Franziskus (Papst)

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Papst Franziskus im März 2013
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Siegel von Papst Franziskus

Papst Franziskus, Jorge Mario Bergoglio SJ, (* 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, Argentinien) ist seit dem 13. März 2013 der 266. Papst in der Kirchengeschichte.

Biografie

Jorge Mario Bergoglio<ref> Treffen Sie Papst Franziskus! (4 Minuten Zeichentrickfilm); Wer ist Papst Franziskus? - Dokumentarfilm auf Kathtube von EWTN</ref> wurde als Sohn eines kaufmännischen Angestellten und als eines von fünf Kindern italienischer Einwanderer aus Piemont geboren. Seine Mutter hieß Regina Sivori und erzog die fünf Kinder. In seiner Jugend ist ihm wegen einer Lungenkrankheit ein Teil eines Lungenflügels entfernt worden. Er erwarb nach der Schulzeit (1958) das Diplom zum Chemie-Ingenieur. Dann wollte er Priester werden und trat zunächst in das Diözesanseminar Villa Devoto, in einem Stadtteil im Westen von Buenos Aires, dann aber am 11. März 1958 in den Jesuitenorden ein.<ref> Berufung zum Priester bei einem Beichtgespräch Kath.net am 19. März 2013</ref> Bergoglio studierte zunächst Geisteswissenschaften in Chile und nach seiner Rückkehr nach Buenos Aires an der Fakultät des Colegio Máximo San José in San Miguel Philosophie. Diese Studien schloss er 1963 mit dem Lizentiat ab. Von 1964 bis 1965 war er (Gymnasial-) Professor für Literatur und Psychologie im Kolleg der Immaculata von Santa Fé und unterrichtete 1966 dieselben Fächer im Kolleg San Salvador in Buenos Aires. Von 1967 bis 1970 studierte er Theologie und schloss dieses Studium ebenfalls am Kolleg San José ab (lic. theol.).

Am 13. Dezember 1969 empfing er durch Erzbischof Ramón José Castellano das Sakrament der Priesterweihe. Für sein Terziat ging er anschließend für ein Jahr nach Alcalá de Henares in Spanien. Dannach legte er am 22. April 1973 die ewigen Gelübde ab. Wieder in Argentinien wurde er Novizenmeister in Villa Barilari von San Miguel, Professor an der theologischen Fakultät, Konsultor der Jesuitenprovinz und Rektor des Kollegs. Im Jahr 1973 (bis 1979) leitete er mit nur 37 Jahren als Provinzial die Geschicke des Jesuitenordens in Argentinien. Von 1980 bis 1986 stand er als Rektor der Theologischen Fakultät von San José vor und war im Nebenamt Pfarrer von San Miguel. Um eine Dissertation über Romano Guardini zu erarbeiten, kam er 1985 zu einem längeren Aufenthalt nach Deutschland in Frankfurt am Main an die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen und spricht seither auch gut Deutsch,<ref>Papst Franziskus spricht Deutsch!! Seine kurze Ansprache in der Vesper der Ministrantenwallfahrt Rom 2014</ref> neben Spanisch, Italienisch, Englisch und Französisch. Anschließend (1986) schickten ihn seine Ordensoberen in das Kolleg San Salvador in Buenos Aires und später als geistlichen Begleiter und Beichtvater in die Jesuitenkirche der zentralargentinischen Großstadt Córdoba. Er besitzt neben der argentinischen auch die italienische Staatsangehörigkeit.

Bischof und Kardinal

Jorge Mario Kardinal Bergoglio 2008

Antonio Kardinal Quarracino holte ihn als engen Mitarbeiter wieder nach Buenos Aires. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 20. Mai 1992 zum Weihbischof in Buenos Aires und Titularbischof von Auca. Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Buenos Aires, Antonio Quarracino, am 27. Juni desselben Jahres. Mitkonsekratoren waren der Bischof von Mercedes-Luján, Emilio Ogñénovich, und der Apostolische Nuntius in Argentinien, Ubaldo Calabresi. Sofort wurde er zum Bischofsvikar des Bezirkes Flores ernannt und 1993 wurde ihm auch die Aufgabe des Generalvikars anvertraut. Am 3. Juni 1997 wurde er zum Koadjutorerzbischof ernannt und folgte Kardinal Quarracino nach dessen Tod am 28. Februar 1998 als Erzbischof von Buenos Aires und Primas von Argentinien nach. Ab dem 6. November 1998 war er Ordinarius für die in Argentinien lebenden Gläubigen des Orientalischen Ritus.

Wappen von Kardinal Bergoglio

Papst Johannes Paul II. nahm ihn am 21. Februar 2001 mit der Ernennung zum Kardinalpriester mit der Titelkirche "San Roberto Bellarmino" in das Kardinalskollegium auf. Er ist Großkanzler der katholischen Universität in Argentinien. Im Oktober 2001 wurde er zum beigeordneten Generalrelator der X. Ordentliche Vollversammlung der Bischofssynode ernannt. Er leitete die argentinische Bischofskonferenz in den Jahren 2005 bis 2011. Im September 2009 rief er aus Anlass des 200. Jahrestages der Unabhängigkeit des Landes eine nationale Solidaritätskampagne: 200 Werke der Nächstenliebe, die bis 2016 verwirklicht werden sollen.

Kardinal Bergoglio gehörte zum Ehrenkomitee der argentinischen Chestertongesellschaft.<ref> Ehrenkomitee der argentinischen Chestertongesellschaft</ref> und war Mitglied der Konferenz der Bischöfe Lateinamerikas (CELAM). Kardinal Bergoglio gehörte der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, der Kongregation für den Klerus, dem Päpstlichen Rat für die Familie, der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens und der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika (seit 2013) an.

Während seiner Amtszeit als geistliches Oberhaupt der katholischen Kirche in Argentinien pflegte Bergoglio stets einen bescheidenen, schlichten Lebensstil. Er wohnte allein in einer Wohnung nahe der Kathedrale, benutzte U-Bahn und Omnibusse wie andere Bewohner der argentinischen Hauptstadt. Bergoglio mied den Kontakt mit den offiziellen Medien. Nach der schweren Brandkatastrophe in einer Diskothek von Buenos Aires besuchte er die Angehörigen der Opfer und zog von Krankenhaus zu Krankenhaus, um die Verletzten zu trösten.

Bergoglio liest gerne Literatur von Fjodor Michailowitsch Dostojewski und Texte des argentinischen Nationaldichters Jorge Luis Borges.<ref> Aus der FAZ online vom 13. März 2013 bzw. Kath-info am 15. März 2013</ref>

Wie zu Ostern 2013 bekannt wurde, nahm der Papst noch vor dem Konklave bereits die diesjährige Osterbotschaft für Argentinien auf - "Ich filme jetzt, da ich dann gehen muss",<ref>Er rechnete vermutlich damit, dass der neue Papst ihn unverzüglich - altersbedingt - in den Ruhestand versetzen würde. Benedikt XVI. hatte das Rücktrittsgesuch nicht akzeptiert.</ref> sagte er laut argentinischen Medien, wohl noch ohne zu ahnen, wie sich diese Worte konkretisieren würden. Das Video ist in den Händen der argentinischen Behörde für audiovisuelle Kommunikation, die die Schaltung in den verschiedenen Fernsehstationen übernimmt.

Papst

Papst Franziskus bei seinem ersten öffentlichen Auftritt auf der Loggia des Peterdoms am 13. März 2013

Konklave

Im Konklave 2013, an dem 115 Kardinäle teilnahmen, wurde er im fünften Wahlgang am 13. März zum 266. Papst gewählt. Mutmaßlich haben mehrere "Favoriten"<ref>siehe weiteres: Zahlen enthüllt: So lief die Wahl von Papst Franziskus Katholisch.de am 22. März 2019</ref> nach diversen Wahlgängen jeweils ihren Verzicht erklärt, Angelo Scola etwa nach dem 3. oder 4. Durchgang. Schließlich soll Bergoglio fast 100 Stimmen auf sich vereinigt haben, wie vor ihm schon Johannes Paul I. und Johannes Paul II.. Eine ähnlich starke Mehrheit hatte davor zuletzt Pius XII. im dritten Wahlgang 1939 erreicht. Papa Francesco ist der erste Lateinamerikaner<ref> Erster Lateinamerikaner - erster Jesuit Kath.net am 13. März 2013</ref> und, seit dem Syrer Gregor III. (731-741) und damit seit 1272 Jahren der erste Nichteuropäer in diesem Amt, wenngleich familiär bedingt stark in der italienischen Frömmigkeit und Kultur verwurzelt. Die Amtseinführung war am 19. März, Festtag des Hl. Joseph von Nazareth, Schutzherr der Kirche.<ref> Amtseinführung am 19. März - Papst telefoniert mit Benedikt XVI. Radio Vatikan am 14. März 2013; Amtseinführung von Papst Franziskus. Die Messe und die Begegnungen mit den Menschen in voller Länge (mit deutsch. Übersetzung) auf Kathtube</ref> Sein Pontifikat weihte er der Jungfrau von Fatima<ref>Pontifikat von Franziskus wird der Jungfrau von Fatima am 13. Mai 2013 geweiht mit Videos</ref>

Erste Handlungen

Die erste<ref>Die erste Ansprache von Papst Franziskus im Wortlaut Kath.net am 14 März 2013</ref> Messe mit den Kardinälen in der Sixtina am 14. März 2013 erhielt besondere Beachtung, da der Papst sie sehr schlicht auf Latein im Novus Ordo Missae feierte. Er predigte vom Ambo aus. Als wesentliches Kennzeichen seines Amtes trug er das Papstkreuz, das Papst Benedikt XVI. seit 2009 verwendet hat. Dieses österliche Papstkreuz von 2009 erschien ihm offenbar angemessener als der Crossifisso von Lello Scorzelli (1965), die erste moderne Ferula. Diese hatte Papst Johannes Paul II. bei seinen Reisen in alle Teile der Erde benutzt. Inzwischen verwendet Papst Franziscus beide Modelle abwechselnd.<ref> Erste Messe und Predigt: 'Die Kirche auferbauen auf dem Blut des Herrn Kath.net am 15. März 2013</ref> <ref>Die Ferula – Erste Stellungnahme des Liturgischen Amtes unter Papst Franziskus Katholisches.info am 15. April 2013</ref>

Die erste Predigt vor den Kardinälen widmete er dem Leitmotiv camminare-edificare-confessare; den Weg gehen, auferbauen, das Kreuz bekennen. Tags darauf, am 15. März, zitierte der Papst auch Hölderlin: Ruhig ist das Alter und fromm (aus: Meiner verehrungswürdigen Großmutter (1799)). Die sagesse des Alters sei der Jugend weiterzugeben. Vor Journalisten bekannte Franziskus am 16. März, Christus sei das Zentrum, nicht sein Stellvertreter, der Nachfolger Petri. Er erläuterte die Wahl des Namens als eindeutiges Bekenntnis zu Franz von Assisi, dem Mann der Armen, dem Mann des Friedens. Einige hätten gesagt, nenne Dich Adrian, denn Adrian VI. sei ein Reformer gewesen oder Clemens XV., um Dich an Clemens XIV. dem Unterdrücker der Jesuiten zu rächen. Das seien aber nunmal nur Vorschläge gewesen.

Am 30. März 2013 sprach der Papst ein Gebet anlässlich der Sonder-Ausstellung des Turiner Grabtuchs, das, erstmals seit 1973, am Karsamstag in mondovision im Fernsehen gezeigt wurde.

Wappen

Das Papstwappen wurde am 18. März bekanntgegeben. Es zeigt dieselben Motive wie das Kardinalswappen, allerdings unter der Mitra, die, mit den gekreuzten Schlüsseln Petri, exakt vom Wappen Benedikt XVI. übernommen wurde. Das Kennzeichen der Jesuiten, eine österliche Sonne, vor der das von Bernhardin von Siena popularisierte griechische Christusmonogramm IHS, lateinisch als Iesus Hominum Salvator interpretiert, zu sehen ist, der Buchstabe "H" von einem Kreuz überragt, darunter die drei Kreuznägel, vergegenwärtigt das mysterium paschale.

Hinzutreten ein goldener Stern als marianisches Symbol, stella maris, stella matutina, und den Hl. Joseph repräsentierend, eine Nardenblüte. Das zentrale Sonnenmotiv, Christus als sol invictus weckt zugleich Assoziationen an die Sonne in der Flagge Argentiniens, kann aber auch franziskanisch (Sonnengesang) gedeutet werden. Dante schrieb sinngemäß über Franz von Assisi: Er ist aufgegangen über uns wie die Sonne.<ref>Der Welt ist eine Sonne aufgegangen Mit diesen Worten spielt in der Göttlichen Komödie (Paradies, XI. Gesang) der italienische Dichter Dante Alighieri auf die Geburt des Franziskus ... in Assisi an. Benedikt XVI., Generalaudienz vom 27. Jan. 2010.</ref>

Devise zum Wappen ist das Motto des Erzbischofs: miserando atque eligendo, entnommen aus einer Predigt des Beda Venerabilis (Homilie 21); die schlagwortartige Übersetzung Aus Barmherzigkeit erwählt ist grammatikalisch nicht ganz korrekt. In der Originalstelle geht es darum, dass Jesu Blick, der auf den Zöllner Matthäus fällt, erbarmend und auch erwählend zugleich war, ihn in Erbarmung und auch Erwählung ansehend. Die Zeichnung des Wappens wurde am 26. März noch korrigiert: Der Stern sollte (marianisch) achtzackig abgebildet werden, die Nardenblüte wurde naturalistischer gestaltet.

Das Pallium, das erstmals in dem Papstwappen des Vorgängers enthalten war, der sechs rote Kreuze ins päpstliche Pallium einfügte, anstatt der üblich sechs schwarzen des Metropolitan-Erzbischofs, tritt nicht wieder auf. Vermutlich nur aus Gründen der heraldischen Korrektheit. Man kann jedoch auch daran denken, dass Papst Benedikt am 28. April 2009 sein Pallium vom 24. April 2005 am Grabe des Hl. Coelestin V., des Rücktrittspapstes von 1294 niederlegte. Damit deutete sich die am 11. Februar 2013 verkündete Option auf Amtsverzicht schon an. Möglicherweise ist es sinnvoll, dass nur der erste Rücktrittspapst der Neuzeit - (genau) das niedergelegte - Pallium im Wappen hatte.

Inauguration

Bei der Inauguration wurde Papst Franziskus durch Kardinal-Protodiakon Jean-Louis Tauran exakt das Pallium mit sechs roten Kreuzen überreicht, das schon Benedikt XVI. seit Jahren trug. Als Fischerring wählte er ein Modell, das der italienische Künstler Enrico Manfrini für Papst Paul VI. gefertigt hatte. Er gelangte aus dem Nachlass des Sekretär des Konzilspapstes, Macchi, an Kardinal Re, den Konklaveleiter und wurde so dem Papst - neben einigen anderen - vorgeschlagen. Das Motiv zeigt Petrus mit den Schlüsseln in moderner Version. Der Ring besteht aus vergoldetem Silber.

Weiheakte

Begegnungen mit seinem Vorgänger

Papst Benedikt XVI. emeritus wurde vom Nachfolger am 23. März 2013 in Castel Gandolfo aufgesucht. Die Begegnung bestand aus einem gemeinsamen Gebet, auf Einladung des Nachfolgers in derselben Betbank kniend. Es schloss sich ein etwa 45-minütiger Gedankenaustausch an, gefolgt von einem Mittagessen. Öffentliche Erklärungen wurden nicht abgegeben. Ausgewählte Fernsehbilder und Fotos wurden jedoch veröffentlicht. Papst Franziskus verehrte dem Vorgänger ein Bild der Madonna der Demut und bekundete, Benedikt XVI. habe oft Zeugnisse der Demut gezeigt; sehr findig.<ref> Video von der Begegnung vom Treffen Franziskus Benedikt</ref> Am 2. Mai 2013 begrüßte der Papst seinen emeritierten Vorgänger an seinem neuen Wohnsitz, dem vatikanischen Kloster Mater Ecclesiae. Inzwischen war Papst Benedikt em. mehrfach zu öffentlichen Veranstaltungen, u.a. zur Eröffnung des Iubilaeum Misericordiae am 8. Dez. 2015, eingeladen und zugegen. Am 28. Juni 2016 feierte der Papst mit seinem Vorgänger und etlichen Kardinälen einen kurzen Festakt, anlässlich des 65-jährigen Priesterjubiläums Ratzingers, in der Sala Clementina das Apostolischen Palastes.

Worte, Gesten, Lebensweise

Papst Franziskus 2013

Papst Franziskus wohnt nicht, wie seine Vorgänger, im Vatikanpalast, sondern im Vatikanischen Gästehaus Santa Marta, wo er meist mit anderen Gästen am Morgen einen Gebetsgottesdienst leitet und eine Ansprache hält. Er erklärte dazu am 28. Juli 2013: Ich könnte nicht alleine im Palazzo wohnen… Ich brauche Menschen, muss Menschen begegnen, mit den Menschen sprechen.

Als Namenstag des Papstes wird der 23. April gefeiert, St. Georg, Märtyrer. Nie zuvor hatte ein Papst den Namenspatron Georg. Die Namenstage der Päpste werden immer am Fest des Namenspatrons des Taufnamens gefeiert; eine Andeutung dessen, dass die Taufe für jeden Christen wichtiger ist als jedes Amt und jeder Titel.

Bei der Rosenkranzfeier am 4. Mai 2013 in Santa Maria Maggiore<ref>Rosenkranz mit Papst Franziskus - 4. Mai 2013 auf Kathtube (ab 10 Minute)</ref> begab sich der Papst zum Gnadenbild der Salus populi Romani, berührte es - außerhalb des Programms - und bekreuzigte sich. Nach der Andacht wollte er die fröhliche Menge vor der Basilika animieren, ihm nachzusprechen Viva la Salus populi Romani, bemerkte dann aber, dass der altehrwürdige lateinische Titel schwierig auszurufen ist, und korrigierte: Viva la Madonna; jetzt riefen alle zurück: Viva la Madonna.

Anlässlich der Pfingstvigil mit den Movimenti am 18. Mai 2013, wieder am Gnadenbild Salus populi Romani, ermunterte der Papst die Mitfeiernden doch lieber "Jesus" (Gesu) anstatt "Papa Francesco" zu skandieren. Einige Gruppen befolgten es auch wieder nach der Papstmesse am Pfingstsonntag.

Am Gründonnerstag 2013 feierte er die Abendmahlsmesse im römischen Jugendgefängnis Casal del Marmo. Dabei wusch er 12 Gefangenen die Füße, darunter zwei Frauen.<ref>spiegel.de, 29. März 2013.</ref>

Am Ende der Sondersynode der Bischofssynode im Oktober 2014 prägte er in der Predigt der abschließenden Eucharistierfeier den Satz: Gott hat keine Angst vor dem Neuen! Darum überrascht er uns ständig, indem er ungeahnte Wege vor uns auftut und uns zu ihnen hinführt.<ref>Papst: "Gott hat keine Angst vor neuem Radio Vatikan am 19. Oktober 2014</ref>

Zu den Beleidigungen des Propheten Mohammed in der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ im Januar 2015 sagte der Papst, jeder habe das Recht, seine Religion auszuüben, ohne einen anderen zu beleidigen. Jeder habe nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, zu sagen was er denke, um damit dem Gemeinwohl zu helfen. Eine Religion zu beleidigen, zu beschimpfen oder zu provozieren sei jedoch nicht in Ordnung: Man darf sich nicht über den Glauben der anderen lustig machen. Viele Menschen betrachteten das Lächerlichmachen von Religion als ein Spiel und er fügte hinzu: Es gibt Grenzen der Meinungsfreiheit.<ref>Fliegende Pressekonferenz: Terrorismus und Umwelt-Enzyklika Radio Vatikan am 15. Januar 2015</ref>

Der Heilige Vater Papst Franziskus hält jeden Tag eine Stunde Anbetung<ref>Kardinal Gerhard Ludwig Müller, Präfekt der Glaubenskongegration, im Interview mit Markus Reder und Guido Horst, Die Tagespost vom 29. März 2014, S. 13: entnommen von Kath-info am 5. April 2014</ref> und beichtet alle 15 Tage.<ref>Papst schickt seine engsten Mitarbeiter zum Beichtehören Kath.net am 16 Dezember 2013</ref>

Privatsekretäre

Erster Privatsekretär von Papst Franziskus war Fabian Pedacchio aus Argentinien (2013-2020). Als weiterer Papstsekretär arbeitete ab April 2014 bis Juli 2020 der koptische Priester Yoannis Lahzi Gaid. Ab 26. Januar 2020 wurde Gonzalo Aemilius aus Uruguay Privatsekretär anstelle Pedacchios.<ref>Priesterlicher Streetworker wird neuer Papst-Sekretär Kath.net am 28 Januar 2020</ref> Gaid folgte am 1. August 2020 Fabio Salerno.<ref>Vatikan: Neuer Privatsekretär des Papstes folgt auf Lahzi Gaid Vatican News am 1. August 2020</ref>

Morgenmesse in der Pandemiezeit 2020

Papst Franziskus feierte vom 9. März bis 18. Mai 2020 (100. Geburtstag von Johannes Paul II.) seine morgendlichen Messen um 7 Uhr in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta ohne Besucher, aber dafür mit Übertragung auf der vatikanischen Internetseite und in katholischen Fernsehsendern. Dabei betete er jeweils für eine besondere Personengruppe oder ein Anliegen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und dem Verbot öffentlicher Gottesdienste. Am 18. Mai feierte er sie am Grab von Johannes Paul II. im Petersdom.<ref>Vatikan: Papst stellt Live-Gottesdienste ein Kath.net am 13. Mai 2020</ref>

Positionen

Beichte

Papst Franziskus forderte schon zu Beginn seines Pontifikates die Priester auf, die Kirchen zu öffnen und Beichte zu hören.<ref>Papst Franziskus an die Priester: Öffnet die Kirchen, hört Beichte Kath.net am 4. April 2013.</ref> Den Gläubigen macht[e] er Mut, sich von der Liebe Gottes in der Beichte umarmen zu lassen.<ref>Das Bußsakrament: das Sakrament der Umarmung Gottes Kath.net am 19. Februar 2014.</ref> Er beichtet [sichtbar] selbst und hört Beichte.<ref> Er macht es vor auf Kathtube im März 2014; Papst Franziskus beichtet und hört danach selbst die Beichte im Petersdom im März 2015; Papst Franziskus hört auf dem Petersplatz die Beichten von Jugendlichen im April 2016.</ref> Er löst[e] in seinen Pontifikat mit verschiedenen Aussagen einen Beichtboom aus.<ref>Papst Franziskus‘ Top Ten-Gründe für die Beichte Kath.net am 16. November 2013.</ref>

Natürliche Empfängnisregelung

Papst Franziskus hat in einem Brief im Frühjahr 2023 an eine Konferenz über Natürliche Empfängnisregelung die wesentlichen Inhalte der Enzyklika „Humanae vitae“ von Papst Paul VI. bestätigt und die Verwendung von Verhütungsmitteln verurteilt. Die Vereinigung der Ehepartner und die Offenheit für die Weitergabe des Lebens seien „untrennbar“, schrieb der Papst und rief zu einer sexuellen Gegenrevolution auf. Ohne diese Haltung verarme die Sexualität und werde auf die sinnliche Erfahrung reduziert. Diese gleite leicht in eine reine Selbstbezüglichkeit ab. Die Dimensionen der Humanität und der Verantwortlichkeit gingen verloren. Die weit verbreitete Verwendung von Verhütungsmitteln habe vielen Gesellschaften geschadet. Manche Länder stünden heute vor der Gefahr eines demographischen Kollapses. Die Anwendung von Methoden auf Grundlage des natürlichen Zyklus der Fruchtbarkeit sollte gefördert werden. Diese Methoden würden den Körper respektieren, die Zärtlichkeit zwischen den Eheleuten fördern und die Erziehung zu einer authentischen Freiheit ermöglichen. „Wir müssen die Schönheit der menschlichen Sexualität entdecken, indem wir wieder in das große Buch der Natur schauen, dabei lernen, den Wert des Leibes und die Zeugung des Lebens zu respektieren und dabei die authentische Erfahrung der ehelichen Liebe im Blick haben“.<ref>Papst Franziskus bestätigt Nein zu Verhütungsmitteln Kath.net am 8. Mai 2023</ref>

Ökumene und interreligiöser Dialog

2014 in Israel an der Klagemauer

Vor Vertretern anderer Kirchen und Religionen am 19. März 2013 bekräftigte Franziskus, er werde den ökumenischen und interreligiösen Dialog im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils fortsetzen. Die Anhänger aller Religionen könnten gemeinsam viel zur Bewahrung der Schöpfung, für die Armen und den Weltfrieden tun.

Am 22. März 2013 betonte Franziskus gegenüber dem Diplomatischen Korps: Seine Kirche erstrebe das Wohl jedes Menschen, Hilfe für Notleidende in jedem Winkel der Erde. Die besonders in reichen Staaten verbreitete Diktatur des Relativismus (Benedikt XVI.) gefährde das Zusammenleben. Ohne Wahrheit gebe es keinen Frieden, weil dann jeder nur sein Recht fordere, ohne sich um das gemeinsame Wohl allen Lebens zu kümmern. Er wolle durch den Dialog Brücken zu Gott und zwischen den Menschen bauen, um Feindschaft und Konkurrenz durch Brüderlichkeit zu überwinden. Dafür sei der Dialog zwischen den Religionen, besonders mit dem Islam und Nichtgläubigen, zu verstärken.<ref>Vatikan, 22. März 2013: Audienz für das am Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Korps; Pope to Diplomatic Corps: as Pontiff, I hope that Dialogue will lead us to “Build Bridges” Between Persons.</ref>

Beim 2013 stattgefundenen Empfang des Erzbischofs von Canterbury Justin Welby in Rom sprach der Papst von der Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Katholiken und Anglikanern, obwohl die Schwierigkeiten im ökumenischen Dialog größer geworden sind. Zur nach Rom angereisten Delegation des Weltkirchenrats, angeführt von Olav Fykse Tveit, sprach Franziskus davon, dass die Trennung der Christen nicht einfach als historische Tatsache akzeptiert werden dürfe.

Der erste Auslandsbesuch vom Patriarch von Alexandrien und koptisch-orthodoxen Papst Tawadros II. führte 2013 in den Vatikan. Die beiden Kirchenoberhäupter würdigten den 40. Jahrestag der Konsenserklärung von 1973, mit der die rund 1500 Jahre währende gegenseitige Verurteilung von katholischen und koptischen Christen als Häretiker aufgehoben wurde.

Anlässlich des Gedenkjahres "125 Jahre Utrechter Union" empfing Papst Franziskus im Oktober 2014 die Bischofskonferenz der Altkatholischen Kirche unter Vorsitz des Erzbischofs von Utrecht Joris Vercammen in einer Privataudienz.

Im November 2014 besuchte Papst Franziskus den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel Bartholomeos I. im Zuge des Andreasfestes in seinem Istanbuler Amtssitz Phanar, im persönlichen Gespräch wurde die große Verbundenheit von katholischer und orthodoxer Kirche betont. Ausdrücklich wurde darauf hingewiesen, dass seit der 1965 erfolgten Aufhebung der gegenseitigen Exkommunikation große Fortschritte in der Verständigung erzielt werden konnten, wenngleich einige Themen noch nicht konsensfähig sind.

Der ehemalige Vorsitzende des Lutherischen Weltbundes Christian Krause überbrachte im November 2014 die persönliche Einladung zu den gemeinsamen Feiern des Reformationsjubiläums. Ende 2014 setzte der Papst eine Premiere mit der erstmaligen Einladung der Heilsarmee in den Vatikan.

Bergoglio pflegte als Erzbischof gute Beziehungen zur jüdischen Gemeinschaft in Argentinien. Nach Bombenanschlägen auf das Gebäude der Asociación Mutual Israelita Argentina (AMIA) 1994 unterzeichnete er als Erster eine Petition, die den Anschlag verurteilte und forderte, die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Er nahm 2007 an den Feiern zum jüdischen Fest Rosch ha-Schana teil. Er erlaubte der argentinischen Abteilung der jüdischen Organisation B’nai B’rith, ihre jährliche Gedenkfeier zur Reichskristallnacht und zum Holocaust in katholischen Kirchen der Erzdiözese Buenos Aires abzuhalten. Bergoglio nahm wiederholt an diesen Feiern teil und trat am 12. November 2012 in der [[Catedral Metropolitana de Buen

Dem Internationalen Jüdischen Komitee für interreligiöse Zusammenarbeit (IJCIC) sagte Franziskus am 24. Juni 2013: Aufgrund der Wurzeln des Christentums im Judentum könne kein Christ Antisemit sein. Er bezog sich dabei auf die vatikanische Erklärung Nostra Aetate von 1965, die Christen zur Bekämpfung des Antisemitismus verpflichtet. Er nannte diese einen Schlüssel für die Beziehungen zum jüdischen Volk.

Würdenträger des Islam in Argentinien begrüßten öffentlich Bergoglios Wahl zum Papst. Bei seiner Amtseinführung würdigte Franziskus vor dem diplomatischen Corps am 22. März 2013 die vielen Vertreter der islamischen Welt.<ref>Deutsche Welle, 22. März 2013: Vatikan – Franziskus will auf Islam zugehen</ref> Großscheich Ahmad Mohammad al-Tayyeb, Vertreter der Sunna, bot ihm am 26. März 2013 brieflich volle Zusammenarbeit und Liebe an, um gemeinsame Werte zu sichern und der Kultur des Hasses und der Ungleichheit ein Ende zu setzen.<ref>ORF.at, 26. März 2013: Al-Ashar-Imam an Papst: „Zusammenarbeit und Liebe“.</ref>

Zum Ramadan 2013 sandte Franziskus den Muslimen eine Grußbotschaft, in der er zu einer Erziehung der Jugend beider Religionen zu gegenseitigem Respekt aufrief. Unfaire Kritik und Verleumdung, Lächerlichmachen und Herabsetzen seien überall zu vermeiden; man wisse, wie schmerzhaft dies für andere sei. So könne dauerhafte Freundschaft wachsen.<ref>Vatikan, 2. August 2013: Message of Pope Francis to Muslims throughout the World for the End of Ramadan ('Id Al-Fitr).</ref>

In Evangelii Gaudium, seinem ersten apostolischen Schreiben, promulgiert am 24. November 2013, betont Franziskus, der wahre Islam und eine angemessene Interpretation des Koran stünden jeder Gewalt entgegen.<ref>Was Papst Franziskus über den Dialog mit dem Islam sagt</ref>

Diakonat#Zu einem "Diakonat der Frau"

Todesstrafe

Zum 10jährigen Jubiläum des Erscheinenes des Katechismus der Katholischen Kirche sagte Papst Franziskus am 12. Oktober 2017 in einer Ansprache: "Ich möchte auf ein Thema verweisen, das mit diesem Ziel im Katechismus der katholischen Kirche angemessener und konsequenter Raum finden sollte. Ich denke an die Todesstrafe. [...] Man muss nachdrücklich feststellen, dass die Verurteilung zur Todesstrafe eine unmenschliche Maßnahme ist, die, wie auch immer sie ausgeführt wird, die persönliche Würde erniedrigt. Sie steht in sich im Gegensatz zum Evangelium, weil willentlich beschlossen wird, ein Menschenleben auszulöschen, das in den Augen des Schöpfers immer heilig ist und für das in der letzten Bewertung allein Gott Richter und Bürge ist. Kein Mensch, nicht einmal ein Mörder, verliert je seine persönliche Würde. [...] Deswegen ist zu betonen, dass, gleich wie schwer ein begangenes Vergehen ist, die Todesstrafe unzulässig ist, weil sie die Unverletzlichkeit und Würde der Person angreift."<ref>Papst verurteilt die Todesstrafe und räumt Schuld ein, 12. Oktober 2017.</ref>

Die Todesstrafe wurde daraufhin im August 2018 vom Vatikan verurteilt und "unter allen Umständen" abgelehnt. Jeder Mensch habe ein unantastbares Recht auf Leben. Papst Franziskus billigte eine Umformulierung von Nr. 2267 des Katholischen Katechimus, der nun besagt, dass „die Todesstrafe unzulässig ist, weil sie gegen die Unantastbarkeit und Würde der Person verstößt"; die Kirche "setzt sich mit Entschiedenheit für deren Abschaffung in der ganzen Welt ein."<ref>Festgeschrieben: Katholische Kirche lehnt Todesstrafe nun klar ab - Vatican News, 2. August 2018 ([1])</ref>

Anpassungsfähigkeit und Gehorsam von Diplomaten

Papst Franziskus verlangte im Juni 2019 Anpassungsfähigkeit und Gehorsam von Diplomaten des Heiligen Stuhls. Mit dem Status als päpstlicher Vertreter sei unvereinbar, den Papst hinter seinem Rücken zu kritisieren, sich in Blogs zu äußern oder sich zu Gruppen zusammenzuschließen, die dem Kirchenoberhaupt, der Kurie und der römischen Kirche "feindlich" gegenüberstünden. Kirchendiplomaten dürften weder in "mentale, spirituelle und menschliche Starrheit" fallen noch "heuchlerische und chamäleonhafte Biegsamkeit" zeigen. Als Vertreter und Mittler hätten Diplomaten ihren Auftrag auch über persönliche Sichtweisen zu stellen. "Der Gehorsam gegenüber Gott lässt sich nicht vom Gehorsam gegenüber der Kirche und den Vorgesetzten trennen". Dabei zitierte er den heiligen Maximilian Kolbe der sagte: "Es ist wahr, dass ein Oberer irren kann, aber wer gehorcht, macht keinen Fehler."<ref>Papst verlangt strikten Gehorsam von seinen Diplomaten Katholisch.de am 13. Juni 2019</ref>

Der Teufel ist eine Person

Papst Franziskus bestätigte am 12. November 2019 die kirchliche Lehre der Personalität des Teufels in einem fiktiven Dialog mit den Worten: „Durch den Neid des Teufels ist der Tod in die Welt gekommen, einige sagen: aber Pater, der Teufel existiert nicht, es ist das Böse, ein solch ätherisches Übel... Aber das Wort Gottes ist klar. Und der Teufel war wütend auf Jesus, lest das Evangelium: egal ob wir Glauben haben oder nicht, es ist klar“.<ref>Der Große Lügner zerstört aus Neid und Hass auf den Gottessohn Kath.net am 12. November 2019</ref>

Atomkraft

„Für mich war das eine sehr anrührende Erfahrung. Ich habe in Hiroshima betont, dass der Einsatz und sogar schon der Besitz von Atomwaffen unmoralisch ist – das muss in den Katechismus der Katholischen Kirche aufgenommen werden. Auch schon der Besitz von Atomwaffen, denn ein Zwischenfall oder die Verrücktheit eines Verantwortlichen kann die ganze Menschheit zerstören.“<ref>Papst Franziskus: „Nein zu Atomwaffen“ wird in Katechismus aufgenommen Vatican News am 26. November 2019</ref>

Zum Marxismus

Christentum und Marxismus haben ein "gemeinsames Ziel", eine „bessere, brüderliche Zukunft“, sagte Papst Franziskus im Januar 2024. Der Präsident der Europäischen Linken meinte nach Privataudienz, dass es viele gemeinsame Themen gegeben habe und die Feindschaft von Christen und Marxisten ein "großes Missverständnis" sei.<ref> Wenn die Vergangenheit und die Gegenwart verleugnet werden Kath.net am 15. Januar 2024</ref> Der Amerikanische Philosophieprofessor Edward Feser kritisiert die Behauptung von Franziskus, dass Christen und Kommunisten „die gleiche Mission“ hätten, mit Zitaten seiner zehn Vorgängerpäpste.<ref>US-Theologe: „Zehn Päpste widersprechen der Kommunismus-Vision von Papst Franziskus“ Kath.net am 17. Januar 2024</ref>

Schreiben (Auswahl)

Enzykliken

Apostolische Schreiben

Motu proprio

Weihnachtsansprachen Papst Franziskus'

Reisen

Italienische Reisen

  • 1.: 8. Juli 2013: Flüchtlingsinsel Lampedusa.<ref>[2]</ref>
  • 2.: 22. September 2013: Cagliari auf Sardinien. Die inneritalienische Reise wurde von ihm in der Generalaudienz vom 13. Mai 2013 angekündigt, speziell zum Marienheiligtum Bonaria, da Buenos Aires dank sardischer Seeleute genau diesem Gnadenort seinen Namen verdanke.<ref>[3]</ref>
  • 3.: 4. Oktober 2013: Assisi.<ref>OR 13. September 2013, S. 4.</ref>
  • 4.: 21. Juni 2014: Diözese Cassano allo Ionio in Kalabrien.<ref>[4]</ref>
  • 5.: 5. Juli 2014: Molise, Diözese Campobasso-Isernia. <ref>[5]</ref>
  • 6.: 26. Juli 2014: Caserta.<ref>[6]</ref>
  • 7.: 13. September 2014: Besuch der militärische Gedenkstätte im nord­italienischen Redipuglia, Kriegerdenkmal in der Provinz Gorizia an der Grenze zu Slowenien, einen österreichisch-ungarischen Soldatenfriedhofs.
  • 8.: 21. März 2015: Franziskus reist nach Pompeji und Neapel.
  • 9.: 21. Juni 2015: Franziskus reist nach Turin (Turiner Grabtuch) und besucht am 22. eine Waldenserkirche.<ref>[7]</ref>
  • 10.: 10. November 2015: Franziskus reist nach Prato und Florenz in der Toskana<ref>Osservatore Romano vom 23. Oktober 2015, S. 1</ref>
  • 11.: 5. Januar 2016 Franziskus reist nach Greccio, einer Kleinstadt nördlich von Rom<ref>Papst fuhr im Ford Focus in die Franziskusstadt Greccio Kath.net am 5. Januar 2016</ref>
  • 12.: 4. August 2016 Papst Franziskus reist nach Assisi zur Kirche "Santa Maria degli Angeli" <ref>Papst reist im August nach Assisi kath.net am 5. Juli 2016</ref>
  • 13.: 25. März 2017 Papst Franziskus reist nach Mailand [8]
  • 14.: 2. April 2017 Besuch in Capri [9] und Mirandola [10]
  • 15.: 27. Mai 2017 Papst Franziskus reist nach Genua [11]
  • 16.: 1. Oktober 2017 Papst Franziskus reist nach Bologna anlässlich des Eucharistischen Kongresses des Erzbistums.<ref>Osservatore Romano 28. April 2017, S. 7.</ref>
  • 17.: 17. März 2018 Pastoralbesuch aus Anlass des 100. Jahrestags der Stigmatisierung und des 50. Todestags des heiligen Pio von Pietrelcina in Pietrelcina und San Giovanni Rotondo
  • 18.: 25. März 2019 Papst Franziskus besucht das Marienwallfahrtsort Loreto, um ihr das nachsynodale Schreiben zur Bischofssynode zum Thema "Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung" anzuvertrauen (OR 1. März 2019, S. 4)
  • 19.: 16. Juni 2019 Papst Franziskus reist nach Camerino, Region Macerata
  • 20.: 21. Juni 2019 Papst Franziskus reist nach Neapel
  • 21.: 21. September 2019 Papst Franziskus reist in die Diözese Albano und feiert in der Kathedrale eine Heilige Messe (OR 19. Juli 2019, S. 4)
  • 22.: 23. Februar 2020 Papst Franziskus reist in die süditalienische Hafenstadt Bari
  • 23.: 3. Oktober 2020 Papst Franziskus reist Assisi (Umbrien), Pastoralbesuch und Unterzeichnung der Enzyklika Fratelli tutti
  • 28. August 2022 Papst Franziskus reist nach L'Aquila in Italien anlässlich der „Perdonanza“[12]
  • 24. September 2022 Papst Franziskus reist zu einer Konferenz zu Nachhaltigkeit in Assisil.
  • 25. September 2022 Papst Franziskus reist zum Abschluss des 27. Nationalen Eucharistischen Kongresses ins süditalienische Matera.[13]

Weltweit

Hl. Messe mit Papst Franziskus in Havanna (Plaza de la Revolución) am 20. September 2015
  • 2. bis 7. Juli 2022 Papst Franziskus wollte die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan besuchen, sagte ihn jedoch wegen Knieschmerzen ab.<ref>Lang geplanter Besuch Domradio am 3. März 2022</ref> Ein neuer Termin muss zuerst fesgelegt werden.[25]
  • 31. Januar bis 5. Februar 2023 Papst Franziskus reist in die Demokratische Republik Kongo und in den Südsudan

Zitate und Positionen

  • Über sich sebst: „An der Gesellschaft Jesu haben mich drei Dinge berührt: der Sendungscharakter, die Gemeinschaft und die Disziplin. Das mutet seltsam an, weil ich von Geburt an ein undisziplinierter Mensch bin. Aber die Disziplin der Jesuiten, ihre Art, die Zeit einzusetzen, hat mich sehr beeindruckt.“<ref>Papst Franziskus, 21. September 2013.</ref>
  • Seine Amtsführung: „Ich bin kein Erleuchteter. Ich habe kein persönliches Projekt unterm Arm, sondern ich führe aus, was wir Kardinäle vor dem Konklave auf den Generalkongregationen überlegt haben, als wir jeden Tag über die Probleme der Kirche diskutierten. Da sind Überlegungen und Empfehlungen entstanden. Eine sehr konkrete war, dass der künftige Papst ein Gremium von auswärtigen Beratern brauchte, die nicht im Vatikan wohnen.“<ref>[26]</ref>
  • Papsttum: „Ich bin der Papst und entscheide aus mir heraus und nicht aus Konsens, wo es hingeht“<ref>'… ist dann übermorgen einer mehr in der Kirche, weil er Gott liebt?' (Franziskus an die Synode 2014) Kath.net am 15. Dezember 2014</ref>
  • "Im Laufe meines Lebens wurden meine Intuitionen, meine Wahrnehmungen und meine Spiritualität auf natürliche Weise von den Anregungen der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils geprägt", so der Pontifex wörtlich, um auch noch fortzufahren: "Es war nicht so sehr nötig, die Texte des Konzils zu zitieren".<ref>Papst Franziskus: "Meine Intuitionen, Wahrnehmungen und Spiritualität kommen vom Konzil" CNA am 29. September 2021</ref>
  • Kirche:
    • „Die um sich selbst kreisende Kirche glaubt – ohne dass es ihr bewusst wäre – dass sie eigenes Licht hat. Sie hört auf, das 'Geheimnis des Lichts' zu sein, und dann gibt sie jenem schrecklichen Übel der "geistlichen Mondänität" Raum (nach Worten de Lubacs das schlimmste Übel, was der Kirche passieren kann). Diese (Kirche) lebt, damit die einen die anderen beweihräuchern.“ <ref>[27]</ref>
    • Die Kirche werde in der Zukunft kleiner sein, viele Privilegien verlieren, "bescheidener und authentischer sein und Energie für das Wesentliche finden", sagte er bei seinem Treffen mit Jesuiten Anfang April 2022 auf Malta. Die Kirche der Zukunft in Europa wird nach Einschätzung von Franziskus "eine spirituellere, ärmere und weniger politische Kirche sein: eine Kirche der Kleinen".<ref>"Eine Kirche der Kleinen" Domradio am 14. April 2022</ref>
  • Priester: „Das Schlimmste, was im Leben eines Priesters geschehen kann, ist, weltlich zu sein, Bischöfe oder Priester light zu werden.“ (Buch "Gott und die Erde")
  • Priestertum: „Der Lebensplan dieses Mannes [ein Seminarist] ist es, die Heilige Eucharistie zu feiern.“ Der Priester müsse sich deshalb sehr auf die Feier der Heiligen Messe vorbereiten, die “schön und großartig“ sei und „uns mit Freude erfüllt“. Was für den Priester gelte, gelte aber in gewisser Weise für jeden Einzelnen, der am allgemeinen Priestertum aller Gläubigen teilhabe.<ref>Interview mit EWTN, [28]</ref>
  • Gemeinsamer Kommunionempfangs konfessionsverschiedener Paare: "Sprecht mit dem Herrn und geht weiter".<ref>Noch keine Lösung für die Not der Eheleute Katholisch.de am 6. April 2017.</ref>
  • Religiöse Gemeinschaften: „Es gibt religiöse Gemeinschaften, die unbewusst Gefahr laufen, sich in eine Nicht- Regierungsorganisation zu verwandeln. Es geht nicht darum, dies oder jenes zu tun, um dem Nächsten zu helfen. Wie betest Du? Wie hilfst Du Deiner Gemeinschaft, damit sie Gott erfährt? Das sind die Schlüsselfragen.“ (Gott und die Erde) <ref>[29]</ref>
  • Sexueller Missbrauch: „Das Problem ist nicht mit dem Zölibat verbunden. Wenn ein Priester pädophil ist, war er es, bevor er Priester wurde. Wenn dies geschieht, darf man nicht zur Seite schauen. In meiner Diözese ist dies nie aufgetreten, aber einmal rief mich ein anderer Bischof an, und fragte, was er machen sollte. Ich sagte zu ihm, er sollte ihm die kanonischen Lizenzen entziehen, ihn nicht mehr das Priestertum ausüben lassen und den entsprechenden Prozess vor dem kirchlichen Tribunal einleiten (...) Den Priester zu versetzen, hat keinen Sinn. Denn im Koffer nimmt er das Problem mit.“ (Gott und die Erde) <ref>[30]</ref>
  • "Ich glaube, dass wir in den Schulen Sexualkunde haben müssen. Sex ist ein Geschenk von Gott, es ist kein Monster, es ist ein Geschenk von Gott an die Liebe. Dass einige Leute es benutzen, um Geld zu verdienen oder auszunutzen, ist ein weiteres Problem. Aber wir müssen eine objektive Sexualerziehung haben, das heißt ohne ideologische Kolonisierung. Wenn man anfängt, Sexualkunde voller ideologischer Kolonisation zu geben, zerstört man die Person."<ref>"Fliegende Pressekonferenz" des Papstes auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Panama im Januar 2019 CNA am 28. Januar 2019</ref>
  • Lebensschutz/Abtreibung: Papst Franziskus hat Abtreibung als "grauenhaftes Verbrechen" und "sehr schwerwiegende Sünde" bezeichnet.<ref>Interview des italienischen Senders TV 2000 ausgestrahlt am 20. September 2016.</ref> Er kritisierte, dass Ärzte heute Schwangeren raten, Kinder mit Behinderungen abzutreiben. "Im vergangenen Jahrhundert hat sich die ganze Welt über das aufgeregt, was die Nationalsozialisten machten, heute tun wir das mit weißen Handschuhen."<ref>[http://www.kath.net/news/64148 "Was die Nazis machten, heute tun wir das mit weißen Handschuhen" Kath.net am 16. Juni 2018</ref> Franziskus zu Krankenhausapothekern im Oktober 2021: Es handelt sich um einen Mord, und es ist nicht zulässig, sich zum Komplizen zu machen.<ref>Papst über Abtreibungen: „Sich nicht zum Komplizen machen" Vatican News am 14. Oktober 2021</ref> Und Franziskus zu Lebensschützern: „Ihr macht die bestmögliche Arbeit! Rettet so viele Menschenleben wie möglich! Ich ermutige euch dazu und möchte euch segnen. Es gibt keine wichtigere Aufgabe als das, was ihr macht. Seid beharrlich! Betet, betet und betet!“<ref>Papst zu Lebensschützern: Pro-Life-Arbeit wichtigste Aufgabe auf Erden Kath.net am 3. Mai 2017</ref> „Abtreibung ist nie eine Lösung. Wir müssen zuhören, unterstützen und verstehen, um zwei Leben zu retten: das kleinste und wehrloseste menschliche Wesen zu respektieren, Schritte zu unternehmen, die sein Leben retten, seine Geburt ermöglichen und kreativ sein, um ihm bei seiner Entfaltung zu helfen.“ <ref>[31]</ref> Die Abtreibung sei so, als engagiere man einen Killer, um ein Problem aus der Welt zu schaffen. "Schwangerschafts-abbruch" sei das falsche Wort. Vielmehr gehe es darum, dass auf diese Weise ein Mensch eliminiert wird.<ref>Abtreibung ist wie ein Auftragsmord! Kath.net: Generalaudienz am 10. Oktober 2018</ref> Das Leben muss von "der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende" geschützt werden.<ref>Papst verurteilt Abtreibung und Sterbehilfe Kath.net am 7. November 2015; "Die schwangere Frau trägt in ihrem Bauch ja keine Zahnbürste und auch keinen Tumor." Papst Franziskus zur Abtreibung</ref> 'Ein Fötus, bei dem eine Krankheit oder Behinderung diagnostiziert wird, darf keinesfalls abgetrieben werden.<ref>Abtreibung ist nicht rechtmäßig! Niemals, nie, niemals! Kath.net am 25. Mai 2019</ref> Papst Franziskus hat am 4. Juli 2022 in einem Interview das Töten ungeborener Kinder scharf verurteilt und mit dem "Anheuern eines Auftragsmörders" verglichen.<ref>Papst Franziskus: Abtreibung ist Auftragsmord Kath.net am 4. Juli 2022</ref>
  • Homosexualität: „Eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft ist ein Angriff auf den Plan Gottes und ein Schachzug des Teufels“<ref>Homosexualität als "Angriff auf den Plan Gottes" www.sueddeutsche.de</ref> Homosexuelle Paare können nicht heiraten.<ref>US-Erzbischof: Papst spricht sich bei Ad-Limina-Treffen im Vatikan gegen Ehe Homosexueller aus Katholisch.de am 29. Januar 2020</ref> - "Wenn einer Gay ist und den Herrn sucht und guten Willen hat – wer bin dann ich, ihn zu verurteilen? Der Katechismus der Katholischen Kirche<ref>Katechismus der Katholischen Kirche Nr. 2358.</ref> erklärt das sehr schön, aber er sagt: Halt! Diese Menschen dürfen nicht an den Rand gedrängt werden, sie müssen in die Gesellschaft integriert werden.<ref>Pressekonferenz am 28. Juli 2013 ([32])</ref> Zu dem Chilenen Juan Carlos Cruz, der homosexuell veranlagt ist, sagte, dass er sich vom Papst ernst- und angenommen gefühlt habe. Der Papst habe ihm gesagt: „Gott hat dich so geschaffen. Gott liebt dich so. Der Papst liebt dich so, und du solltest dich selbst lieben und dir keine Gedanken machen, was die Leute darüber sagen.“<ref>Papst Franziskus über die Homosexualität: „Menschen begleiten Vatican News am 4 Dezember 2018 </ref> Wenn Eltern merkten, dass eines ihres Kinder homosexuelle Neigungen zeige, sollte sie dieses Kind zur Therapie beim Psychiater schicken. Gerade in der Kindheit könne die Psychiatrie hier viel erreichen. Konkret würde er Eltern raten, „zu beten, nicht zu verurteilen, Gespräche zu führen, zu verstehen, dem Sohn oder der Tochter einen Platz" geben.<ref>Papst: Eltern sollen ein homosexuelles Kind in Therapie schicken kath.net am 27. August 2018</ref> Franziskus ergänzte im März/April 2019, dass ihm das Wort "Psychiatrie" herausgerutscht sei. Er erklärte das unter anderem damit, dass er die Erklärung nicht in seiner Muttersprache abgegeben habe. Gemeint habe er, dass Eltern bei unerwarteten Verhaltensweisen ihrer Kinder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollten.<ref>Franziskus: Homosexuelle Neigung ist "keine Sünde" Katholisch.de am 2. April 2019</ref> Das Problem liegt nicht darin, diese Tendenz zu haben, nein, wir müssen Brüder und Schwestern sein, denn das ist nur ein Problem von vielen. Das eigentliche Problem ist, wenn man aus dieser Tendenz eine Lobby macht: Lobby der Geizhälse, Lobby der Politiker, Lobby der Freimaurer – so viele Lobbys. Das ist für mich das schwerwiegendere Problem“.<ref>Was verschieden ist, darf nicht als gleich angesehen werden! Kath.net am 5. Juni 2015</ref> „In unseren Gesellschaften scheint es gar, dass Homosexualität eine Mode ist, und diese Mentalität beeinflusst auf gewisse Weise auch die Kirche“. Es sei - so Papst Franziskus - ein "Fehler", zu glauben, dass Schwule in der priesterlichen Ausbildung "nicht so schlimm" seien und Homosexualität nur eine Form der Zuneigung sei. "Im geweihten Leben und im priesterlichen Leben hat diese Art von Zuneigung keinen Platz." Dies sei eine „sehr ernste Angelegenheit“. Franziskus möchte, dass Menschen mit „dieser tiefverwurzelten Tendenzen“ nicht in Seminaren zugelassen werden.<ref>Papst Franziskus: Keine Homosexuelle in Priesterseminare Kath.net am 1 Dezember 2018</ref> Burkhard Jürgens von Katholisch.de schreibt von Papst Franziskus: "Allein das päpstliche Zugeständnis, dass es schwule Priester, lesbische Nonnen genauso geben darf wie heterosexuelle, wäre eine Erleichterung für diejenigen Geweihten, die ihr Anderssein noch immer meinen verhehlen zu müssen - und ein rotes Tuch für Konservative in der katholischen Kirche." <ref>Der Papst und die schwulen Priester Katholisch.de am 3. Dezember 2018</ref>
In einem Film, der am 21. Oktober 2020 im Vatikan vorgestellt wurde, hat Papst Franziskus sich für die Zivilunion für gleichgeschlechtliche Paare ausgesprochen. Damit weicht der Papst von der offiziellen Position des Glaubenskongregation und der seiner Vorgänger ab. Die entsprechende Aussage ist Teil des Films "Francesco" und geht über die pastorale Hilfe für homosexuelle Menschen. "Homosexuelle haben ein Recht darauf, Teil einer Familie zu sein. Sie sind Kinder Gottes und haben das Recht auf eine Familie", meint Franziskus. Angesprochen auf die Zivilunion zwischen Homosexuelle erklärt der Papst, dass man diese schaffen müsse, damit die betroffenen Menschen gesetzlich abgesichert seien. "Dafür setze ich mich ein!", so Franziskus. 2010 hatte Franziskus als damaliger Erzbischof von Buenos Aires sich noch klar gegen die staatliche Homo-Ehe ausgesprochen.<ref>Papst Franziskus befürwortet eingetragene Lebenspartnerschaften für homosexuelle Paare CNA am 21 Oktober 2020; http://www.kath.net/news/73209</ref>
Der Jesuit James Martin fragte Papst Franziskus im Mai 2022: „Was sagen Sie zu LGBT-Katholiken, die die Ablehnung der Kirche erfahren haben?" Papst Franziskus dazu: „Ich möchte, dass sie dies nicht als ,Ablehnung der Kirche`, sondern als ,Ablehnung von Menschen in der Kirche` erkennen. Die Kirche ist eine Mutter und sie ruft alle ihre Kinder zusammen. Nehmen Sie zum Beispiel das Gleichnis von den zum Festmahl Geladenen (Mt 22, 1-14<ref> vom fehlendem Hochzeitsgewand in diesem Gleichnis, erklärte Papst Franziskus nichts. Auch nichts darüber, dass durch eine solche Gruppenbildung, die von Gott gegebenen Geschlechter im Genderismus untergraben werden.</ref>): ,die Gerechten und die Sünder, die Reichen und die Armen, usw.' Eine ,selektive' Kirche, eine ,reinblütige', ist nicht die Heilige Mutter Kirche, sondern eher eine Sekte."<ref>Papst zu LGBT: Gott verleugnet keines seiner Kinder Vatican News am 9. Mai 2022</ref> Der Papst ernannte Kardinal Matteo Zuppi am 24. Mai 2022 zum Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz, der im Vorwort eines Buches im Juli 2020 mit dem Titel „Kirche und Homosexualität“ geschrieben hatte, dass sexuelle Neigung zur Identität gehöre und dass sich niemand seine Orientierung aussuchen könne.<ref>Gay-Affäre im Schweizer Bistum Lausanne, Genf und Freiburg Kath.net am 21. Juli 2020</ref>
Im Januar 2023 sprach sich der Papst gegen die Kriminalisierung von Homosexualität aus; die Kirche müsse sich für die Abschaffung von Gesetzen einsetzen, die Homosexualität kriminalisieren.<ref>Legale Sünde – Der Papst und die Entkriminalisierung von Homosexualität, katholisch.de, 16. Februar 2023 [33]</ref>
  • Transfrauen: Papst Franziskus hat sich im August 2020 hinter die Arbeit einer argentinischen Ordensfrau gestellt, die ein Wohnprojekt für obdachlose Transfrauen ins Leben gerufen hat. Gott "wird dich reichlich entlohnen", schreibt der Pontifex in einem Brief an Mónica Astorga Cremona. Auch die transsexuellen Frauen, die er als "deine Mädels" bezeichnete, schloss er ausdrücklich in sein Gebet ein. Der Brief des Pontifex war eine Antwort auf eine Email der Ordensfrau, in der sie Franziskus von ihrer jüngsten Initiative berichtet hatte. Astorga setzt sich seit 2006 für Transfrauen ein und bietet ihnen mit verschiedenen Projekten eine Alternative zu Obdachlosigkeit, Prostitution und Drogenabhängigkeit. In den vergangenen Jahren hat die Karmelitin eine Wohnsiedlung für Transfrauen gegründet, um sie vor der in Lateinamerika weit verbreiteten Diskriminierung und Gewalt gegen transsexuelle Menschen zu schützen. Dort haben die Bewohnerinnen zudem die Möglichkeit einen Beruf zu erlernen und sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Franziskus hatte ihr bereits 2009 als Erzbischof von Buenos Aires seine Unterstützung für die Arbeit mit Transfrauen zugesichert: "Gib diese Arbeit am (gesellschaftlichen) Rand, die dir der Herr gegeben hat, nicht auf. Für das was du brauchst, zähle auf mich."<ref>Projekt für Transfrauen: Papst schreibt Ordensfrau und ihren "Mädels" Katholisch.de am 18. August 2020</ref>
  • Feminismus: Nach dem Missbrauchsgipfel (Februar 2019) im Vatikan hatte Papst Franziskus gesagt, jeder Feminismus ende "schließlich damit, dass er ein Machismo mit einem Rock ist". Ende März/Anfang April 2019 sagte Franziskus, er habe gemeint, dass jeder Feminismus Gefahr laufe, sich in einen Machismo im Rock zu verwandeln, sagte er "LaSexta". "Machismo" bezeichnet eigentlich Männer, die ihre Maskulinität überaus stark zur Schau stellen.<ref>Franziskus: Homosexuelle Neigung ist "keine Sünde" Katholisch.de am 2. April 2019</ref>
„In Bezug auf das Problem der Kommunion für Personen in zweiter Verbindung – denn Geschiedene können die Kommunion empfangen, da gibt es kein Problem, wenn sie aber in zweiter Verbindung leben, können sie das nicht – glaube ich, dass es nötig ist, dies in der Gesamtheit der Ehe-Pastoral zu sehen - Zur Gesamtheit der Ehe-Pastoral: „Ich glaube, dass dies die Zeit der Barmherzigkeit ist. Dieser Epochenwechsel, auch viele Probleme der Kirche – wie ein ungutes Zeugnis einiger Priester, Korruption in der Kirche, Klerikalismus, um nur einige Beispiele zu nennen – haben viele Verwundete hinterlassen, viele Verwundete. Und die Kirche ist Mutter: Sie muss hingehen und die Verwundeten pflegen, mit Barmherzigkeit. Wenn aber der Herr nicht müde wird zu verzeihen, haben wir keine andere Wahl als diese: vor allem, die Verwundeten zu pflegen. Sie ist Mutter, die Kirche, und sie muss diesen Weg der Barmherzigkeit gehen und eine Barmherzigkeit für alle finden.“<ref>Pressekonferenz am 28. Juli 2013 ([35])</ref>
  • Schöpfung: „Die Schöpfung ist ein Geschenk, ein wunderbares Geschenk, das Gott unserer Sorge anvertraut hat, damit wir es zum Wohl aller nutzen, stets mit Respekt und Dankbarkeit.“<ref>Ansprache an die Teilnehmer des Treffens der Volksbewegungen, 28. Oktober 2014</ref>
  • Kapitalismus: „Wir sprechen von Boden, Arbeit, Wohnung. Wir sprechen davon, für den Frieden zu arbeiten und uns der Natur anzunehmen. Warum gewöhnen wir uns dann aber daran zuzusehen, wie die würdevolle Arbeit zerstört wird, wie viele Familien aus ihren Häusern geworfen, Bauern vertrieben, Krieg geführt und die Natur ausgebeutet wird? Warum ist der Mensch, die menschliche Person, aus dem Zentrum gerückt und von einer anderen Sache ersetzt worden? Weil man mit dem Geld Götzenkult betreibt!“<ref>Ansprache an die Teilnehmer des Treffens der Volksbewegungen, 28. Oktober 2014</ref>
  • Kolonialismus: „Und mit diesem Aspekt möchte ich hier schließen, denn hinter diesem Phänomen stehen die Ideologien. In Europa, in Amerika, in Lateinamerika, in Afrika, in einigen Ländern Asiens gibt es einen wahren ideologischen Kolonialismus“.<ref>Apostolische Reise 27.-31. JULI 2016.</ref>
  • Zölibat: „Der priesterliche Zölibat bleibt so wie er ist“.<ref>Medienbericht: Papst schließt Lockerung des Zölibats aus Kath.net am 18. Mai 2016.</ref> "Davon völlig unterscheiden müsse man die Frage von Viri Probati".... "Nur für sehr abgeschiedene gibt es eine begrenzte Möglichkeit (der freien Entscheidung zum Zölibat). Ich denke dabei an die pazifischen Inseln, wenn es dort eine pastorale Notlage gibt, sollte der Pfarrer der Gläubigen gedenken." ... "Ich sage nicht, dass es getan werden sollte, denn ich habe nicht nachgedacht, ich habe nicht ausreichend darüber gebetet. Aber die Theologie sollte studiert werden."<ref>"Fliegende Pressekonferenz" des Papstes auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Panama im Januar 2019 CNA am 28. Januar 2019</ref> Im Jahre 2017: „Wir müssen darüber nachdenken, ob Viri probati eine Möglichkeit sind. Dann müssen wir auch bestimmen, welche Aufgaben sie übernehmen können, zum Beispiel in weit entlegenen Gemeinden."<ref>"Ich kenne auch die leeren Momente" Die Zeit-Online 2017</ref> Franziskus sagte: „Ich meine, dass der Zölibat ein Geschenk für die Kirche ist.“ „Ich verspüre nicht den Mut, mich mit dieser Entscheidung (der Abschaffung des Zölibats) vor Gott zu stellen.“<ref>„Mich mit dieser Entscheidung vor Gott stellen“ Kath.net am 1. Juli 2019</ref> Papst Franziskus sagte am 10. Februar 2020 in einem Gespräch mit einigen US-Bischöfen aus Arizona, Colorado, New Mexico, Utah and Wyoming während dem Ad-limina-Besuch klar gemacht, dass Menschen, die auf Weihe von viri probati oder auch weibliche Diakone fixiert sind, vom Nachsynodalen Apostolischen Schreiben „Querida Amazonia“ enttäuscht sein werden.<ref>Papstschreiben: Vorerst keine Viri Probati für Amazonasgebiet Kath.net am 11. Februar 2020</ref>
  • Religion: Auf der Suche die gegebene Wirklichkeit und den Willen Gottes zu beschreiben, sagt Franziskus in der Gemeinsamen Erklärung vom 4. Februar 2019 in Abu Dhabi: Der Pluralismus und die Verschiedenheit in Bezug auf Religion ... entsprechen einem weisen göttlichen Willen, mit dem Gott die Menschen erschaffen hat. In dem Nachsynodalen Schreiben Querida Amazonia vom 2. Februar 2020 macht er einen misslingenderen Beschreibungsversuch: Für die Getauften unter ihnen [d.h. Indigenen] umfassen diese Wurzeln die Geschichte des Volkes Israel und der Kirche bis heute. Sie zu kennen, ist eine Quelle der Freude und vor allem der Hoffnung, die zu mutigen und edlen Taten inspiriert. (Querida Amazonia, Nr. 33). Das heisst, die Wurzeln dieser Völker sind nicht nur in den eigenen naturreligiösen Traditionen zu sehen, sondern auch in der universalen Heilsgeschichte Israels und der Kirche zu suchen.<ref>Schreiben ist anders als von vielen befürchtet ausgefallen! Kath.net am 12 Februar 2020 von Marian Eleganti</ref>

Zueignungen und Auszeichnungen

Werke

  • "Insegnamenti di Francesco", Libreria Editrice Vaticana Roma 2014 f.
  • Meditaciones para religiosos. Diego de Torres, Buenos Aires 1982, ISBN 950-02-1000-2.
  • Reflexiones espirituales sobre la vida apostólica. Diego de Torres, Buenos Aires 1987, ISBN 950-9210-07-2.
  • Reflexiones en esperanza. Ediciones Universidad del Salvador, Buenos Aires 1992.
  • Als Herausgeber: Diálogos entre Juan Pablo II y Fidel Castro. Dir. y coor. por J. M. B. Editorial de Ciencia y Cultura, Buenos Aires 1998, ISBN 987-507-074-2 (spanisch; Übersetzung des Titels: Dialoge zwischen Johannes Paul II. und Fidel Castro).
  • Educar. Exigencia y pasión. Desafíos para educadores cristianos. Editorial Claretiana, Buenos Aires 2003, ISBN 950-512-457-0.
  • Ponerse la patria al hombro. Memoria y camino de esperanza. Editorial Claretiana, Buenos Aires 2004, ISBN 950-512-511-9.
  • La nación por construir. Utopía, pensamiento y compromiso. VIII Jornada de Pastoral Social. Editorial Claretiana, Buenos Aires 2005, ISBN 950-512-546-1.
  • Corrupción y Pecado. Algunas reflexiones en torno al tema de la corrupción. Editorial Claretiana, Buenos Aires 2006, ISBN 950-512-572-0.
  • El verdadero poder es el servicio. Editorial Claretiana, Buenos Aires 2007, ISBN 978-950-512-628-6.
  • Papst Franziskus - Mein Leben, mein Weg. Gespräche mit Sergio Rubin und Francesca Ambrogetti. (Früherer Titel: El Jesuita. Die Gespräche mit Jorge Mario Bergoglio; Interviewbuch). Herder Verlag Freiburg, ISBN 978-3-4513-2708-7 (208 Seiten).
  • Jorge Mario Bergoglio (Papst Franziskus): Über die Selbstanklage. Einige Meditationen über das Gewissen. Herder Verlag 2013 (80 Seiten).
  • Buona sera! Hundert Worte von Papst Franziskus. Verlag Neue Stadt, ISBN 978-3-87996-999-9 (100 Seiten).
  • Betet für mich. Impulse von Papst Franziskus. St. Benno Verlag, Leipzig 2013 (120 Seiten).
  • Jorge Mario Bergoglio (Papst Franziskus): Die wahre Macht ist der Dienst. Herder Verlag 2014 (432 Seiten).

Literatur

  • Bruder Papst. Anekdoten & Episoden. St. Benno Verlag Leipzig, 2013 (120 Seiten).
  • Michael Hesemann: Papst Franziskus. Das Vermächtnis Benedikts XVI. und die Zukunft der Kirche. Herbig Verlag 2013, ISBN 978-3-7766-2724-4 (288 Seiten).
  • Mario Galgano: Franziskus. Der Papst vom anderen Ende der Welt. Ein Portrait. Sankt Ulrich Verlag April 2013, ISBN: 978-3-86744-245-9 (88 Seiten).
  • Andreas Englisch: Franziskus. Zeichen der Hoffnung. Das Erbe Benedikts XVI. und die Schicksalsfrage des neuen Papstes (Biografie). Bertelsmann Verlag 2013, ISBN: 357010186X; auch als e-Book (288 Seiten).
  • Stefan von Kempis: Grundkurs Franziskus. St. Benno Verlag Leipzig 2014 (160 Seiten).
  • Miguel Hirsch: Jorge. Begegnungen mit einem, der nicht Papst werden wollte. Herder Verlag 2014 (160 Seiten).
  • Erika Rosenberg: Als ich mit dem Papst U-Bahn fuhr. Jorge Bergoglio aus Buenos Aires. Herbig Verlag 2015, ISBN 978-3-7766-2753-4 (240 Seiten).
  • Marco Politi: Franziskus unter Wölfen. Der Papst und seine Feinde. Herder Verlag, Freiburg 2015, ISBN 978-3-451-34286-8 (224 Seiten)
  • Chris Lowney: Franziskus - führen und entscheiden. Was wir vom Papst lernen können. Herder, Freiburg 2015, ISBN 978-3-451-34215-8 (206 Seiten).
  • Norbert Mette: Nicht gleichgültig bleiben! Die soziale Botschaft von Papst Franziskus. 2. Aufl., Matthias-Grünewald-Verlag, Ostfildern 2018, ISBN 978-3-7867-4035-3 (120 Seiten).
  • Jürgen Erbacher: Weiter denken. Franziskus als Papst und Politiker. Patmos Verlag, Ostfildern 2018, ISBN 978-3-8436-1038-4 (176 Seiten).

Weblinks

Anmerkungen

<references />


Vorgänger
Antonio Kardinal Quarracino
‡ Erzbischof von Buenos Aires
1998-2013
Nachfolger
Mario Aurelio Poli
Vorgänger
Benedikt XVI.
Papst
seit 2013
Nachfolger