschichte und Charakteristik

Entstehung und örtliche Schwerpunkte

In der Romantik (Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert) erwachte ein zeitaufgeschlossenes Denken aus christlichem Geiste.<ref>Chateaubriand. de Bonald. Newman. W. G. Ward. Sailer. A. Möhler. Gratry. Balmes. Cortes. Ventura. Hermes. Günther. F. Schlegel. Görres. Baader. A. Müller. Deutinger.</ref> Indessen hatte die besonders bei den spanischen und römischen Dominikanern auch im 18. Jahrhundert fortlebende Überlieferung zu Beginn des 19. Jahrhundert zu Schulgründungen<ref>Erzbischof Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 862 - Neuscholastik.</ref> in Italien<ref>Roselli. Buzzetti. Sanseverino. Taparelli. Liberatore</ref> und Deutschland geführt. In der Mainzer Schule sind u. a. zu nennen: Franz Moufang, Johann Baptist Heinrich, Paul Leopold Haffner, Bruno Liebermann, Johannes von Geissel, Andreas Räß, Melchior Diepenbrock mit der Zeitschrift Der Katholik. Matthias Joseph Scheeben vertrat theologisch, obwohl kirchenpolitisch mit den Mainzern verbunden, eine eigenständige Position. Ein weiteres Zentrum der deutschen Neuscholastik war das Lyzeum in Eichstätt (Albert Stöckl; Franz von Paula Morgott; M. Glossner). Hermann Ernst Plassmann regte die Neuscholastik in Paderborn an. Die gegründete Universität in Freiburg in der Schweiz orientierte sich philosophisch und theologisch am Neuthomismus (z. B. G. Manser).<ref>Peter Walter in: LThk 3. Auflage, Band 7, 1993, Sp. 780+781.</ref> Nachdem das Thomasstudium für den Dominikanerorden bereits im 18. Jahrhundert durch dessen General J. Th. Boxador verpflichtend gemacht worden war, empfahl es der Jesuitengeneral Furtis 1823 auch seinem Orden. Gegen den Gefühlsüberschwang der katholischen Romantik verteidigte Josef Kleutgen die Überlieferung einer "Philosophia perennis", der solche Denker zugerechnet werden, die eine zuverlässige Erkenntnis der gegebenen Wirklichkeit eine beweisbare Metaphysik und Ethik lehrten und fortschreitend tiefer zu erforschen und zu begründen suchten, mögen sie auch von verschiedenen Gesichtspunkten ausgegangen und verschiedene Erkenntnisverfahren angewandt haben. In seiner Theologie bzw. Philosophie der Vorzeit entwarf Josef Kleutgen das Programm der Neuscholastik (1872, 1878), gestützt auf die philosophische Vorarbeit des Francisco Suarez.<ref>Erzbischof Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 862 - Neuscholastik.</ref>

Die Wiederbelebung der scholastischen, besonders der thomistischen Philosophie wurde vor allem durch Kundgebungen und Anordnungen der Päpste (siehe unten) gefördert. Im Anschluss an diese päpstlichen Weisungen hat sich ein ausgedehntes, durch Untersuchungen von Étienne Gilson u. a. vorbereitetes Gespräch über das Wesen einer "christlichen" Philosophie entwickelt.<ref>Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 862.</ref>

Entfaltung im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Doch wie man im Mittelalter, neben anderen vor allem zwei große Strömungen der christlichen Philosophie verzeichnet, deren eine in der augustinisch-platonischen Überlieferung wurzelte und besonders vom Franziskanerorden getragen war, während die andere auf Aristoteles und Thomas von Aquin sich stützte und besonders im DomInikanerorden gepflegt wurde, so mussten sich auch in der Neuscholastik die gleichen Unterschiede zeigen.<ref> Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 862-863.</ref>

In der bisherigen Entwicklung der Neuscholastik lassen sich deutlich zwei Abschnitte unterscheiden. Zunächst stellt man das Gedankengut und die Fragestellung der großen Denker des Mittelalters wieder so dar, wie sie in der Verarbeitung durch die nachtridentinischen Schulen erkennbar waren (zunächst lateinisch, dann auch in den Landessprachen).<ref> Th. Zigliara. M. Liberatore. Roux-Lavergne. A. Stoeckl. T. Pesch. A. Lehmen.</ref> Bald aber beginnt man sich von der gewonnenen Stellung aus mit der Philosophie der Zeit wie der Vorzeit auseinanderzusetzen. Es bildeten sich dabei gewisse Grundlinien der eigenen Haltung heraus, so ein kritischer Realismus (Lehre, die den Sinnesgegebenheiten nicht ohne weiteres Wirklichkeit zuschreibt), eine starke Betonung der Erkenntnislehre bei Festhalten an gegebener Wahrheit und unmittelbarer Einsicht. Seinsnatur (nicht bloßes Gesolltsein) des Guten. "induktive" (vom Gegebenen aufsteigende) Metaphysik (z. B. Joseph Gredt. Donat. Josef Geyser). Hauptmittelpunkte sind - außer den eigentlichen Ordensschulen der Dominikaner, Franziskaner. Jesuiten und Karmeliter - die Schule Kardinal Merciers in Löwen, die Gregoriana (mit J. J. Urráburu und Louis Billot), das Angelicum (mit E. Hugon, Th. Pégues) und Antonianum in Rom, die katholische Universität in Mailand (Gemelli), die Kreise um Étienne Gilson und Jacques Maritain in Paris, die wertvoll nachwirkende Albertus-Magnus-Akademie in Köln, Eichstätt, Fulda, Münster und Paderborn. Die Einzellehrbücher werden gestützt durch große Sammelwerke wie die Philosophia Lacensis<ref>Schriftenreihe mit philosophischen Lehrbüchern, erschienen zwischen 1880 und 1900 und benannt nach der Abtei Maria Laach, in der von 1863 bis zur Schließung infolge des Kulturkampfs ene Studienanstalt der Jesuiten ("Collegium maximum") bestand</ref> und den Cursus philosophicus der Jesuiten, die Philosophische Handbibliothek des Verlags Kösel, die Sammlung "Mensch, Welt, Gott" des Verlags Herder und durch eine Fülle von Zeitschriften.<ref> Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 863; Gottlieb Söhngen in: LThK, 2. Auflage, Band 7, 1962, Sp. 923.</ref>

Große Bedeutung hat die Neuscholastik für die geschichtlichen Erforschung der Scholastik. Die Werke der Denkenden werden in Druckausgaben zugänglich gemacht (Leonina, Quaracchi<ref>Ordensstudienhaus der Franziskaner bei Florenz</ref>, Philosophes Belges). Dabei erweisen sich das Mittelalter als Zeit regsten geistigen Lebens und die großen Scholastiker als kühne, zeitaufgeschlossene Denker. Die Eigenart der verschiedenen mittelalterlichen und nachtridentinischen Schulen wird allmählich deutlicher erkennbar. Die geschichtliche Forschung der Neuscholastik hat eine Lücke in unserer Kenntnis der abendländischen Geistesgeschichte geschlossen und alte Vorurteile ausgeräumt. Namen wie K. Werner. Franz Ehrle, J. Feiler. Heinrich Denifle, Cl. Baeumker. P. Mandonnet. Étienne Gilson, Martin Grabmann, M. de Wulf. F. Pelster. J. Koch. A. Landgraf u. a. haben internationalen Klang.<ref> Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 863.</ref>

Zu Beginn der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts traten die Philosophieprofessoren Dietrich von Hildebrand (1889–1977), Siegfried Behn (1884–1970) und Max Ettlinger (1877–1929) zum Katholizismus über.<ref>Wikipedia, Artikel Neuscholastik am 23. Mai 2018‎.</ref>

Würdung und Kritik

Diese geschichtliche Forschung hat aber auch die Neuscholastik selbst gewandelt und einen dritten Abschnitt mit heraufgeführt, in dem man die Gegenwartsnähe vieler Lehren der Scholastik betont (Joseph Maréchal, Réginald Garrigou-Lagrange, Antonin-Dalmace Sertillanges, Jacques Maritain, Étienne Gilson, Gottlieb Söhngen, H. Meyer, Theodor Steinbüchel). Die Front der Neuschoalstik war nicht mehr so geschlossen wie in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts, aber das Standortbewusstsein der christlichen Denker hatte sich so weit gefestigt, dass sie versuchten, im Geiste des heiligen Thomas von Aquin und der Scholastik sich den Fragen der Zeit zu stellen.<ref> Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 863+864.</ref> Peter Walter meint im Lexikon für Theologie und Kirche (3. Auflage): Die im Rahmen der Neuscholastik angestellten Forschungen zur Philosophie- und Theologiegeschichte des Mittelalters hätten ergeben, dass diese sehr wohl von einer Pluralität des Denkens geprägt gewesen war. Die Fokussierung auf die Neuscholastik hatte für die katholische Kirche eine gewisse Geschlossenheit des Denkens gegenüber anderen weltanschaulichen Strömungen bewirkt, wenn auch um den Preis beispielloser Disziplinierungsmaßnahmen gegen abweichende Denker. Die Neuscholastiker hatten zudem bewirkt, dass die Soziale Frage des 19. Jahrhunderts vom kirchlichen Lehramt wirksam aufgegriffen wurde; diese Faktoren erzeugten im "katholischen Milieu" Plausibiltäten, die zum Erfolg der Neuscholastik in der damaligen Zeit beitrugen. Ein rein apologetischer Umgang mit zeitgenössischer Philosophie und Denkweise, von dem die Neuscholastik sich leiten ließ, konnte jedoch nicht durchgehalten werden und führte letztlich zur Überwindung der enggeführten Neuscholastik mit ihrem trockenen Formalismus, der zu einer Uniformität des Denkens führen sollte.<ref>Peter Walter: Art. Neuscholastik in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auflage, Band 7, Sp. 781f.</ref> Der Theologe und spätere Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller urteilte: „Zu bemängeln ist, dass oft keine schöpferische Auseinandersetzung mit der Zeit stattfand. Eine reine Thomas-Repristination konnte nicht genügen. Thomas selbst wurde oft nur schulmäßig rezipiert, ohne daß seine genialen, spekulativen Tiefgänge mitvollzogen worden wären.“<ref>Gerhard Ludwig Müller: Katholische Dogmatik für Studium und Praxis der Theologie. 6. Auflage, Herder Verlag, Freiburg i. Br. 2005, ISBN 3-451-28652-1, S. 102.</ref>

Bedeutende Theologen wie Karl Rahner SJ, Johannes Baptist Lotz SJ, Marie-Dominique Chenu OP und Yves Congar OP fußten auf der neuscholastischen Rezeption der Werke des Thomas von Aquin OP und dem transzendentalen Thomismus des Joseph Maréchal SJ, führten dann aber weit über diese Ansätze hinaus. Da die meisten von Ihnen als periti bei der Vorbereitung und Durchführung des Zweiten Vatikanischen Konzils beteiligt waren, floss ihre Theologie, entwickelt auf der breiten Basis des thomistischen Denkens, in zahlreiche Texte des Konzils ein.<ref>Peter Walter: Art. Neuscholastik in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auflage, Band 7, Sp. 781f.</ref>

Somit konnte Papst Johannes Paul II. in der Enzyklika Fides et ratio 1988 von den "glücklichen Folgen" der Enzyklika Aeterni Patris von Leo XIII. 1879 schreiben:

"Die Forschungen über das Denken des heiligen Thomas von Aquin und anderer scholastischer Autoren erfuhren einen neuen Aufschwung. Starken Auftrieb erhielt die historische Forschung mit der Wiederentdeckung der bis dahin weithin unbekannten Schätze des mittelalterlichen Denkens zur Folge; außerdem entstanden neue thomistische Schulen. Durch die Anwendung der historischen Methode machte die Kenntnis des Werkes des heiligen Thomas von Aquin große Fortschritte. Zahlreiche Gelehrte brachten mutig die thomistische Überlieferung in die Diskussionen über die damaligen philosophischen und theologischen Probleme ein. Die einflussreichsten katholischen Theologen dieses Jahrhunderts, deren Denken und Forschen das II. Vatikanische Konzil viel zu verdanken hat, sind Kinder dieser Erneuerung der thomistischen Philosophie. So stand der Kirche im Laufe des 20. Jahrhunderts eine starke Gruppe von Denkern zur Verfügung, die in der Schule des Doctor Angelicus herangebildet worden waren."<ref> Enzyklika Fides et ratio vom 14. September 1998 über das Verhältnis von Glaube und Vernunft, Nr. 58.</ref>

Heutiger Stellenwert des Thomismus in der Priesterausbildung

Das Zweite Vatikanische Konzil sagt im Dokument über die PriesterausbildungOptatam totius“, Nr. 15: "Die philosophischen Disziplinen sollen so dargeboten werden, dass die Alumnen vor allem zu einem gründlichen und zusammenhängenden Wissen über Mensch, Welt und Gott hingeführt werden. Sie sollen sich dabei auf das stets gültige philosophische Erbe (innixi patrimonio philosophico valido) stützen.<ref>vgl. Pius XII., Enz. Humani generis 31, 12. August 1950: AAS 42 (1950) 571-575; CIC 1983, can 251; Kongregation für das Katholische Bildungswesen: Dekret Ad operam zur Reform der kirchlichen Studien der Philosophie vom 28. Januar 2011, Nr. 11-12.</ref> Die Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis aus dem Jahr 2016 setzt dies mit folgenden Worten um: "Themen, die im Verlauf dieser Phase des Studiums beachtet werden müssen, sind die Metaphysik, die Logik, die Philosophische Anthropologie, die Erkenntnislehre, die Ethik, die Theodizee, die Philosophiegeschichte, die Kosmologie, die Ästhetik, die politische Philosophie und die Religionsphilosophie." (Nr. 162). Weiter fordert „Optatam totius“ in Nr. 16: "Sodann sollen sie lernen, mit dem heiligen Thomas als Meister (Doctor communis), die Heilsgeheimnisse in ihrer Ganzheit spekulativ tiefer zu durchdringen und ihren Zusammenhang zu verstehen, um sie, soweit möglich, zu erhellen."

Papst Johannes Paul II. macht in der Enzyklika Fides et ratio 1988 aufmerksam, "dass die Weisungen des Lehramtes nicht immer mit der erwünschten Bereitschaft befolgt worden sind. In vielen katholischen Schulen war in den Jahren unmittelbar nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil diesbezüglich ein gewisser Verfall zu beobachten, der einer geringeren Wertschätzung nicht nur der scholastischen Philosophie, sondern allgemeiner des Studiums der Philosophie überhaupt zuzuschreiben ist."<ref> Enzyklika Fides et ratio vom 14. September 1998 über das Verhältnis von Glaube und Vernunft, Nr. 61.</ref>

Von der Neuscholastik besonders geprägte Lehrbücher

Päpstliche Schreiben

Pius IX.

  • 1857 Das kirchliche Lehramt äußerte sich anlässlich der Verurteilung Anton Günthers erstmals positiv zur Neuscholastik.<ref>Gottlieb Söhngen in: LThK, 2. Auflage, Band 7 1962, Sp. 923.</ref>
  • 8. Dezember 1864 "Syllabus errorum": Im 13. Satz der Zusammenstellung von Zeitirrtümern, verurteile Papst Pius IX. den Satz: "Die Arbeitsweise und die Grundsätze, nach denen die alten scholastischen Lehrer die Theologie gepflegt haben, entsprechen keineswegs den Bedürfnissen unserer Zeiten und dem Fortschritt der Wissenschaften".

Leo XIII.

Pius X.

Benedikt XV.

  • 27. Mai 1917 (trat am 19. Mai 1918 in Kraft) "Codex Iuris Canonici 1917 can. 589; 1366 § 2: «Die Professoren der Philosophie und der Theologie sollen bei ihren Forschungen und Vorlesungen die Methode, die Lehre und die Grundsätze des heiligen Thomas befolgen und sich gewissenhaft daran halten».

Pius XI.

  • 29. Juni 1923 Enzyklika Studiorum ducem zur sechsten Jahrhundertfeier der Heiligsprechung des Thomas von Aquin.
  • 20. Dezember 1935 Enzyklika Ad catholici sacerdotii, Nr. 68: "Diese Philosophia perennis, wie sie Unser großer Vorgänger Leo XIII. genannt hat, ist ihnen nicht nur für die Vertiefung des Dogmas nötig, sondern bewahrt sie auch wirksam gegen alle Arten moderner Irrtümer: sie befähigt ihren Geist, das Wahre vom Falschen genau zu unterscheiden, und verleiht ihnen in den verschiedensten Fragen oder späteren Studien eine Klarheit des Denkens, die dem anderer, die diese philosophische Schulung nicht erhalten haben, weit überlegen ist, auch wenn diese mit einem ausgedehnteren Einzelwissen ausgerüstet sind".

Pius XII.

  • 12. August 1950 Enzyklika Humani generis über einige falsche Ansichten, die die Grundlagender katholischen Lehre zu untergraben drohen, Falscher Begriff vom Lehramt der Kirche, Nr. 17, 18, 31-33. Das Rundschreiben warnt in (n. 17) davor, "all das, was in jahrhundertelangem Bemühen von Männern außerordentlichen Geisteskraft und Heiligkeit unter den Augen des kirchlichen Lehramtes, ja nicht ohne göttliche Erleuchtung und Leitung zu immer genauerer Fassung der Glaubenswahrheiten an denker und sprachschöpfer Arbeit geleistet worden ist, geringzuschätzen und zu verwerfen um an seine Stelle ungenaue Begriffe und schwankende, vieldeutige Redewendungen einer neuen Philosophie zu setzen". ÄhnIich gehe es auch nicht an. die überlieferte kirchliche Philosophie "umzustürzen oder durch falsche Grundsätze zu entstellen" (n. 30). Vor allem sei an der Möglichkeit einer schlechthin gültigen Metaphysik festzuhalten (n. 32).<ref>Erzbischof Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 1063 - Scholastik.</ref>

Johannes Paul II.

Can. 251 — Die philosophische Ausbildung, die sich auf das immer gültige philosophische Erbe stützen und auch Rücksicht auf die philosophische Forschung der fortschreitenden Zeit nehmen muss, ist so zu vermitteln, daß sie die menschliche Bildung der Alumnen vervollkommnet, ihren Verstand schärft und sie für die theologischen Studien fähiger macht.
Can. 252 § 3. Es sind Vorlesungen in dogmatischer Theologie zu halten, die sich immer auf das geschriebene Wort Gottes zusammen mit der heiligen Tradition stützen; mit deren Hilfe sollen die Alumnen die Heilsgeheimnisse, vor allem unter Anleitung des heiligen Thomas als Lehrer, tiefer zu durchdringen lernen.

Benedikt XVI.

Franziskus

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

<references />